Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps80

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Liber Psalmorum. Psalmus LXXX.

Das Buch der Psalmen. Psalm 80 (81)


Der Dichter fordert Priester, Leviten und Volk von Israel auf. Mit großer Feierlichkeit den Jahresanfang zu begehen, die Erinnerung an die Befreiung aus Ägypten. (V. 7) 2. Mahnung Gottes, dass er das Volk aus Ägypten geführt und ihm geboten, keinen andern Gott zu verehren, ihm unter dieser Bedingung alle Güter verheißend. (V. 11) Doch sein Volk gehorchte nicht, darum verließ auch er es. (V. 13) 3. Mahnung an das gegenwärtige Geschlecht, Gott anzuhängen, da der Herr dann dessen Feinde unterwerfen und Israel mit allen Gütern überhäufen wird.

1. In finem, Pro torcularibus, Psalmus ipsi Asaph.
2. Exsultate Deo adjutori nostro: jubilate Deo Jacob.
3. Sumite psalmum, et date tympanum: psalterium jucundum cum cithara.

4. Buccinate in Neomenia tuba, in insigni die solemnitatis vestræ:
5. Quia præceptum in Israel est: et judicium Deo Jacob.
6. Testimonium in Joseph posuit illud, cum exiret de terra Ægypti: linguam, quam non noverat, audivit.

7. Divertit ab oneribus dorsum ejus: manus ejus in cophino servierunt.

8. In tribulatione invocasti me, et liberavi te: exaudivi te in abscondito tempestatis: probavi te apud aquam contradictionis.
9. Audi populus meus, et contestabor te: Israel si audieris me,

10. Non erit in te deus recens, neque adorabis deum alienum.
11. Ego enim sum Dominus Deus tuus, qui eduxi te de terra Ægypti: dilata os tuum, et implebo illud.

12. Et non audivit populus meus vocem meam: et Israel non intendit mihi.

13. Et dimisi eos secundum desideria cordis eorum, ibunt in adinventionibus suis.
14. Si populus meus audisset me: Israel si in viis meis ambulasset:

15. Pro nihilo forsitan inimicos eorum humiliassem: et super tribulantes eos misissem manum meam.
16. Inimici Domini mentiti sunt ei: et erit tempus eorum in sæcula.

17. Et cibavit eos ex adipe frumenti: et de petra, melle saturavit eos.


1. Zum Ende, für die Keltern,1 ein Psalm Asaphs.
2. Frohlocket Gott, unserm Helfer, frohlocket dem Gott Jakobs!
3. Stimmet Gesang an und lasset die Pauken ertönen, liebliche Harfe mit der Zither!
4. Stoßet am Neumonde in die Posaune, am herrlichen Tage eures Festes!2
5. denn so ist es Gebot für Israel und eine Satzung des Gottes Jakobs.
6. Als ein Zeugnis3 hat er es festgesetzt in Joseph,4 als er5 auszog aus dem Lande Ägypten; eine Sprache, die er nicht kannte, hörte er.6
7. Er befreite seinen Rücken von den Lasten, da seine Hände dienstbar waren mit dem Lastkorbe.7
8. In der Drangsal riefst du mich an und ich befreite dich, erhörte dich in dunkler Wetterwolke,8 prüfte dich bei dem Wasser des Widerspruchs.9
9. Höre mich, mein Volk! denn ich beschwöre dich, Israel! o dass du auf mich hörtest!
10. Es soll unter dir kein neuer Gott sein noch sollst du einen fremden10 Gott anbeten.
11. Denn ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus Ägyptenland geführt hat, tue deinen Mund auf, und ich will ihn füllen.11 [2Mos 20,2]
12. Aber mein Volk hörte nicht auf meine Stimme und Israel12 hatte nicht acht auf mich.
13. Da überließ ich sie den Gelüsten ihres Herzens und sie gingen nach ihren Anschlägen dahin.13 [Apg 14,15]
14. O wenn mein Volk auf mich gehört hätte, wenn Israel auf meinen Wegen gewandelt wäre, [Bar 3,13]
15. so würde ich wohl wie ein Nichts14 seine Feinde gedemütigt und wider ihre Bedränger meine Hand gewendet haben.15
16. Die Feinde des Herrn müssten ihm schmeicheln16 und ihre Zeit sollte ewig währen,17
17. und er würde sie mit dem Marke des Weizens speisen und mit Honig aus dem Felsen sättigen.18


Fußnote

Psalm. 80 (1) Dem Musikmeister. Nach der gathischen Sangweise (oder Instrument von Gath) oder: zum Laubhüttenfest. - (2) Der Neumond des siebten Monats wurde von den Israeliten festlich begangen [3Mos 23,24, 4Mos 29,1ff] als Tag strengster Sabbatruhe mit besonderem Festopfer. [4Mos 29,1-6] An diesem Tage wurde die Posaune (richtiger Widderhorn, Schofar) geblasen. Die Posaune erscheint als Symbol des zum Gerichte mahnenden Gottes, dessen Richterstimme ihr erschütternder Laut darstellt, und ihr Schall am ersten Tage des siebenten Monats soll die Israeliten gleichsam aus dem Sündenschlafe aufschrecken vor dem Versöhnungsfeste am zehnten Tage. Aber das Blasen der Posaune sollte auch an die Wohltaten Gottes erinnern, namentlich an die Verleihung des gelobten Landes, nachdem Israel vierzig Jahre in der Wüste in Hütten gewohnt. Vielleicht ist in V. 4 in dem insignis der Vulg. ein Hinweis auf den Tag, von dem aus man die beweglichen Feste (Versöhnungstag und Laubhütte) bestimmt. - (3) Entweder Gesetz, Willensbezeugung, oder: damit es ein Zeugnis von Gottes Wohltaten und gegen das Volk sei. - (4) Hebr.: Als er (Gott) auszog gegen Ägypten. - (5) Nach der Vulg. ist Joseph Subjekt. - (6) Eine Sprache die Israel nicht kannte, sollte es jetzt vernehmen. Hebr.: Ich hörte (der Sänger, der Israel vorstellt) die mir unverständliche (d.i. nicht in gewöhnlicher Redeweise ertönende, übernatürliche) Sprache Gottes. Nach dem Hebr. enthält V. 7 bereits Worte Gottes, während diese in der Vulg. erst V. 8 beginnen. - - (7) Im Lastkorbe musste Israel Ziegel tragen. - (8) Aus Donnergewölk heraus, in welchem Gott sich zugleich offenbarte und verhüllte. Es wird wohl besonders auf den Durchzug durch das Schilfmeer hingewiesen. - (9) Hebr.: Meriba. Sela. – Der Undank war doppelt strafbar, weil Gott am Sinai seinen Willen kundgegeben, auf den V. 9-11 Bezug nehmen. Meriba heißt eigentlich der Wasserspendungsort des vierzigsten Jahres [4Mos 20,13], der Name wird hier auf den des ersten Jahres, der eigentlich Massa Umeriba heißt [2Mos 17,7] übertragen. Die folgenden Worte sind Anrede Gottes an das auserwählte Volk in der Wüste, welche zugleich mit dessen Treulosigkeit dem gegenwärtigen Geschlechte in Erinnerung gebracht werden. - (10) Abgott – im Gegensatz zum wahren Gott, fremden Gott – im Gegensatz zum wahren Gott als Gott Israels. - (11) Weiter verlangt Gott nichts, um die Fülle seiner Güter zu spenden, als heilsbegieriges Verlangen. - (12) Diese Namen der Würde erinnern an Gottes Gnade und Israels Verpflichtung. - (13) Hebr.: Da gab ich sie hin in ihres Herzens Verhärtung. – Gott machte ihre Sünde zu ihrer Strafe. - (14) Hebr.: Leicht. - (15) Nach dem Hebr. ist anzunehmen, dass der Sänger sich in V. 14, V. 15 u. ff. an seine Zeitgenossen wendet und diese zu bewegen sucht, sich Gott mit ganzem Herzen anzuschließen: Wenn mein Volk mich hörte usw. - (16) Ihm gezwungen gehorchen. - (17) Die Israeliten würden ewig in Gnade und Glück leben. - (18) Vergl. [5Mos 32,13]. Reicher Regen wird Israel zuteil, selbst der unfruchtbare Fels musste für Israel die süßeste Frucht tragen.

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