Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Zeph03

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Prophetia Sophoniæ. Caput III.

Prophezeiung des Sophonias. Kap. 3


e. Gericht über Jerusalem. (V. 5) f. Hat die Mahnung keine Frucht, so folgt die Strafe. (V. 8) III. Ziel der Gerichte Gottes: Wiederherstellung Sions. (3,9-20) a. Heiligkeit der messianischen Zeit ohne Prunk. (V. 13) b. Freude und Herrlichkeit des messianischen Volkes.

1.Væ provocatrix, et redempta civitas, columba.
2. Non audivit vocem, et non suscepit disciplinam: in Domino non est confisa, ad Deum suum non appropinquavit.

3. Principes ejus in medio ejus quasi leones rugientes: judices ejus lupi vespere, non relinquebant in mane.

4. Prophetæ ejus vesani, viri infideles: sacerdotes ejus polluerunt sanctum, injusti egerunt contra legem.

5. Dominus justus in medio ejus non faciet iniquitatem: mane mane judicium suum dabit in lucem, et non abscondetur: nescivit autem iniquus confusionem.
6. Disperdidi gentes, et dissipati sunt anguli earum: desertas feci vias eorum, dum non est qui transeat: desolatæ sunt civitates eorum, non remanente viro, neque illo ullo habitatore.
7. Dixi: Attamen timebis me, suscipies disciplinam: et non peribit habitaculum ejus propter omnia, in quibus visitavi eam: verumtamen diluculo surgentes corruperunt omnes cogitationes suas.
8. Quapropter exspecta me, dicit Dominus, in die resurrectionis meæ in futurum, quia judicium meum ut congregem gentes, et colligam regna: et effundam super eos indignationem meam, omnem iram furoris mei: in igne enim zeli mei devorabitur omnis terra.

9. Quia tunc reddam populis labium electum, ut invocent omnes in nomine Domini, et serviant ei humero uno.

10. Ultra flumina Æthiopiæ, inde supplices mei, filii dispersorum meorum deferent munus mihi.
11. In die illa non confunderis super cunctis adinventionibus tuis, quibus prævaricata es in me: quia tunc auferam de medio tui magniloquos superbiæ tuæ, et non adjicies exaltari amplius in monte sancto meo.

12. Et derelinquam in medio tui propulum pauperem, et egenum: et sperabunt in nomine Domine.
13. Reliquiæ Israel non facient iniquitatem, nec loquentur mendacium, et non invenietur in ore eorum lingua dolosa: quoniam ipsi pascentur, et accubabunt, et non erit qui exterreat.

14. Lauda filia Sion: jubila Israel: lætare, et exsulta in omni corde filia Jerusalem.
15. Abstulit Dominus judicium tuum, avertit inimicos tuos: rex Israel Dominus in medio tui, non timebis malum ultra.

16. In die illa dicetur Jerusalem: Noli timere: Sion, non dissolvantur manus tuæ.
17. Dominus Deus tuus in medio tui fortis, ipse salvabit: gaudebit super te in lætitia, silebit in dilectione sua, exsultabit super te in laude.

18. Nugas, qui a lege recesserant, congregabo, quia ex te erant: et non ultra habeas super eis opprobrium.

19. Ecce ego interficiam omnes, qui afflixerunt te in tempore illo: et salvabo claudicantem: et eam, quæ ejecta fuerat, congregabo: et ponam eos in laudem, et in nomen, in omni terra confusionis eorum.
20. In tempore illo, quo adducam vos: et in tempore, quo congregabo vos: dabo enim vos in nomen, et in laudem omnibus populis terræ, cum convertero captivitatem vestram coram oculis vestris, dicit Dominus.


1.Wehe der zum Zorne herausfordernden, der erlösten Stadt,1 der Taube!2
2. Sie hat auf keinen Ruf3 gehört und keine Zucht angenommen;4 auf den Herrn hat sie nicht vertraut,5 ihrem Gott ist sie nicht genaht.6
3. Ihre Fürsten in ihrer Mitte sind wie brüllende Löwen,7 ihre Richter wie Wölfe am Abend,8 die nichts übriglassen für den anderen Morgen.
4. Ihre Propheten9 sind wahnwitzig, Männer der Untreue;10 ihre Priester entweihen, was heilig ist, und vergewaltigen das Gesetz.11
5. Der Herr ist gerecht in ihrer Mitte12 und tut kein Unrecht, jeden Morgen lässt er sein Recht ans Licht treten und er bleibt nicht verborgen,13 aber der Böse kennt keine Scham.14
6. Ich habe Völker vertilgt,15 in Trümmer liegen ihre Burgen; ich habe ihre Straßen öde gemacht, dass niemand darauf vorüberzieht; ihre Städte sind verwüstet und niemand, kein Bewohner blieb darin.16
7. Da sprach ich:17 Nun doch fürchte mich, nimm Zucht an, so soll der Untergang nicht über ihre Wohnstätte kommen, um all des Böse willen,18 womit ich sie heimgesucht; aber vom frühen Morgen an19 war all ihr Dichten und Trachten verderbt.
8. Darum harre mein, spricht der Herr,20 am Tage, da ich mich erhebe für die Zukunft,21 denn mein Rechtsspruch ist es, dass ich die Völker versammle und die Reiche zusammenraffe; und ich will über sie meinen Unwillen ausgießen, all meine Zornesglut, denn das Feuer meines Zorneifers soll die ganze Erde verzehren.
9. Denn alsdann werde ich den Völkern wieder reine Lippen geben,22 dass alle den Namen des Herrn anrufen und ihm dienen Schulter an Schulter.23
10. Von jenseits der Ströme Äthiopiens24 werden meine Anbeter, die Söhne meiner Zerstreuten,25 mir Opfergaben darbringen.26
11. An jenem Tage darfst du nicht mehr erröten ob all deiner Bestrebungen, mit denen du wider mich gesündigt; denn alsdann werde ich aus deiner Mitte die über deine Hoheit Großsprechende hinwegnehmen und du wirst dich nicht ferner ob meines heiligen Berges überheben.27
12. Und ich werde dir ein geringes und dürftiges28 Volk übriglassen, das auf den Namen des Herrn vertraut.
13. Israels Überrest wird kein Unrecht mehr begehen und nicht Lügen reden29 noch wird in ihrem Munde trügerische Zunge erfunden werden,30 denn sie werden weiden und sich lagern, ohne dass jemand sie aufschreckt.31
14. Juble, Tochter Sion! frohlocke, Israel! freue dich und jauchze von ganzem Herzen, Tochter Jerusalem!32
15. Hinweggenommen hat der Herr dein Strafgericht,33 hinweggeräumt deine Feinde;34 der König Israels, der Herr, ist in deiner Mitte,35 kein Übel sollst du fortan fürchten.36
16. An jenem Tage wird man Jerusalem zurufen:37 Fürchte dich nicht!38 und Sion: Nicht sollen deine Hände schlaff werden!39
17. Der Herr, dein Gott, ist in deiner Mitte, der Starke, er wird dein Helfer sein; er wird sich über dich freuen in Wonne, schweigen vor Liebe,40 frohlocken über dich mit Jubel.
18. Die Tändler, welche vom Gesetze abgefallen sind, werde ich sammeln, denn sie waren aus dir,41 damit du nicht ferner Schmach leidest ihretwillen.
19. Siehe, in jener Zeit will ich alle Töten, die dich bedrückt haben, und das Hinkende heilen und das Zerstreute sammeln; und ich will sie zum Preis und Ruhm in allen Ländern machen, wo sie Schmach erlitten.42
20. Zu jener Zeit will ich euch herbeiführen, zu der Zeit, da ich euch sammle; denn ich werde euch zum Ruhm und Lobpreis machen bei allen Völkern der Erde, wenn ich eure Gefangenschaft vor euern Augen wende, spricht der Herr.43


Fußnote

Kap. 3 (1) Dies mehrt die Schuld. - (2) Sie ist eine verführte, herzlose Taube. Hebr.: Wehe über die widerspenstige und befleckte, die gewalttätige Stadt. - (3) Gottes und der von ihm gesandten Propheten. - (4) Ihr Leben nicht nach Gottes Geboten eingerichtet. - (5) In Bedrängnissen, vielmehr hat sie bei den Ägyptern und Assyriern Hilfe gesucht. - (6) Hat ihn nicht suchen und ihm nicht dienen wollen, sondern ihn wie etwas Fremdes angesehen. - (7) Ihre Gewalttätigkeit (V. 1) wird geschildert. Diejenigen, welche ihrem Amte und ihrer Würde nach Recht und Gerechtigkeit schützen sollen, übten am meisten Unterdrückung. Das Gebrüll der Löwen flößt allen Tieren Furcht ein. - (8) Anstatt nach dem Rechte zu schauen, blicken sie nach Raub aus, alles in unersättlicher Habgier verschlingend. - (9) Ihre falschen Propheten sind leichtfertig. (Hebr.) - (10) Durch Lügen andere verführend und von Gott abwendend. - (11) Vernichten in sich und anderen die Beobachtung des Gesetzes. Wenn dies von denen gesagt wird, welche ein Vorbild sein sollten, was gilt da von dem Volke erst! - (12) Die Größe ihrer Frevel wächst, da sie dieselben vollbringen, während der Herr in ihrer Mitte, in seinem Tempel weilt, den sie nicht fürchten, den Rächer und Richter. Gott wird ihre Verbrechen nicht ungestraft lassen. - (13) Ohne je auszusetzen. Fortwährend sendet er seine Gesandten und Propheten als Mahner. - (14) Sie handeln nicht aus Unwissenheit und verstocken ihr Herz gegen die Klagen Gottes. - (15) Wegen ähnlicher Sünden. Hättet ich nicht daraus lernen sollen? - (16) Da der Prophet doch wohl besonders auf solche Strafgerichte hinweist, die dem Volke allgemein bekannt sind, ist an die Vernichtung der Fünfstädte, die Ausrottung der Kananäer und Amalekiter, die Niederlage der Moabiter und der Assyrer unter Ezechias und insbesondere an die Zerstörung des Reiches Israel zu denken. - (17) Gott redet nach der Weise der Menschen. Vielleicht fürchtet sich Jerusalem vor mir und nimmt die Beobachtung des Gesetzes wieder auf, damit nicht ein ähnliches Strafgericht über dasselbe ergehe, wie über die Völker, deren Sitte es nachgeahmt. - (18) Jerusalem soll nicht wegen der Sünden, um deretwillen ich es bisher gestraft, untergehen; die bisherigen Strafen sollen mir genügen. Das Hebr. wohl einfacher: Ihre Wohnstätte (Jerusalem) soll nicht zerstört werden (wenn die Bedingung erfüllt wird) nach allem, was ich über dieselbe bestimmt habe. - (19) Ohne Zögerung, mit Eifer etwas tun. - (20) Drohend. - (21) Bild eines Menschen, der keine Mühe und Gefahr scheuen will, sein Ziel zu erreichen, das also hier Gottes Rache ist. – Für die Zukunft: Hebr. wohl: zur Beute. – Am Tage des Gerichtes wird die den Feinen abgenommene Beute Gott geweiht, die Gott ergebenen Menschen. Die lateinische und griechische Übersetzung gab einigen Vätern Anlass, die Stelle auf die Auferstehung des Herrn zu beziehen, was nicht angängig ist. - (22) Das Gericht ist nach Gottes Anordnung der Weg zum Heil. Reine Lippen: die nicht mehr durch die Anrufung der Götzen befleckt sind. Die reinen Lippen sind Kennzeihen des reinen Herzens. - (23) Dazu kommt, dass sie eines sind. Vergl. [Joh 17,11]. Das Bild ist von solchen hergenommen, die gemeinsam eine Last tragen. Die Herzen vereinigen sich, Hass und Feindschaft hören im Gottesreiche auf. - (24) Hebr.: Kusch. - (25) Die, welche sich stets als Kinder Gottes gezeigt, unter Heiden nicht heidnische Sitten angenommen haben. - (26) Nicht wird das Volk mehr ohne Opfer und Altar sein, vergl. [Hos 3,4], sondern wenn die Völker sich bekehren, wird es wieder von Gott angenommen zu neuem Gottesreiche. - (27) Im alten Gottesreiche strebten die Juden nach zeitlicher Macht und Erhabenheit, nicht so im neuen, deshalb wird Gott diesen nie seine Gnade entziehen. - (28) Hebr.: Demütiges und geringes Volk. Ein demütiges Volk, das Gottes Heimsuchung ergeben hinnimmt, und ein geringes Volk, dessen ganze Hoffnung auf dem Herrn beruht. Vergl. [1Kor 1,26]. - (29) Wenn auch die Glieder des neuen Reiches nicht durch äußeren Glanz sich auszeichnen, so werden sie doch an Reinheit, Heiligkeit und geistigen Gütern reich sein und Friede und Sicherheit genießen. - (30) Sie werden in Wort und Tat heilig sein. Also wird Heiligkeit ihr Herz erfüllen, aus dem die Worte und Taten hervorgehen. - (31) Die Heiligkeit ist den Gliedern des Neuen Bundes eigen, weil die Herde des Herrn in Sicherheit weidet. Friede, Ruhe und Fülle der Erträge sind im Alten Testamente Zeichen des göttlichen Segens, demnach der Beobachtung des Gesetzes und der Frömmigkeit des Volkes. – Der Prophet beschreibt die Wiederherstellung, welche auf Gottes Gericht über die Heiden und das Volk folgen wird, ohne den Zeitpunkt des Eintretens anzugeben. Gemeint ist die messianische Zeit, welche freilich durch die von der Befreiung aus der Verbannung bis zur Ankunft des Messias verfließende Periode vorbedeutet und vorbereitet wird. - (32) Dreimal wiederholt der Prophet seine Aufforderung, um den Grund derselben als sicher und weitreichend zu bezeichnen. - (33) Das dich im Alten Bunde getroffen. - (34) Die Feinde des Gottesreiches. - (35) Der dich einst verlassen. [Ez 11,22.23] - (36) Der Grund hierfür ist die Anwesenheit des Königs. - (37) Es wird allen so offenbar sein, dass Gott sich als König zeigt, dass alle Jerusalem Glück wünschen werden. - (38) Messianische Worte, Worte des Friedens. (Vergl. [Mt 14,27] und viele andere Stellen der Evangelien.) Nicht seid ihr mehr Knechte, ihr seid Kinder Gottes. Vergl. [Roem 8,15; [Gal 1,4-7]. - (39) Von Furcht. - (40) Sich gleichsam ganz in die Liebe versenkend, die ihn zum Geliebten zieht. Bald schlägt das Schweigen in lauten Jubel um. - (41) Offenbarung der Liebe durch die Tat. – Um der Verdienste der Väter willen, und damit sie dem Volke Gottes nicht mehr zur Schmach gereichen. Die Übersetzung der Vulgata ist indes keine glückliche, da der heilige Hieronymus das hier mit Tändler übersetzte Wort an anderen Stellen richtig übersetzt. Hebr.: Die Bekümmerten wegen der (nach anderen fern von, in ähnlichem Sinne) Festversammlung will ich sammeln; dein waren sie ja, die den Sturz der Theokratie als eine Last und Schmach fühlen. - (42) Auch die mächtigsten Feinde Gottes sollen untergehen; das Gottes aber, wenn auch vielfach heimgesucht und zerstreut wie eine hinkende und zerstreute Herde, soll zum Staunen aller blühen, so dass alle Völker, unter denen das Volk Gottes vordem die Schmach der Gefangenschaft getragen, Zeugen davon sind. Diese Worte zeigen klar, dass das neue Gottesreich nicht auf die engen Grenzen Palästinas beschränkt sein, sondern sich auf alle Völker erstrecken wird, allen sichtbar und verehrungswürdig. - (43) Der Prophet verkündet die Gefangenschaft und die Befreiung. Vor euren Augen: Ganz sicher und offenbar, so dass es vor aller Augen klar daliegt. Der Prophet sieht die messianische Zeit mit der Befreiung aus der Gefangenschaft verbunden, die letztere als ein Vorspiel der ersteren. Der Herr: Jahve, der ist, der seinen Worten Erfüllung schafft. Auch die zuletzt erfolgende Bekehrung Israels am Ende der Zeiten, vergl. [Roem 11,25], ist wohl in dieser Verheißung enthalten.

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