Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:2Thes01

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Epistola beati Pauli Apostoli ad Thessalonicenses secunda.

Zweiter Brief des heiligen Apostels Paulus an die Thessalonicher Kap. 1


I. Eingang des Briefes (Kap. 1, V. 1 – 12): 1. Aufschrift. (V. 1 – 2) 2. Danksagung verbunden mit Mahnung und Tröstung (V. 3 – 12): a. Paulus sagt Gott Dank für den Fortschritt der Thessalonicher im Glauben, in der Bruderliebe und besonders in der geduldigen Ertragung der Widerwärtigkeiten (V. 5) b. Am Tage des Gerichtes wird Gott den Heimgesuchten Vergeltung gewähren, über die Verfolger aber schwere und ewige Strafe verhängen. (V. 10) c. Um sie noch mehr aufzumuntern und zu trösten, verspricht der Apostel den Thessalonichern, zu beten, dass Gott sie noch reichere Fortschritte in allen Tugenden machen lassen wolle.

1. PAULUS, et Silvanus, et Timotheus: Ecclesiæ Thessalonicensium in Deo Patre nostro, et Domino Jesu Christo.

2. Gratia vobis, et pax a Deo Patre nostro, et Domino Jesu Christo.
3. Gratias agere debemus semper Deo pro vobis, fratres, ita ut dignum est, quoniam supercrescit fides vestra, et quoniam supercrescit fides vestra, et abundat caritas uniuscujusque vestrum in invicem:
4. Ita ut et nos ipsi in vobis gloriemur in Ecclesiis Dei, pro patientia vestra, et fide, et in omnibus persecutionibus vestris, et tribulationibus, quas sustinetis.
5. In exemplum justi judicii Dei, ut digni habeamini in regno Dei, pro quo et patimini.

6. Si tamen justum est apud Deum retribuere tribulationem iis, qui vos tribulant:
7. Et vobis, qui tribulamini, requiem nobiscum in revelatione Domini Jesu de cœlo cum Angelis virtutis ejus,

8. In flamma ignis dantis vindictam iis, qui non noverunt Deum, et qui non obedient Evangelio Domini nostri Jesu Christi.
9. Qui pœnas dabunt in interitu æternas a facie Domini, et a gloria virtutis ejus:

10. Cum venerit glorificari in sanctis suis, et admirabilis fieri in omnibus, qui crediderunt, quia creditum est testimonium nostrum super vos in die illo.

11. In quo etiam oramus semper pro vobis: ut dignetur vos vocatione sua Deus noster, et impleat omnem voluntatem bonitatis, et opus fidei in virtute,

12. Ut clarificetur nomen Domini nostri Jesu Christi in vobis, et vos in illo secundum gratiam Dei nostri, et Domini Jesu Christi.

1. Paulus und Silvanus und Timotheus an die Gemeinde der Thessalonicher in Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus.
2. Gnade euch und Friede von Gott unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!
3. Danksagen1 müssen2 wir Gott allezeit euretwegen, Brüder! wie es sich gebührt,3 weil euer Glaube über die Maßen zunimmt, und euer aller gegenseitige Liebe sich überaus mehrt;4
4. so dass auch wir selbst uns eurer vor den Gemeinden Gottes5 rühmen,6 wegen eurer Geduld und eurer Treue selbst unter allen euren Verfolgungen und den Drangsalen, die ihr ertraget,
5. zum Erweise des gerechten Gerichtes Gottes, so dass ihr würdig erachtet werdet7 des Reiches Gottes,8 für welches ihr ja auch leidet;9
6. wenn es anders gerecht ist vor Gott, dass er denjenigen, welche euch in Bedrängnis versetzen, mit Bedrängnis vergelte,10
7. und euch, den Bedrängten, Ruhe verleihe zugleich mit uns,11 wenn sich der Herr Jesus vom Himmel herab offenbaren wird12 mit den Engeln seiner Macht
8. in Feuerflammen,13 wenn er Vergeltung üben wird an denen, welche Gott nicht kennen, und die dem Evangelium unsers Herrn Jesus Christus nicht gehorchen,14
9. welche ewige Strafe15 erdulden werden im Verderben, hinweg von dem Angesichte des Herrn16 und von der Herrlichkeit seiner Macht,
10. wenn17 er kommen wird, herrlich und wunderbar zu erscheinen in seinen Heiligen,18 in allen, welche gläubig geworden,19 - denn unser Zeugnis an euch hat Glauben gefunden,20 - an jenem Tage.
11. Darum21 beten wir auch immerdar für euch, dass unser Gott euch seiner Berufung würdigen, und alles ihm wohlgefällige Gute und das Werk des Glaubens in Kraft zur Vollendung bringen wolle,
12. damit der Name unsers Herrn Jesus Christus verherrlicht werde in euch, und ihr in ihm, nach der Gnade unsers Gottes und des Herrn Jesus Christus.22


Fußnote

Kap. 1 (1) V. 3 und 4 sind [1Thes 1,2.3] ähnlich. - (2) Was zwingt den Apostel? Seine Liebe, die alles, was den Thessalonichern eigen, als ihm gehörig ansieht. - (3) Wie groß muss ihr Fortschritt gewesen sein und wie sehr sollen die Thessalonicher denselben werthalten, da sie so ermahnt werden, ihn zu bewahren und zu mehren! - (4) Wie der Anfang des Glaubens, so ist jede Zunahme desselben eine Gnade Gottes. Die Liebe, welche Paulus ihnen [1Thes 3,12] gewünscht und die sie nun beweisen, ist ein untrüglicher Beweis ihrer Berufung. - (5) In Korinth und den davon abhängigen Gemeinden. - (6) Wie anders als [1Thes 1,8]! - (7) Dass ihr die Verfolgungen in Geduld und ohne Wanken ertragt, ist ein Beweis des gerechten Gerichtes, das Gott über die Gottlosen verhängen wird. Denn wenn Gott in dieser Welt die Guten mit Leiden heimsucht, um sie zu läutern und zu bewähren, welches Gericht muss da die Bösen treffen! (Ans., Thom.) Vergl. [1Petr 4,17]. - (8) Das euch in der Ewigkeit zu Teil werden soll. - (9) Dies ist auch eure Meinung bei dem Leiden. - (10) Gottes Gerechtigkeit fordert, dass die Verfolger der Thessalonicher bei der Wiederkunft Christi gestraft werden, sie selbst aber den ewigen Lohn erhalten, den sie sich durch ihr Leiden verdient, wenngleich die erste Wurzel dieses Verdienstes wiederum die göttliche Gnade ist. - (11) Den Aposteln. - (12) Wenn der Heiland, der jetzt der Welt verborgen ist, als Herr und Richter derselben hervortritt. - (13) Was [2Mos 3,2ff] von Jahve gesagt ist, wird hier auf Christus übertragen. Vergl. auch [Offenb19]. Das Feuer ist ein Zeichen der Majestät und Herrlichkeit des Herrn. - (14) Die Heiden kennen Gott nicht, doch ist ihre Unwissenheit eine verschuldete. Auch der Unglaube der Juden, welche dem Evangelium nicht gehorchen, entspringt bösem Willen. Die Worte: „Unseres Herrn Jesu Christi“ sind beigefügt, um die Gleichstellung des Herrn mit Gott hervorzuheben, ebenso wie es für das Gericht (V. 7, 8, 10) und die Verherrlichung (V. 10) geschieht. Die Verachtung des Evangeliums steht der Verachtung der rechten Gotteserkenntnis gleich. - (15) Beweisstelle für die Ewigkeit der Höllenstrafen. Schön sagt der heilige Chrysostomus: Siehst du in diesem Leben etwas Angenehmes und Erhabenes, so denke an das Reich Gottes, und du wirst jenes für nichts achten. Siehst du etwas Schreckliches, so denke an die Hölle, und du wirst darüber lachen. Kommen über dich körperliche Begierden, denke an das Feuer der Hölle; denn wenn schon die weltlichen Gesetze durch Strafen vom Bösen abzuhalten vermögen, wie viel mehr das Andenken an die ewige, unaufhörliche Pein. - (16) Die Hauptstrafe der Verdammten ist die Strafe des Verlustes Gottes (Thom., vergl. [Mt 25,41] ), besteht doch die Seligkeit der Seligen besonders in dem Schauen des Antlitzes des Herrn [Ps 11,7, Mt 5,8, Mt 18,10, Hebr 12,14], d. i. in der lebendigsten Vereinigung mit Gott und dem Heilande. - (17) Gegenbild zur Strafe der Gottlosen. - (18) In allen Gläubigen. - (19) Die Worte von V. 7b bis V. 12a sind wohl einem etwas veränderten altchristlichen Hymnus auf alttestamentlicher Grundlage entnommen. - (20) Das Evangelium mit seiner Kraft. Wie ein Feuer das andere entzündet, so ist das Zeugnis des Apostels in seiner Kraft auf die Thessalonicher übergegangen. - (21) Zu diesem Zwecke: Damit Christus einst in den Seinigen verherrlicht werde. Denn wie die Berufung zum Glauben, so ist auch die Gabe der Beharrlichkeit ein Ausfluss der besonderen Güte Gottes. (Trid. Konzil, Sitz 6, Kap. 13) - (22) Was V. 10 als Ziel der ganzen Kirche, wird hier als Ziel der Thessalonicher und Gegenstand der Gebete des Apostels bezeichnet. Christus wird verherrlicht durch Standhaftigkeit im Glauben, durch Bekenntnis unter Leiden und Verfolgung, kurz, durch ein christliches Leben. Die Verherrlichung Christi in den Thessalonichern ist zugleich ihre Verherrlichung in Christus, da sie geistig immer inniger mit Christus vereinigt werden und am Tage der Auferstehung auch dem Leibe nach in seine Verklärung eingehen. Alles aber verdanken sie der Gnade, die uns Christus erworben. – Der Name des Herrn Jesus Christus: Der Herr so weit er erkannt und bekannt ist.


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