Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:2Thes03

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Epistola beati Pauli Apostoli ad Thessalonicenses secunda.

Zweiter Brief des heiligen Apostels Paulus an die Thessalonicher Kap. 3


III. Ermahnender Teil (Kap. 3, V. 1 – 15): 1. Paulus bittet die Gläubigen, durch ihre Gebete den Fortschritt des Evangeliums und seine Befreiung von Gott zu erlangen. (V. 2) 2. In der Hoffnung, die Thessalonicher werden mit der Gnade Gottes in der Erfüllung der Vorschriften, die er ihnen gegeben, beharren (V. 5), a. mahnt der Apostel sie, sich von den Brüdern fernzuhalten, welche jene Vorschriften nicht beobachten (V. 6), b. und fordert die Unruhigen und Trägen auf, sich zu bessern, indem er ihnen sein Beispiel in's Gedächtnis zurückruft. (V. 12) c. Allen endlich wünscht er Fortschritte in der Tugend und schärft ihnen nochmals ein, sich von den Brüdern, welche auf seine Mahnungen nicht hören, fernzuhalten und sie zu strafen. (V. 15) Epilog (Kap. 3, V. 16 – 18): Apostolischer Segen und eigenhändiger Gruß.

1. De cetero fratres orate pro nobis ut sermo Dei currat, et clarificetur, sicut et apud vos:

2. Et ut liberemur ab importunis, et malis hominibus: non enim omnium est fides.
3. Fidelis autem Deus est, qui confirmabit vos, et custodiet a malo.
4. Confidimus autem de vobis, in Domino, quoniam quæ præcipimus, et facitis, et facietis.
5. Dominus autem dirigat corda vestra in caritate Dei, et patientia Christi.
6. Denuntiamus autem vobis fratres in nomine Domini nostri Jesu Christi, ut subtrahatis vos ab omni fratre ambulante inordinate, et non secundum traditionem, quam acceperunt a nobis.

7. Ipsi enim scitis quemadmodum oporteat imitari nos: quoniam non inquieti fuimus inter vos:
8. Neque gratis panem manducavimus ab aliquo, sed in labore, et in fatigatione, nocte et die operantes, ne quem vestrum gravaremus.

9. Non quasi non habuerimus potestatem, sed ut nosmetipsos formam daremus vobis ad imitandum nos.

10. Nam et cum essemus apud vos, hoc denuntiabamus vobis: quoniam si quis non vult operari, nec manducet.
11. Audivimus enim inter vos quosdam ambulare inquiete, nihil operantes, sed curiose agentes.
12. Iis autem, qui ejusmodi sunt, denuntiamus, et obsecramus in Domino Jesu Christo, ut cum silentio operantes, suum panem manducent.
13. Vos autem fratres nolite deficere benefacientes.
14. Quod si quis non obedit verbo nostro per epistolam, hunc notate, et ne commisceamini cum illo ut confundatur:

15. Et nolite quasi inimicum existimare, sed corripite ut fratrem.
16. Ipse autem Dominus pacis det vobis pacem sempiternam in omni loco. Dominus sit cum omnibus vobis.
17. Salutatio, mea manu Pauli: quod est signum in omni epistola: ita scribo.

18. Gratia Domini nostri Jesu Christi cum omnibus vobis. Amen.

1. Im übrigen, Brüder! betet für uns, damit das Wort des Herrn seinen Lauf habe1 und verherrlicht werde,2 so wie es bei euch geschehen,3 [Eph 6,19, Kol 4,3]
2. und dass wir befreit werden von den überlästigen4 und bösen Menschen; denn der Glaube ist nicht Jedermanns Sache.5
3. Getreu aber ist Gott, er wird euch stärken und vor dem Bösen bewahren.6
4. Wir haben aber das Vertrauen zu euch im Herrn, dass ihr sowohl jetzt tuet wie auch tun werdet, was wir anbefohlen.7
5. Und der Herr lenke eure Herzen zur Liebe Gottes und zur Standhaftigkeit Christi.
6. Wir gebieten euch aber,8 Brüder!9 im Namen unsers Herrn Jesus Christus,10 dass ihr euch von jedem Bruder zurückziehet,11 der unordentlich wandelt,12 und nicht nach der Vorschrift, welche sie von uns empfangen haben.13
7. Ihr wisset ja selbst, wie ihr uns nachahmen sollt, denn wir sind nicht unstet unter euch gewesen,
8. noch haben wir umsonst Brot von jemand gegessen, sondern haben mit Mühe und Beschwerde Tag und Nacht gearbeitet, um niemand unter euch lästig zu fallen. [Apg 20,34, 1Kor 4,12]
9. Nicht als ob wir nicht dazu die Befugnis gehabt hätten, sondern um uns selbst als Vorbild aufzustellen für euch, damit ihr uns nachfolget.14 [1Kor 9,6]
10. Denn15 auch als wir bei euch waren, haben wir euch dies anbefohlen: wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen.16
11. Wir haben nämlich gehört, dass einige unter euch unstet wandeln, nicht arbeitend, sondern unnütze Dinge treibend.17
12. Solchen gebieten wir und ermahnen sie im Herrn Jesus Christus, dass sie, in Ruhe arbeitend, ihr eigenes Brot essen.18

13. Ihr aber, Brüder! werdet nicht müde, Gutes zu tun.19 [Gal 6,9]
14. Wenn aber jemand unserm Worte in diesem Briefe nicht gehorcht, so bezeichnet diesen,20 und habet keinen Umgang mit ihm, damit er beschämt werde.21
15. Indes betrachtet ihn nicht als Feind, sondern weiset ihn zurecht als Bruder.22
16. Er aber, der Herr des Friedens, gebe euch Frieden immerdar aller Orten. Der Herr sei mit euch allen!
17. Hier mein, des Paulus eigenhändiger Gruß, das Zeichen in jedem Briefe; so schreibe ich.23
18. Die Gnade unsers Herrn Jesus Christus sei mit euch allen! Amen.


Fußnote

Kap. 3 (1) Bild aus [Ps 145,15]. - (2) Damit beides geschehen könne, muss das Wort Gottes, und müssen seinen Verkünder von dem schlimmsten Widersacher befreit werden (Theod.). Es ist wohl besonders an die [Apg 18] erwähnten Schwierigkeiten zu denken. - (3) Stillschweigendes Lob. - (4) Überlästig: Griech.: verwerflich, verworfen. - (5) Wie oft empfiehlt der Apostel sich dem Gebete, doch stets um für das Evangelium wirken zu können! – Nicht jeder Mensch hört auf Gottes Berufung zum Glauben. - (6) Darin bewährt er seine Treue. - (7) Damit die in V. 3 enthaltene Verheißung die Thessalonicher nicht lästig mache, fügt Paulus diese Mahnung bei. (Chrys.) Alle Vorschriften, die er schon gegeben oder noch zu geben sich anschickt (V. 6), sind inbegriffen. Sein Vertrauen in die Folgsamkeit der Leser gründet sich auf Christus. - (8) Die Liebe Gottes tröstet euch, dem gottgesandten König des Gottesreiches folget nach in der Standhaftigkeit, deren Vorbild er gegeben. - (9) Gelegenheit, die Mahnung V. 4 zu üben. - (10) Es ist ein Gebot des Herrn, (vergl. V. 12, 16), der Paulus zum Apostel berufen und ihm seine Autorität verliehen hat. Ähnlich [1Kor 5,4]. - (11) Diese Maßregel ist Strafe zugleich und Heilmittel. Auch den Fehlenden nennt Paulus Bruder. - (12) Im ersten Briefe hatte er diesen Missstand nur kurz berührt. Das Übel hatte wohl zugenommen. - (13) Die zuerst mündlich (vergl. V. 10) erteilte, später schriftlich [1Kor 5,4] wiederholte Vorschrift. - (14) Der Hinweis auf sein eigenes Beispiel macht die Mahnung eindringlicher, nimmt ihr aber auch die etwa verletzende Schärfe. - (15) Zweiter Grund für V. 6 zu dem V. 7 – 9 gegebenen ersten. - (16) Ein bei den Juden gebräuchliches Sprichwort, das sich auf [1Mos 3,19] gründet. - (17) Darin, dass der Apostel von ihnen in der dritten Person redet, liegt eine gewisse Rücksichtnahme, während das Gewicht des Befehles in dem doppelten Prädikate und dem Beisatze: „im Herrn Jesus Christus“ zum Ausdruck kommt. - (18) „In Ruhe arbeiten“ bildet den Gegensatz zu: „unnütze Dinge treiben“. (V. 11) - (19) Wohlzutun (Chrys., Theoph., Thom.) oder allgemein. - (20) Durch ein richterliches Urteil. Dieser Brief ist also wie der vorige zunächst an die Vorsteher der Gemeinde gerichtet, der ihn derselben mitteilen sollen. - (21) Griech.: damit er in sich gehe. - (22) Auch der Fehlende und Ausgeschlossene bleibt ein Bruder. Er ist ein krankes Glied am Leibe der Kirche, und Mangel an Vollkommenheit vermag so nicht, die Einheit auf immer zu zerstören (Aug.). - (23) Den vorigen Brief hatte er also nicht selbst unterschrieben. Die Worte des Apostels deuten an, dass ihm ein Brief unterschoben war. Vergl. [2Thes 2,2]. In jedem Briefe, den ich etwa noch an euch schreibe, sei meine Handschrift, wie ihr sie hier (V. 17) vor Augen habt, das Kennzeichen der Echtheit desselben.

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