Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mk03

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Sanctum Jesu Christi Evangelium secundum Marcum

Das heilige Evangelium Jesu Christi nach Markus - Kap. 3

Weitere Versuchungen seitens der Pharisäer; Heilung der verdorrten Hand. (V. 6) 3. Auserwählung und Aussendung der Apostel. (3,7 – 6,29). Die Auserwählung der Apostel. (V. 19) Der Heiland wird von den Pharisäern der Gemeinschaft mit Beelzebub beschuldigt. (V. 30) Christus erklärt, wen er als nahestehend anerkennt.

1. Et introivit iterum in synagogam: et erat ibi homo habens manum aridam.
2. Et observabant eum, si sabbatis curaret, ut accusarent illum.
3. Et ait homini habenti manum aridam: Surge in medium.
4. Et dicit eis: Licet sabbatis benefacere, an male? animam salvam facere, an perdere? At illi tacebant.
5. Et circumspiciens eos cum ira, contristatus super cæcitate cordis eorum, dicit homini: Extende manum tuam. Et extendit, et restituta est manus illi.
6. Exeuntes autem Pharisæi, statim cum Herodianis consilium faciebant adversus eum quomodo eum perderent.
7. Jesus autem cum discipulis suis secessit ad mare: et multa turba a Galilæa, et Judæa secuta est eum,
8. Et ab Jerosolymis, et ab Idumæa, et trans Jordanem: et qui circa Tyrum, et Sidonem, multitudo magna, audientes, quæ faciebat, venerunt ad eum.
9. Et dixit discipulis suis ut navicula sibi deserviret propter turbam, ne comprimerent eum.
10. Multos enim sanabat ita, ut irruerent in eum, ut illum tangerent, quotquot habebant plagas.
11. Et spiritus immundi, cum illum videbant, procidebant ei: et clamabant dicentes:
12. Tu es Filius Dei. Et vehementer comminabatur eis ne manifestarent illum.
13. Et ascendens in montem vocavit ad se quos voluit ipse: et venerunt ad eum.
14. Et fecit ut essent duodecim cum illo: et ut mitteret eos prædicare.
15. Et dedit illis potestatem curandi infirmitates, et ejiciendi dæmonia.
16. Et imposuit Simoni nomen Petrus:
17. Et Jacobum Zebedæi, et Joannem fratrem Jacobi, et imposuit eis nomina Boanerges, quod est, filii tonitrui:
18. Et Andream, et Philippum, et Bartholomæum, et Matthæum, et Thomam, et Jacobum Alphæi, et Thaddæum, et Simonem Cananæum,
19. Et Judam Iscariotem, qui et tradidit illum.
20. Et veniunt ad domum: et convenit iterum turba, ita ut non possent neque panem manducare.
21. Et cum audissent sui, exierunt tenere eum: dicebant enim: Quoniam in furorem versus est.
22. Et Scribæ, qui ab Jerosolymis descenderant, dicebant: Quoniam Beelzebub habet, et quia in principe dæmoniorum ejicit dæmonia.
23. Et convocatis eis in parabolis dicebat illis: Quomodo potest satanas satanam ejicere?
24. Et si regnum in se dividatur, non potest regnum illud stare.
25. Et si domus super semetipsam dispertiatur, non potest domus illa stare.
26. Et si satanas consurrexerit in semetipsum, dispertitus est, et non poterit stare, sed finem habet.
27. Nemo potest vasa fortis ingressus in domum diripere, nisi prius fortem alliget, et tunc domum ejus diripiet.
28. Amen dico vobis, quoniam omnia dimittentur filiis hominum peccata, et blasphemiæ, quibus blasphemaverint:

29. Qui autem blasphemaverit in Spiritum sanctum, non habebit remissionem in æternum, sed reus erit æterni delicti.
30. Quoniam dicebant: Spiritum immundum habet.
31. Et veniunt mater ejus et fratres: et foris stantes miserunt ad eum vocantes eum,

32. Et sedebat circa eum turba: et dicunt ei: Ecce mater tua, et fratres tui foris quærunt te.
33. Et respondens eis, ait: Quæ est, mater mea, et fratres mei?
34. Et circumspiciens eos, qui in circuitu ejus sedebant, ait: Ecce mater mea, et fratres mei.
35. Qui enim fecerit voluntatem Dei, hic frater meus, et soror mea, et mater est.

1. Und1 er ging abermals2 in die Synagoge; und es war daselbst ein Mensch, der eine verdorrte Hand hatte. [Mt 12,9.10, Lk 6,6]
2. Sie aber gaben acht auf ihn, ob er am Sabbate heilen würde, damit sie ihn anklagen könnten.3
3. Da sprach er zu dem Menschen, der die verdorrte Hand hatte: Stehe auf, und tritt hierher in die Mitte!4
4. Und er sprach zu ihnen: Ist es erlaubt, am Sabbate Gutes zu tun, oder Böses? Ein Leben zu retten, oder zu verderben?5 Sie aber schwiegen.6
5. Und er sah sie ringsherum zürnend an,7 betrübt über die Blindheit ihres Herzens, und sprach zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus, und seine Hand war wieder gesund.8
6. Die Pharisäer aber gingen hinaus, und hielten sogleich9 mit den Herodianern Rat wider ihn, wie sie ihn töten könnten. [Mt 12,14]
7. Jesus aber entwich mit seinen Jüngern an das Meer;10 und viel Volk von Galiläa und Judäa folgte ihm,
8. auch von Jerusalem und Idumäa,11 und von jenseits des Jordans; und aus der Gegend von Thyrus und Sidon kam eine große Menge zu ihm,12 als sie von seinen Taten hörten.
9. Da sagte er zu seinen Jüngern, sie sollten der Volksmenge wegen ein Schifflein für ihn bereit halten, damit sie ihn nicht erdrückten;
10. denn er heilte viele, so dass alle, die mit Gebrechen13 behaftet waren, mit Gewalt zu ihm hindrangen, um ihn anzurühren.
11. Und wenn die unreinen Geister ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder, schrien und sprachen:
12. Du bist der Sohn Gottes! Er aber verbot ihnen streng, ihn nicht offenbar zu machen.14
13. Und er stieg auf den Berg15 und berief zu sich,16 die er selbst wollte;17 und sie kamen zu ihm.18 [Lk 6,12, Mt 10,1]
14. Und er bestellte zwölf,19 dass sie um ihn seien, und dass er sie zum Predigen ausschickte,
15. und gab ihnen die Macht, die Krankheiten zu heilen und die bösen Geister auszutreiben.
16. Und er legte dem Simon den Namen Petrus bei,20
17. und berief Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, den Bruder des Jakobus, denen er den Namen Boanerges, das ist Donnerkinder, gab;21
18. und Andreas, und Philippus, und Bartholomäus,22 und Matthäus, und Thomas,23 und Jakobus, den Sohn des Alphäus,24 und Thaddäus,25 und Simon, den Kananäer,26
19. und Judas Iskariot,27 welcher ihn auch verraten hat.
20. Als sie nach Hause kamen, versammelte sich das Volk wieder,28 so dass sie nicht einmal ihr Brot essen konnten.29
21. Da die Seinigen30 dies hörten, gingen sie aus,31 ihn zu ergreifen,32 denn sie sagten: Er ist wahnsinnig geworden.33
22. Und die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren, sprachen:34 Er hat den Beelzebub, und durch den obersten der bösen Geister treibt er die bösen Geister aus. [Mt 9,34]
23. Da rief er sie zusammen, und redete zu ihnen in Gleichnissen:35 Wie kann ein Satan einen anderen Satan austreiben?
24. Und wenn ein Reich wider sich selbst spaltet, so kann ein solches Haus nicht bestehen.
25. Und wenn ein Haus wider sich selbst geteilet ist, so kann ein solches Haus nicht bestehen.
26. Wenn nun der Satan gegen sich selbst aufsteht, so ist er geteilt, und wird nicht bestehen können, sondern es hat ein Ende mit ihm.
27. Niemand kann in das Haus des Starken eindringen, und sein Hausgerät rauben, wenn er nicht zuvor den Starken bindet, dann erst wird er sein Haus ausrauben. [Mt 12,29]
28. Wahrlich, ich sage euch, alle Sünden werden den Menschenkindern vergeben werden, und alle Lästerungen, die sie ausstoßen mögen; [Mt 12,31, Lk 12,10]
29. wer aber wider den heiligen Geist lästert, wird in Ewigkeit keine Vergebung erhalten, sondern ewiger Sünde schuldig sein!36 [Mt 12,32]
30. Denn sie sagten: Er hat einen unreinen Geist.
31. Und es kamen seine Mutter und seine Brüder, und draußen stehen bleibend, schickten sie zu ihm hinein,37 und ließen ihn rufen.38 [Mt 12,46, Lk 8,19]
32. Das Volk aber saß um ihn her; und sie39 sprachen zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder sind draußen, und suchen dich.
33. Da antwortete er ihnen, und sprach: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?40
34. Und indem er die, welche um ihn her saßen, ringsum anblickte, sprach er: Siehe da meine Mutter, und meine Brüder!
35. Denn wer den Willen Gottes tut, der ist mein Bruder, meine Schwester, und meine Mutter.41


Fußnote

Kap. 3 (1) Die Pharisäer suchen das Ansehen des Heilandes bei dem Volke zu untergraben, [Joh 9,16] - (2) Schon [Mt 1,21] wird gesagt, dass Jesus dort predigte. - (3) Sie haben den Kranken vielleicht selbst hergeführt. - (4) Wenn alle die vertrocknete Hand sehen, fühlen sie Mitleid und verabscheuen die Bosheit der Pharisäer. - (5) Durch Verweigerung der Hilfe. - (6) Sie fürchten für ihr Ansehen, wenn sie der Heilung Widerspruch entgegenstellen. - (7) Christus will ihr Gewissen wecken. - (8) So gibt Christus die Lösung der Frage. - (9) Und mehrfach. Christus befand sich im Gebiete des Herodes. Die Pharisäer wählen ihre sonstigen Gegner als Bundesgenossen, wenn es gilt, ihren Hass zu befriedigen. – Diese fünf Erzählungen haben gezeigt, wie ungeeignet die Führer des Volkes für das messianische Reich sind. Welchen Erfolg wird der Heiland bei einem Volke haben, das solchen Führern folgt? - (10) Weil die Zeit seines Leidens noch nicht gekommen war und er den Pharisäern Zeit zur Buße lassen will. – (11) Zwischen Südpalästina und dem peträischen Arabien. – (12) Wohl auch viele Heiden. – (13) Das latein. Wort deutet darauf hin, dass Gott oft Krankheiten als Strafe für die Sünden sendet. - (14) Das Volk war noch nicht genügend vorbereitet auf diese Wahrheit. - (15) Es ist der Berg der Seligkeiten am See Tiberias. Dort betet Christus [Lk 6,12], wohl seinem Vater die Apostel und die Kirche empfehlend. - (16) Da die Führer des Volkes den Herrn anfeinden, das Volk aber die Unterweisung bedarf, wählt Christus die Apostel, damit sie die Führer seines Volke seien. Da er einige aus den Jüngern zu höherem Range, zu Aposteln auswählt, schafft er eine hierarchische Ordnung. - (17) Ohne ihr Verdienst und kraft seiner Machtvollkommenheit. - (18) Mit großer Bereitwilligkeit. Der Heiland erklärte ihnen wohl die Obliegenheiten ihres Amtes. - (19) Sie sind gleichsam die zwölf Patriarchen des Neuen Volkes Gottes. Übrigens kommt die Zahl 12 häufig in der heiligen Geschichte vor. - (20) Bisher hatte der Evangelist den heil. Petrus nur Simon genannt; von dieser Stelle ab nennt er ihn ausschließlich mit dem neuen Namen. Vergl. [Apg 13,9] wo der Name Saulus gebraucht wird, der nicht weiter vorkommt. Ob Christus den Namen schon jetzt gab (Aug., Bed.) oder erst später, steht nicht fest. - (21) Die Reihenfolge [Mt 10,2] und [Lk 6,14] ist eine andere. Der heil. Markus fügt dem heil. Petrus diejenigen zunächst an, deren Namen der Heiland veränderte. Ähnlich [Apg 1,13]. Boanerges aramäische Aussprache für Ben Regesch. Ihr Charakter und demnach auch ihre Predigt (Greg. Naz., Theod.) entsprechen wohl diesem Namen. - (22) Nathanael [Joh 1,45, Joh 21,2]. - (23) Auch Zwilling genannt. - (24) Jakobus der Jüngere, auch Bruder des Herrn genannt. [Gal 1,19, Gal 2,9]. Es ist der Verfasser des nach ihm benannten Briefes. - (25) Auch Judas, Bruder des Jakobus genannt [Lk 6,16, Apg 1,13]. - (26) D. i.: der Eiferer. - (27) Der einzige aus dem Stamme Juda. Karioth lag 51 Kilom. südlich von Jerusalem. - (28) Wie oben V. 7. - (29) Die Ereignisse nach ihrer Berufung zeigen den Aposteln, was sie zu erwarten haben: der Zudrang des Volkes, der Unglaube der dem Heiland natürlicher Weise Zunächststehenden, die ruchlose Anfeindung der Schriftgelehrten. - (30) Vielleicht Verwandte Jesu, wahrscheinlicher Anhänger. - (31) Aus ihren Häusern in Kapharnaum. - (32) Und in Sicherheit zu bringen. - (33) Vielleicht sagen sie nur so, um den Heiland dem Hasse der Pharisäer zu entziehen. Wie wenig aber haben sie den Herrn und seine göttliche Sendung noch erkannt! Wie großen Schaden stiften sie im Herzen des Volkes! - (34) Häufig. Sie wollen die ersten Keime des Glaubens in den Herzen vernichten. - (35) Jesus antwortet mit Milde, indem er zunächst den Widersinn ihrer Rede nachweist, sodann das Ziel seiner Sendung zeigt und die Beweise für dieselbe vorbringt, endlich ihnen die Furchtbarkeit ihrer Lästerung vor Augen stellt. - (36) Wer Gottes Werke sehend und die übernatürliche Kraft erkennend aus Neid die Werke des heil. Geistes Beelzebub zuschreibt, kommt, so lange er dies tut, nie zu wahrer Buße und erlangt so nie die Vergebung dieser Sünde. (Beda) - (37) Eine andere für die Apostel sehr wichtige Lehre. Dies Ereignis fällt in eine andere Zeit als das vorher erzählte. Siehe [Lk 8,19] und [Lk 11,17]. - (38) Den Grund nennt der heil. Evangelist nicht. - (39) Die ihm zunächst befindlichen. - (40) Wer sind die, welche ich als Messias am meisten liebe und für die ich am meisten Sorge trage? Nicht die leiblichen Verwandten, denn leibliche Verwandtschaft hat mit meinem göttlichen Werke nichts zu tun. - (41) Vergl. [Joh 4,34]. Ich schätze den Willen Gottes über alles. Also ist mir am nächsten verwandt, wer am genauesten Gottes Willen tut. Diese geistig Verwandten, denen jetzt meine Sorge gilt, darf ich um der leiblichen Verwandten willen nicht verlassen, der ich meine Apostel ermahnt habe, alles zu verlassen. Jesus leugnet nicht, dass Maria, seine Mutter, noch auch, dass sie ihm geistig am nächsten steht, sondern spricht nur aus, dass ihm die geistige Verwandtschaft über die leibliche geht. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 |

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