Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Tit02

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Epistola beati Pauli Apostoli ad Titum.

Der Brief des heiligen Apostels Paulus an Titus Kap. 2

II. Mahnung an Titus, allen die gesunde Lehre zu verkünden. (Kap. 2, V. 1 – 15): 1. Der Apostel zählt die Pflichten einzelner Altersstufen und Personen auf (V. 10): a. Die Greise sollen nüchtern, ehrbar usw. sein. (V. 2) b. Die bejahrten Frauen sollen heilig sein und durch ihre Tugenden den jüngeren Frauen den rechten Weg weisen. Ihr Hauswesen gut verwaltend mögen sie es nicht zulassen, dass ihretwegen das Evangelium gelästert werde. (V. 5) c. Auch die jüngeren Männer soll Titus zur Selbstbeherrschung anleiten, durch sein Beispiel voranleuchtend, so dass niemand den Christen einen Vorwurf machen kann. (V. 10) 2. Gründe, warum Titus dies alles leisten soll (V. 14): Dies zu lehren ist Christus gekommen (V. 12) und so handelnd bereiten wir uns auf die Wiederkunft Christi vor, der sich uns geschenkt, um sich ein auserwähltes und reines Volk zu schaffen. (V. 14) 3. Dies alles soll Titus lehren als einer der Gewalt hat, und niemand soll ihn wegen seines noch nicht sehr vorgerückten Alters geringschätzen.

1. Tu autem loquere quæ decent sanam doctrinam:
2. Senes ut sobrii sint, pudici, prudentes, sani in fide, in dilectione, in patientia:
3. Anus similiter in habitu sancto, non criminatrices, non multo vino servientes, bene docentes:

4. Ut prudentiam doceant adolescentulas, ut viros suos ament, filios suos diligant,
5. Prudentes, castas, sobrias, domus curam habentes, benignas, subditas viris suis, ut non blasphemetur verbum Dei:
6. Juvenes similiter hortare ut sobrii sint.
7. In omnibus teipsum præbe exemplum bonorum operum in doctrina, in integritate, in gravitate,
8. Verbum sanum, irreprehensibile: ut is, qui ex adverso est, vereatur, nihil habens malum dicere de nobis:

9. Servos dominis suis subditos esse, in omnibus placentes, non contradicentes,
10. Non fraudantes, sed in omnibus fidem bonam ostendentes: ut doctrinam Salvatoris nostri Dei ornent in omnibus.
11. Apparuit enim gratia Dei Salvatoris nostri omnibus hominibus,
12. Erudiens nos, ut abnegantes impietatem, et sæcularia desideria: sobrie, et juste, et pie vivamus in hoc sæculo,

13. Exspectantes beatam spem, et adventum gloriæ magni Dei, et Salvatoris nostri Jesu Christi:

14. Qui dedit semetipsum pro nobis, ut nos redimeret ab omni iniquitate, et mundaret sibi populum acceptabilem, sectatorem bonorum operum.

15. Hæc loquere, et exhortare, et argue cum omni imperio. Nemo te contemnat.

1. Du aber rede,1 was der gesunden Lehre angemessen ist:
2. Dass die bejahrten Männer nüchtern sein sollen, ehrbar, klug2 gesund im Glauben, in der Liebe, in der Geduld;
3. die bejahrten Frauen3 desgleichen in ihrer Haltung, wie es Heiligen geziemt,4 nicht verleumderisch,5 nicht dem Trunke ergeben, gute Lehren gebend,
4. damit sie die jungen Frauen6 Besonnenheit lehren, ihre Männer und ihre Kinder zu lieben,
5. besonnen, keusch, sittsam, häuslich,7 gütig, ihren Männern untertan zu sein, damit das Wort Gottes nicht gelästert werde.8
6. Die jüngeren Männer ermahne auf gleiche Weise, sittsam sich selbst zu beherrschen.
7. In allen Dingen erweise dich selbst als Vorbild guter Werke,9 in Lehre, in Unsträflichkeit, in Würde.10
8. Deine Worte seien lauter, untadelig, damit der Widersacher11 beschämt werde, wenn er nichts Böses hat, das er über uns sagen könnte.
9. Die Knechte ermahne, ihren Herren untertan, in allem wohlgefällig zu sein, nicht widersprechend, [Eph 6,5]
10. nichts entwendend, sondern in allem sich vollkommen treu erweisend, damit sie der Lehre Gottes, unsers Heilandes,12 in allen Stücken zur Zierde gereichen.
11. Denn13 die Gnade Gottes, unseres Heilandes14 ist allen Menschen erschienen.15
12. und unterweist uns, dass wir der Gottlosigkeit16 und den weltlichen Lüsten entsagen,17 sittsam, gerecht und fromm18 leben in dieser Welt,19
13. indem wir der seligen Hoffnung20 harren und der Ankunft der Herrlichkeit des großen Gottes, und unsers Heilandes Jesus Christus,21
14. welcher sich selbst für uns dahingegeben hat,22 damit er uns von aller Ungerechtigkeit erlöste, und sich ein Volk rein darstellte, das er sich zu eigen nehmen könne,23 das eifrig ist in guten Werken.24
15. So25 rede und ermahne, und weise zurecht26 mit allem Nachdruck.27 Niemand dürfe dich gering achten!28


Fußnote

Kap. 2 (1) Im Gegensatze zu den V. 10ff Geschilderten. Rede, wie man die erkannte Wahrheit im Leben bewährt. - (2) Vergl. [JSir 24,6]. - (3) Die Reise des Alters soll lehren alles Ungesunde von der Übung dieser Tugenden fernzuhalten. - (4) Das Evangelium befreite die Person und den Beruf der Frau von der Geringschätzung, die auf ihnen lastete, setzte sie dem Werte nach vor Gott dem Manne gleich und gab ihr eine heilige Bedeutung. [Eph 5,21ff] Ebenso hob es den Beruf der Frau als Weib, Gattin und Mutter [1Tim 2,15] in seiner Wichtigkeit für die Gemeinde der Heiligen hervor. - (5) Das Gefühl der schwäche verbunden mit dem Wunsche zu gefallen führen dies oft herbei. - (6) Die jüngeren Frauen. Hier ist das Motiv für die Entstehung des kirchlichen Witweninstitutes. [1Tim 5,9ff] - (7) Das Haus ist der eigentlichste Wirkungskreis der Frau. - (8) Das Wort Gottes wird verunehrt, wenn solche, die als Bekenner desselben gelten, sich vor den Nichtchristen nicht in aller sittlichen Stärke und Reinheit zeigen, welche das Evangelium verlangt und gewährt. - (9) Die Menschen glauben mehr den Augen als den Ohren. - (10) Griech.: In der Lehre Unsträflichkeit und Würde. Das erste bezeichnet die Gesinnung, mit der Titus lehren soll, das andere den Inhalt dessen, was er den Gläubigen vorlegen soll. Die Weise endlich, wie er als Lehrer auftreten soll, gibt der würdevolle Ernst an. Der Inhalt sei gesund, durch keinen Irrtum entstellt, und daher untadelig. Ein Beweggrund das Lehramt so zu verwalten soll die Entwaffnung des Gegners sein. - (11) Juden und Heiden. - (12) Dem, was Gott im Evangelium als Richtschnur des Handelns offenbart hat. - (13) Dogmatische Begründung der von V. 1 an gegebenen Vorschriften. - (14) Griech.: Die Gnade Gottes ist, allen Menschen Heil bringend, erschienen. - (15) Das Heil ist der Sonne gleich erschienen, allen Menschen bestimmt, in der Menschwerdung des Herrn. - (16) Die Gott gebührende Verehrung anderen zollen ist Gottlosigkeit. - (17) Die Entsagung bezeichnet Abwendung und Hass. - (18) Die Pflichten gegen uns, den Nächsten, Gott treu erfüllend. - (19) Zur Überleitung auf die „Ankunft der Herrlichkeit“ gesetzt. - (20) Sind dem Christen die weltlichen Begierden untersagt, so flößt die Gnade das Verlangen nach der Seligkeit und die Hoffnung auf dieselbe ein, einer andern Seligkeit, als die Welt zu geben vermag. - (21) Bezeichnung Christi, dessen Herrlichkeit bei seiner Ankunft offenbar wird. (Chrys., Theod.) Es ist dies eine klassische Stelle für die Gottheit des Heilandes, wie [Roem 9,5, Kol 2,9], Paulus nennt Christus vielleicht mit Anspielung auf den „großen“ Zeus, der auf Kreta verehrt ward, den großen Gott. - (22) Freiwillig und stellvertretend, so die Menschen aus der Gefangenschaft der Sünde loskaufend. - (23) Griech.: Volk des Eigentums. Der Apostel hat wohl [2Mos 19,5, 5Mos 7,6, 5Mos 14,2, 5Mos 26,18] vor Augen. Wie Israel ein Gott besonders angehöriges Volk war, so sind die Christen noch viel mehr ein Christus gehörendes Volk, da er sie mit seinem Blut erkauft hat. - (24) Die Erlösung war Christi Werk allein, zu guten Werken wird unsere Mitwirkung gefordert. - (25) Wie in diesem Kapitel gesagt ist. - (26) Stufenleiter: Lehre, ermuntere dazu, weise die Ungehorsamen zurecht. - (27) Vergl. [Mt 7,29]. Mit aller Autorität als Diener Gottes. (Thom.) Dies gehört zu den beiden letzten: Sprich jedes Wort der Mahnung und Rüge mit vollem Nachdruck. - (28) Vergl. [1Tim 4,12].

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