Kategorie:Lektionar:AT:Koh11,9-12,8

Aus Vulgata
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Gedenke deines Schöpfers in deinen jungen Tagen, ehe wieder der Staub zur Erde kehrt und der Geist zurückkehrt zu Gott.


Lesung aus dem Buch Kohelet.


Freu dich, Jüngling, in deiner Jugend,
und dein Herz sei froh in deinen jungen Tagen!
Folge dem Zug deines Herzens und dem,
was dein Auge erschaut!
Doch wisse, dass Gott über alles dich zur Rechenschaft zieht!
Schlag Kummer dir aus dem Sinn
und halte dir Übles vom Leib!
Denn Jugend und Frührot sind nichtig.

Gedenke deines Schöpfers in deinen jungen Tagen,
ehe die Tage des Übels kommen und die Jahre sich nahen,
von denen du sagst: Sie gefallen mir nicht,
ehe sich verfinstern Sonne und Licht,
der Mond und die Sterne,
und die Wolken wiederkehren samt dem Regen.

Dann erzittern die Wächter des Hauses
und krümmen sich kräftige Männer.
Die Müllerinnen hören auf, weil ihrer zu wenig geworden,
und dunkel wird es den Frauen, die aus den Fenstern blicken.
Da schließt man die Tore nach außen,

und der Laut der Mühle verklingt
- er wird wieder erklingen mit der Stimme der Vögel -,
und alle Gesänge verhallen.

Auch fürchtet man sich vor dem Hügel,
und Schrecknisse lauern am Wege.
Der Mandelbaum blüht, die Heuschrecke ist geschäftig,
und «die Kapernuss bricht auf.
- Ja, der Mensch geht dahin in sein ewiges Haus,
und die Klagenden gehen draußen umher. –

Ehe der silberne Strick zerreißt
und die goldene Schale zerbricht,
der Krug zerschellt an der Quelle
und das Schöpfrad zum Brunnen hinabbricht.
Zur Erde kehrt wieder der Staub, wie er war,
und der Geist kehrt zurück zu Gott, der ihn gab.
Wahn, nur Wahn, spricht der Prediger,
alles ist Wahn!

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