Kategorie:Lektionar:AT:Tob6,10-11;7,1.8-17;8,4-9

Aus Vulgata
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Mögest du dich meiner erbarmen und mich mit Sara zu hohem Alter gelangen lassen!


Lesung aus dem Buch Tobit.


In jenen Tagen
näherten sie sich Ragai.
Da sprach der Engel zu dem Jüngling:
Bruder, heute werden wir bei Raguel übernachten;
er ist dein Verwandter und hat eine einzige Tochter namens Sara.

So kamen sie denn nach Ekbatana und erreichten das Haus Raguels.
Sara kam ihnen entgegen und begrüßte sie.
Sie erwiderten ihr den Gruß. Jene führte sie dann ins Haus.
Sie schlachteten einen Widder
und trugen reichliche Gerichte auf.

Tobias aber sprach zu Raphael:
Bruder Asarias, sprich doch über die Dinge,
von denen du auf der Reise geredet hast,
damit die Sache erledigt werde!
Da machte er Raguel hierüber Mitteilung,
und Raguel sprach zu Tobias:
Iss, trink und sei fröhlich;
denn dir gebührt es, mein Kind zu heiraten.
Nur will ich dir gleich die Wahrheit sagen:
Ich habe mein Kind bereits an sieben Männer verheiratet;
doch wenn sie zu ihr eingingen, starben sie in der Nacht.
Aber sei vorerst guter Dinge!
Doch Tobias sprach:
Ich esse hier keinen Bissen,
bis ihr sie an meine Seite stellt und hinzutretet.
Raguel erwiderte: br/> Nimm sie von jetzt an hin nach dem Gesetz!
Du bist ihr Verwandter, und dir gehört sie.
Der gütige Gott geleite euch aufs beste!
Er rief seine Tochter Sara,
nahm sie bei der Hand, gab sie dem Tobias zur Frau
und sprach: Hier, nach dem Gesetz des Moses
nimm sie hin und führe sie zu deinem Vater!
Und er segnete sie.
Dann holte er seine Frau Edna,
nahm ein Blatt, schrieb eine Vertragsurkunde
und versiegelte sie. Nun begannen sie zu speisen.
Raguel rief seine Frau Edna und sprach zu ihr:
Schwester, richte das andere Gemach her
und führe Sara hinein!
Sie tat, wie er befohlen hatte,
und führte sie dort hinein.
Sara aber weinte.
Die Mutter fing die Tränen ihrer Tochter auf und sprach zu ihr:
Mut, mein Kind!
Der Herr des Himmels und der Erde schenke dir Gnade
als Ersatz für diese deine Trauer!
Schöpfe Mut, meine Tochter!

Wie nun Tobias und Sara beide eingeschlossen waren,
stand Tobias von seinem Lager auf und sprach:
Steh auf, Schwester, wir wollen beten, dass der Herr sich unser erbarme!

Und Tobias begann zu beten:
Gepriesen bist du, Gott unserer Väter,
gepriesen ist dein heiliger und ehrwürdiger Name in alle Ewigkeit!
Preisen sollen dich die Himmel und alle deine Geschöpfe!
Du hast den Adam gebildet und gabst ihm als Hilfe die Eva,
als Stütze seine Frau.
Aus diesen entstand das Menschengeschlecht.
Du sprachst: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei.
Wir wollen ihm eine Gehilfin machen, die zu ihm passt.
Und nun, Herr,
nicht aus Sinnlichkeit heirate ich diese meine Schwester,
sondern aus lauterer Absicht.
Mögest du dich meiner erbarmen
und mich mit ihr zu hohem Alter gelangen lassen!
Sie sprach mit ihm: Amen!
Sie schliefen jene Nacht miteinander.

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