Kategorie:Nachfolge Christi:3-3

Aus Vulgata
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(3) Das Wort Gottes muss man mit Demut anhören, aber viele nehmen es nicht zu Herzen.


1. Höre, Mein Sohn, Meine Worte: Worte, welche voll Süßigkeit sind und alle Wissenschaften der Weisen und Verständigen dieser Welt übertreffen. Meine Worte sind voll Geist und Leben, und man muss sie nicht nach menschlichem Sinne beurteilen. Man muss kein eitles Vergnügen darin suchen, sondern sie stillschweigend anhören und mit aller Demut und Liebe aufnehmen.
2. Und ich sprach: Selig ist der Mensch, welchen Du, o Herr, Selbst unterweist und welchen Du Selbst Dein Gesetz lehrst, damit Du ihm die bösen Tage milderst, und er nicht trostlos auf dieser Erde wandern muss.
3. Ich, spricht der Herr, habe die Propheten von Anbeginn gelehrt, und bis auf diese Stunde höre Ich nicht auf, allen zum Herzen zu reden, aber viele sind gegen Meine Stimme taub und unbeweglich. Mehrere hören lieber die Welt als Gott an, sie richten sich mehr nach den Neigungen ihrer Sinnlichkeit, als nach den Wohlgefallen Gottes. Die Welt verspricht vergängliche und geringe Belohnungen, und man dient ihr mit großer Begierde; Ich verheiße die höchste und ewige Glückseligkeit, und doch verharren die Herzen der Menschen in ihrer Trägheit. Wer dient und gehorcht Mir in allen Stücken so sorgfältig, wie man der Welt und ihren Herren dient? „Schäme dich, o Sidon!“ spricht das Meer, und wenn du die Ursache wissen willst, so höre: Für eine geringe Belohnung läuft man einen weiten Weg, und für das ewige Leben wollen viele nicht einmal einen Fuß von der Erde aufheben. Man trachtet begierig nach einem schlechten Gewinn; wegen eines einzigen Geldstückes fängt man bisweilen schändlichen Zank an; man trägt kein Bedenken, sich wegen einer eitlen Sache, wegen einer geringen Verheißung Tag und Nacht abzumatten.
4. Aber, o Schande! Für ein unveränderliches Gut, für eine unschätzbare Belohnung, für die höchste Ehre, für die ewige Herrlichkeit ist man zu träge, auch nur eine ganz geringe Beschwerde auf sich zu nehmen. Schäme dich also, du träger mürrischer Knecht, dass jene bereitwilliger zum Verderben sind, als du zum Leben. Sie haben eine größere Freude an Eitelkeit, als du an Wahrheit. Sie werden zwar oft in ihrer Hoffnung betrogen, aber Meine Verheißung betrügt niemand; und keinen, der auf Mich vertraut, entlässt sie leer. Was Ich verheißen habe, werde Ich geben, und was Ich gesagt habe, werde Ich erfüllen, wenn du nur bis an Ende in Meiner Liebe getreu verharrst. Ich belohne alle Guten und prüfe genau alle Gottesfürchtigen.
5. Schreibe Meine Worte in dein Herz und überlege sie fleißig, denn sie werden dir zur Zeit der Versuchung sehr notwendig sein. Was du nicht verstehst, wenn du es liest, das wirst du am Tage der Heimsuchung erkennen. Ich pflege Meine Auserwählten auf zweifache Art heimzusuchen, durch Versuchung nämlich und durch Tröstung, und zweimal des Tages gebe ich ihnen Unterreicht; einmal, indem Ich sie wegen ihrer Fehler strafe, dann, dass Ich zum Fortschreiten in der Tugend ermahne. Wer Mein Wort hat und es verachtet, der hat auch schon seinen Richter am jüngsten Tage. Gebet um die Gnade der Andacht.
6. Herr, mein Gott! Du bist mein alles, und wer bin ich, dass ich mir getrauen sollte, mit Dir zu reden? Ich bin Dein ärmster Knecht, ein elender Erdenwurm; ich bin viel ärmer und verächtlicher als ich es selbst einsehe und mir zu sagen getraue. Gedenke doch, o Herr, dass ich nichts bin, nichts habe und nichts vermag. Du allein bist gut, gerecht und heilig; Du allein kannst alles, Du gibst alles, Du erfüllst alles; den Sünder allein entlässt du leer. Erinnere Dich Deiner Erbarmungen und erfülle mein Herz mit Deiner Gnade, weil Du ja Deine Werke nicht leer lassen willst.
7. Wie könnte ich dieses armselige Leben ertragen, wenn mich Deine Barmherzigkeit und Gnade nicht stärkte? Wende Dein Angesicht nicht von mir ab; warte nicht länger mit Deiner Heimsuchung; entziehe mir den Trost nicht, damit meine Seele vor Dir nicht gleich ausgetrocknetem Erdreiche schmachte. Lehre mich, o Herr, Deinen Willen vollziehen; lehre mich gebührend und mit Demut vor Deinem Angesichte wandeln; denn Du bist meine Weisheit, du erkennst mich wahrhaft, ja du hast mich erkannt, ehe die Welt erschaffen wurde, und ehe ich in dieser Welt geboren ward.

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