Kategorie:Nachfolge Christi:3-51

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(51) Man muss sich an kleine Tugendübungen halten, wenn man sich mit den höheren nicht beschäftigen kann.


1. Mein Sohn! Du kannst das inbrünstige Verlangen nach Tugend nicht immer bei dir unterhalten noch dich beständig mit hoher Beschaulichkeit beschäftigen, sondern du must dich wegen des angeborenen Verderbens bisweilen zu niedrigen Dingen herablassen und die Last dieses vergänglichen Lebens auch wider deinen Willen und mit Ekel tragen. Solange du im sterblichen Leibe wandelst, wirst du Traurigkeit und Betrübnis des Herzens empfinden. In diesem Fleische musst du also oft über die Last des Fleisches seufzen, weil du den geistlichen Übungen und der Betrachtung göttlicher Dinge nicht ohne Unterlass obliegen kannst.
2. In solchen Umständen ist es für dich nützlich, dass du zu niedrigen und äußerlichen Tugendübungen deine Zuflucht nimmst und dich in Ausübung guter Werke zu trösten suchst, dass du Meine Ankunft und die Heimsuchung von oben mit festem Vertrauen erwartest und dein Elend und die Trockenheit des Gemütes geduldig erträgst, bis du wieder von Mir heimgesucht und von allen Ängsten befreit wirst. Denn Ich werde bewirken, dass du die Mühseligkeiten vergessen und innere Ruhe genießen können wirst. Ich werde den Sinn der Heiligen Schrift wie ein weites Feld vor dir öffnen, damit sich dein Herz erweitere und du anfängst, auf dem Wege Meiner Gebote zu wandeln. Und dann wirst du sagen: „Wahrlich, die Leiden dieser Zeit sind mit der künftigen Herrlichkeit, welche an uns wird offenbar werden, nicht zu vergleichen.“

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