Kategorie:Ordenskatechismus:15.Kapitel:III-2-e-328

Aus Vulgata
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328. Was sollen wir tun, wenn andere feindselig gegen uns sind?


Wenn andere feindselig gegen uns sind, sollen wir

1. wenn möglich die Ursachen der Feindschaft entfernen,
2. nie Groll in unserem Herzen aufkommen lassen,
3. für sie beten,
4. Böses mit Gutem vergelten.

Liegen die Ursachen der Feindschaft

a) in einem von uns früher begangenen Unrecht, dann müssen wir es wieder gutmachen;
b) in weiter dauernden Fehlern und Unklugheiten unserseits, dann müssen wir sie abstellen;
c) in Missverständnissen, dann müssen wir sie in Güte aufhellen.

All dies geschehe in ruhiger, demütiger und liebevoller Weise. Haben wir uns ganz ohne unsere Schuld oder gar durch treue Pflichterfüllung Feindschaft zugezogen, dann sind wir dafür nicht verantwortlich und müssen die Folgen Gott überlassen. Selbst Jesus und die Heiligen hatten ihre Feinde und Widersacher.
Auf der Feindesliebe ruht ein ganz besonderer Segen Gottes, der um so größer ist, je schwerer sie unserer Natur fällt. „Selig, die um der Gerechtigkeit willen Verfolgung leiden, denn ihrer ist das Himmelreich“ (Mt 5,10).
Das schönste Beispiel der Feindesliebe gibt wieder Jesus, der am Kreuze sterbend betete: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“

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