Kategorie:Ordenskatechismus:16.Kapitel:III-1-415

Aus Vulgata
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415. Weshalb sollen wir Gott eifrig lieben?


Wir sollen Gott eifrig lieben, weil diese Liebe

1. das erste und größte Gebot ist,
2. uns aufs innigste mit Gott vereinigt,
3. den übrigen Tugenden erst vollen Wert verleiht,
4. weil die vollkommene Liebe alle Sünden tilgt.

„Jetzt bleiben Glauben, Hoffnung und Liebe, diese drei; das größte jedoch unter ihnen ist die Liebe“ (1Kor 13,13).
„Die Liebe ist das Band der Vollkommenheit“ (Kol 3,14).
„Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Gemüte. Das ist das erste und größte Gebot“ (Mt 22,37-38).
Die vollkommene Liebe tilgt alle Todsünden, mögen sie noch so schwer und zahlreich sein. Der Ungetaufte, der Gott vollkommen liebt, wird von der Erbsünde befreit.
Ob und welche lässliche Sünden von der Seele genommen werden, hängt von dem Grad der vollkommenen Liebe ab.
Wer Gott vollkommen liebt, ist auch entschlossen, alle schwer verpflichtenden Gebote Gottes zu erfüllen, insbesondere die begangenen Todsünden bei der nächsten Beichte zu bekennen. Doch braucht man diesen Vorsatz nicht ausdrücklich zu erwecken noch sich vorzunehmen, möglichst bald zur Beichte zu gehen.
Die vollkommene Reue ist nichts anderes als Reue aus vollkommener Liebe zu Gott.
Man beachte, dass bei der Beichte ausdrücklich Reue erweckt werden muss, dass also einfache Akte der Liebe hier nicht genügen.
Die Bedeutung der Liebe schildert der hl. Paulus im „Hohenlied der Liebe“:
„Wenn ich mit Engel- und Menschenzungen redete, hätte aber die Liebe nicht, so wäre ich nur ein tönendes Erz und eine klingende Schelle. Und wenn ich die Gabe gotterleuchteter Rede hätte und alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis besäße, und wenn ich allen Glauben hätte, so dass ich Berge versetzen könnte, hätte aber die Liebe nicht, so wäre ich nichts.
Und wenn ich all meine Habe den Armen austeilte und meinen Leib zum Verbrennen hingäbe, hätte aber die Liebe nicht, so nützte es mir nichts.“ Dann bringt er die Wirkungen und Eigenschaften der Liebe:
„Die Liebe ist langmütig,
die Liebe ist gütig,
die Liebe ist nicht eifersüchtig,
nicht prahlerisch,
nicht aufgeblasen,
sie handelt nicht unschicklich.
Sie sucht nicht das Ihre,
lässt sich nicht erbittern,
trägt das Böse nicht nach.
Sie hat nicht Freude am Unrecht,
hat vielmehr Freude an der Wahrheit.
Sie erträgt alles,
sie glaubt alles,
sie hofft alles,
sie duldet alles“ (1Kor 13,1-7).

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