Kategorie:Ordenskatechismus:6.Kapitel:II-2-113

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113. Welche Fragen kann der Verstand erwägen, wenn der Betrachtungsgegenstand eine Begebenheit ist?


Wenn der Betrachtungsgegenstand eine Begebenheit ist, kann der Verstand folgende Fragen erwägen: Wer? Was? Wo? Mit welchen Hilfsmitteln? Warum? Wie? Wann?
Man kann also betrachten die Personen (Wer), die Handlungen, die sie vornehmen, und die Vorgänge, die sich abspielen (Was?), den Ort (Wo?), die Hilfsmittel und treibenden Kräfte (Womit?), die Beweggründe und Absichten der handelnden Personen (Warum?), die näheren Umstände (Wie?) und die Zeit (Wann?).

Beispiel: Jesus leidet Todesangst am Ölberg.
a) wer? Jesus, der eingeborene Sohn Gottes, der Reinste und Unschuldigste, mein Bruder, Freund und liebreicher Erlöser (Glaube, Erbarmen, Anbetung);
b) Wo? Im Garten Gethsemani, in tiefster Finsternis und Einsamkeit (Jesus, ich will bei dir bleiben und dich trösten);
c) Wann? In später Abendstunde, nach der Einsetzung des heiligsten Altarssakramentes, zu Beginn seines bitteren Leidens und Sterbens (Dank für alle Wohltaten seines bisherigen Lebens);
d) Was? Blutige Todesangst und namenlose Traurigkeit, entsetzliche Qualen an Leib und Seele (Mitleid);
e) Wie? Mit großer Geduld und heiliger Ergebung in den Willen des Vaters (Bewunderung, Bitte um die gleichen Tugenden);
f) Warum? Um die Ehre des Vaters wieder herzustellen (Aufopferung des Leidens Jesu an Gott Vater), um meine Sünden zu sühnen (Reue, Dank, Vertrauen, Bitte), um die Sünden aller Menschen zu sühnen (Dank, Sühne, Bitte um die Gnade der Bekehrung für die Sünder, um Eifer und Erfolg für die Priester);
g) Vorsatz: Heute will ich aus Liebe zu dir, o Jesus, dieses bestimmte Leiden....geduldig auf mich nehmen.
h) Geistlicher Blumenstrauß: Jesus hat für uns Blut geschwitzt.

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