Kategorie:Ordenskatechismus:9.Kapitel:II-167

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167. Was ist für den Erfolg des Partikularexamens wichtig?

Für den Erfolg des Partikularexamens ist wichtig,
1. dass wir uns immer nur Weniges, aber ganz Bestimmtes, vornehmen,
2. dass wir diesen Vorsatz jeden Morgen erneuern und um Kraft zur Ausführung bitten,
3. dass wir die besondere Gewissenserforschung mit Ernst und Eifer anstellen,
4. dass wir so lange bei einem Gegenstand verharren, bis eine merkliche Besserung eingetreten ist.

Wenn man durch das Partikularexamen einen Fehler bekämpft, verbinde man damit zugleich die Übung der entgegengesetzten Tugend. Besonders beim Partikularexamen ist es ratsam, die Ergebnisse in ein eigenes Büchlein aufzuzeichnen. Auch lege man in jeder Beicht darüber Rechenschaft ab, indem man nach dem Bekenntnis der Sünden sagt: „Der Gegenstand meiner besondern Gewissenserforschung ist... In der vorigen Woche habe ich so oft.... gefehlt bzw. die Tugend geübt. In dieser Woche so oft...“
Man kann das Partikularexamen aufzeichnen, indem man mittags und abends oder wenigstens abends in ein Schema einträgt
a) die Zahl der begangenen Fehler oder geübten Tugendakte, oder
b) die Noten, die wir im Kampf gegen Fehler oder in der Übung der Tugend verdient haben, oder
c) verschieden große Striche, indem die größeren Striche bedeutendere Fehler oder Tugendakte darstellen, die kleineren die weniger bedeutenden.

Die dritte Art ist die genaueste. Bei der bloßen Angabe der Zahl ist die Schwere der Fehler oder die Größe der Tugendübung nicht vermerkt, bei der Angabe der Noten ist die Zahl der Fehler oder der Tugendakte nicht ersichtlich.
Die Ergebnisse der einzelnen Wochen muss man miteinander vergleichen.
Übrigens kommt es bei der schriftlichen Aufzeichnung nicht sosehr auf die Feststellung der Fehler oder Übungen an, als vielmehr auf die Aufrechterhaltung und Steigerung des Eifers. Die Nachlässigkeit im Aufschreiben gilt als Zeichen geistlicher Lauheit.
Das Schema für das Partikularexamen kann folgendermaßen eingerichtet sein:

a)für Zahlen oder Noten (M. bedeutet mittags, A. = abends):

Gegenstand: Stillschweigen
Woche morgens/abends 4.-10. VII. 11.-17. VII. 18.-24. VII. usw.
Sonntag M/A 4/2
Montag M/A 5/2
Dienstag M/A 4/4
Mittwoch M/A 7/4
Donnerstag M/A 3/2
Freitag M/A 6/4
Samstag M/A 5/5
Summe 57



b) für Striche:


Gegenstand: Geduld bei der Arbeit
Woche morgens/abends 4.-10. VII. 11.-17. VII. 18.-24. VII. usw.
Sonntag M/A ││− / −∙ −−∙ / ∙∙∙
Montag M/A │−−∙/−−∙∙∙ ││−−∙ / │││−−−−∙
Dienstag M/A │││−∙∙∙ /│−−−∙ │−−−∙∙∙ / │−−∙∙∙∙
Mittwoch M/A │││−−−∙∙/−∙∙∙ ││││−−∙∙ / │−−−−∙∙
Donnerstag M/A │−−−∙∙∙/│││−−−∙ │││−−∙∙∙ / │││−−∙∙
Freitag M/A │−−∙∙∙/│−−−∙ │││−−∙∙∙ / │││−−−∙∙∙
Samstag M/A │││−−−∙/││−−−−∙ │−−∙∙ / │││−−∙∙∙
Summe 21│ / 32− / 24∙ 28│ / 32− / 33∙

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