Kategorie:Ordenskatechismus:Vorwort

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Vorwort


1. Dieser Katechismus behandelt das ganze Gebiet der christlichen und speziell klösterlichen Vollkommenheit in ihren wesentlichen Punkten. Besonderes Gewicht ist auf Einfachheit und durchsichtige Klarheit gelegt. Es gibt schon eine große Reihe ausgezeichneter Werke, die das geistliche Leben behandeln. Aber entweder beschränken sie sich auf ein Teilgebiet der Vollkommenheit, oder sie nehmen in zu großem Maße auch solche Stoffe auf, die für gewöhnliche Verhältnisse nicht in Betracht kommen. Auch sind sie meist, trotz ihrer Klarheit im Einzelnen, als Ganzes genommen für einfache Seelen zu schwer.
2. Der Katechismus ist aus den Unterweisungen junger Ordensleute herausgewachsen. Für diesen Zweck ist er auch in erster Linie bestimmt. Er soll ein Handbuch für den Unterricht der heranwachsenden Ordensjugend sein. Kleriker, junge Laienbrüder und Schwestern werden mit gleichem Nutzen sich seiner bedienen. Was im Unterricht ausführlich erklärt wurde, findet sich hier in kurzen Worten zusammengefasst. Der Einzelne hat eine sichere und feste Unterlage, um das Gehörte noch einmal für sich ruhig erwägen und das Wichtigste dem Gedächtnis einprägen zu können. Um den Gebrauch zu erleichtern, wurden die Nummern der Fragen, die für das praktische Leben von besonderer Wichtigkeit sind, unterstrichen.
3. Der Katechismus will aber auch ein Führer und Begleiter durch das ganze Leben sein. Wie rasch werden die grundlegenden und begeisternden Lehren, die man in den ersten Ordensjahren empfangen hat, zum großen Schaden des innern Lebens und der Ordenszucht wieder vergessen, wenn sie nicht mehr schriftlich zur Hand sind. Hier bietet der Katechismus seine Hilfe an. In ihm findet die Ordensperson alles, wodurch sie früher so sehr erleuchtet und begeistert wurde. Sie wird öfters den Katechismus als Betrachtungsbuch benutzen und sich dann immer wieder sagen: So habe ich es während der schönen Zeit meiner Ordensjugend gelernt und geübt, in diesem frohen Streben will ich mich wieder erneuern.
4. Wenn dieses Büchlein auch hauptsächlich für Ordensleute bestimmt ist, so werden doch auch eifrige Christen in der Welt mit großem Gewinn danach greifen. Vor allem werden die Mitglieder des Dritten Ordens, der Marianischen Kongregationen und anderer frommen Vereinigungen Licht und Eifer für ihr Vollkommenheitsstreben daraus schöpfen.
5. Als Quellen dienten bewährte und zuverlässige Werke der Aszese aus alter und neuer Zeit. Besonders eng ist der Anschluss an die gediegene und allseitige „Geistesschule“ des P. Sigmund Neudecker (†1736)*.
6. All den vielen, die zu dem Zustandekommen dieses Büchleins durch Ratschläge und Winke beigetragen haben, den hochwürdigsten Patres Provinzialen, den andern hochwürdigen Herren aus dem Welt- und Ordensklerus, den ehrwürdigen General-, Provinzial- und Hausoberinnen, Novizen- und Postulantenmeisterinnen, sei auch an dieser Stelle ein herzliches Vergelt´s Gott gesagt.
Für jeden Verbesserungsvorschlag aus dem Kreise der Benutzer dieses Werkchens ist der Verfasser von Herzen dankbar.
Sigmaringen (Hohenzollern),
Kloster Gorheim, den 20. Januar 1930.
Der Verfasser

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