Kategorie:Stundenbuch:AT:Advent3.Woche-Dienstag

Aus Vulgata
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V. Bereitet dem Herrn einen Weg.
R. Ebnet unserem Gott die Straßen.


1. Jahresreihe

ERSTE LESUNG
Aus dem Buch Micha. (4,1-7)

Das Friedensreich um Jerusalem Am Ende der Tage wird es geschehen: Da steht der Berg des Hauses des Herrn festgegründet an der Spitze der Berge, und die Hügel wird er überragen. Zu ihm strömen die Völker, und viele Nationen pilgern und sprechen: »Kommt, lasst uns hinaufsteigen zum Berg des Herrn und zum Haus des Gottes Jakobs! Er soll uns seine Wege lehren, dass wir wandeln auf seinen Pfaden!« 
Denn die Weisung geht von Sion aus und das Wort des Herrn von Jerusalem. Zwischen vielen Völkern wird er richten, entscheiden für starke Nationen [bis in die Ferne]. Ihre Schwerter schmieden sie zu Pflugscharen um und ihre Lanzen zu Winzermessern. Nimmer wird Volk gegen Volk das Schwert erheben, und nicht mehr lernt man die Kriegskunst. Jeder kann sitzen unter seinem Weinstock und Feigenbaum, ohne dass einer ihn aufschreckt. Denn der Mund des Herrn der Heerscharen hat es gesprochen. Denn von allen Völkern wandelt ein jedes im Namen seines Gottes; wir aber wandeln im Namen des Herrn, unseres Gottes, für immer und ewig.
Wiederherstellung
»An jenem Tage« - Spruch des Herrn -, »da will ich das Hinkende sammeln und das Zerstreute zusammenbringen und alles, dem ich ein Leid getan. Das Hinkende mache ich zum Rest, das Kranke zum starken Volk. Der Herr wird König über sie sein auf dem Sionsberg von nun an bis in Ewigkeit.


(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM

R. Kommt, wir ziehen hinauf zum Berg des Herrn und zum Haus des Gottes Jakobs. * Er soll uns seine Wege weisen, auf seinen Pfaden wollen wir gehen.
V. Der Messias kommt, der Christus genannt wird; wenn er kommt, wird er uns alles verkünden. * Er soll uns seine Wege weisen, auf seinen Pfaden wollen wir gehen.
Ehre sei...



ZWEITE LESUNG

Augustinus (+ 430)

Aus einer Auslegung zu Psalm 48 (47)

Kommt, wir steigen hinauf zum Berg des Herrn

„Wie wir´s gehört hatten, so sahen wir´s jetzt.“1 O selige Kirche! Wann hast du gehört, wann hast du gesehen? Zur Zeit der Verheißungen hat sie gehört aus dem Mund der Propheten; zur Zeit des Evangeliums hat sie gesehen. Denn alles, was sich jetzt erfüllt, war vorher verheißen. Erhebe also deine Augen und lass sie über die Welt hin blicken: Siehe, das Erbe hat sich schon bis an die Grenzen der Erde ausgedehnt! Siehe, schon hat sich das Wort erfüllt: „Alle Könige müssen ihm huldigen, alle Völker ihm dienen.“2 Siehe, seine Füße und Hände waren fest angenagelt an das Kreuz; alle seine Gebeine waren gezählt, über sein Gewand hatten sie das Los geworfen3. Siehe, er herrscht, den sie da hängen sahen. Siehe, er thront im Himmel, den sie verachteten, als er noch auf der Erde lebte. Siehe, so ist erfüllt: „Alle Enden der Erde werden daran denken und werden umkehren zum Herrn! Vor ihm werden sich niederwerfen alle Stämme der Völker.“4 Dies schaue und rufe voll Freude: „Wie wir´s gehört hatten, so sahen wir´s jetzt.“
Mit Recht wird die Kirche so aus den Heidenvölkern berufen: „Höre, Tochter, sieh her und neige dein Ohr, vergiss dein Volk und dein Vaterhaus.“5 Höre und sieh! Zuerst hörst du, was du noch nicht siehst. Später wirst du sehen, was du gehört hast. Es heißt: „Das Volk, das ich früher nicht kannte, ist mir nun untertan. Sobald sie mich nur hören, gehorchen sie.“6 Wenn es hört und gehorcht, dann sieht es also nicht. Aber wo bleibt dann das Wort: „Was man ihnen noch nie erzählt hat, das sehen sie nun; was sie niemals hörten, das erfahren sie jetzt.“7 Zu denen die Propheten nicht gesandt wurden (die Heiden), die hörten und verstanden die Propheten zuerst. Die sie zuerst nicht gehört hatten, staunten hernach, als sie hörten. Jene (die Juden), zu denen sie geschickt wurden, blieben mit den Büchern in Händen zurück und verstanden die Wahrheit nicht. Sie hatten die Tafeln des Bundes, aber sie bewahrten das Erbe nicht. Aber wir: „Wie wir´s gehört hatten, so sahen wir´s jetzt.“
„In der Stadt des Herrn der Heere, in der Stadt unseres Gottes.“8 Dort hörten und dort schauten wir. „Gott lässt sie ewig bestehen.“9 Die da sagen: „Seht, hier ist Christus, seht, dort ist er“10, sollen sich nicht brüsten. Wer sagt: „Hier ist er, dort ist er“, der verführt zur Spaltung. Gott hat Einhalt versprochen. Die Könige sind zur Einheit versammelt, nicht durch Spaltung zerstreut. Aber vielleicht wird diese Stadt, die so weit reicht wie die Welt, einmal zerstört? Keineswegs: „Gott hat sie für ewige Zeiten gegründet.“ Wenn Gott sie also auf ewig bestehen lässt, warum fürchtest du, dass der Himmel einstürzt?

(1) Ps 48,9. (2) Ps 72,11. (3) Mt 17,35. (4) Ps 22,28. (5) Ps 45,11. (6) Ps 18,44-45. (7) Jes 52,15. (8) Ps 48,9. (9) Ebd. (10) Mt 24,23.


RESPONSORIUM

R. Ich schlage mein Zelt auf in eurer Mitte und habe vor euch keine Scheu. * Ich lebe unter euch. Ich bin euer Gott, und ihr seid mein Volk.
V. So spricht der Herr: Ihr seid der Tempel des lebendigen Gottes. * Ich lebe unter euch. Ich bin euer Gott, und ihr seid mein Volk.
Ehre sei...


ORATION

Gütiger Gott, durch dein Erbarmen sind wir in Christus eine neue Schöpfung geworden. Wende deine Augen nicht von uns ab, sondern heile alle Wunden der alten Schuld durch die Ankunft deines Sohnes, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.


2. Jahresreihe

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Jesaja (30,27-33; 31,4-9)

Der Herr erscheint
Seht, von ferne naht der Name des Herrn: Lodernder Zorn, wuchtiges Gewölk, seine Lippen voll Groll, seine Zunge wie fressendes Feuer. Sein Odem ist wie ein reißender Bach, der bis zum Halse hinaufreicht, um Nationen mit verkehrtem Joch hin- und herzuzerren und mit irreführendem Zaum an den Kinnbacken der Völker. Lieder singt ihr alsdann wie bei der nächtlichen Festesfeier; freudigen Herzens seid ihr wie Pilger, die unter Flötenspiel wallen zum Berge des Herrn, zu Israels Fels. Seine erhabene Stimme lässt der Herr vernehmen, lässt schauen die Kraft seines Arms, begleitet von grimmiger Wut, verzehrender Flamme, Sturm, Unwetter und Hagelsteinen. Ja, vor dem Donner des Herrn wird Assur erbeben, wenn er dreinschlägt mit der Rute. Jeglicher Hieb der Zuchtrute, den der Herr auf sie fallen lässt, erfolgt unter Paukenschlag und Zitherspiel; in Schlachten nach Art der Weiheopfer bekämpft er sie. Denn schon längst ist eine Brandstätte gerüstet. [Auch sie ist für den Melech.] Tief und breit ist ihr Holzstoß geschichtet, Feuer und Holz sind da in Menge! Der Atem des Herrn zündet ihn an gleich einem Schwefelstrom.
Denn so sprach zu mir der Herr: »Wie der Löwe und Junglöwe, gegen den man die Vollzahl der Hirten zusammenrief, über seiner Beute knurrt, und wie er vor ihrem Geschrei nicht erschrickt und vor ihrem Gelärm sich nicht duckt, so steigt der Herr der Heere hinab zum Kampf auf dem Sionsberg und seiner Höhe. Wie flatternde Vögel beschirmt der Herr der Heere Jerusalem; ja, er beschirmt, er entreißt, verschont und errettet. Bekehrt euch zu dem, von dem die Söhne Israels so tief abgefallen sind! Denn an jenem Tage verschmäht jedermann seine silbernen und goldenen Götzen, die eure Hände verfertigt haben zur Sünde. Assur fällt durch das Schwert, doch nicht durch das Schwert eines Mannes; das Schwert wird es fressen, doch nicht das Schwert eines Menschen. Flieht es aber vor dem Schwert, dienen seine Krieger zur Zwangsarbeit. Sein Fels (der König) wird vergehen vor Furcht, seine Führer verlassen vor Schreck das Panier.« Ausspruch des Herrn, der auf Sion einen Feuerherd hat und einen Ofen zu Jerusalem.


(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM

R. Der Herr der Heere steigt auf den Berg Zion herab: * Wie ein Adler mit ausgebreiteten Flügeln, so wird der Herr Jerusalem beschützen.
V. Dann singt ihr Lieder wie in der Nacht, in der man sich heiligt für das Fest. Ihr freut euch von Herzen. * Wie ein Adler mit ausgebreiteten Flügeln, so wird der Herr Jerusalem beschützen.
Ehre sei...


ZWEITE LESUNG

Thomas von Kempen (+ 1471)

Aus dem Buch „Nachfolge Christi“

Demut und Friede

Nimm nicht wichtig, wer für dich oder gegen dich ist, sondern darum sorge und bemühe dich, dass Gott in allem, was du tust, mit dir ist. - Bewahre dir ein gutes Gewissen und Gott wird dich in sichere Obhut nehmen. – Denn wem Gott helfen will, dem kann keines Menschen Verkehrtheit schaden. – Wenn du zu schweigen und zu dulden weißt, wirst du sicher die Hilfe erfahren. – Er weiß, wann und wie er dich errettet; darum musst du dich ihm ganz überlassen. – Gottes Sache ist es, zu helfen und aus jeder Verwirrung zu retten. – Oft verhilft es zu größerer Demut, wenn andere unsere Fehler kennen und rügen. - Wenn ein Mensch sich wegen seiner Fehler demütigt, besänftigt er den anderen leicht und befriedigt, die ihm zürnen.- Gott schützt und befreit den Demütigen. Er liebt den Demütigen und richtet ihn auf. Dem demütigen Menschen neigt er sich zu und schenkt ihm große Gnade; wenn einer niedergeschlagen ist, erhebt ihn Gott zu strahlender Zuversicht. – Dem Demütigen enthüllt er seine Geheimnisse, zieht ihn in Güte an sich und gewährt ihm Gastfreundschaft. - Auch mitten in der Verwirrung ist der Demütige in tiefem Frieden; denn er hat seinen Halt in Gott und nicht in der Welt. – Darum glaube nicht, du hättest Fortschritte gemacht, solange du dich nicht für geringer hältst als alle andern.
Halte du zuerst Frieden; dann kannst du auch anderen Frieden bringen. – Der Friedfertige vermag mehr als der noch so Gelehrte. – Wer sich von Leidenschaften beherrschen lässt, verkehrt auch das Gute in das Böse, und leicht glaubt er das Böse. – Der Gute und Friedfertige wendet alles zum Guten. – Wer fest im Frieden gründet. hat gegen niemand Argwohn. Wer dagegen erregt ist und im Unfrieden mit sich selbst, wird von vielerlei Argwohn geplagt. Er selbst hat eine Ruhe und gewährt sie auch den andern nicht. – Oft sagt er, was er nicht sagen dürfte, und unterlässt, was er tun sollte. – Er bedenkt, was andere tun müssten, aber er achtet nicht darauf, was er selbst zu tun hätte. – Ereifere dich also zuerst über dich selbst; nachher magst du dich über einen Nächsten ereifern. – Du verstehst dich darauf, dein Tun zu entschuldigen und schönzufärben; die Entschuldigung der andern aber magst du nicht annehmen. – Gerechter wäre es, wenn du dich selbst beschuldigtest und einen Bruder entschuldigtest, - Wenn du willst, dass der andere dich trägt, dann trag auch du den andern.


RESPONSORIUM

R. Demütige leitet der Herr nach seinem Entscheid, Gebeugte lehrt er seinen Weg. * Alle Pfade des Herrn sind Huld und Treue gegen die, die seine Gebote halten.
V. Richtet gerecht! Ein jeder habe Erbarmen mit seinem Bruder. * Alle Pfade des Herrn sind Huld und Treue gegen die, die seine Gebote halten.
Ehre sei...


ORATION
Gütiger Gott, durch dein Erbarmen sind wir in Christus eine neue Schöpfung geworden. Wende deine Augen nicht von uns ab, sondern heile alle Wunden der alten Schuld durch die Ankunft deines Sohnes, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

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