Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Fastenzeit01 Mittwoch

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V. Kehrt um, wendet euch ab von all euren Vergehen.
R. Schafft euch ein neues Herz und einen neuen Geist.

JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Deuteronomium. 10, 12 - 11,9.26-28


Bundestreue und Ernte

Israel, was fordert der Herr, dein Gott, von dir außer dem einen: daß du den Herrn, deinen Gott, fürchtest, indem du auf allen seinen Wegen gehst, ihn liebst und dem Herrn, deinem Gott, mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele dienst; daß du ihn fürchtest, indem du auf die Gebote des Herrn und seine Gesetze achtest, auf die ich dich heute verpflichte. Dann wird es dir gut gehen. Siehe, dem Herrn, deinem Gott, gehören der Himmel, der Himmel über den Himmeln, die Erde und alles, was auf ihr lebt. Doch nur deine Väter hat der Herr ins Herz geschlossen, nur sie hat er geliebt. Und euch, ihre Nachkommen, hat er später unter allen Völkern ausgewählt, wie es sich heute zeigt.
Ihr sollt die Vorhaut eures Herzens beschneiden und nicht länger halsstarrig sein. Denn der Herr, euer Gott, ist der Gott über den Göttern und der Herr über den Herren. Er ist der große Gott, der Held und der Furchterregende. Er läßt kein Ansehen gelten und nimmt keine Bestechung an. Er verschafft Waisen und Witwen ihr Recht. Er liebt die Fremden und gibt ihnen Nahrung und Kleidung - auch ihr sollt die Fremden lieben, denn ihr seid Fremde in Ägypten gewesen. Du sollst den Herrn, deinen Gott, fürchten. Ihm sollst du dienen, an ihm sollst du dich festhalten, bei seinem Namen sollst du schwören. Er ist dein Lobgesang, er ist dein Gott. Für dich hat er all das Große und Furchterregende getan, das du mit eigenen Augen gesehen hast. Als deine Vorfahren nach Ägypten zogen, waren sie nur siebzig an der Zahl; jetzt aber hat der Herr, dein Gott, dich so zahlreich gemacht wie die Sterne am Himmel. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben und dein Leben lang auf seine Dienstordnung, auf seine Gesetze, Rechtsvorschriften und Gebote achten. Heute sollt ihr erkennen, daß der Herr euch erzogen hat. Denn nicht eure Kinder, welche die Erziehung durch den Herrn, euren Gott, nicht kennengelernt und nicht miterlebt haben, sondern ihr selbst habt alle großen Taten, die der Herr getan hat, mit eigenen Augen gesehen; seine Macht, seine starke Hand und seinen hocherhobenen Arm, seine Zeichen und seine Taten: was er in Ägypten mit dem Pharao, dem König von Ägypten, und mit seinem ganzen Land getan hat; was er mit dem ägyptischen Heer, den Rossen und Streitwagen getan hat - die Wasser des Schilfmeers ließ der Herr über ihnen zusammenschlagen, als sie euch nachsetzten, und er riß sie in die Tiefe, so daß sie heute nicht mehr sind -; was er mit euch in der Wüste getan hat, bis ihr an diesen Ort gekommen seid; was er mit Datan und Abiram getan hat, den Söhnen Eliabs, des Sohnes Rubens - die Erde riß ihren Rachen auf und verschlang sie mit ihren Familien, ihren Zelten und ihrem ganzen Troß in der Mitte von ganz Israel.
Daher sollt ihr auf das ganze Gebot, auf das ich dich heute verpflichte, achten, damit ihr stark seid und in das Land, in das ihr jetzt hinüberzieht, um es in Besitz zu nehmen, hineinziehen und es in Besitz nehmen könnt. Ihr sollt darauf achten, damit ihr lange lebt in dem Land, von dem ihr wißt: Der Herr hat euren Vätern geschworen, es ihnen und ihren Nachkommen zu geben, ein Land, wo Milch und Honig fließen. Seht, heute werde ich euch den Segen und den Fluch vorlegen: den Segen, weil ihr auf die Gebote des Herrn, eures Gottes, auf die ich euch heute verpflichte, hört, und den Fluch für den Fall, daß ihr nicht auf die Gebote des Herrn, eures Gottes, hört, sondern von dem Weg abweicht, den ich euch heute vorschreibe, und anderen Göttern nachfolgt, die ihr früher nicht gekannt habt.


RESPONSORIUM
R. Wenn ihr den Herrn, euren Gott, liebt und ihm mit ganzem Herzen und ganzer Seele dient, dann gebe ich eurem Land seinen Regen zur rechten Zeit. * Seht, heute lege ich euch vor Segen und Fluch.
V. Achtet auf das ganze Gebot, auf das ich euch heute verpflichte. * Seht, heute lege ich euch vor Segen und Fluch.



ZWEITE LESUNG

Diadochos von Photike (vor 486)

Aus dem Buch über die geistliche Vollkommenheit.


Gott allein muß man lieben

Wer sich selbst liebt, der kann Gott nicht lieben: wer aber wegen des erhabenen Reichtums der Gottesliebe die eigene Person nicht liebt, der liebt Gott. So kommt es, daß er auch immer nur die Ehre Gottes sucht, nicht die eigene. Denn wer sich selbst liebt, sucht seine eigene Ehre; wer aber Gott liebt, der liebt die Ehre seines Schöpfers.
Der einfühlsamen Seele, die Gott liebt, ist es eigen, immer die Ehre Gottes in all seinen Geboten zu suchen, selbst aber Freude am Gehorsam zu finden, weil Gott wegen seiner Größe Ehre gebührt, dem Menschen aber Gehorsam ziemt, um durch ihn mit Gott vertraut zu werden. Wenn auch wir danach handeln und uns an Gottes Ehre freuen, dann werden wir mit Johannes dem Täufer ständig zu rufen beginnen: „Er muß wachsen, ich aber muß kleiner werden." (1) Ich kenne einen Menschen, der immer traurig war, weil er Gott nicht so liebte, wie er es gerne wollte. Aber er liebte Gott so, daß seine Seele dauernd ein heftiges Verlangen hatte, Gott möge in ihm geehrt werden, er selbst aber ein Nichts sein. Wer so ist, erkennt nicht, wer er ist, auch wenn er gelobt wird: in seinem großen und demütigen Verlangen denkt er nicht über seinen eigenen Wert nach. Er will nur Gott dienen, wie es das Gesetz den Priestern vorschreibt. In seinem Eifer, Gott zu lieben, vergißt er seinen eigenen Wert. Durch den Geist der Demut ist ihm in einer tiefen Liebe zu Gott jedes Rühmen über seinen eigenen Wert so fremd, daß er sich jederzeit für einen unnützen Knecht hält. Vor demütigem Verlangen ist ihm sein eigener Wert fremd geworden. So müssen auch wir tun: alle Ehre und allen Ruhm fliehen wegen der erhabenen Schätze der Liebe zu dem Gott, der uns wahrhaft liebt.
Wer Gott in seinem Herzen liebt, der ist von ihm erkannt (2). Wieviel Liebe zu Gott einer in seinem Herzen faßt, so sehr liebt er ihn. Wer daher so eingestellt ist, liebt aus ganzem Herzen die Erleuchtung des Verstandes und ruht nicht, bis er den Kern der Dinge erkennt, sich selbst vergißt, ja durch die Liebe völlig verwandelt ist. Wer so eingestellt ist, steht noch im Leben, und steht doch nicht mehr darin; er lebt noch in seinem Leib, ist aber durch die Liebe mit seiner Seele immer unterwegs zu Gott; sein Herz ist fortan heftig vom Feuer der Liebe durchglüht; wie eine Fackel der Sehnsucht drängt er hin zu Gott; durch die Gottesliebe ist er völlig herausgelöst aus der Freundschaft mit sich selbst, wie denn der Apostel sagt: „Wenn wir von Sinnen sind, so geschieht es für Gott; wenn wir besonnen sind, geschieht es für euch." (3)

1. Joh,3,30. 2. Vgl. 1.Kor.13,12. 3. 2.Kor.5,13.


RESPONSORIUM
R. Gott hat die Welt so geliebt, daß er seinen einzigen Sohn hingab, * damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern das ewige Leben hat.
V. Die Liebe besteht nicht darin, daß wir Gott geliebt haben, sondern daß er uns liebt. * Damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern das ewige Leben hat.



JAHRESREIHE II:

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Exodus. 10,21 – 11,10

Neunte Plage: die Finsternis

Der Herr sprach zu Mose: Streck deine Hand zum Himmel aus; dann wird eine Finsternis über Ägypten kommen, und es wird stockdunkel werden. Mose streckte seine Hand zum Himmel aus, und schon breitete sich tiefe Finsternis über ganz Ägypten aus, drei Tage lang. Man konnte einander nicht sehen und sich nicht von der Stelle rühren, drei Tage lang. Wo aber die Israeliten wohnten, blieb es hell. Da ließ der Pharao Mose rufen und sagte: Geht und verehrt Jahwe! Nur eure Schafe, Ziegen und Rinder sollen bleiben. Eure Kinder dürfen mitziehen. Mose erwiderte: Selbst wenn du uns Schlacht- und Brandopfer mitgäbest, damit wir sie Jahwe, unserem Gott, darbringen, müßten unsere Herden doch mitgehen; keine Klaue darf zurückbleiben. Denn aus unseren Herden nehmen wir das Opfer, mit dem wir Jahwe, unseren Gott, verehren; aber mit welchem Opfertier wir Jahwe verehren sollen, wissen wir nicht, ehe wir dort angekommen sind. Der Herr verhärtete das Herz des Pharao, so daß er sie nicht ziehen lassen wollte. Der Pharao sagte zu Mose: Weg von mir! Hüte dich, mir jemals wieder unter die Augen zu treten. Denn an dem Tag, an dem du mir unter die Augen trittst, mußt du sterben. Da sagte Mose: Gut, dein Wort soll gelten. Ich werde dir nie mehr unter die Augen treten.

Ankündigung der zehnten Plage, des Todes der Erstgeborenen

Da sprach der Herr zu Mose: Noch eine Plage schicke ich dem Pharao und seinem Land. Danach wird er euch von hier wegziehen lassen. Und wenn er euch endlich ziehen läßt, wird er euch sogar fortjagen. Laß unter dem Volk ausrufen, jeder Mann und jede Frau soll sich von dem Nachbarn Geräte aus Silber und Gold erbitten. Der Herr ließ das Volk bei den Ägyptern Gunst finden. Auch Mose genoß in Ägypten bei den Dienern des Pharao und beim Volk hohes Ansehen.
Mose sagte: So spricht Jahwe: Um Mitternacht will ich mitten durch Ägypten gehen. Dann wird jeder Erstgeborene in Ägypten sterben, vom Erstgeborenen des Pharao, der auf dem Thron sitzt, bis zum Erstgeborenen der Magd an der Handmühle und bis zu den Erstlingen unter dem Vieh. Geschrei wird sich in ganz Ägypten erheben, so groß, wie es keines noch gegeben hat oder geben wird. Doch gegen keinen der Israeliten wird auch nur ein Hund die Zähne fletschen, weder gegen Mensch noch Vieh; denn ihr sollt wissen, daß Jahwe zwischen Ägypten und Israel einen Unterschied macht. Dann werden alle deine Diener hier zu mir herabsteigen, sich vor mir niederwerfen und sagen: Zieht doch fort, du und das ganze Volk, das du anführst. Danach werde ich fortziehen. Er verließ den Pharao, rot vor Zorn.
Der Herr sprach zu Mose: Der Pharao hört nicht auf euch; denn ich will viele Wunder in Ägypten vollbringen. Mose und Aaron vollbrachten alle diese Wunder vor den Augen des Pharao, aber der Herr verhärtete das Herz des Pharao, so daß er die Israeliten nicht aus seinem Land fortziehen ließ.


RESPONSORIUM
R. Jene wurden des Lichtes beraubt, weil sie deine Söhne gefangen hielten, * durch die der Welt das Licht des Gesetzes gegeben werden sollte.
V. Über Ägypten lag tiefe Nacht; in hellstem Licht aber waren deine Heiligen. * Durch die der Welt das Licht des Gesetzes gegeben werden sollte.


ZWEITE LESUNG

Johannes vom Kreuz ( 1591)

Aus dem Buch ,Der Aufstieg auf den Berg Karmel".


In Christus hat Gott zu uns gesprochen

Im Alten Bund mußten Propheten und Priester von Gott Visionen und Offenbarungen erbitten, denn damals war der Glaube noch nicht so gefestigt und das Evangelium noch nicht verkündet. Darum war es notwendig, daß man Gott befragte und daß er antwortete, bald in Worten, bald in Erscheinungen und Offenbarungen, durch Bilder, in Gleichnissen und unter vielerlei anderen Zeichen. Alles, was er antwortete, sagte und offenbarte, waren Geheimnisse unseres heiligen Glaubens oder wenigstens Wirklichkeiten, die auf den Glauben hinwiesen oder auf ihn hingeordnet waren.
Aber jetzt, nachdem der Glaube an Christus festgegründet, die Zeit der Gnade gekommen und das Gesetz des Evangeliums verkündet ist, braucht man Gott nicht mehr in dieser Form zu befragen, und es besteht für ihn kein Grund, wie damals zu antworten. Indem er uns seinen Sohn gab, sein einziges und alleiniges Wort, hat er uns alles auf einmal und nur durch dieses sein einziges Wort gesagt und offenbart; weiter brauchte er uns nichts mitzuteilen.
Darum konnte der Apostel den Hebräern zureden, sie sollten nicht mehr so mit Gott umgehen und ihn nicht mehr so verehren, wie es das Gesetz des Mose vorsieht, vielmehr sollten sie allein auf Christus schauen: „Viele Male und auf vielerlei Weise hat Gott einst zu den Vätern gesprochen durch die Propheten; in dieser Endzeit aber hat er zu uns gesprochen durch den Sohn." (1) Mit diesen Worten lehrt uns der Apostel, daß uns Gott durch dieses sein Wort so viel gesagt hat, daß nichts Größeres zu wünschen übrigbleibt. Denn was vorher den Propheten in Bruchstücken mitgeteilt wurde, hat Gott uns nun als Ganzes verkündigt, indem er ihn, seinen Sohn, uns ganz gab.
Wenn daher im Neuen Bund jemand Gott befragen oder eine Vision oder eine Offenbarung von ihm verlangen würde, so wäre das nicht nur eine Torheit, sondern er würde Gott offenbar auch Unrecht tun, weil er seine Augen nicht ganz und gar auf Christus richtete, vielmehr außer ihm etwas anderes und Neues suchte. Gott könnte ihm etwa so antworten: „Dies ist mein geliebter Sohn, den ich erwählt habe; auf ihn sollt ihr hören.“ (2) Durch mein Wort habe ich bereits alles gesagt. Richte auf ihn allein deine Augen: denn in ihm habe ich dir schon alles kundgetan und offenbart; ja, du wirst in ihm mehr finden, als du ersehnen und erbitten kannst. Auf dem Berg Tabor kam ich mit meinem Heiligen Geist auf ihn herab und sagte:„Dies ist mein geliebter Sohn, auf ihn sollt ihr hören." Seither habe ich meine Hand von allen früheren Weisen der Befragung und der Beantwortung weggenommen und alles ihm übergeben. Ihn höret, denn mehr Glaubensgut habe ich nicht zu enthüllen, mehr Dinge nicht zu offenbaren. Wenn ich früher sprach, geschah es, um Christus zu verheißen. Wenn jemandmich befragte, dann stand hinter diesen Fragen ein Bitten um den Messias und Hoffnung auf ihn. Denn in ihm wird alles, was gut ist, gefunden, wie es jetzt die gesamte Lehre des Evangelisten und Apostels verkündet.

1. Hebr.1,1-2. 2. Vgl. Mt.17,5.


RESPONSORIUM
R. Ich schließe mit dem Haus Israel einen neuen Bund und lege meine Gesetze in ihr Inneres. * Ich schreibe sie ihnen ins Herz mit dem Geist des lebendigen Gottes.
V. Ich schreibe meine Gesetze nicht auf Tafeln von Stein, sondern - in Herzen von Fleisch. * Ich schreibe sie ihnen ins Herz mit dem Geist des lebendigen Gottes.


ORATION
Barmherziger Gott, sieh gnädig auf die Hingabe deines Volkes. Gib, daß wir unseren Leib in Zucht nehmen und durch gute Werke im Geist neu werden. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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