Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore02Donnerstag

Aus Vulgata
Version vom 19. Januar 2013, 14:59 Uhr von Sr.theresia (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „JAHRESREIHE I: <br/> '''ERSTE LESUNG<br/>''' '''Aus dem Brief an die Römer 6,12-2<br/>''' Das neue Leben als Aufgabe<br/> Daher soll die Sünde euren sterbl…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG

Aus dem Brief an die Römer 6,12-2


Das neue Leben als Aufgabe

Daher soll die Sünde euren sterblichen Leib nicht mehr beherrschen, und seinen Begierden sollt ihr nicht gehorchen. Stellt eure Glieder nicht der Sünde zur Verfügung als Waffen der Ungerechtigkeit, sondern stellt euch Gott zur Verfügung als Menschen, die vom Tod zum Leben gekommen sind, und stellt eure Glieder als Waffen der Gerechtigkeit in den Dienst Gottes. Die Sünde soll nicht über euch herrschen; denn ihr steht nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade.

Freiheit von der Sünde

Heißt das nun, daß wir sündigen dürfen, weil wir nicht unter dem Gesetz stehen, sondern unter der Gnade? Keineswegs! Ihr wißt doch: Wenn ihr euch als Sklaven zum Gehorsam verpflichtet, dann seid ihr Sklaven dessen, dem ihr gehorchen müßt; ihr seid entweder Sklaven der Sünde, die zum Tod führt, oder des Gehorsams, der zur Gerechtigkeit führt. Gott aber sei Dank; denn ihr wart Sklaven der Sünde, seid jedoch von Herzen der Lehre gehorsam geworden, an die ihr übergeben wurdet. Ihr wurdet aus der Macht der Sünde befreit und seid zu Sklaven der Gerechtigkeit geworden. Wegen eurer Schwachheit rede ich nach Menschenweise: Wie ihr eure Glieder in den Dienst der Unreinheit und der Gesetzlosigkeit gestellt habt, so daß ihr gesetzlos wurdet, so stellt jetzt eure Glieder in den Dienst der Gerechtigkeit, so daß ihr heilig werdet. Denn als ihr Sklaven der Sünde wart, da wart ihr der Gerechtigkeit gegenüber frei. Welchen Gewinn hattet ihr damals? Es waren Dinge, deren ihr euch jetzt schämt; denn sie bringen den Tod. Jetzt, da ihr aus der Macht der Sünde befreit wurdet und zu Sklaven Gottes geworden seid, habt ihr einen Gewinn, der zu eurer Heiligung führt und das ewige Leben bringt. Denn der Lohn der Sünde ist der Tod, die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn.



RESPONSORIUM
R. Ihr wurdet aus der Macht der Sünde befreit und seid Diener Gottes geworden. * Ihr habt einen Gewinn erlangt, der zur Heiligung führt und das Leben Gottes bringt.
V. Daher soll die Sünde euren sterblichen Leib nicht mehr beherrschen. * Ihr habt einen Gewinn erlangt, der zur Heiligung führt und das Leben Gottes bringt.



ZWEITE LESUNG

Aus einem Pauluskommentar des 4. Jh. (Ambrosiaster)

Zum Brief an die Römer.


Mit dem „alten Menschen" meint Paulus die Taten der Vergangenheit
„Wenn wir mit der Gestalt seines Todes vereinigt worden sind, dann werden wir es auch mit der Gestalt seiner Auferstehung sein" (1). Der Apostel sagt, daß wir selig auferstehen können, wenn wir mit der Gestalt seines Todes vereinigt werden, das heißt: wenn wir in der Taufe alles Böse ablegen, zum neuen Leben übergehen und fortan nicht mehr sündigen. Dadurch werden wir ihm zugleich in der Auferstehung ähnlich. Denn die Ähnlichkeit im Tod wird auch eine ähnliche Auferstehung bringen, woran der Apostel Johannes erinnert: „Wir wissen, daß wir ihm ähnlich sein werden, wenn er offenbar wird" (2). Das ist das Auferstehen in Unsterblichkeit und Herrlichkeit. Diese Ähnlichkeit wird nicht so weit gehen, daß überhaupt kein Unterschied mehr besteht: wir werden ihm in der Herrlichkeit des Leibes ähnlich sein, nicht in der göttlichen Natur.
„Wir wissen: Unser alter Mensch wurde mitgekreuzigt, damit der von der Sünde beherrschte Leib vernichtet und wir nicht Sklaven der Sünde bleiben" (3). Vieles sagt und wiederholt er, um die Getauften zu lehren, daß sie nicht mehr sündigen, vor allem nicht zum Götzendienst zurückkehren dürfen. Denn das ist die schwerste Sünde und der Gipfel der Verirrung. Sonst verlieren sie die Gnade, die sie von Gott durch Christus empfangen haben. Den „alten Menschen" nennt er die Taten der Vergangenheit. Denn wie von dem neuen Menschen gesagt werden kann, daß er durch Christus und den Glauben an ihn ein reines Leben besitzt, so vom alten Menschen, daß er Unglauben und böse Taten aufzuweisen hat. Von diesen Taten sagt Paulus, sie seien mitgekreuzigt, das heißt: tot, „damit der von der Sünde beherrschte Leib vernichtet werde", nämlich die Gesamtheit der Sünden. Alle Sünden zusammen nennt er einen Leib und sagt von ihm, er werde vernichtet durch ein gutes Leben und den katholischen Glauben.
„Sind wir mit Christus gestorben, so glauben wir, daß wir auch mit ihm leben werden" (4). Offenbar ist, daß alle, die das Fleisch, das heißt: die Welt, mit ihren Leidenschaften und Begierden gekreuzigt haben (5), der Welt sterben, mit Christus sterben, und daß sie dem ewigen Leben und Heil gleichgestaltet und so der Herrlichkeit Gottes ähnlich werden dürfen.

1. Röm.6,5. 2. 1.Joh.3,3. 3. Röm.6,6. 4. Röm.6,8; vgl. Gal.5,24. 5. Gal.5,24.



RESPONSORIUM
R. Der Lohn der Sünde ist der Tod, die Gabe Gottes ist das ewige Leben * in Christus Jesus, unserem Herrn.
V. Stellt eure Glieder in den Dienst der Gerechtigkeit, so daß ihr heilig werdet. * In Christus Jesus, unserem Herrn.



JAHRESREIHE II:

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Genesis. 15,1-21


Gottes Bund mit Abraham

Das Wort des Herrn erging in einer Vision an Abram: Fürchte dich nicht, Abram, ich bin dein Schild; dein Lohn wird sehr groß sein. Abram antwortete: Herr, mein Herr, was willst du mir schon geben? Ich gehe doch kinderlos dahin, und Erbe meines Hauses ist Elieser aus Damaskus. Und Abram sagte: Du hast mir ja keine Nachkommen gegeben; also wird mich mein Haussklave beerben. Da erging das Wort des Herrn an ihn: Nicht er wird dich beerben, sondern dein leiblicher Sohn wird dein Erbe sein. Er führte ihn hinaus und sprach: Sieh doch zum Himmel hinauf, und zähl die Sterne, wenn du sie zählen kannst. Und er sprach zu ihm: So zahlreich werden deine Nachkommen sein. Abram glaubte dem Herrn, und der Herr rechnete es ihm als Gerechtigkeit an. Er sprach zu ihm: Ich bin der Herr, der dich aus Ur in Chaldäa herausgeführt hat, um dir dieses Land zu eigen zu geben. Da sagte Abram: Herr, mein Herr, woran soll ich erkennen, daß ich es zu eigen bekomme?Der Herr antwortete ihm: Hol mir ein dreijähriges Rind, eine dreijährige Ziege, einen dreijährigen Widder, eine Turteltaube und eine Haustaube! Abram brachte ihm alle diese Tiere, zerteilte sie und legte je eine Hälfte der andern gegenüber; die Vögel aber zerteilte er nicht. Da stießen Raubvögel auf die Fleischstücke herab, doch Abram verscheuchte sie. Bei Sonnenuntergang fiel auf Abram ein tiefer Schlaf; große, unheimliche Angst überfiel ihn. Gott sprach zu Abram: Du sollst wissen: Deine Nachkommen werden als Fremde in einem Land wohnen, das ihnen nicht gehört. Sie werden dort als Sklaven dienen, und man wird sie vierhundert Jahre lang hart behandeln. Aber auch über das Volk, dem sie als Sklaven dienen, werde ich Gericht halten, und nachher werden sie mit reicher Habe ausziehen. Du aber wirst in Frieden zu deinen Vätern heimgehen; in hohem Alter wirst du begraben werden. Erst die vierte Generation wird hierher zurückkehren; denn noch hat die Schuld der Amoriter nicht ihr volles Maß erreicht.
Die Sonne war untergegangen, und es war dunkel geworden. Auf einmal waren ein rauchender Ofen und eine lodernde Fackel da; sie fuhren zwischen jenen Fleischstücken hindurch. An diesem Tag schloß der Herr mit Abram folgenden Bund: Deinen Nachkommen gebe ich dieses Land vom Grenzbach Ägyptens bis zum großen Strom, dem Eufrat, (das Land) der Keniter, der Kenasiter und der Kadmoniter, der Hetiter, der Perisiter und der Rafaiter, der Amoriter, der Kanaaniter, der Girgaschiter, der Hiwiter und der Jebusiter.



RESPONSORIUM
R. Abraham glaubte Gott, und es wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet; * und er wurde Freund Gottes genannt.
V. Gegen alle Hoffnung hat er voll Hoffnung geglaubt, daß er der Vater vieler Völker werde. * Und er wurde Freund Gottes genannt.



ZWEITE LESUNG

Beda Venerabilis (+735)

Aus einer Auslegung zum Buch Genesis.


Das Opfer des Melchisedek, ein Vorbild

Salem ist die Stadt, die später vom König David Jerusalem genannt wurde. Sie wurde zur Hauptstadt des ganzen Landes Judäa, weil David dort den Platz für den Tempel kaufte und seinem Sohn Salomo die Kosten für den Bau hinterließ. Melchisedek wies durch die Art seines Opfers, an dem er Abram durch den Segen Anteil gab, auf Künftiges hin, nämlich auf das Opfer des Neuen Testamentes, das unser Herr zuerst selbst darbrachte mit der Bestimmung, daß es in das Sakrament seines Leibes und Blutes einginge. Dieses Opfer hat er dann der Kirche hinterlassen, damit sie es immerdar zur Vergebung der Sünden darbringe. In einzigartiger Teilnahme an diesem Opfer sollten die Kinder der Verheißung gesegnet werden, so daß niemand ohne diese Teilnahme das ewige Leben erlangen könne. Er sagt: „Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht eßt und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch. Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben" (1). Ein Hinweis auf das große Sakrament war es also, als Melchisedek den Abram segnete, indem er ihm einen Teil des Opfers reichte, das er dem Herrn in Brot und Wein dargebracht hatte. Dabei deutete er im Bild an, daß nicht allein wir, die wir erst gekommen sind, nachdem der Herr im Fleisch gelitten hat, sondern auch Abram selbst, der die Verheißungen empfing, mit seiner gan¬zen erwählten Nachkommenschaft den ewigen Segen aus dem Leiden des Herrn erhalten sollte. Der gleiche Abram hatte vom Herrn gehört: „Ich will dich segnen und deinen Namen groß ma-chen. Ein Segen sollst du sein." Er hatte hören dürfen: „Durch dich sollen alle Geschlechter der Erde Segen erlangen." Doch bevor ihm noch ein Sohn geboren wurde, der Miterbe des nämli¬chen Segens sein konnte, noch ehe er Gott eine Opfergabe darbrachte, um für die Erteilung des Segens Dank zu sagen, begegnete ihm Melchise-dek, der König von Salem, reichte ihm Brot und Wein, die er Gott geopfert hatte, und segnete ihn. 1. Joh 6,53-54.



RESPONSORIUM
R. Nimm unsre Gaben an wie das Opfer unseres Vaters Abraham, wie Brot und Wein deines Hohenpriesters Melchisedek; * das reine Opfer, die heilige Gabe.
V. Dein heiliger Engel trage dieses Opfer auf deinen himmlischen Altar. * Das reine Opfer, die heilige Gabe.



ORATION
Allmächtiger Gott, du gebietest über Himmel und Erde, du hast Macht über die Herzen der Menschen. Darum kommen wir voll Vertrauen zu dir; stärke alle, die sich um die Gerechtigkeit mühen, und schenke unserer Zeit deinen Frieden. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Diese Kategorie enthält zurzeit keine Seiten oder Medien.