Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore03.Woche-Dienstag: Unterschied zwischen den Versionen

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Heißt das nun, daß Gott ungerecht handelt? Keineswegs! Denn zu Mose sagt er: Ich gewähre Erbarmen, wem ich will, und erweise Gnade, wem ich will. Also, kommt es nicht auf das Wollen und Streben des Menschen an, sondern auf das Erbarmen Gottes. In der Schrift wird zum Pharao gesagt: Eben dazu habe ich dich bestimmt, daß ich an dir meine Macht zeige und daß auf der ganzen Erde mein Name verkündet wird. Er erbarmt sich also, wessen er will, und macht verstockt, wen er will.<br/>
Heißt das nun, daß Gott ungerecht handelt? Keineswegs! Denn zu Mose sagt er: Ich gewähre Erbarmen, wem ich will, und erweise Gnade, wem ich will. Also, kommt es nicht auf das Wollen und Streben des Menschen an, sondern auf das Erbarmen Gottes. In der Schrift wird zum Pharao gesagt: Eben dazu habe ich dich bestimmt, daß ich an dir meine Macht zeige und daß auf der ganzen Erde mein Name verkündet wird. Er erbarmt sich also, wessen er will, und macht verstockt, wen er will.<br/>


'''RESPONSORIUM'''<br/>
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Eines Tages beobachtete Sara, wie der Sohn, den die Ägypterin Hagar Abraham geboren hatte, umhertollte. Da sagte sie zu Abraham: Verstoß diese Magd und ihren Sohn! Denn der Sohn dieser Magd soll nicht zusammen mit meinem Sohn Isaak Erbe sein. Dieses Wort verdroß Abraham sehr, denn es ging doch um seinen Sohn. Gott sprach aber zu Abraham: Sei wegen des Knaben und deiner Magd nicht verdrossen! Hör auf alles, was dir Sara sagt! Denn nach Isaak sollen deine Nachkommen benannt werden. Aber auch den Sohn der Magd will ich zu einem großen Volk machen, weil auch er dein Nachkomme ist. Am Morgen stand Abraham auf, nahm Brot und einen Schlauch mit Wasser, übergab beides Hagar, legte es ihr auf die Schulter, übergab ihr das Kind und entließ sie. Sie zog fort und irrte in der Wüste von Beerscheba umher. Als das Wasser im Schlauch zu Ende war, warf sie das Kind unter einen Strauch, ging weg und setzte sich in der Nähe hin, etwa einen Bogenschuß weit entfernt; denn sie sagte: Ich kann nicht mit ansehen, wie das Kind stirbt. Sie saß in der Nähe und weinte laut. Gott hörte den Knaben schreien; da rief der Engel Gottes vom Himmel her Hagar zu und sprach: Was hast du, Hagar? Fürchte dich nicht, Gott hat den Knaben dort schreien gehört, wo er liegt. Steh auf, nimm den Knaben, und halt ihn fest an deiner Hand; denn zu einem großen Volk will ich ihn machen. Gott öffnete ihr die Augen, und sie erblickte einen Brunnen. Sie ging hin, füllte den Schlauch mit Wasser und gab dem Knaben zu trinken. Gott war mit dem Knaben. Er wuchs heran, ließ sich in der Wüste nieder und wurde ein Bogenschütze. Er ließ sich in der Wüste Paran nieder, und seine Mutter nahm ihm eine Frau aus Ägypten.<br/>
Eines Tages beobachtete Sara, wie der Sohn, den die Ägypterin Hagar Abraham geboren hatte, umhertollte. Da sagte sie zu Abraham: Verstoß diese Magd und ihren Sohn! Denn der Sohn dieser Magd soll nicht zusammen mit meinem Sohn Isaak Erbe sein. Dieses Wort verdroß Abraham sehr, denn es ging doch um seinen Sohn. Gott sprach aber zu Abraham: Sei wegen des Knaben und deiner Magd nicht verdrossen! Hör auf alles, was dir Sara sagt! Denn nach Isaak sollen deine Nachkommen benannt werden. Aber auch den Sohn der Magd will ich zu einem großen Volk machen, weil auch er dein Nachkomme ist. Am Morgen stand Abraham auf, nahm Brot und einen Schlauch mit Wasser, übergab beides Hagar, legte es ihr auf die Schulter, übergab ihr das Kind und entließ sie. Sie zog fort und irrte in der Wüste von Beerscheba umher. Als das Wasser im Schlauch zu Ende war, warf sie das Kind unter einen Strauch, ging weg und setzte sich in der Nähe hin, etwa einen Bogenschuß weit entfernt; denn sie sagte: Ich kann nicht mit ansehen, wie das Kind stirbt. Sie saß in der Nähe und weinte laut. Gott hörte den Knaben schreien; da rief der Engel Gottes vom Himmel her Hagar zu und sprach: Was hast du, Hagar? Fürchte dich nicht, Gott hat den Knaben dort schreien gehört, wo er liegt. Steh auf, nimm den Knaben, und halt ihn fest an deiner Hand; denn zu einem großen Volk will ich ihn machen. Gott öffnete ihr die Augen, und sie erblickte einen Brunnen. Sie ging hin, füllte den Schlauch mit Wasser und gab dem Knaben zu trinken. Gott war mit dem Knaben. Er wuchs heran, ließ sich in der Wüste nieder und wurde ein Bogenschütze. Er ließ sich in der Wüste Paran nieder, und seine Mutter nahm ihm eine Frau aus Ägypten.<br/>


'''RESPONSORIUM'''
'''RESPONSORIUM'''<br/>
R. Den Sohn der Magd will ich zu einem großen Volk machen, * denn auch er ist ein Sohn
R. Den Sohn der Magd will ich zu einem großen Volk machen, * denn auch er ist ein Sohn
Abrahams.<br/>
Abrahams.<br/>

Version vom 28. Januar 2013, 13:22 Uhr

JAHRESREIHE I:
ERSTE LESUNG

Aus dem Brief an die Römer. 9,1-18

Paulus und Israel

Ich sage in Christus die Wahrheit und lüge nicht, und mein Gewissen bezeugt es mir im Heiligen Geist: Ich bin voll Trauer, unablässig leidet mein Herz. Ja, ich möchte selber verflucht und von Christus getrennt sein um meiner Brüder willen, die der Abstammung nach mit mir verbunden sind. Sie sind Israeliten; damit haben sie die Sohnschaft, die Herrlichkeit, die Bundesordnungen, ihnen ist das Gesetz gegeben, der Gottesdienst und die Verheißungen, sie haben die Väter, und dem Fleisch nach entstammt ihnen der Christus. Gott, der über allem ist, er ist gepriesen in Ewigkeit. Amen.

Die Erwählung durch Gott

Es ist aber keineswegs so, daß Gottes Wort hinfällig geworden ist. Denn nicht alle, die aus Israel stammen, sind Israel; auch sind nicht alle, weil sie Nachkommen Abrahams sind, deshalb schon seine Kinder, sondern es heißt: Nur die Nachkommen Isaaks werden deine Nachkommen heißen. Das bedeutet: Nicht die Kinder des Fleisches sind Kinder Gottes, sondern die Kinder der Verheißung werden als Nachkommen anerkannt; denn es ist eine Verheißung, wenn gesagt wird: In einem Jahr werde ich wiederkommen, dann wird Sara einen Sohn haben. So war es aber nicht nur bei ihr, sondern auch bei Rebekka: Sie hatte von einem einzigen Mann empfangen, von unserem Vater Isaak, und ihre Kinder waren noch nicht geboren und hatten weder Gutes noch Böses getan; damit aber Gottes freie Wahl und Vorherbestimmung gültig bleibe, nicht abhängig von Werken, sondern von ihm, der beruft, wurde ihr gesagt: Der Ältere muß dem Jüngeren dienen; denn es steht in der Schrift: Jakob habe ich geliebt, Esau aber gehaßt.

Gottes Freiheit und sein Erbarmen

Heißt das nun, daß Gott ungerecht handelt? Keineswegs! Denn zu Mose sagt er: Ich gewähre Erbarmen, wem ich will, und erweise Gnade, wem ich will. Also, kommt es nicht auf das Wollen und Streben des Menschen an, sondern auf das Erbarmen Gottes. In der Schrift wird zum Pharao gesagt: Eben dazu habe ich dich bestimmt, daß ich an dir meine Macht zeige und daß auf der ganzen Erde mein Name verkündet wird. Er erbarmt sich also, wessen er will, und macht verstockt, wen er will.



RESPONSORIUM
R. Den Kindern Israels ist das Gesetz gegeben. * Die Kinder der Verheißung jedoch werden als Nachkommen anerkannt.
V. Denn nicht alle, die aus Israel stammen, sind Israel. * Die Kinder der Verheißung jedoch werden als Nachkommen anerkannt.



ZWEITE LESUNG

Augustinus (+ 430)

Aus dem Enchiridion.

Seligkeit nicht durch den freien Willen, sondern nur durch die Gnade Gottes

Kann jener Teil des Menschengeschlechtes, dem Gott Rettung und Besitz des ewigen Reiches in Aussicht gestellt hat, seine Wiederherstellung durch das Verdienst der eigenen Werke erringen? Durchaus nicht. Damit sich demnach niemand weder seiner Werke noch seines eigenen freien Willensentschlusses rühme, als ob in diesem selbst der Ursprung der Verdienstlichkeit liege, höre man, was Paulus, der Prediger der Gnade, sagt: „Gott ist es, der in euch das Wollen und das Vollbringen bewirkt nach seinem Wohlgefallen“ (1). Und an einer andern Stelle sagt er: „Also kommt es nicht auf das Wollen oder Streben des Menschen an, sondern auf das Erbarmen Gottes“ (2). Und doch kann ohne Zweifel der einmal zum Gebrauch der Vernunft herangewachsene Mensch nur dann glauben, hoffen und lieben, wenn er selber will, und nur dann jenen himmlischen Siegespreis erlangen, zu dem Gott den Menschen beruft, wenn er sich müht, danach zu laufen. Es liegt jedoch nicht am Wollen oder Streben eines Menschen, sondern am Erbarmen Gottes, weil auch der Wille selbst nach dem Wort der Schrift „vom Herrn vorbereitet wird“ (3). So bleibt keine andere richtige Auffassung der Schriftstelle: „Es kommt nicht auf das Wollen und Streben des Menschen an, sondern auf das Erbarmen Gottes", übrig, als daß wir alles Gott zuschreiben, der den guten Willen des Menschen zur Unterstützung vorbereitet und nach der Vorbereitung unterstützt. Denn in der Heiligen Schrift heißt es sowohl: „Seine Barmherzigkeit kommt mir entgegen“ (4) als auch: „Seine Barmherzigkeit wird mir folgen“ (5). Dem, der nicht will, kommt sie entgegen, damit er will; dem aber, der will, folgt sie nach, damit er nicht vergeblich will.

1. Phil.2,13. 2. Röm.9,16. 3. Spr.8,35. 4. Ps.58,11. 5. Ps.22,6.



RESPONSORIUM
R. Es kommt nicht auf das Wollen und Streben des Menschen an, sondern auf den sich erbarmenden Gott. * Zu Gefäßen seines Erbarmens hat er uns berufen.
V. Gott erbarmt sich, wessen er will. * Zu Gefäßen seines Erbarmens hat er uns berufen.



JAHRESREIHE II:

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Genesis. 21,1-21


Isaaks Geburt

Der Herr nahm sich Saras an, wie er gesagt hatte, und er tat Sara so, wie er versprochen hatte. Sara wurde schwanger und gebar dem Abraham noch in seinem Alter einen Sohn zu der Zeit, die Gott angegeben hatte. Abraham nannte den Sohn, den ihm Sara gebar, Isaak. Als sein Sohn Isaak acht Tage alt war, beschnitt ihn Abraham, wie Gott ihm befohlen hatte. Abraham war hundert Jahre alt, als sein Sohn Isaak zur Welt kam. Sara aber sagte: Gott ließ mich lachen; jeder, der davon hört, wird mit mir lachen. Wer, sagte sie, hätte Abraham zu sagen gewagt, Sara werde noch Kinder stillen? Und nun habe ich ihm noch in seinem Alter einen Sohn geboren. Das Kind wuchs heran und wurde entwöhnt. Als Isaak entwöhnt wurde, veranstaltete Abraham ein großes Festmahl.

Hagar und Ismael

Eines Tages beobachtete Sara, wie der Sohn, den die Ägypterin Hagar Abraham geboren hatte, umhertollte. Da sagte sie zu Abraham: Verstoß diese Magd und ihren Sohn! Denn der Sohn dieser Magd soll nicht zusammen mit meinem Sohn Isaak Erbe sein. Dieses Wort verdroß Abraham sehr, denn es ging doch um seinen Sohn. Gott sprach aber zu Abraham: Sei wegen des Knaben und deiner Magd nicht verdrossen! Hör auf alles, was dir Sara sagt! Denn nach Isaak sollen deine Nachkommen benannt werden. Aber auch den Sohn der Magd will ich zu einem großen Volk machen, weil auch er dein Nachkomme ist. Am Morgen stand Abraham auf, nahm Brot und einen Schlauch mit Wasser, übergab beides Hagar, legte es ihr auf die Schulter, übergab ihr das Kind und entließ sie. Sie zog fort und irrte in der Wüste von Beerscheba umher. Als das Wasser im Schlauch zu Ende war, warf sie das Kind unter einen Strauch, ging weg und setzte sich in der Nähe hin, etwa einen Bogenschuß weit entfernt; denn sie sagte: Ich kann nicht mit ansehen, wie das Kind stirbt. Sie saß in der Nähe und weinte laut. Gott hörte den Knaben schreien; da rief der Engel Gottes vom Himmel her Hagar zu und sprach: Was hast du, Hagar? Fürchte dich nicht, Gott hat den Knaben dort schreien gehört, wo er liegt. Steh auf, nimm den Knaben, und halt ihn fest an deiner Hand; denn zu einem großen Volk will ich ihn machen. Gott öffnete ihr die Augen, und sie erblickte einen Brunnen. Sie ging hin, füllte den Schlauch mit Wasser und gab dem Knaben zu trinken. Gott war mit dem Knaben. Er wuchs heran, ließ sich in der Wüste nieder und wurde ein Bogenschütze. Er ließ sich in der Wüste Paran nieder, und seine Mutter nahm ihm eine Frau aus Ägypten.

RESPONSORIUM
R. Den Sohn der Magd will ich zu einem großen Volk machen, * denn auch er ist ein Sohn Abrahams.
V. Hagar, fürchte dich nicht, nimm den Knaben fest an deine Hand. * Denn auch er ist ein Sohn Abrahams.



ZWEITE LESUNG

Beda Venerabilis (+ 735)

Aus einer Auslegung zum Buch Genesis.

Isaak bedeutet in seiner Geburt die Erben des Neuen Testaments

„Als sein Sohn Isaak acht Tage alt war, beschnitt ihn Abraham, wie Gott ihm befohlen hatte. Abraham war damals hundert Jahre alt“ (1). Isaak wurde zwar zur Zeit des Alten Testamentes geboren, bedeutete aber eben in seiner Geburt die Erben des Neuen Testamentes. So ist die Beschneidung, durch die er geheiligt wurde, ein Sakrament des Alten Testamentes, aber es ging als Bild der Gnade des Neuen Testamentes voraus, der Gnade, durch welche die Welt in Christus von aller Unreinheit der Sünde, von Tod und Sterblichkeit befreit werden sollte. In jener Zeit nämlich löste die Beschneidung die Glaubenden von den Banden der Erbsünde. Denn sie war ein Vorausbild höherer Gnade, in der das ganze Reich der Sünde und des Todes durch das Leiden und die Auferstehung des Herrn vernichtet werden sollte. Nach diesem Vorbild werden wir in der Taufe von allen Sünden gereinigt und am Letzten Tag aus aller Verderbnis und Sterblichkeit von Leib und Seele frei und erneuert zum ewigen Leben gelangen. „Das Kind wuchs heran und wurde entwöhnt. Als Isaak entwöhnt war, veranstaltete Abraham ein großes Festmahl“ (2). Isaak wird mit Milch ernährt, wie jedes von Gott auserwählte Kind, wenn es, soeben in Christus gezeugt, die ersten Anfänge des Glaubens aufnimmt3. Wenn das auch nicht genügt, die tiefsten Geheimnisse der Gottheit zu erforschen, so erfreut er sich doch des Wohlgeschmacks überirdischen Lohnes und müht sich, in guten Taten zu verharren und durch sie mit Gottes Hilfe und als sein Geschenk Höheres zu ergreifen, wie der Apostel Petrus sagt: ,,Legt alle Bosheit ab, alle Falschheit und Heuchelei, allen Neid und alle Verleumdung! Verlangt, gleichsam als neugeborene Kinder, nach der unverfälschten, geistigen Milch, damit ihr durch sie heranwachst und das Heil erlangt! Denn ihr habt erfahren, wie gütig der Herr ist“ (4).

1. Gen.21,4-5. 2.Gen 21,8. 3. Vgl. 1.Kor.3,2. 4. 1.Petr.2,1-3.



RESPONSORIUM
R. Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir: * Höre, o Herr, meine Stimme.
V. Wolltest du, Herr, auf Sünden achten, Herr, wer könnte bestehn ? * Höre, o Herr, meine Stimme.



ORATION
Allmächtiger, ewiger Gott, lenke unser Tun nach deinem Willen und gib, daß wir im Namen deines geliebten Sohnes reich werden an guten Werken. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.

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