Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore06Donnerstag

Aus Vulgata
Zur Navigation springen Zur Suche springen

DONNERSTAG DER 6. WOCHE IM JAHRESKREIS

JAHRESREIHE I

ERSTE LESUNG

Aus dem ersten Brief an die Korinther (9,1-18)

Das Beispiel des Apostels
Bin ich nicht frei? Bin ich nicht Apostel? Habe ich nicht Jesus, unseren Herrn, gesehen? Seid nicht ihr mein Werk im Herrn? Bin ich auch für andere nicht Apostel, so doch für euch; denn das Siegel meines Apostelamtes seid ihr im Herrn. Dies ist meine Verteidigung vor denen, die mich zur Rede stellen. Haben wir nicht das Recht auf Essen und Trinken? Haben wir nicht das Recht, eine Schwester, eine Frau, mitzuführen, wie auch die übrigen Apostel und die Brüder des Herrn und wie Kephas? Oder haben nur ich und Barnabas nicht das Recht, die Handarbeit beiseite zu lassen? Wer leistet je Kriegsdienst auf eigene Kosten? Wer pflanzt einen Weinberg und genießt nicht von seiner Frucht? Wer weidet eine Herde und nährt sich nicht von der Milch der Herde? Sage ich das nur als menschliche Meinung? Oder sagt dies nicht auch das Gesetz? Es steht doch im Gesetz des Moses geschrieben: »Du sollst dem dreschenden Ochsen das Maul nicht verbinden« (5Mos 25,4). Geht es denn Gott um die Ochsen? Oder sagt er es nicht gerade unsertwegen? Ja, unsertwegen steht es geschrieben; denn in Hoffnung soll der Pflüger pflügen, und der Drescher soll arbeiten in der Hoffnung auf seinen Ertrag. Wenn wir für euch das Geistige säten, ist es da etwas Großes, wenn wir Dinge für den Leib von euch ernten? Wenn andere dieses Recht über euch genießen, dürfen wir es da nicht viel mehr? Doch wir machten nicht Gebrauch von diesem Recht, sondern nehmen alles auf uns, damit wir nicht zum Hindernis werden für das Evangelium Christi. Wisst ihr nicht, dass die im Heiligtum Tätigen vom Heiligtum auch essen und dass die dem Altar Dienenden vom Altar ihren Anteil empfangen? So hat auch der Herr verordnet, dass die Verkünder des Evangeliums vom Evangelium leben.
Verzicht aus Liebe
Ich aber machte von all dem keinen Gebrauch. Doch schreibe ich dies nicht deswegen, damit es mir nun zuteil werde; denn lieber wollte ich sterben, als dass jemand meinen Ruhm zunichte mache. Dass ich nämlich das Evangelium verkünde, gereicht mir nicht zum Ruhm, denn als zwingende Pflicht liegt es auf mir; denn wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde! Wenn ich nämlich freiwillig dies tue, so habe ich Verdienst; tue ich es aber unfreiwillig, dann bin ich eben mit einem Amte betraut. Was ist nun mein Verdienst? Dies, dass ich das Evangelium verkünde ohne Entgelt und nicht Gebrauch mache von meinem Recht am Evangelium.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )



RESPONSORIUM

R. Silber oder Gold oder Kleider hab* ich von keinem verlangt; * für meinen Unterhalt haben diese Hände gearbeitet.
V. Um dem Evangelium Christi kein Hindernis in den Weg zu legen, ertragen wir alles. * Für meinen Unterhalt haben diese Hände gearbeitet.


ZWEITE LESUNG

Augustinus (+ 430)

Aus dem Buch über die heilige Jungfräulichkeit.

Maria und die christlichen Jungfrauen

Nur die Jungfräulichkeit konnte den in geziemender Weise zur Welt bringen, der in seiner Geburt seinesgleichen nicht hat. Aber die eine Geburt aus der Jungfrau ist eine Zierde für alle heiligen Jungfrauen. Sie alle sind mit Maria Mütter Christi, wenn sie den Willen des Vaters tun. Deshalb ist Maria als Mutter Christi höheren Lobes würdig und seliger nach dem erwähnten Ausspruch des Herrn: „Wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter." Alle Arten dieser Verwandtschaft bietet er geistlich in dem Volk an, das er erlöst hat: Als Brüder und Schwestern rechnet er heilige Männer und Frauen: denn sie sind seine Miterben im Erbe des Himmels. Seine Mutter ist die ganze Kirche, weil sie ihm seine Glieder, die Gläubigen, durch die Gnade Gottes zur Welt bringt. Auch jede einzelne fromme Seele, die in fruchtbarer Liebe den Willen des Vaters tut, ist seine Mutter bei denen, für die sie Geburtswehen leidet, bis Christus in ihnen Gestalt annimmt (1). So ist Maria, weil sie den Willen des Vaters erfüllt, dem Leib nach nur Mutter Christi, dem Geist nach aber Schwester und Mutter.

1 Vgl.Gal.4,18.


RESPONSORIUM R. Frohlocke, du Unfruchtbare, die nicht geboren hat, * juble und jauchze, die nicht in Wehen lag!
V. Die einsam war, ist reich an Söhnen, reicher an Kindern als die Vermählte. * Juble und jauchze, die nicht in Wehen lag!


JAHRESREIHE II

ERSTE LESUNG

Aus dem zweiten Brief an die Thessalonicher (1,1-12)

Paulus, Silvanus und Timotheus an die Gemeinde der Thessalonicher in Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Gnade euch und Friede von Gott, dem Vater, und vom Herrn Jesus Christus. Dank schulden wir Gott allezeit um euretwillen, Brüder, und es ist geziemend, da euer Glaube so kraftvoll wächst und bei jedem einzelnen von euch allen die Liebe zueinander so zunimmt, dass wir selber uns rühmen über euch bei den Gemeinden Gottes wegen eurer Ausdauer und eures Glaubens bei all euren Verfolgungen und Drangsalen, die ihr zu ertragen habt. Dies ist ein Anzeichen des gerechten Gerichtes Gottes: ihr sollt würdig werden für das Reich Gottes, für das ihr ja leidet.
Es ist ja gerecht von Gott, dass er euren Bedrängern mit Drangsal, euch aber, den Bedrängten, mit Erquickung vergelte, zusammen mit uns, wenn der Herr Jesus sich offenbaren wird vom Himmel her mit den Engeln seiner Macht, in Feuerflammen, und Vergeltung übt an denen, die Gott nicht kennen und sich nicht beugen dem Evangelium unseres Herrn Jesus [Christus]. Sie werden bestraft werden mit ewigem Verderben, fern vom Angesicht des Herrn und von der Herrlichkeit seiner Macht, wenn er kommt, um an jenem Tag verherrlicht zu werden in seinen Heiligen und bewundert zu werden in allen, die glaubten - gläubig angenommen wurde ja unser Zeugnis bei euch.
Darum auch beten wir allzeit für euch, es mache unser Gott euch würdig der Berufung, und er führe in seiner Kraft zur Vollendung allen Willen zum Guten und das Werk des Glaubens, damit verherrlicht werde der Name unseres Herrn Jesus [Christus] in euch und ihr in ihm - dank der Gnade unseres Gottes und des Herrn Jesus Christus.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Der Herr wird kommen und inmitten seiner Heiligen verherrlicht werden; * er wird bewundert im Kreis aller, die den Glauben angenommen haben.
V. Der Herr ist treu in all seinen Worten, voll Huld in all seinen Werken. * Er wird bewundert im Kreis aller, die den Glauben angenommen haben.


ZWEITE LESUNG

Cyrill von Jerusalem (+386)

Aus den Katechesen.

Das Kreuz sei auch in Verfolgungszeiten deine Freude!

Jede Tat Christi ist ein Ruhm der allumfassenden Kirche, ihr höchster Ruhm aber ist das Kreuz! Das wußte Paulus; denn er sagte: „Ich will mich allein des Kreuzes Jesu Christi, unseres Herrn, rühmen." (1) Wunderbar ist, daß der Blinde im Teich von Siloam das Augenlicht erlangte. Aber was bedeutet das für die Blinden der ganzen Welt? Groß und über die Natur hinaus ging es, daß Lazarus erstand, der schon vier Tage im Grab lag. Diese Gnade betraf nur den einen. Was aber ist mit denen, die auf der ganzen Erde tot waren durch die Sünde? Wunderbar war es, daß fünf Brote wie eine Quelle fünftausend Menschen mit Speise versorgten. Aber was war mit denen, die der Hunger der Unwissenheit auf der ganzen Erde bedrückte? Ganz erstaunlich war es, daß die Frau befreit wurde, die der Satan achtzehn Jahre gefesselt hielt. Aber was will das besagen, wenn wir auf uns alle schauen, die wir mit den Fesseln unserer Sünden gebunden waren? Der herrliche Sieg des Kreuzes hingegen hat alle erleuchtet, die durch Unwissenheit blind waren, hat alle befreit, die Gefangene der Sünde waren, und die ganze Welt der Menschen losgekauft. Darum dürfen wir uns des Kreuzes Christi nicht schämen, sondern müssen uns seiner rühmen. Ehedem hat das auf Anordnung des Mose geschlachtete Lamm den Würger ferngehalten; aber tut das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt auf sich nimmt, nicht viel mehr, da es uns alle von der Sünde befreit?
Nicht unter Zwang gab er das Leben hin, und nicht mit Gewalt wurde er geopfert, sondern freiwillig. Höre nur, was er sagt: „Ich habe Macht, das Leben hinzugeben, und ich habe Macht, es wieder zu nehmen." (2) Aus freiem Entschluß kommt er zum Leiden. Er freut sich des erhabenen Werkes, er wird sieh freuen über den Siegeskranz und über das Heil der Menschen. Er schämt sich des Kreuzes nicht. Nicht nur in friedlichen Zeiten soll also das Kreuz deine Freude sein; auch in Zeiten der Verfolgung sollst du denselben Glauben haben. Sonst bist du im Frieden Freund Christi, im Krieg aber Christi Feind. Wenn der Kampf heftig wird, kämpfe starkmütig für deinen König.

1 2.Joh.10,18.


RESPONSORIUM
R. Das Wort vom Kreuz ist denen, die verlorengehen, Torheit; * für die Berufenen aber Gottes Kraft und Gottes Weisheit.
V. Wir verkündigen Christus als den Gekreuzigten; den Juden ein Ärgernis, den Heiden eine Torheit. * Für die Berufenen aber Gottes Kraft und Gottes Weisheit.


ORATION
Gott, du liebst deine Geschöpfe, und es ist deine Freude, bei den Menschen zu wohnen. Gib uns ein neues und reines Herz, das bereit ist, dich aufzunehmen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Diese Kategorie enthält zurzeit keine Seiten oder Medien.