Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore06Samstag

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SAMSTAG DER 6. WOCHE


JAHRESREIHE I

ERSTE LESUNG

Aus dem ersten Brief an die Korinther. (10,1-14)

Israel als Warnung

Ihr sollt wissen, Brüder, daß unsere Väter alle unter der Wolke waren, alle durch das Meer zogen und alle auf Mose getauft wurden in der Wolke und im Meer. Alle aßen auch die gleiche gottgeschenkte Speise, und alle tranken den gleichen gottgeschenkten Trank; denn sie tranken aus dem lebenspendenden Felsen, der mit ihnen zog. Und dieser Fels war Christus. Gott aber hatte an den meisten von ihnen kein Gefallen; denn er ließ sie in der Wüste umkommen. Das aber geschah als warnendes Beispiel für uns : damit wir uns nicht von der Gier nach dem Bösen beherrschen lassen, wie jene sich von der Gier beherrschen ließen. Werdet nicht Götzendiener wie einige von ihnen; denn es steht in der Schrift: Das Volk setzte sich zum Essen und Trinken; dann standen sie auf, um sich zu vergnügen. Laßt uns nicht Unzucht treiben, wie einige von ihnen Unzucht trieben. Damals kamen an einem einzigen Tag dreiundzwanzigtausend Menschen um. Wir wollen auch nicht den Herrn auf die Probe stellen, wie es einige von ihnen taten, die dann von Schlangen getötet wurden. Murrt auch nicht, wie einige von ihnen murrten; sie wurden vom Verderber umgebracht. Das aber geschah an ihnen, damit es uns als Beispiel dient; uns zur Warnung wurde es aufgeschrieben, uns, die das Ende der Zeiten erreicht hat. Wer also meint zu stehen, der gebe acht, daß er nicht fällt. Noch ist keine Versuchung über euch gekommen, die den Menschen überfordert. Gott ist treu; er wird nicht zulassen, daß ihr über eure Kraft hinaus versucht werdet. Er wird euch in der Versuchung einen Ausweg schaffen, so daß ihr sie bestehen könnt. Darum, liebe Brüder, meidet den Götzendienst!


RESPONSORIUM
R. Wer meint zu stehen, der gebe acht, daß er nicht f alle. * Stelle den Herrn nicht auf die Probe.
V. Noch ist keine Versuchung über dich gekommen, die dich überfordert. * Stelle den Herrn nicht auf die Probe.


ZWEITE LESUNG

Johann Michael Sailer (+1832)

Aus der Abhandlung „Von einer höheren Betrachtung des menschlichen Lebens".

Die Dringlichkeit des Wettlaufs

Stelle dich, o Mensch, früh, stelle dich jetzt in die Schranken der Laufbahn, des Kampfplatzes, wenn du den Preis erlangen, die Krone empfangen willst.
Wenn du heute noch der Lust des Herzens nachleben willst, so wird es dir morgen viel schwerer werden, der Lockung den Rücken zu kehren und dich zum Wettlauf, zum Kampf anzuschicken. Heute noch, jetzt noch, in diesem Augenblick noch muß der Entschluß vor Gottes Augen gefaßt werden: Was ich vor Gott soll, das will ich mit Gott! In die Schranken des heißen Wettlaufs und Kampfes will ich mich in diesem Augenblick hineinbegeben.
Wenn ihr auf die Stimme des Herrn hören wolltet, ihr würdet nichts anderes vernehmen als das Wort: Heute noch, jetzt noch! „Heute, wenn ich dich rufe, heute verhärte nicht dein Herz" (1), horche auf mein Wort und gehorche meinem Wort: komm zu mir und werde selig in mir! Es ist einer, der das Wollen und das Vollbringen in uns, aber nicht ohne uns wirkt (2). Er steht vor unserm Herzen Tag und Nacht und klopft an und will eingelassen sein (3), damit er uns selig machen könne.
Dieses Wort Gottes soll nicht umsonst ertönen: wir wollen heute noch, in diesem Augenblick noch uns in die Schranken des ernsten Wettlaufs, des heißen Kampfes stellen. Wenn das heilige Verlangen in dir selber glüht, den Wettlauf nach dem Ziel, den Kampf wider alles Ungöttliche mit allem Ernst anzufangen, dann laufe so, daß du den Preis erlangest, dann kämpfe so, daß du die Krone erkämpfest.

1 Vgl.Ps.95,7.8. 2 Vgl.Phil.2,13. 3 Vgl.Offb.3,20.

RESPONSORIUM
R. Heute, wenn ihr seine Stimme hört, * verhärtet euer Herz nicht wie beim Aufruhr, wie am Tag der Versuchung in der Wüste.
V. Laßt uns ängstlich besorgt sein, daß keiner von euch zurückbleibt, solange die Verheißung, in seine Ruhe einzugehn, noch gilt.* Verhärtet euer Herz nicht wie beim Aufruhr, wie am Tag der Versuchung in der Wüste.


JAHRESREIHE II

ERSTE LESUNG

Aus dem zweiten Brief an die Thessalonicher (3,1-18)

Bitten und Wünsche

Brüder, betet für uns, damit das Wort des Herrn sich ausbreitet und verherrlicht wird, ebenso wie bei euch. Betet auch darum, daß wir vor den bösen und schlechten Menschen gerettet werden; denn nicht alle nehmen den Glauben an. Aber der Herr ist treu; er wird euch Kraft geben und euch vor dem Bösen bewahren. Wir vertrauen im Herrn auf euch, daß ihr jetzt und auch in Zukunft tut, was wir anordnen. Der Herr richte euer Herz darauf, daß ihr Gott liebt und unbeirrt auf Christus wartet.

Zurechtweisung der Müßiggänger

Im Namen Jesu Christi, des Herrn, gebieten wir euch, Brüder: Haltet euch von jedem Bruder fern, der ein unordentliches Leben führt und sich nicht an die Überlieferung hält, die ihr von uns empfangen habt. Ihr selbst wißt, wie man uns nachahmen soll. Wir haben bei euch kein unordentliches Leben geführt und bei niemand unser Brot umsonst gegessen; wir haben uns gemüht und geplagt, Tag und Nacht haben wir gearbeitet, um keinem von euch zur Last zu fallen. Nicht als hätten wir keinen Anspruch auf Unterhalt; wir wollten euch aber ein Beispiel geben, damit ihr uns nachahmen könnt. Denn als wir bei euch waren, haben wir euch die Regel eingeprägt: Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen. Wir hören aber, daß einige von euch ein unordentliches Leben führen und alles mögliche treiben, nur nicht arbeiten. Wir ermahnen sie und gebieten ihnen im Namen Jesu Christi, des Herrn, in Ruhe ihrer Arbeit nachzugehen und ihr selbstverdientes Brot zu essen. Ihr aber, Brüder, werdet nicht müde, Gutes zu tun. Wenn jemand auf unsere Mahnung in diesem Brief nicht hört, dann merkt ihn euch, und meidet den Umgang mit ihm, damit er sich schämt; doch seht ihn nicht als Feind an, sondern weist ihn als euren Bruder zurecht! Der Herr des Friedens aber schenke euch den Frieden zu jeder Zeit und auf jede Weise. Der Herr sei mit euch allen.
Den Gruß schreibe ich., Paulus, eigenhändig. Das ist mein Zeichen in jedem Brief; so schreibe ich. Die Gnade Jesu Christi, unseres Herrn, sei mit euch allen.


RESPONSORIUM
R. Ihr habt das Wort Gottes empfangen * und habt es nicht als Menschenwort, sondern als Gotteswort aufgenommen.
V. Ihr habt das Wort der Wahrheit gehört, das Evangelium von eurer Rettung. * Und habt es nicht als Menschenwort, sondern als Gotteswort aufgenommen.


ZWEITE LESUNG

II Vatikanisches Konzil (1962-1965)

Aus der Pastoralkonstitution über die Kirche in der Welt von heute.

Das menschliche Schaffen

So wie das menschliche Schaffen vom Menschen ausgeht, so ist es auch auf den Menschen hingeordnet. Durch sein Werk formt der Mensch nämlich nicht nur die Dinge und die Gesellschaft um, sondern vervollkommnet auch sich selbst. Er lernt vieles, entwickelt seine Fähigkeiten, überschreitet sich und wächst über sich empor. Ein Wachstum dieser Art ist, richtig verstanden, mehr wert als zusammengeraffter äußerer Reichtum. Der Wert des Menschen liegt mehr in ihm selbst als in seinem Besitz. Ebenso ist alles, was die Menschen zur Erreichung einer größeren Gerechtigkeit, einer umfassenderen Brüderlichkeit und einer menschlicheren Ordnung der gesellschaftlichen Verflechtungen tun, wertvoller als der technische Fortschritt. Dieser technische Fortschritt kann nämlich gewissermaßen die Basis für den menschlichen Aufstieg bieten; den Aufstieg selbst wird er von sich allein aus keineswegs verwirklichen. Richtschnur für das menschliche Schaffen ist daher, daß es gemäß dem Plan und Willen Gottes mit dem echten Wohl der Menschheit übereinstimmt und dem Menschen als Einzelwesen und als Glied der Gesellschaft gestattet, seiner ganzen Berufung nachzukommen und sie zu erfüllen.
Nun scheinen viele in unserer Zeit zu befürchten, daß durch eine engere Verbindung des menschlichen Schaffens mit der Religion die Autonomie des Menschen, der Gesellschaften und der Wissenschaften bedroht wird. Wenn wir unter Autonomie der irdischen Wirklichkeiten verstehen, daß die geschaffenen Dinge und auch die Gesellschaften ihre eigenen Gesetze und Werte haben, die der Mensch schrittweise erkennen, gebrauchen und gestalten muß, dann ist es durchaus berechtigt, diese Autonomie zu verlangen. Das ist nicht nur eine Forderung der Menschen unserer Zeit, sondern entspricht auch dem Willen des Schöpfers. Durch ihr Geschaffensein selber nämlich haben alle Einzelwirklichkeiten ihren festen Eigenstand, ihre eigene Wahrheit, ihre eigene Gutheit sowie ihre Eigengesetzlichkeit und ihre eigene Ordnung, die der Mensch unter Anerkennung der den einzelnen Wissenschaften und Techniken eigenen Methode achten muß.
Wird aber mit den Worten „Autonomie der zeitlichen Dinge" gemeint, daß die geschaffenen Dinge nicht von Gott abhängen und der Mensch sie ohne Bezug auf den Schöpfer gebrauchen kann, so spürt jeder, der Gott anerkennt, wie falsch eine solche Auffassung ist. Denn das Geschöpf sinkt ohne den Schöpfer ins Nichts.


RESPONSORIUM
R. Gott hat dich bei'all deinem Schaffen gesegnet; er kannte deinen Weg. * Der Herr, dein Gott, wohnte bei djr, und nichts fehlte dir.
V. Der Herr, dein Gott, erzieht dich wie ein Vater seinen Sohn. * Der Herr, dein Gott, wohnte bei dir, und nichts fehlte dir.


ORATION
Gott, du liebst deine Geschöpfe, und es ist deine Freude, bei den Menschen zu wohnen. Gib uns ein neues und reines Herz, das bereit ist, dich aufzunehmen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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