Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore08Dienstag

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Dienstag 08. WOCHE IM JAHRESKREIS

JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG


Aus dem ersten Brief an die Korinther (15,20-34)
Christus als Erstling der Auferstehung
Nun aber ist Christus auferweckt worden von den Toten, als Erstling der Entschlafenen. Da nämlich durch einen Menschen der Tod kam, kam auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten. Denn wie in Adam alle sterben, werden in Christus auch alle lebendig gemacht werden. Ein jeder aber in seiner Ordnung: als Erstling Christus, danach die zu Christus Gehörenden bei seiner Ankunft, dann kommt das Ende, wenn er das Reich übergibt an Gott, den Vater, wenn er vernichtet hat jede Herrschaft und Gewalt und Macht. Er muss ja herrschen, »bis er alle Feinde unter seine Füße gelegt hat« (Ps 110,1). Als letzter Feind wird vernichtet werden der Tod; denn »alles hat er seinen Füßen unterworfen« (Ps 8,7). Wenn es aber heißt: »Alles ist [ihm] unterworfen«, so ist offenbar der ausgenommen, der ihm alles unterwarf. Wenn ihm aber alles unterworfen sein wird, dann wird auch der Sohn selber sich dem unterwerfen, der ihm alles unterwarf, damit er als Gott alles sei in allem.
In der Kraft der Auferstehungsgewissheit
Was tun sie denn, die sich da taufen lassen für die Toten? Wenn Tote ja gar nicht auferweckt werden, warum lassen sie sich noch taufen für sie? Was setzen auch wir uns Gefahren aus zu jeder Stunde? Tag für Tag bin ich dem Tode nah, so wahr ihr mein Ruhm seid, Brüder, den ich habe in Christus Jesus, unserem Herrn. Kämpfte ich nur nach menschlicher Rechnung mit wilden Tieren in Ephesus, was nützt es mir? Wenn Tote nicht auferweckt werden, so lasst uns essen und trinken, denn morgen werden wir sterben (Jes 22,13). Lasst euch nicht täuschen! Böser Umgang verdirbt gute Sitten. Werdet in Wahrheit nüchtern und sündigt nicht; denn gewisse Leute haben keine Kenntnis von Gott; zu eurer Beschämung sage ich es.



(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Christus muss herrschen, bis Gott ihm alle Feinde unter die Füße legt. * Der letzte Feind, der vernichtet wird, ist der Tod.
V. Dann gibt der Tod und seine Welt die Toten heraus. * Der letzte Feind, der vernichtet wird, ist der Tod.


Zweite Lesung

Augustinus († 430)

Zum Johannesevangelium.

Die Auferstehung der Toten

„Jesus sagt zu Marta: Dein Bruder wird auferstehen.“1 Das war doppeldeutig; denn er sagte nicht: Jetzt werde ich deinen Bruder auferwecken, sondern: „Dein Bruder wird auferstehen.“ Marta sagte: „Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Letzten Tag“2, jener Auferstehung bin ich sicher, dieser nicht. „Jesus sprach: Ich bin die Auferstehung!“3 Du sagst: Mein Bruder wird auferstehen am Letzten Tag. Das ist richtig. Doch durch den, der ihn dann auferweckt, kann es auch jetzt geschehen; denn „ich bin die Auferstehung und das Leben“. Hört, Brüder, hört, was er sagt. Sicher war die ganze Erwartung der Umstehenden darauf gerichtet, dass er einen Lazarus schon wieder zum Leben erwachen werde, obwohl er schon den vierten Tag tot war. Wir (nicht nur der eine) wollen hören und auferstehen!
„Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben.“4 Was soll das heißen? „Wer an mich glaubt, wird leben, wenn er auch stirbt“, wie Lazarus gestorben ist. Gott ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden. Über die einst gestorbenen Väter, Abraham, Isaak und Jakob, gibt Jesus den Juden die Antwort: „Ich bin der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Er ist doch nicht der Gott der Toten, sondern der Lebenden, denn für ihn sind alle lebendig.“5 Glaube also: und wenn du auch tot wärst, du wirst leben; glaubst du aber nicht, dann bist du tot, auch wenn du lebst.
Ich glaube, dass du die Auferstehung bist, ich glaube, dass du das Leben bist. Ich glaube, dass jeder, der an dich glaubt, leben wird, wenn er auch stirbt, und jeder, der lebt und an dich glaubt, in Ewigkeit nicht stirbt.

(1) Joh 11,23. (2) Joh 11,24. (3) Joh 11,25. (4) Joh 11,26. (5) Mk 12,26.27. Mt 22,31.32; Lk 20,37.38.



RESPONSORIUM
R. Ich bin die Auferstehung und das Leben; * wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.
V. Jeder, der lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben. * Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.


ORATION
Allmächtiger Gott, deine Vorsehung bestimmt den Lauf der Dinge und das Schicksal der Menschen. Lenke die Welt in den Bahnen deiner Ordnung, damit die Kirche in Frieden deinen Auftrag erfüllen kann. Darum bitten wir durch Jesus Christus.



Jahreskreis II

ERSTE LESUNG

Aus dem zweiten Brief an die Korinther. (9,1-15)
Aufmunterung zu freudigem Geben Es ist ja für mich nicht nötig, euch über das Hilfswerk für die Heiligen zu schreiben; denn ich weiß um eure Bereitschaft, von der ich rühmend zu den Mazedoniern über euch sagte, dass auch Achaia seit dem vorigen Jahr bereit sei; und der Eifer von euch war vielen ein Ansporn. Ich sandte aber die Brüder, damit unser Rühmen über euch in dieser Sache sich nicht als unbegründet erweise, sondern ihr, wie ich sagte, gerüstet seid. Sonst könnten Mazedonier mit mir kommen und euch unvorbereitet finden, und wir - um nicht zu sagen, ihr - würdet beschämt sein in dieser Zuversicht.
Erneuter Aufruf : Der Segen der Gabe für den Geber
Ich habe es daher für nötig erachtet, die Brüder aufzufordern, zu euch vorauszureisen und die von euch bereits zugesagte Spende zu ordnen, damit sie bereitliege als eine Gabe des Segens und nicht geizigen Sinnes. Es ist so: Wer spärlich sät, wird auch spärlich ernten, und wer mit vollen Händen sät, wird mit vollen Händen auch ernten. Jeder gebe, wie er es sich vorgenommen hat in seinem Herzen, nicht mit Unlust oder aus Zwang; denn »einen freudigen Geber hat Gott lieb« (Spr 11,24; 22,9). Gott aber ist mächtig, jede Gnade euch reichlich zukommen zu lassen, auf dass ihr in allem stets volles Auskommen habt und darüber hinaus Möglichkeit zu jedem guten Werk, wie geschrieben steht: »Er teilte aus, gab den Armen, seine Gerechtigkeit währet ewig« (Ps 112,9). Der dem Sämann den Samen gibt und Brot zum Essen, wird auch euer Saatkorn beschaffen und mehren, und er wird heranwachsen lassen die Früchte eurer Gerechtigkeit. Reich werdend an allem, gelangt ihr zu vollkommener Lauterkeit, die hinführt zur Danksagung durch uns vor Gott. Denn der Dienst bei dieser Opfergabe hilft nicht nur dem Mangel der Heiligen ab, sondern bringt auch reiche Frucht durch die vielen Dankgebete zu Gott. Angesichts eurer Bewährung in diesem Dienst preisen sie Gott für den Gehorsam eures Bekenntnisses zum Evangelium Christi und für die lautere Gemeinschaft mit ihnen und mit allen. Und bei ihrem Beten für euch sehnen sie sich nach euch wegen der überreichen Gnade, die Gott euch erwies. Dank sei Gott für seine unaussprechliche Gabe!


(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Gebt, dann wird man euch geben. * Mit dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird man auch euch zuteilen.
V. Jeder gebe, wie er es sich vorgenommen hat in seinem Herzen. * Mit dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird man auch euch zuteilen.


ZWEITE LESUNG

Basilius der Große († 379)

Aus einer Predigt über die Liebe.

Sät für euch selbst aus zu eurer Gerechtigkeit

O Mensch, ahm die Erde nach! Binge Frucht wie sie! Sonst bist du weniger gut als das unbelebte Geschöpf. Die Erde bringt die Frucht hervor, genießt sie aber nicht selbst, sondern sie will dir damit dienen. Welche Frucht des Wohltuns du auch immer vorzuweisen hast, du sammelst für dich selbst, weil der Gnadenlohn der guten Taten auf den Spender zurückkommt. Du gibst einem Hungernden Speise. Was du gegeben hast, wird dein Eigentum und kehrt mit Gewinn zurück. Denn wie das Getreide, das in die Erde fällt, dem Sämann Gewinn bringt, so wird auch dir das Brot, das du dem Hungernden rechst, später reichen Nutzen bringen. So soll die Ernte deines Ackerbaus der Anfang himmlischer Aussaat sein. Denn es heißt: „Sät für euch selbst aus zu eurer Gerechtigkeit.“1
Das Geld wirst du hier zurücklassen müssen, ob du willst oder nicht. Die Ehre der guten Taten dagegen bringst du mit zum Herrn. Denn dann steht um dich herum vor dem gemeinsamen Richter das ganze Volk und nennt dich Ernährer und Wohltäter und benennt dich mit allen anderen Namen, die es für einen Menschenfreund gibt. Siehst du nicht, wie man den Theaterleuten, den Komödianten, den Faust- und Ringkämpfern und den Tierkämpfern, deren Anblick jedermann verabscheut, Geld und Gold zuwirft, um der Ehre eines kurzen Augenblicks willen, wegen des Lärms und des Beifalls der Menge?
Du aber bist sparsam. Du aber bist geizig, wo du doch so große Ehre ernten wirst. Denn Gott wird ich aufnehmen, die Engel dich loben, alle Menschen von Anbeginn der Welt dich seligpreisen. Ewige Seligkeit, den Kranz der Gerechtigkeit und das Himmelreich erbittest du als Preis für den rechten Gebrauch dieser vergänglichen Dinge. Nichts von all dem bedenkst du und übersiehst im Eifer für das gegenwärtige das Erhoffte. Also auf, verteile den Reichtum, streu ihn aus! Sei freigebig und weitherzig bei der Zuwendung deiner Gaben an die Notleidenden. Dann gilt auch dir das Wort: „Reichlich gibt er den Armen, sein Heil hat Bestand für immer.“2

(1) Vgl. Hos 10,12. (2) Ps 112,9


RESPONSORIUM
R. Brich den Hungernden dein Brot und führe Arme und Obdachlose in dein Haus. * Dann wird dein Licht hervorbrechen wie Frührot, und deine Gerechtigkeit wird vor dir herziehn.
V. Wenn du einen Armen siehst, bekleide ihn und verbirg dein Angesicht nicht vor deinem Bruder. * Dann wird dein Licht hervorbrechen wie Frührot, und deine Gerechtigkeit wird vor dir herziehn.


ORATION
Allmächtiger Gott, deine Vorsehung bestimmt den Lauf der Dinge und das Schicksal der Menschen. Lenke die Welt in den Bahnen deiner Ordnung, damit die Kirche in Frieden deinen Auftrag erfüllen kann. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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