Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore1.WocheSonntag

Aus Vulgata
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ADVENT
I. bis zum 16. DEZEMBER

ERSTER ADVENTSSONNTAG


V. Richtet euch auf und erhebt euer Haupt.
R. Denn es naht eure Erlösung.


JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Jesaja (6,1-13)

Die Berufung des Propheten

Im Todesjahr des Königs Usija sah ich den Herrn. Er saß auf einem hohen und erhabenen Thron. Der Saum seines Gewandes füllte den Tempel aus. Serafim standen über ihm, jeder hatte sechs Flügel: Mit zwei Flügeln bedeckten sie ihr Gesicht, mit zwei bedeckten sie ihre Füße, und mit zwei flogen sie. Sie riefen einander zu: Heilig, heilig, heilig ist der Herr der Heere. Von seiner Herrlichkeit ist die ganze Erde erfüllt. Die Türschwellen bebten bei ihrem lauten Ruf, und der Tempel füllte sich mit Rauch. Da sagte ich: Weh mir, ich bin verloren! Denn ich bin ein Mann mit unreinen Lippen und lebe mitten in einem Volk mit unreinen Lippen, und meine Augen haben den König, den Herrn der Heere, gesehen. Da flog einer der Serafim zu mir; er trug in seiner Hand eine glühende Kohle, die er mit einer Zange vom Altar genommen hatte. Er berührte damit meinen Mund und sagte: Das hier hat deine Lippen berührt: Deine Schuld ist getilgt, deine Sünde gesühnt.
Danach hörte ich die Stimme des Herrn, der sagte: Wen soll ich senden? Wer wird für uns gehen? Ich antwortete: Hier bin ich, sende mich! Da sagte er: Geh und sag diesem Volk: Hören sollt ihr, hören, aber nicht verstehen! Sehen sollt ihr, sehen, aber nicht erkennen! Verhärte das Herz dieses Volkes, verstopf ihm die Ohren, verkleb ihm die Augen, damit es mit seinen Augen nicht sieht und mit seinen Ohren nicht hört, damit sein Herz nicht zur Einsicht kommt und sich nicht bekehrt und nicht geheilt wird. Ich fragte: Wie lange, Herr l Er antwortete: Bis die Städte verödet sind und unbewohnt, die Häuser menschenleer, bis das Ackerland zur Wüste geworden ist. Der Herr wird die Menschen weit wegtreiben; dann ist das Land leer und verlassen. Bleibt darin noch ein Zehntel übrig – auch sie werden schließlich vernichtet, wie bei einer Eiche oder Terebinthe, von der nur der Stumpf bleibt, wenn man sie fällt. (Ihr Stumpf ist heiliger Same.)


RESPONSORIUM
R Heilig ist Gott der Herr, der Allmächtige, der war und der ist und der kommen wird, * die ganze Erde ist erfüllt von seiner Herrlichkeit.
V. Die Serafim rufen einander zu und singen: Heilig, heilig, heilig der Herr der Scharen. * Die ganze Erde ist erfüllt von seiner Herrlichkeit.


ZWEITE LESUNG

Aelred von Rievaulx (1167)

Aus einer Predigt zum Advent

Es ist Advent des Herrn, der war und der kommen wird

Jetzt ist die Zeit, liebe Brüder, das Erbarmen und die Huld Gottes zu besingen. Denn es ist Advent des Herrn, der war und der kommen wird (1), des Allmächtigen. Warum kommt er? Damit jene, die ihn nicht kannten, erkennen; die nicht glaubten, glauben; die ohne Gottesfurcht waren, Gott fürchten; die nicht liebten, lieben. So kam er, der seinem göttlichen Wesen nach schon da war, nun mit seiner Huld, damit er als Mensch erkannt, als Gott geglaubt, als Mächtiger gefürchtet, als Gütiger geliebt werde. In unsrer Schwachheit erschien er als Mensch, in seinen Wundern als Gott; mächtig, wenn er die Dämonen beherrscht; gütig und barmherzig, wenn er die Sünder aufnimmt; menschlich war sein Hungern, göttlich die Vermehrung der Brote; menschlich sein Schlaf im Fischerboot, göttlich sein Befehl an das Meer. Menschlich war sein Sterben, göttlich war es, wenn er die Toten erweckte. In seiner Macht trieb er die Händler aus dem Tempel, in seiner Güte nahm er Zöllner und Sünder an. Mit seiner Allgewalt schreckte er die Dämonen, in seiner Güte sprach er die Ehebrecherin frei. Zuletzt stürzten vor seiner Erhabenheit die Häscher zu Boden, die ihn gefangennehmen wollten, und in seiner Liebe heilte er das Ohr des Knechtes. Dies alles gehört zu der Huld seines ersten Kommens. Da deine Güte bei deinem ersten Kommen so groß war, will ich dir singen, Herr (2). Erbarmen war es, daß du Mensch wurdest, unsre Schwäche auf dich nahmst ... Alles entströmte dem Quell deiner Barmherzigkeit.

1 Offb.1,8. 2 Ps.101,1.


RESPONSORIUM R. Auf den Wolken des Himmels kam ein Menschensohn.* Ihm ward gegeben Königtum und Ehre.
V. Seine Herrschaft ist ewige Herrschaft, die nicht vergeht. * Ihm ward gegeben Königtum und Ehre.



JAHRESREIHE II

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Jesaja (1,1-18)

Vision des Jesaja, des Sohnes des Amoz, über Juda und Jerusalem, die er zu der Zeit hatte, als Usija, Jotam, Ahas und Hiskija Könige von Juda waren.

Die Untreue des Volkes

Hört, ihr Himmel! Erde, horch auf! Denn der Herr spricht: Ich habe Söhne großgezogen und emporgebracht, doch sie sind von mir abgefallen. Der Ochse kennt seinen Besitzer und der Esel die Krippe seines Herrn; Israel aber hat keine Erkenntnis, mein Volk hat keine Einsicht. Weh dem sündigen Volk, der schuldbeladenen Nation, der Brut von Verbrechern, den verkommenen Söhnen! Sie haben den Herrn verlassen, den Heiligen Israels haben sie verschmäht und ihm den Rücken gekehrt.

Die Folgen der Sünde

Wohin soll man euch noch schlagen? Ihr bleibt ja doch abtrünnig. Der ganze Kopf ist wund, das ganze Herz ist krank: Vom Kopf bis zum Fuß kein heiler Fleck, nur Beulen, Striemen und frische Wunden, sie sind nicht ausgedrückt, nicht verbunden, nicht mit Öl gelindert. Euer Land ist verödet, eure Städte sind niedergebrannt. Fremde verzehren vor euren Augen den Ertrag eurer Äcker; verödet wie das zerstörte Sodom ist euer Land. Die Tochter Zion steht verlassen da wie eine Hütte im Weinberg, wie eine Wächterhütte im Gurkenfeld wie eine belagerte Stadt. Hätte der Herr der Heere nicht einen Rest für uns übriggelassen, wir wären wie Sodom geworden, wir glichen Gomorra.

Der falsche und der wahre Gottesdienst

Hört das Wort des Herrn, ihr Herrscher von Sodom! Vernimm die Weisung unseres Gottes, du Volk von Gomorra! Was soll ich mit euren vielen Schlachtopfern? spricht der Herr. Die Widder, die ihr als Opfer verbrennt, und das Fett eurer Rinder habe ich satt; das Blut der Stiere, der Lämmer und Böcke
ist mir zuwider. Wenn ihr kommt, um mein Angesicht zu schauen - wer hat von euch verlangt, daß ihr meine Vorhöfe zertrampelt? Bringt mir nicht länger sinnlose Gaben, Rauchopfer, die mir ein Greuel sind. Neumond und Sabbat und Festversammlung - Frevel und Feste - ertrage ich nicht. Eure Neumondfeste und Feiertage sind mir in der Seele verhaßt, sie sind mir zur Last geworden, ich bin es müde, sie zu ertragen. Wenn ihr eure Hände ausbreitet, verhülle ich meine Augen vor euch. Wenn ihr auch noch so viel betet, ich höre es nicht. Eure Hände sind voller Blut. Wascht euch, reinigt euch! Laßt ab von eurem üblen Treiben! Hört auf, vor meinen Augen Böses zu tun! Lernt, Gutes zu tun! Sorgt für das Recht! Helft den Unterdrückten! Verschafft den Waisen Recht, tretet ein für die Witwen!

Der Rechtsstreit Gottes mit seinem Volk

Kommt her, wir wollen sehen, wer von uns recht hat, spricht der Herr. Wären eure Sünden auch rot wie Scharlach, sie sollen weiß werden wie Schnee. Wären sie rot wie Purpur, sie sollen weiß werden wie Wolle.


RESPONSORIUM
R. Wascht euch, reinigt euch! Laßt ab von eurem üblen Treiben! * Wären eure Sünden auch rot wie Scharlach, sie sollen weiß werden wie Schnee.
V. Hört auf, Böses zu tun, lernt, Gutes zu tun! Sorgt für das Recht! * Wären eure Sünden auch rot wie Scharlach, sie sollen weiß werden wie Schnee.


ZWEITE LESUNG

Cyrill von Jerusalem (386)

Aus den Katechesen.

Das zweifache Kommen Christi

Wir verkündigen das Kommen Christi, nicht bloß das erste, sondern auch das zweite, das weitaus herrlicher ist als das erste. Denn jene erste Ankunft war vom Leiden geprägt, diese zweite aber wird das Diadem göttlicher Herrlichkeit tragen. Vieles ist bei unserm Herrn Jesus Christus zweifach gegeben: die zweifache Geburt, die eine vor aller Zeit aus Gott, die zweite in der Fülle der Zeiten aus der Jungfrau; ein zweifaches Kommen: das eine verborgen, wie der Tau auf das Vlies des Gideon (1), das andere offen vor aller Welt, freilich erst in der Zukunft.
Bei seinem ersten Kommen lag er in Windeln gewickelt in der Krippe; beim zweiten wird er in Licht gekleidet sein wie in ein Gewand (2). Beim ersten trug er das Kreuz und wehrte sich nicht gegen die Schmach; wenn er das zweitemal kommt, umringt und verherrlicht ihn die Heerschar der Engel.
Darum halten wir uns nicht nur an sein erstes Kommen, sondern erwarten auch das zweite. Wie wir beim ersten gerufen haben: ,Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn" (3), so werden wir es auch beim zweiten tun. Mit den Engeln werden wir dem Herrn entgegenziehen, ihm huldigen und rufen: „Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn." Der Retter wird kommen, aber nicht um sich ein zweites Mal richten zu lassen, sondern um die zu richten, die über ihn zu Gericht gesessen haben. Beim erstenmal hat er geschwiegen, als man ihn richtete. Dann aber wird er denen, die sich gleich Verbrechern gegen ihn verschworen hatten, ihre Untat vor Augen halten, jene Untat nämlich, daß sie ihn unter das Kreuz zwangen. Er wird ihnen sagen:, Das hast du getan, und ich habe geschwiegen." (4) Damals kam er, dem göttlichen Heilsplan entsprechend, um die Menschen zu lehren und zu überzeugen; dann aber werden sie seiner Herrschaft unterworfen werden, auch wider ihren Willen.
Von dem zweimaligen Kommen spricht der Prophet Maleachi: „Plötzlich kommt der Herr zu seinem Tempel, der Herr, den ihr sucht." Damit ist das erste Kommen gemeint. Dann sagt er von dem zweiten Kommen: „Dann kommt der Bote des Bundes, den ihr herbeiwünscht. Seht, er kommt! - spricht der Herr der Heere. Doch wer erträgt den Tag, an dem er kommt? Wer kann bestehen, wenn er erscheint? Denn er ist wie das Feuer im Schmelzofen und wie die Lauge im Waschtrog. Er setzt sich, um das Silber zu schmelzen und zu reinigen." (5) Auch Paulus deutet auf das zweimalige Kommen hin, wenn er an Titus schreibt: „Die Gnade Gottes ist erschienen, um alle Menschen zu retten. Sie erzieht uns dazu, uns von der Gottlosigkeit und den irdischen Begierden loszusagen und besonnen, gerecht und fromm in dieser Welt zu leben, indem wir auf die selige Erfüllung unserer Hoffnung warten: auf das Erscheinen der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Retters Christus Jesus." (6) Paulus spricht - wie du siehst - zunächst von einem ersten Kommen, für das er dankt, dann von einem zweiten, auf das wir warten.
Darum lautet die überlieferte Glaubensregel: Wir glauben an den, „der in den Himmel aufgefahren ist und zur Rechten des Vaters sitzt. Er wird wiederkommen in Herrlichkeit, zu richten die Lebenden und die Toten; seiner Herrschaft wird kein Ende sein." Unser Herr Jesus Christus wird also vom Himmel her kommen. Er wird kommen in Herrlichkeit am Jüngsten Tag am Ende der Welt. Damit wird diese Welt an ihr Ende gelangt sein, und wenn das geschehen ist, wird sie wieder neu.

1 Vgl.Ri.6,36-40. 2 Vgl.Ps.104,2. 3 Mt.21,9 par. 4 Ps.50,21 (Vg.). 5 Mal.3,1-3. 6 Tit.2,11-13.


RESPONSORIUM
R. Schauend von ferne, gewahr' ich Gottes Macht, die kommt.* Eilt ihm entgegen und sprecht:* Tu uns kund, ob du es bist, * der in seinem Volk Israel herrschen wird.
V. Ihr Kinder aus dem Volk, arm und reich! * Eilt ihm entgegen und sprecht:
V. Du Hirte Israels, höre, der du Josef weidest wie eine Herde. * Tu uns kund, ob du es bist.
V. Hebt euch, ihr uralten Pforten, daß einziehe der König der Herrlichkeit, * der in seinem Volk Israel herrschen wird.
V. Ehre sei dem Vater und dem Sohn(e) und dem Heiligen Geist(e).
R Schauend von ferne, gewahr' ich Gottes Macht, die kommt. * Eilt ihm entgegen und sprecht:* Tu uns kund, ob du es bist, * der in seinem Volk Israel herrschen wird.


TE DEUM
Dich, Gott, loben wir, dich, Herr, preisen wir.
Dir, dem ewigen Vater, huldigt das Erdenrund.
Dir rufen die Engel alle,
dir Himmel und Mächte insgesamt,
die Kerubim dir und die Serafim,
mit niemals endender Stimme zu:
Heilig, heilig, heilig
der Herr, der Gott der Scharen!
Voll sind Himmel und Erde
von deiner hohen Herrlichkeit.
Dich preist der glorreiche Chor der Apostel;
dich der Propheten lobwürdige Zahl;
dich der Märtyrer leuchtendes Heer;
dich preist über das Erdenrund
die heilige Kirche;
dich, den Vater unermeßbarer Majestät;
deinen wahren und einzigen Sohn;
und den Heiligen Fürsprecher Geist.
Du König der Herrlichkeit, Christus.
Du bist des Vaters allewiger Sohn.
Du hast der Jungfrau Schoß nicht verschmäht,
bist Mensch geworden,
den Menschen zu befreien.
Du hast bezwungen des Todes Stachel
und denen, die glauben,
die Reiche der Himmel aufgetan.
Du sitzest zur Rechten Gottes in deines Vaters Herrlichkeit.
Als Richter, so glauben wir, kehrst du einst wieder.
Dich bitten wir denn, komm deinen Dienern zu Hilfe,
die du erlöst mit kostbarem Blut.
In der ewigen Herrlichkeit zähle uns deinen Heiligen zu.
(Rette dein Volk, o Herr, und segne dein Erbe;
und führe sie und erhebe sie bis in Ewigkeit.
An jedem Tag benedeien wir dich
und loben in Ewigkeit deinen Namen,
ja in der ewigen Ewigkeit.
In Gnaden wollest du, Herr,
an diesem Tag uns ohne Schuld bewahren.
Erbarme dich unser, o Herr, erbarme dich unser.
Laß über uns dein Erbarmen geschehn,
wie wir gehofft auf dich.
Auf dich, o Herr,
habe ich meine Hoffnung gesetzt.
In Ewigkeit werde ich nicht zuschanden.)


ORATION
Herr, unser Gott, alles steht in deiner Macht; du schenkst das Wollen und das Vollbringen. Hilf uns, daß wir auf dem Weg der Gerechtigkeit Christus entgegengehen und uns durch Taten der Liebe auf seine Ankunft vorbereiten, damit wir den Platz zu seiner Rechten erhalten, wenn er wiederkommt in Herrlichkeit. Er, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

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