Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore11Donnerstag

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Donnerstag 11. WOCHE IM JAHRESKREIS

JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG


Aus dem Buch der Richter (6,33-35;7,1-8,16-22a)

Alle Midianiter, Amalekiter und Ostleute scharten sich zusammen, zogen herüber und lagerten in der Ebene Jezreel. Da ergriff der Geist des Herrn Gideon, er stieß in die Posaune, und Abiëser ward zur Heeresfolge aufgerufen. Er entsandte Boten nach ganz Manasse, und auch dieses ließ sich zur Heeresfolge aufbieten. Dann schickte er Boten durch Aser, Sebulun und Naphtali, und sie zogen ihnen entgegen.
Dreihundert Mann werden vom Herrn ausgesondert
In der Frühe des andern Morgens bezogen Jerubbaal [Gideon] und alle Leute mit ihm Lager an der Charodquelle. Das Heerlager Midians aber befand sich in der Ebene nördlich vom Hügel More. Da sprach der Herr zu Gideon: »Zu zahlreich ist das Kriegsvolk bei dir, als dass ich Midian in seine Gewalt geben könnte. Sonst rühmt sich Israel wider mich und spricht: ›Meine eigene Hand hat mich gerettet.‹ Verkünde also jetzt dem Kriegsvolk: Wer furchtsam und verzagt ist, kehre um!« Gideon sichtete sie also, da kehrten von den Kriegsleuten 22000 Mann um, nur noch zehntausend blieben zurück. Dann sprach der Herr zu Gideon: »Noch ist das Kriegsvolk zu zahlreich; führe sie also ans Wasser hinunter, dort will ich sie dir sichten. Die ich dir nenne, mögen mit dir gehen, von welchen ich aber sage, sie sollen nicht mit dir gehen, diese sollen nicht mit dir ziehen!« Er führte die Leute zum Wasser hinab. Der Herr sprach zu Gideon: »Wer mit der Zunge Wasser leckt, so wie der Hund es tut, den stelle besonders, und ebenso jeden, der seine Knie beugt, um zu trinken.« Es belief sich die Zahl derer, die mit der Zunge leckten, auf dreihundert Mann, alle übrigen Kriegsleute aber beugten ihre Knie, um Wasser aus der Hand zu trinken und es in den Mund zu führen. Da sprach der Herr zu Gideon: »Mit den dreihundert Mann, die das Wasser leckten, will ich euch erretten und die Midianiter in deine Gewalt geben, alles übrige Kriegsvolk aber soll nach Hause zurückkehren.« Da nahmen sie die Verpflegung der Leute und ihre Posaunen in ihre Hände. Er entließ alle Israeliten, jeden in sein Zelt; nur die dreihundert Mann behielt er. Das Heerlager der Midianiter aber befand sich unter ihm in der Ebene.
Er teilte die dreihundert Mann in drei Gruppen und gab allen Posaunen in die Hand und leere Krüge; in den Krügen aber waren Fackeln. Dann sagte er ihnen: »Schaut auf mich und macht alles nach! Aufgepaßt! Ich dringe bis in die nächste Nähe des Lagers vor, und wie ich es dann mache, so tut auch ihr! Stoße ich in die Posaune samt allen, die bei mir sind, dann stoßt auch ihr rings um das ganze Lager in die Posaunen und ruft: ›Für den Herrn und Gideon!‹« Gideon und die hundert Mann mit ihm drangen bis in die nächste Nähe des Lagers vor zu Beginn der mittleren Nachtwache; soeben hatte man die Wachen aufgestellt. Da stießen sie in die Posaunen und zerschmetterten die Krüge in ihrer Hand. Dann stießen die drei Gruppen in die Hörner und brachen die Krüge entzwei. Sie fassten mit ihrer linken Hand die Fackeln, mit der Rechten die Posaunen zum Blasen und riefen: »Schwert für den Herrn und Gideon!« Jeder blieb da, wo er gerade war, um das Lager herum stehen; im Lager selbst lief alles hin und her, lärmte und floh. Als man in die dreihundert Posaunen stieß, da richtete der Herr das Schwert des einen gegen den andern im ganzen Lager.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Jene vertrauen auf ihre Waffen und auf ihren Mut, * wir setzen unser Vertrauen auf den allmächtigen Gott.
V. Der Sieg, der die Welt besiegt, ist unser Glaube. * Wir setzen unser Vertrauen auf den allmächtigen Gott.


Zweite Lesung

Cyprian von Karthago († 258)

Aus dem Buch über das Gebet des Herrn.

Dein Reich komme. Dein Wille geschehe.

Im Gebet (des Herrn) heißt es weiter: „Dein Reich komme!“ Dass sein Reih uns erscheine, bitten wir ebenso, wie wir beten, dass sein Name in uns geheiligt werde. Wann herrschte Gott nicht, oder wann fängt er an, zu sein, was er doch immer war und niemals aufhört zu sein? Wir erbitten von Gott, dass das Reich komme, das er uns verheißen und das Christus mit seinem Blut und Leiden erworben hat.
Christus kann aber auch selbst das Reich sein nach dessen Kommen wir täglich verlangen. Dann geht unsere Bitte darum, dass er schnell erscheinen möge. Er ist die Auferstehung, da wir in ihm auferstehen; so kann er selbst auch als das Reih verstanden werden, weil wir in ihm herrschen sollen.
Wir fahren fort und sprehen: „Dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf Erden“, nicht dass Gott tue, was er will, sondern dass wir tun können, was er will. Damit der Wille Gottes in uns geschieht, brauchen wir den Willen Gottes, das heißt seine Hilfe und seinen Schutz. Denn niemand ist durch eigene Kraft stark. Nur durch Gottes Erbarmen und Huld sind wir in Sicherheit. Der Wille Gottes aber ist, was Christus tat und lehrte: Demut im Umgang, Festigkeit in der Treue, Ehrfurcht im Wort, Gerechtigkeit in der Tat, Barmherzigkeit im Werk, Ordnung in der Lebensführung; unfähig sein, Unrecht zu tun, aber fähig es zu ertragen; mit den Brüdern Frieden halten; den Herrn aus ganzem Herzen lieben: ihn lieben als unseren Vater, ihn fürchten als unseren Gott; Christus nichts vorzuziehen, weil auch er uns nichts vorgezogen hat; ihm in Liebe unverbrüchlich anhangen; tapfer und gläubig bei seinem Kreuz stehen; wenn über seine Ehre und seinen Namen gestritten wird, ihn in der Rede standhaft bekennen; im Verhör mit Zuversicht den Mann stehen; im Tod die Geduld beweisen, durch die wir den Siegeskranz gewinnen.



RESPONSORIUM
R. Wer den Willen meines Vaters im Himmel tut, * der wird in das Himmelreich kommen.
V. Wer den Willen Gottes tut, der ist mir Bruder und Schwester und Mutter. * Der wird in das Himmelreich kommen.


ORATION
Gott, du unsere Hoffnung und unsere Kraft, ohne dich vermögen wir nichts. Steh uns mit deiner Gnade bei, damit wir denken, reden und tun, was dir gefällt. Darum bitten wir durch Jesus Christus.



Jahreskreis II

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Haggai. (2,10-23)
Am 24. Tag des neunten Monats im zweiten Jahr des Königs Darius erging das Wort des Herrn an den Propheten Haggaj: »So spricht der Herr der Heerscharen: Bitte doch die Priester um Weisung für folgenden Fall: Trägt jemand heiliges Opferfleisch im Zipfel seines Gewandes und berührt mit seinem Gewandzipfel Brot oder Gekochtes, Wein, Öl oder sonst ein Nahrungsmittel, wird dann dieses heilig?« Die Priester gaben zur Antwort: »Nein!« Darauf erwiderte Haggaj: »Wenn nun einer, der durch eine Leiche unrein wurde, all dies berührt, wird es dann unrein?« Die Priester antworteten: »Ja, es wird unrein!« Da hob Haggaj an und sprach: »So sind diese Leute, und so ist dieses Volk vor mir - Spruch des Herrn -, so ist alles Werk ihrer Hände und was sie dort darbringen: Unrein ist es! Und nun, bedenkt doch die Zeit von heute an rückwärts! Ehe man am Tempel des Herrn Stein zu Stein fügte, wie stand es da um euch? Kam man zu einem Getreidehaufen, der zwanzig (Epha) liefern sollte, so waren es nur zehn; kam man zur Kelter, um fünfzig (Bat) aus der Kufe zu schöpfen, so waren es nur zwanzig. Ich schlug bei euch mit Getreidebrand, Gilbe und Hagel alles Werk eurer Hände; aber ihr habt euch nicht zu mir bekehrt - Spruch des Herrn. Bedenkt doch die Zeit von heute an rückwärts! [Vom 24. Tag des neunten Monats an] vom Tage an, da der Grund zum Tempel des Herrn gelegt wurde! Bedenkt, ob auch ferner noch die Saat im Speicher verbleibt, und ob auch ferner noch Weinstock und Feigenbaum, Granatapfel- und Ölbaum nicht tragen! Von diesem Tage an spende ich Segen.« 
Verheißung für Serubbabel
Da erging das Wort des Herrn nochmals an Haggaj am 24. Tag des Monats: »Sprich zu Serubbabel, dem Statthalter von Juda: Himmel und Erde werde ich erschüttern. Ich stürze Königsthrone und vernichte die Macht der Reiche der Völker. Ich stürze Streitwagen und Fahrer; Rosse und ihre Lenker sinken darnieder, ein jeder durch das Schwert seines Bruders! An jenem Tag - Spruch des Herrn der Heerscharen - nehme ich dich, mein Knecht Serubbabel, Sohn des Schealtiel -Spruch des Herrn -, und mache dich gleichsam zum Siegelring; denn dich habe ich erwählt - Spruch des Herrn der Heerscharen.« 

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Ich erschüttere Himmel und Erde; * denn er kommt, nach dem alle Völker verlangen.
V. Die Herrlichkeit dieses Hauses wird groß sein, an dieser Stätte gewähre ich Heil. * Denn er kommt, nach dem alle Völker verlangen.


ZWEITE LESUNG

Fulgentius von Ruspe († 533)

Aus dem Buch gegen Fabian

Die Teilnahme am Leib und Blut des Herrn heiligt uns

Was der heilige Apostel Paulus als Auftrag des Herrn bezeugt, wird erfüllt bei der Feier des heiligen Opfers. Er sagt: „Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, sagte Dank, brach es und sprach: Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Das tut zum Gedenken an mich! Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sprach: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut, das tut, sooft ihr daraus trinkt, zum Gedenken an mich! Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.“1
Das Opfer wird also dargebracht, damit der Tod des Herrn verkündet und das Gedenken an den begangen wird, der für uns sein Leben hingegeben hat. Er selbst sagt: „Es gibt keine größere Liebe als die, wenn einer sein Leben gibt für seine Freunde.“2 Da also Christus aus Liebe zu uns gestorben ist, bitten wir zur Zeit des Opfers, wenn wir das Gedächtnis seines Todes begehen, dass uns durch die Ankunft des Heiligen Geistes die Liebe geschenkt werde. Wir bitten inständig, dass wir durch die Liebe, in der sich Christus für uns kreuzigen ließ, die Gnade des Heiligen Geistes erlangen; die Welt soll uns gekreuzigt sein und wir der Welt3. Wir ahmen den Tod des Herrn Jesus nach: wie er „durch sein Sterben ein für allemal tot für die Sünde ist, sein Leben aber für Gott lebt“4, so wollen „auch wir in dieser neuen Wirklichkeit leben“5. Wenn wir die Gabe der Liebe erhalten haben, wollen auch wir der Sünde sterben und für Gott leben.
Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist6. Denn auch die Teilhabe am Leib und Blut des Herrn, wenn wir sein Brot essen und seinen Kelch trinken, legt uns nahe, dass wir der Welt sterben und unser Leben mit Christus verborgen in Gott haben7 und unser Fleisch mit seinen Leidenschaften und Begierden kreuzigen8.

(1) 1Kor 11,23-26. (2) Joh 15,13. (3) Gal 6,14. (4) Röm 6,10. (5) Röm 6,4. (6) Röm 5,5. (7) Vgl. Kol 3,3. (8) Vgl. Gal 5,24.


RESPONSORIUM
R. Jesus nahm Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und reichte es seinen Jüngern mit den Worten: * Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis!
V. Das ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit. * Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis!


ORATION
Gott, du unsere Hoffnung und unsere Kraft, ohne dich vermögen wir nichts. Steh uns mit deiner Gnade bei, damit wir denken, reden und tun, was dir gefällt. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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