Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore12.Januar

Aus Vulgata
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V. Er war das wahre Licht.
R. Das jeden Menschen erleuchtet.


JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG
Aus dem Buch Jesaja. 66,10-14.18-23

Freut euch mit (der Mutter) Jerusalem und frohlockt über sie, ihr alle, die ihr sie liebt! Jubelt fröhlich mit ihr, alle, die ihr über sie getrauert habt! Saugen sollt ihr und euch sättigen an ihrer Tröstungen Brust, schlürfen sollt ihr mit Wonne an der Mutterbrust ihrer Herrlichkeit! Denn so spricht der Herr: »Seht, ich lenke zu ihr den Wohlstand wie einen Strom, wie einen flutenden Bach den Reichtum der Völker, und ihr sollt davon trinken! Auf dem Arm wird man euch tragen und auf den Knien liebkosen. Gleichwie einen seine Mutter tröstet, so will ich euch trösten, und zwar in Jerusalem wird euch der Trost zuteil.« Ihr schaut es, und euer Herz wird fröhlich, und euer Leib sprießt wie frisches Gras; des Herrn Hand wird kund seinen Knechten; dagegen trifft sein Zorn seine Feinde.
Der neue Himmel und die neue Erde
»Ich aber kenne ihre Taten und Gedanken, und ich komme, um zu versammeln alle Völker und Zungen; sie werden antreten und meine Herrlichkeit schauen. Ich wirke unter ihnen ein Wunderzeichen und schicke von ihnen Entronnene zu den Völkern: nach Tarsis, Put und Lud [die Bogenspanner], nach Tubal und Jawan, nach den fernen Inseln, die noch keine Kunde von mir vernahmen und meine Herrlichkeit noch nicht sahen. Sie sollen von meiner Herrlichkeit unter den Völkern künden. Diese werden dann alle eure Brüder aus allen Völkern herbeibringen als Opfergabe für den Herrn, auf Rossen, Wagen, Sänften, Maultieren und Dromedaren zu meinem heiligen Berg nach Jerusalem«, spricht der Herr, »gleichwie Israels Söhne die Opfergabe in reinem Geschirr zum Tempel des Herrn bringen. Auch aus ihren Reihen werde ich Priester und Leviten nehmen«, spricht der Herr. »Denn wie der neue Himmel und die neue Erde, die ich schaffe, vor meinem Antlitz bestehen werden« - Spruch des Herrn -, »so wird euer Same und euer Name Bestand haben. In jedem Monat am Neumond und in jeder Woche am Sabbat werden alle kommen, um vor meinem Antlitz anzubeten«, spricht der Herr.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )



RESPONSORIUM
R. Ich komme, um alle Völker und Stämme zusammenzurufen; * sie werden kommen und meine Herrlichkeit schauen.
V. Ich habe deinen Namen den Menschen geoffenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. * Sie werden kommen und meine Herrlichkeit schauen.



ZWEITE LESUNG
Faustus von Reji (+ um 490)
Aus einer Predigt über Erscheinung des Herrn.


Die Hochzeit Christi und der Kirche

„Am dritten Tag fand eine Hochzeit statt." (1) Diese Hochzeit ist nichts anderes als die herzliche Freude über das Heil der Menschen, die wir feiern, wenn wir die Dreieinigkeit oder den Glauben an die Auferstehung eben am dritten Tag, beides im Geheimnis der heiligen Dreizahl, bekennen.
Darum wird in einem anderen Evangelium der jüngere Sohn bei seiner Rückkehr mit Reigentanz und Chormusik empfangen (2): ein Bild für die Bekehrung der Heidenvölker. Deswegen „tritt er wie ein Bräutigam aus seinem Gemach hervor" (3) und steigt auf die Erde herab, auf die Erde, auf der sich aus vielen Völkern die Kirche sammeln soll. Durch die Menschwerdung wird er mit ihr vereint werden. Er gibt ihr Angeld und Mitgift. Unter Angeld verstehen wir die Vereinigung von Gottheit und Menschheit, unter Mitgift das Opfer für das Heil der Welt, unter Angeld die Erlösung in der Gegenwart, unter Mitgift das ewige Leben. Das alles waren bei der Hochzeit für die bloßen Zuschauer Wunder, für die Verstehenden aber Mysterien. Sehen wir recht, so erkennen wir im Wasser ein Bild von Taufe und Wiedergeburt. Denn da das eine aus dem anderen entsteht und die geringere Schöpfung durch geheime Verwandlung in die höhere umgestaltet wird, steht das Mysterium der Wiedergeburt vor unseren Augen. Verwandelt wird mit einemmal das Wasser, das später die Menschen verwandeln wird.
Durch Christi Tun entsteht in Galiläa (aus Wasser) Wein: das Gesetz endet, es folgt die Gnade. Der Schatten weicht, die Wirklichkeit erscheint. Dem Irdischen wird dann das Überirdische gegenübergestellt. Das alte Gesetz geht über in den Neuen Bund, wie der Apostel sagt:„Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden." (4) Das Wasser in den Krügen (5) büßt nichts von dem ein, was es vorher war. Aber es beginnt etwas zu sein, was es nicht war. So geht auch das Gesetz nicht dadurch unter, daß es durch die Ankunft Christi offenbar wird: es gewinnt.
Als der Wein ausging, wurde der andere Wein aufgetragen: Gut ist der Wein des Alten Bundes, der des Neuen ist besser (6). Der Alte Bund, an den sich die Juden halten, verliert sich im Buchstaben, der Neue, tu dem wir gehören, gewährt edles Leben aus Gnade. Guter Wein, d.h.: ein gutes Gebot ist es, wenn du hörst: „Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen." (7) Aber ein besserer und stärkerer Wein ist der des Evangeliums, wenn du hörst: „Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen." (8)

1.Joh.2,1. 2.Lk.15,22-30. 3.Ps.19,6. 4.2.Kor.5,17. 5.Vgl.Joh.2,6-7. 6.Vgl.Joh.2,3.10. 7.Mt.5,43. 8.Lk.6,27; vgl.Mt.5,44.



RESPONSORIUM
R. Stadt Gottes, du wirst leuchten in hellem Licht. Alle Enden der Erde werden vor dir niederfallen. Die Völker kommen zu dir von ferne. * Sie bringen Gaben und beten in dir den Herrn an.
V. Sie kommen von Ost und West, von Nord und Süd. * Sie bringen Gaben und beten in dir den Herrn an.



JAHRESREIHE II:

ERSTE LESUNG
Aus dem Buch Baruch. 4,30-5,9


Untergang der Feinde Hab Vertrauen, Jerusalem! Der den Namen dir gab, wird dich trösten. Verderben über jene, die dir Böses taten und über deinen Sturz sich freuten! Verderben über die Städte, denen die Kinder dienstbar wurden! Verderben über jene Stadt, die deine Söhne weggeführt! Fürwahr, wie sie sich freute über deinen Sturz und über deinen Fall frohlockte, so wird sie trauern über ihre eigene Verwüstung! »Ich werde von ihr den Jubel der Volksmenge wegnehmen, und ihr prahlender Stolz wird in Trauer verwandelt.« Denn Feuer kommt vom Ewigen über sie für viele Tage, und von Gespenstern wird sie bewohnt auf lange Zeit.
Glorreiche Heimkehr
Wende nach Osten deinen Blick, Jerusalem, und schau die Freude, die von Gott dir zuteil wird! Siehe, es kommen deine Söhne, die du musstest ziehen lassen! Sie kommen, gesammelt vom Aufgang bis zum Untergang der Sonne durch das Wort des Heiligen, voll Freude über Gottes Herrlichkeit.
Lege ab, Jerusalem, dein Gewand der Trauer und des Elends, und zieh den Schmuck der Gottesherrlichkeit für immer an! Lege dir den Mantel der göttlichen Huld um, setze auf dein Haupt die Krone der Herrlichkeit des Ewigen! Denn Gott will dem ganzen Erdkreis unter dem Himmel deinen Glanz zeigen. Ja, von Gott wird für immer dein Name genannt »Segen der Gerechtigkeit« und »Ruhm der Frömmigkeit«. Erhebe dich, Jerusalem, steige auf die Höhe, wende deinen Blick nach Osten und sieh deine Kinder, gesammelt vom Untergang der Sonne bis zum Aufgang durch das Wort des Heiligen, voll Freude, dass Gott ihrer gedacht hat! Denn zu Fuß zogen sie fort von dir, von Feinden weggetrieben; Gott aber führt sie zu dir zurück, ehrenvoll getragen wie in einer königlichen Sänfte. Ja, Gott hat befohlen, jeder hohe Berg und die ewigen Hügel sollen sich senken und die Täler zu ebenem Land sich heben, damit Israel unter der Herrlichkeit Gottes sicher einherziehen könne. Auch die Wälder und jede Art von Duftgehölz spenden auf Gottes Geheiß Israel Schatten. Denn Gott selbst geleitet Israel zu dessen Wonne durch das Licht seiner Herrlichkeit mit erbarmender Huld, die von ihm (ausgeht).

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )



RESPONSORIUM
R. Ich will allezeit bei dir sein, denn du hast meine Rechte erfaßt. * Herr, nach deinem Ratschluß geleitest du mich und nimmst mich auf in deine Herrlichkeit.
V. Seht, welche Liebe uns der Vater geschenkt hat: Wir heißen seine Kinder, und wir sind es. * Herr, nach deinem Ratschluß geleitest du mich und nimmst mich auf in deine Herrlichkeit.



ZWEITE LESUNG
John Henry Kardinal Newman (+1890)
Aus dem Buch „Betrachtungen und Gebete".

Jesus Christus ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit

Alles hier auf Erden unterliegt der Veränderung. Ich bekenne es, o Herr, ich glaube es, und je länger ich lebe, desto mehr empfinde ich es. Vor deinen Augen, o über alles ehrwürdiger Gott, liegt meine ganze Zukunft offen da. Du weißt alles, was über mich kommt, jedes Jahr und jeden Tag, bis zur letzten Stunde. Mir ist es verborgen, wie mein Leben sich gestaltet, eines aber weiß ich, daß mein Leben dir von fortwährender Veränderung erzählt. Ich weiß nicht, wie lang ich lebe. Ich werde vorwärts gedrängt, ob ich will oder nicht, durch steten Wechsel. O mein Gott, worauf kann ich mich verlassen? Hier ist nichts, auf das ich vertrauen könnte. Ja ich glaube sogar, wenn ich mich auf etwas Irdisches verlassen wollte, würde es mir eben deshalb genommen.
Alles außer dir, o Herr, ist veränderlich, du allein bestehst. Ewig bist du derselbe. Immer und ewig der wahre Gott der Menschen, ohne jede Veränderung. Du bist das auserlesenste, das kostbarste, das einzige Gut, das allein Bestand hat. Das Geschöpf ändert sich, der Schöpfer nicht. Nur wenn das Geschöpf in dir bleibt, kann es der Veränderung Einhalt tun. Die Engel schauen dich und bleiben im Frieden, und darum ist ihre Seligkeit vollkommen. Sie verlieren sie nie, weil sie dich nicht verlieren können. Jede Angst und Sorge ist ihnen fremd, denn ihre Liebe ist der Schöpfer; nicht irgendein Wesen der Zeit und der Sinne, sondern „Jesus Christus ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit." (1) Mein Herr und mein einziger Gott, mein Gott und alles, gib, daß ich nie Eitelkeiten nachjage! Alles Irdische ist Eitelkeit und Schatten. Gib nicht zu, daß ich mein Herz an Irdisches hänge! Nichts darf mich von dir trennen. Halte mein ganzes Wesen fest! Bewahre das übermäßig schwache Herz und den ganz haltlosen Geist in deiner göttlichen Hut! Zieh mich an dich am Morgen, am Mittag und in der Nacht, früh und spät, und tröste mich! Sei du mein hellstrahlendes Licht, zu dem ich aufschaue um Führung und Frieden! Gib mir Liebe zu dir, o Herr Jesus, eine reine und innige Hingabe an dich! Gib, daß ich dich liebe mit noch größerem Eifer, als die Menschen dieser Welt das Irdische lieben! Schenke mir eine ebensolche Innigkeit und Beständigkeit in der Liebe zu dir, wie die Menschen sie preisen, wenn ihr Gegenstand von der Erde ist! Laß mich erkennen und tief empfinden, daß du bist meine einzige Freude und meine einzige Zuflucht, meine einzige Kraft und Tröstung und Hoffnung, meine einzige Furcht und meine einzige Liebe!

1. Hebr.13,8.



RESPONSORIUM
R. Gott ist die Liebe! * Wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm.
V. Die Liebe Gottes wurde unter uns dadurch offenbar, daß Gott seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben. * Wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm.


ORATION
Allmächtiger Gott, du hast den Heiden die Geburt des Welterlösers geoffenbart und die Weisen durch den Stern zu ihm geführt. Laß uns immer tiefer erfassen, daß Christus zu unserem Heil Mensch geworden ist. Er, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

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