Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore13Freitag

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Freitag 13. WOCHE IM JAHRESKREIS

JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG


Aus dem ersten Buch Samuel (15,1-23)

Agag, der König der Amalekiter
Samuel sprach zu Saul: »Mich hat der Herr gesandt, dich zum König über sein Volk Israel zu salben. Nun höre die klaren Worte des Herrn: Ich habe genau beobachtet, was Amalek an Israel getan hat, dass es sich ihm bei seinem Fortzug von Ägypten in den Weg stellte. Gehe nun hin und schlage Amalek, vollstrecke an allem, was ihm gehört, den Bann und verschone nichts; töte Männer und Frauen, Kinder und Säuglinge, Rinder und Schafe, Kamele und Esel!« 
Da benachrichtigte Saul das Volk und musterte es in Telam: 200000 Mann zu Fuß und davon 10000 Mann aus Juda. Dann rückte Saul gegen die Stadt der Amalekiter aus und legte einen Hinterhalt im Tal. Den Kenitern ließ Saul sagen: »Geht, sondert euch ab und tretet aus den Reihen der Amalekiter hinaus, denn sonst raffe ich euch mit ihnen hinweg! Ihr habt euch ja freundlich gegen alle Israeliten verhalten, als sie aus Ägypten heraufzogen.« Da sonderten sich die Keniter von den Amalekitern ab. Saul aber schlug Amalek von Chawila bis Schur, das Ägypten gegenüber liegt. Agag, den König der Amalekiter, ergriff er lebend. Am ganzen Volk vollzog er den Bann mit der Schärfe des Schwertes.
Doch verschonten Saul und sein Kriegsvolk Agag und die besten Stücke Kleinvieh und Großvieh, die Masttiere und die Lämmer und alles, was wertvoll war. Sie wollten daran den Bann nicht vollziehen; nur was wertlos und unbrauchbar war, belegten sie mit dem Bann.
Sauls Ungehorsam
Da erging das Wort des Herrn an Samuel: »Es reut mich, dass ich Saul zum König gemacht habe; denn er hat sich von mir abgewandt und meine Befehle nicht ausgeführt!« Samuel wurde sehr erregt und flehte zum Herrn die ganze Nacht. Am anderen Morgen machte er sich auf, um Saul zu treffen. Es wurde Samuel gemeldet: »Saul ist zum Karmel gegangen und hat sich ein Denkmal errichtet. Dann bog er ab und ist weiter nach Gilgal hinabgezogen.« Als Samuel zu Saul kam, begrüßte ihn Saul: »Gesegnet sollst du sein vom Herrn! Ich habe den Befehl des Herrn vollführt.« "Samuel entgegnete: »Was soll denn dieses Blöken von Schafen, das an mein Ohr dringt, und das Brüllen von Rindern, das ich hören muss?« Saul entgegnete: »Von den Amalekitern hat man sie gebracht. Das Kriegsvolk hat die wertvollsten Schafe und Rinder geschont, um sie dem Herrn, deinem Gott, zu opfern. Das übrige haben wir dem Bann übergeben!« Samuel aber fiel Saul in die Rede: »Nun mache Schluss! Verkünden will ich dir, was der Herr in der Nacht zu mir sprach!« Jener antwortete ihm: »Rede!« Samuel sagte: »Bist du nicht, obwohl du dich selbst für gering hieltest, das Oberhaupt der Stämme Israels? Denn der Herr hat dich zum König über Israel gesalbt. Nun hat dich der Herr auf den Kriegspfad geschickt und gesagt: ›Gehe hin und vollziehe den Bann an den frevlerischen Amalekitern. Kämpfe gegen sie, bis du ihnen ein Ende bereitet hast!‹ Warum folgtest du nicht der Stimme des Herrn? Warum hast du nach der Beute gegriffen und Übles in den Augen des Herrn getan?« Saul erwiderte Samuel: »Ich habe doch auf die Stimme des Herrn gehört und zog des Weges, den der Herr mich sandte. Ich brachte den Amalekiterkönig Agag herbei und bannte Amalek. Nur das Kriegsvolk hat aus der Beute Schafe und Rinder, das Beste vom Banngut, herausgegriffen, um es dem Herrn, deinem Gott, in Gilgal zu opfern.« 
Samuel sprach: »Hat denn der Herr an Brand- und Schlachtopfern das gleiche Wohlgefallen wie am Gehorsam gegen den Befehl des Herrn? Wertvoller als Opfer ist Gehorsam, Folgsamkeit besser als Widderfett! Widerspenstigkeit ist Sünde wie Zauberei, Eigensinn ist Sünde wie schuldbarer Götzendienst. Weil du des Herrn Wort verworfen hast, verwirft er dich als König.« 


(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Hat denn der Herr an Brand- und Schlachtopfern Gefallen wie am Gehorsam? * Gehorsam ist besser als Opfer.
V. Liebe will ich und nicht Schlachtopfer, Erkenntnis Gottes und nicht Brandopfer. * Gehorsam ist besser als Opfer.


Zweite Lesung

Beda Venerabilis († 735)

Zum ersten Buch Samuel.

Die Verwerfung Sauls

Saul sprach zu Samuel: „Ich habe gesündigt; erweise mir aber jetzt vor den Ältesten des Volkes und vor Israel die Ehre, mit mir zurückzukehren, damit ich den Herrn, deinen Gott, anbete. Da kehrte Samuel um und folgte Saul; und Saul betete den Herrn an.“1 Ein Zweifaches wird hier deutlich: der hartnäckige Stolz des Saul und die stets demütige Bescheidenheit des heiligen Samuel. Was könnte größerer Stolz sein, als wenn einer sein Vergehen einsieht, durch das er vor Gott ein Sünder, ja ein Ausgestoßener geworden ist, und dennoch von den Menschen und vor den Menschen Ehre verlangt? Welche Güte hingegen könnte größer sein, als wenn jemand darum weiß, dass der andere Böses tut und sich dadurch als ein Verworfener erweist, und wenn er ihm dennoch vor den Menschen die Ehre nicht verweigert? Auch heute noch gibt es Menschen, die von den geistlichen Lehrern oder durch die Heilige Schrift ihres Unrechts überführt sind und dennoch lieber durch das verderbliche Lob der Mitmenschen belastet als durch heilbringende Buße geheilt werden möchten. Nach dem Beispiel des heiligen Samuel müssen wir ihnen gegenüber maßvoll handeln und dürfen sie nicht bloßstellen, auch dann nicht, wenn wir nicht daran zweifeln, dass sie unverbesserlich sind und dem Gericht verfallen müssen. Das gilt besonders, wenn wir sehen, dass sie durch eine kirchliche Würde ausgezeichnet sind, wofür die Salbung Sauls ein sehr guter Ausdruck ist.

(1) 1Sam 15,30-31.



RESPONSORIUM
R. Wenn dein Bruder sündigt, dann geh zu ihm. * Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen.
V. Weise ihn unter vier Augen zurecht. * Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen.


ORATION
Gott, unser Vater, du hast uns in der Taufe zu Kindern des Lichtes gemacht. Lass nicht zu, dass die Finsternis des Irrtums über uns Macht gewinnt, sondern hilf uns, im Licht deiner Wahrheit zu bleiben. Darum bitten wir durch Jesus Christus.



Jahreskreis II

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Nehemia. (12,27-47)

Weihe der Mauern Jerusalems
Anläßlich der Einweihung der Mauern Jerusalems holte man die Leviten aus allen ihren Wohnsitzen nach Jerusalem, um die Weihe und ein Freudenfest mit Lobgesängen und mit Musik von Zimbeln, Harfen und Zithern zu begehen. Da kamen die Sänger aus dem Umkreis rings um Jerusalem, aus den Gehöften der Netophatiter, aus Bet-Haggilgal und den Fluren von Geba und Asmawet; denn die Sänger hatten sich rings um Jerusalem Höfe gebaut. Die Priester und Leviten reinigten sich selbst, und dann reinigten sie auch das Volk, die Tore und Mauern. Sodann ließ ich die Fürsten Judas die Mauer besteigen und stellte zwei große Dankliederchöre auf. Einer zog oben auf der Mauer nach der rechten Seite zu in Richtung des Aschentores. Hoschaja folgte ihm mit der einen Hälfte der Fürsten Judas, mit Asarja, Esra, Meschullam, Juda, Benjamin, Schemaja, Jirmeja. Einige von den Priestern bliesen die Trompeten. Sacharja, der Sohn Jonatans, des Sohnes Schemajas, des Sohnes Mattanjas, des Sohnes Michajas, des Sohnes Sakkurs, des Sohnes Asaphs, und seine Amtsbrüder Schemaja, Asarel, Milalaj, Gilalaj, Maaj, Netanel, Juda und Chanani spielten auf den Musikinstrumenten des Gottesmannes David. Der Schriftgelehrte Esra ging vor ihnen einher. Sie kamen zum Quelltor, stiegen geradewegs die Stufen der Davidsstadt beim Maueranstieg empor und kamen oben dem Palast Davids entlang bis zum Wassertor im Osten. Der zweite Dankliederchor begab sich nach der linken Seite. Ich folgte ihm mit der anderen Hälfte der Leute. Er zog oben auf der Mauer am Ofenturm vorbei zur ›Breiten Mauer‹, gelangte über das Ephraimstor, das Jeschanator, das Fischtor, den Turm Chananel und den Turm der Hundert zum Schaftor und machte am Wachttor halt. Die beiden Dankliederchöre nahmen nun am Haus Gottes Aufstellung, desgleichen auch ich und die bei mir befindliche Hälfte der Stadträte, sowie die Priester Eljakim, Maaseja, Minjamin, Michaja, Eljoenaj, Sacharja und Chananja mit ihren Trompeten, sodann Maaseja, Schemaja, Eleasar, Ussi, Jochanan, Malkija, Elam und Eser. Nun setzten die Sänger ein unter der Leitung des Jisrachja. An jenem Tag brachte man stattliche Opfer dar und war in fröhlicher Stimmung; denn Gott hatte ihnen eine große Freude geschenkt. Auch Frauen und Kinder freuten sich, so dass der Jubel Jerusalems weithin zu vernehmen war.
Abgaben an Priester und Leviten
An jenem Tag wurden Männer bestellt zur Aufsicht über die Kammern, die für die Vorräte, Abgaben, Erstlingsfrüchte und Zehnten bestimmt waren, um in ihnen die gesetzlichen Anteile der Priester und Leviten von den Fluren der einzelnen Städte zu sammeln; denn Juda war begeistert für die Priester und Leviten, die im Dienst standen. Diese besorgten den Dienst ihres Gottes und den Dienst der Reinigung, ebenso die Sänger und Torwächter, entsprechend der Vorschrift Davids und seines Sohnes Salomo. Denn schon in den Tagen Davids und Asaphs, schon seit alter Zeit, hat es Vorsteher über die Sänger und über die Lob-und Danklieder für Gott gegeben. Ganz Israel lieferte in den Tagen Serubbabels und Nehemias die Anteile der Sänger und Torwächter ab, wie sie ihnen Tag für Tag zukamen. Sie brachten ihre Weihegaben zu den Leviten, und die Leviten gaben davon den Nachkommen Aarons.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Wir haben eine feste Stadt Zion. * Heil schafft ihr der Herr als Mauer und Wall.
V. Wonne der ganzen Welt ist der Berg Zion, er ist die Stadt des großen Königs. * Heil schafft ihr der Herr als Mauer und Wall.


ZWEITE LESUNG

Augustinus († 430)

Aus einer Auslegung zu Psalm 122 (121).

Teilnahme am göttlichen Selbigen

Das also ist das „Dasselbe-Sein“, von dem es heißt: „Du wandelst sie, und sie werden gewandelt; du aber bleibst derselbe, und deine Jahre enden nie.“1 Sieh da das „Dasselbe-Sein“, dessen Jahre nie vergehen. Vergehen unsere Jahre nicht jeden Tag? Sie stehen nicht still. Denn die kamen, sind nicht mehr, und die künftigen sind noch nicht. Die einen vergingen, und die andern sind schon beim Kommen am Vergehen. An diesem einen Tag dauert das, was wir sagen, nur einen Augenblick. Die vergangenen Stunden sind vorüber, die künftigen noch nicht gekommen, und wenn sie kommen, eilen auch sie vorüber und vergehen.
Welche Jahre gehen nicht vorbei? Die, welche stehen, sonst keine. Wenn also dort (bei Gott) die Jahre stehen, dann sind diese stehenden Jahre ein einziges Jahr, und dieses einzige stehende Jahr ist ein einziger Tag. Dieser einzige Tag kennt keinen Aufgang und keinen Untergang. Er beginnt nicht bei einem Gestern und wird nicht durch ein Morgen verdrängt. Dieser Tag steht immer. Nenne diesen Tag, wie du willst. Wenn du willst, sind es Jahre, wenn du willst, ist es ein einziger Tag. Was immer du denken magst, er steht!
Jene Stadt nimmt teil an diesem Stehen, sie hat teil an dem „Dasselbe-Sein“. Mit Recht sagt der Psalmensänger, der zu dir hineilt und an ihrem Feststehen teilhat: „Schon stehen wir in den Hallen Jerusalems.“ Denn wo nichts vorübergeht, da steht alles.
Willst auch du stehen und nicht vergehen? Eile dorthin! Niemand hat das „Dasselbe-Sein“ von sich aus. Hab acht, liebe Brüder! Alles, was einen Leib hat, ist nicht das „Dasselbe-Sein“, weil es nicht in sich steht. Es ändert sich durch die Lebensalter, es ändert sich durch den Wandel von Ort und Zeit, es ändert sich durch Krankheit und körperliches Versagen, also steht es nicht in sich.
Auch die Himmelskörper stehen nicht in sich. Sie wandeln sich, wenn auch unmerklich. Wie auch immer, sie wechseln ihren Standort! Im Osten steigen sie auf hin zum Westen und kehren im Kreislauf wieder zurück zum Osten. Sie stehen also nicht und haben nicht das „Dasselbe-Sein“.
Auch die menschliche Seele steht nicht. Wie viele Wandlungen gehen in ihr vor, und wie wechseln die Gedanken! In wie vielen Freuden wandelt sie sich! Durch wie viele Begierden werden die Seelen hin und her gezerrt! Selbst der Geist des Menschen, der doch vernünftig genannt wird, ist wandelbar und somit nicht das „Dasselbe-Sein“. Eben will er noch, und nun schon nicht mehr. Eben weiß er etwas noch, und schon weiß er es nicht mehr. Eben erinnert er sich noch, und schon vergisst er. So hat niemand aus sich selber das „Dasselbe-Sein“. Der es aus eigener Kraft haben wollte, um gleichsam für sich selbst das „Dasselbe-Sein“ zu sein, der ist gestürzt. Der Engel ist gefallen und ein Teufel geworden.
Wie mit einem Trinkspruch hat er den Menschen zum Stolz verleitet. Der Mensch stand, aber der Teufel zog ihn aus Neid in seinen Sturz hinein. Die Menschen wollten sich selbst das „Dasselbe-Sein“ sein, ihre eigenen Fürsten und Herrn. Sie wollten den wahren Herrn nicht, ihn, der wirklich der „Dasselbe-Sein“ ist, ihn, zu dem gesagt wird: „Du wandelst sie, und sie wandeln sich; du aber bleibst derselbe.“
So kehre denn die Seele des Menschen nach soviel Leid und Krankheit, nach so vielen Schwierigkeiten und Mühen zurück zum ewigen „Dasselbe-Sein“. So stehe sie in jener Stadt, die am ewig „Dasselbe-Sein“ Anteil hat.

(1) Ps 102,27-28.


RESPONSORIUM
R. Im Anfang war das Wort. * Das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.
V. Ehe Abraham war, bin ich. * Das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.


ORATION
Gott, unser Vater, du hast uns in der Taufe zu Kindern des Lichtes gemacht. Lass nicht zu, dass die Finsternis des Irrtums über uns Macht gewinnt, sondern hilf uns, im Licht deiner Wahrheit zu bleiben. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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