Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore15.August

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15. August
Mariä Aufnahme in den Himmel

V Selig bist du, Maria, weil du dem Herrn geglaubt hast.
R Erfüllt wurde alles, was der Herr dir sagte.

Aus dem Brief an die Epheser (1,15 – 2,10)

Gebet um Erleuchtung der Gläubigen

So will auch ich, seit ich von eurem Glauben im Herrn Jesus hörte und von eurer Liebe zu allen Heiligen, nicht aufhören, euretwegen Dank zu sagen, wenn ich euer gedenke in meinen Gebeten. Der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, gebe euch den Geist der Weisheit und der Offenbarung in seiner Erkenntnis. Die Augen eures Herzens seien erleuchtet, daß ihr innewerdet, was es um die Hoffnung seiner Berufung, was es um den Reichtum seiner herrlichen Erbschaft unter den Heiligen, was es um die überragende Größe seiner Macht ist, die sich an uns, die wir glauben, tätig erweist in seiner Kraft und Stärke, wie er sie wirksam werden ließ in Christus, da er ihn von den Toten erweckte und zu seiner Rechten im Himmel setzte, hoch über alle Macht und Gewalt und Kraft und Herrschaft und jeden Namen, der genannt wird nicht nur in dieser Welt, sondern auch in der kommenden. »Alles legte er ihm unter die Füße« (Ps 8,7), und ihn gab er als Haupt über alles der Kirche, die sein Leib ist, die Vollgestalt dessen, der alles in allem erfüllt.
Von Gottes reichem Erbarmen
Auch ihr wäret tot in euren Fehlern und Sünden, in denen ihr ehedem dahinlebtet nach Art dieser Weltzeit, nach Art des Herrschers im Machtbereich der Luft, des Geistes, der noch jetzt wirksam ist in den Söhnen des Ungehorsams. Unter ihnen lebten einmal auch wir alle in den Begierden unseres Fleisches; wir taten, was die Gelüste des Fleisches und der Gedanken verlangten, und waren von Natur aus Kinder des Zornes wie die übrigen. Gott aber, reich an Erbarmen, hat in seiner großen Liebe, mit der er uns liebte, auch uns, die wir tot waren in Sünden, zusammen mit Christus lebendig gemacht - durch Gnade seid ihr zum Heil gekommen – und uns mit auferweckt und mit eingesetzt im Himmel in Christus Jesus, um in den nachkommenden Zeiträumen den überströmenden Reichtum seiner Gnade in Güte zu uns kundwerden zu lassen in Christus Jesus. Ja, durch die Gnade seid ihr zum Heil gekommen auf Grund des Glaubens, und das nicht aus euch selbst - es ist Gottes Geschenk -, nicht auf Grund von Werken, damit niemand sich rühme. Denn sein Geschöpf sind wir, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, wie sie Gott vorausbestimmt hat, dass wir in ihnen wandeln.


RESPONSORIUM
R. Wie schön und herrlich ist die Jungfrau Maria, die hinaufstieg von der Welt zu Christus. * Unter den Chören der Heiligen leuchtet sie wie die Sonne.
V. Die Engel freuen sich, die Erzengel jubeln über die Jungfrau Maria. * Unter den Chören der Heiligen leuchtet sie wie die Sonne.


Pius XII. († 1958)

Aus der Konstitution „Munificentissimus Deus“.

Mariä Leib ist herrlich und heilig

Wenn die heiligen Väter und Lehrer die Aufnahme der Gottesmutter in den Himmel mit einem Festtag beginnen, richteten sie Homilien und Reden an das Volk und sprachen von ihrer Aufnahme wie von einer bekannten und anerkannten Tatsache. Sie erklärten sie ausführlicher, legten ihren Sinn und ihre Wirklichkeit vertieft vor. Vor allem rückten sie ins rechte Licht, dass dieses Fest nicht nur daran erinnert, dass es bei Maria keine Verwesung des entstellten Leibes gab, sondern dass sie im Triumph dem Tod entrissen wurde und wie ihr Sohn in die Herrlichkeit des Himmels einging.
Der heilige Johannes von Damaskus war mehr als alle ein Herold dieser überlieferten Wahrheit. Er verglich die Aufnahme in den Himmel mit den sonstigen Gnadengaben der erhabenen Gottesmutter und sagte mit großer Beredsamkeit: „In der Geburt des Herrn blieb ihre Jungfräulichkeit unverletzt. So musste ihr Leib auch nach dem Tod unversehrt bleiben. Sie hat dne Schöpfer als ihr Kind n ihrer Brust getragen, darum musste sie auch mit ihm im Himmelszelt weilen. Die Braut, die der Vater sich verlobt hatte, musste das Brautgemach im Himmel bewohnen. Sie hatte ihren Sohn am Kreuz gesehen. Das Schwert der Schmerzen, dem sie bei der Geburt des Kindes entgangen war, durchbohrte ihre Brust. Nun musste sie ihn auf dem Thron des Vaters schauen. Die Mutter Gottes musste besitzen, was ihrem Sohn gehört, und sie musste von allen Geschöpfen als Mutter und Magd Gottes verehrt werden."1
Der heilige Germanus von Konstantinopel hielt es nicht nur wegen ihrer Gottesmutterschaft für angemessen, dass der leib der jungfräulichen Gottesmutter Maria unversehrt blieb. Er begründete es auch mit der einzigartigen Heiligkeit ihres jungfräulichen Leibes: „Du erscheinst in Heiligkeit, wie die Schrift sagt; dein jungfräulicher Leib ist ganz und gar heilig, ganz keusch, ganz Gottes Wohnstatt. Daher ist er fortan der Auflösung in Staub entzogen. Verwandelt in seiner Menschlichkeit, geht er in das unvergängliche Leben des Himmels ein. Er lebt verherrlicht, unversehrt und teilhaft des vollkommenen Lebens.“2
Ein anderer alter Kirchenschriftsteller versichert: „Als ruhmreiche Mutter Christi, des Erlösers und Spenders von Leben und Unsterblichkeit, wird sie von ihm lebendig gemacht und hat auf ewig in Unvergänglichkeit einen Leib mit ihm, der sie aus dem Grab erweckt und zu sich aufgenommen hat, wie er allein weiß.“3

All diese Äußerungen und Überlegungen der Väter gründen in der Heiligen Schrift als ihrem letzten Fundament. Diese stellt uns die erhabene Gottesmutter in ihrer innigen Verbindung mit dem göttlichen Sohn vor Augen, an dessen Geschick sie immer teilhat.

Vor allem ist es bemerkenswert, dass die heiligen Väter vom zweiten Jahrhundert an die heilige Jungfrau als zweite Eva dem neuen Adam gegenüberstellen. Wenn sie ihm auch untergeordnet ist, so ist sie ihm doch aufs engste verbunden im Kampf gegen den Feind aus der Welt des Todes, dem Kampf, der im Protoevangelium< sup>4 vorgebildet ist und zu dem vollen Sieg führen wird über Sünde und Tod, die nach den Schriften des Heidenapostels eng zusammenhängen. Wie die ruhmreiche Auferstehung Christi ein wesentlicher Teil dieses Sieges ist und sein letztes Siegesdenkmal, so muss auch der Kampf, den die heilige Jungfrau zusammen mit ihrem Sohn führt, in der Verherrlichung des jungfräulichen Leibes seinen Abschluss finden,, wie der Apostel ruft: „Wenn dieses Sterbliche mit Unsterblichkeit bekleidet wird, dann erfüllt sich das Wort der Schrift: Verschlungen ist der Tod vom Sieg.“< sup>5
Die erhabene Gottesmutter ist mit Jesus Christus von Ewigkeit her „in einem und denselben Ratschluss“ vorherbestimmt und geheimnisvoll verbunden. Unbefleckt in der Empfängnis, unversehrte Jungfrau, freigebige Gefährtin des Erlösers, der über die Sünde und ihre Folgen den Sieg davongetragen hat. Schließlich ist es sozusagen die Krönung ihres Lebens, dass sie vor der Verwesung im Grab bewahrt blieb und wie ihr Sohn nach Überwindung des Todes mit Leib und Seele zur hohen Herrlichkeit des Himmels emporgehoben wurde, wo sie als Königin glänzt an der Rechten ihres Sohnes, des unsterblichen König der Ewigkeit< sup>6.

(1) Vgl. Joh. Damascenus, Encomium in Dormitionem, Hom. 2,14. (2) Vgl. Geranus v. Konstantinopel, In s. Die genitricis Dormitionem. Serm. 1 (3) Vgl. Ps.-Modestus von Jerusalem, Encomium in Dormitionem, Nr. 14. (4) Vgl. Gen 3,15. (5) 1Kor 15,54. (6) Vgl. 1Tim 1,17.


RESPONSORIUM
R. Heute stieg die jungfräuliche Gottesmutter zum Himmel empor, * wir rufen: „Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes.“
V. Selig bist du, heilige Jungfrau Maria, denn aus dir ging die Sonne der Gerechtigkeit hervor, Christus, unser Gott. * Wir rufen: „Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes.“


ORATION
Allmächtiger, ewiger Gott, du hast die selige Jungfrau Maria, die uns Christus geboren hat, vor aller Sünde bewahrt und sie mit Leib und Seele zur Herrlichkeit des Himmels erhoben. Gib, dass wir auf dieses Zeichen der Hoffnung und des Trostes schauen und auf dem Weg bleiben, der hinführt zu deiner Herrlichkeit. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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