Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore15Mittwoch

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JAHRESREIHE I:

LESEHORE

Aus dem zweiten Buch Samuel. 6,1 -23

Schicksale der Bundeslade
Nochmals versammelte David alle Auserlesenen in Israel, 30000 an der Zahl. Dann machte er sich auf den Weg und zog mit dem ganzen Volke nach Baala in Juda, um von dort die Lade Gottes zu holen, die nach dem Namen des Herrn der Heerscharen benannt ist, der auf den Kerubim thront. Man stellte die Lade Gottes auf einen neuen Wagen und holte sie weg aus dem Haus Abinadabs, das auf dem Hügel stand. Ussa und Achjo, die Söhne Abinadabs, lenkten den Wagen, beladen mit der Lade Gottes, wobei Achjo der Lade vorausging. David und das ganze Haus Israel tanzten vor dem Herrn unter dem Spiel von Klappern aus Zypressenholz, von Zithern, Harfen, Pauken, Schellen und Zimbeln. 6 Als sie aber zur Tenne Kidons kamen, griff Ussa nach der Lade Gottes und faßte sie an; denn die Rinder waren durchgegangen. Da entbrannte der Zorn des Herrn gegen Ussa. Gott schlug ihn dort wegen der Unehrerbietigkeit. Er starb daselbst bei der Lade Gottes. David wurde tief erschüttert darüber, daß der Herr Ussa so weggerissen hat. Man nennt daher heute noch diesen Ort Perez-Ussa (»Wegriß Ussas«).
Damals geriet David in Furcht vor dem Herrn und dachte: »Wie soll da die Lade des Herrn zu mir kommen?« David verzichtete also darauf, die Lade des Herrn zu sich in die Davidsstadt zu schaffen, und er brachte sie in das Haus des Obed-Edom aus Gat. So weilte die Lade des Herrn drei Monate lang im Haus des Obed-Edom. Der Herr aber segnete Obed-Edom und sein ganzes Haus.
Der Tanz vor der Lade
Dem König David ward berichtet: »Der Herr hat das Haus des Obed-Edom und all sein Eigentum um der Lade Gottes willen gesegnet!« David zog also hin und holte frohen Herzens die Lade Gottes aus dem Hause des Obed-Edom in die Davidsstadt hinauf. Als aber die Träger der Lade des Herrn die ersten sechs Schritte getan hatten, opferte er ein Rind und einen Büffel. David drehte sich im Tanz mit aller Kraft vor dem Herrn, mit einem Schulterkleid aus Linnen umgürtet. So brachten David und das ganze Haus Israel die Lade des Herrn unter Jubel und Posaunenklang hinauf. Während die Lade in die Davidsstadt einzog, blickte Michal, die Tochter Sauls, durch das Fenster. Sie sah, wie der König David vor dem Herrn hüpfte und sich im Tanz drehte, und hegte Verachtung für ihn in ihrem Herzen. Man brachte die Lade des Herrn hinein und stellte sie an den für sie bestimmten Platz in der Mitte des Zeltes, das David dafür errichtet hatte. David brachte Brand- und Friedopfer vor dem Herrn dar. Als er die Brand- und Friedopfer vollzogen hatte, segnete er das Volk im Namen des Herrn der Heerscharen. Er verteilte dem ganzen Volk, der ganzen Menge Israels, Männern und Frauen, jedem ein Ringbrot, einen Dattelkuchen und einen Rosinenkuchen. Dann gingen alle weg, ein jeder in sein Haus.

Michals Vorwürfe
David kehrte heim, um seinem Haus den Segensgruß zu entbieten. Da trat ihm Michal, die Tochter Sauls, entgegen. Sie sprach: »Wie würdevoll hat sich doch heute der König von Israel aufgeführt, da er sich heute vor den Dienstmägden seiner Untertanen entblößte, wie sich sonst höchstens einer vom Gesindel bloßstellt!« David gab jedoch Michal zur Antwort: »Vor dem Herrn, der mich vor deinem Vater und seinem ganzen Hause bevorzugt und mich zum Fürsten über das Volk des Herrn, über Israel, bestellt hat, will ich tanzend spielen! Ja, noch mehr als diesmal will ich mich erniedrigen und vor mir selbst ganz gering werden! Vor den Dienstmägden aber, von denen du sprichst, werde ich Ansehen genießen.« Michal aber, die Tochter Sauls, blieb kinderlos bis zu ihrem Tode.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger)


RESPONSORIUM
R. Herr, mach dich auf zum Ort deiner Ruhe, du und die Lade deines Bundes. * Die Priester sollen sich in Gerechtigkeit kleiden, deine Frommen sollen jubeln.
V. Hebt euch, ihr Tore, nach oben, hebt euch, ihr uralten Pforten, dass einziehe der König der Herrlichkeit. * Die Priester sollen sich in Gerechtigkeit kleiden, deine Frommen sollen jubeln.


ZWEITE LESUNG

Hieronymus (+ 419/420)

Auslegung des Psalms 42 (41) an die Neugetauften.

Ich werde zu dem wunderbaren Tempel kommen
„Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so lechzt meine Seele, Gott, nach dir.“ 1 Wie jene Hirsche nach frischem Wasser lechzen, so auch die Täuflinge, die gleichsam aus Ägypten und der Welt ausgezogen sind und im Wasser der Taufe den Pharao und sein ganzes Heer getötet haben. Der Teufel ist tot, und nun lechzen sie nach dem Quell der Kirche, dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.
Dass der Vater ein Quell ist, steht im Buch Jeremia: „Mich haben sie verlassen, den Quell des lebendigen Wassers, um sich Zisternen zu graben, Zisternen mit Rissen, die das Wasser nicht halten.“ 2 Vom Sohn aber lesen wir: „Sie haben den Quell der Weisheit verlassen“ 3, und vom Heiligen Geist: „Wer von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, in dem wird es zur sprudelnden Quelle werden, deren Wasser ewiges Leben schenkt.“ 4 Wie der Evangelist erklärt, spricht 5 der Erlöser hier vom Heiligen Geist. So ist mit Sicherheit erwiesen: Das Geheimnis der Dreifaltigkeit sind die drei Quellen der Kirche.
Nach ihnen verlangt das Herz der glaubenden, nach ihnen sehnt sich der Getaufte und spricht: „Meine Seele dürstet nach dem lebendigen Gott.“ 6 Es war nicht bloß eine schwache Regung, dass er Gott sehen wollte. Vielmehr verlangte er mit aller Glut nach ihm, mit seinem ganzen brennenden Durst. Bevor sie die Taufe erhielten, sprachen sie zueinander: „Wann darf ich kommen und Gottes Antlitz schauen?“7 Sieh: um was sie bat, ist erfüllt. Sie kamen und standen vor dem Angesicht Gottes, sie erschienen vor dem Altar und vor dem Geheimnis des Erlösers.
Sie wurden zum Leib Christi zugelassen und wiedergeboren im lebenspendenden Quell. Jetzt sprechen sie mit Vertrauen: „Ich werde hinübergehen zum Ort des Wunderzeltes, zum Haus Gottes.“8 Das Haus Gottes ist die Kirche, das wunderbare Zelt; denn in ihr erklingt die Stimme derer, „die jubeln und singen beim Mahl“9.
Die ihr Christus (als Gewand) angelegt habt10, folgt meiner Führung. Wie die Fischlein an der Angel, so lasst euch durch das Wort Gottes aus dem Strudel dieser Welt herausheben und spricht: In uns sind die Naturgesetze verändert. Denn die Fische, die aus dem Meer gezogen werden, sterben. Uns aber haben die Apostel aus dem Meer dieser Welt heraufgeholt, sie haben uns gefangen, damit wir aus Toten zu Lebenden wurden. Solange wir noch in dieser Welt lebten, waren unsere Augen in der Tiefe des Meeres, und wir verbrachten unser Leben im Schlamm. Nachdem wir den Fluten entrissen sind, haben wir angefangen, die Sonne zu sehen und das wahre Licht zu schauen. Von übergroßer Freude verwirrt, sprechen wir zu unserer Seele: „Harre auf Gott; den ich werde ihm noch danken, meinem Gott und Retter, auf den ich schaue.“11
1Ps. 24,2. 2Jer. 2,13. 3Vgl. Bar. 3,12. 4Joh. 4,14. 5Joh. 7,39. 6 Ps. 42,3 7 Ebd. 8Ps. 43,5 (Vg.). 9Ps. 42,5 (Vg.). 10Gal. 3,27. 11Ps. 42,6.

RESPONSORIUM
R. Eines nur erbitte ich vom Herrn, danach verlangt mich: * im Haus des Herrn zu wohnen alle Tage meines Lebens.
V. Zu schauen die Freundlichkeit Gottes und nachzusinnen in seinem Tempel. * Im Haus des Herrn zu wohnen alles Tage meines Lebens.


JAHRESREIHE II:

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Job. 4,1-21

Erste Rede des Eliphas
Da antwortete Eliphas, der Temanit, und sprach: »Wenn man ein Wort an dich versucht, nimmst du es wohl übel? Doch wer vermag das Reden aufzuhalten? Siehe, du hast viele unterwiesen und schlaffe Hände stark gemacht; dem Strauchelnden halfen deine Worte auf, und wankenden Knien gabst du Kraft. Weil es nun an dich herankam, wurdest du verdrossen, weil es dich selber traf, warst du entsetzt. Ist deine Gottesfurcht nicht deine Zuversicht? Ist nicht dein frommer Wandel deine Hoffnung?
Frevler gehen zugrunde
Bedenke doch, wer ging je schuldlos unter, und wo sind Redliche vernichtet worden? Soviel ich sah, musste, wer Bosheit pflügte und wer Unheil säte, dies auch ernten. Durch Gottes Odem gingen sie zugrunde und schwanden hin durch seines Zornes Hauch. Des Löwen Gebrüll, des Leuen Geheul, des Junglöwen Zähne werden zerschlagen. Der Löwe geht ein aus Mangel an Raub, und die Jungen der Löwin zerstreuen sich.
Eliphas vernahm eine Offenbarung
Zu mir hat sich ein Wort gestohlen, und ein Flüstern davon empfing mein Ohr, in Grübeleien, verursacht durch Nachtgesichte, wenn tiefer Schlaf die Menschen befällt. Schrecken kam über mich und Zittern, Beben erschütterte meine Glieder. Ein Geist schwebte an meinem Antlitz vorüber, es sträubte sich jedes Haar meines Leibes. 16 Er blieb stehen, doch ich konnte sein Aussehen nicht erkennen, eine Gestalt war vor meinen Augen, ich hörte das Flüstern einer Stimme: Ist wohl ein Mensch gerechter als Gott, oder ist jemand reiner als sein Schöpfer? Sieh, selbst seinen Dienern vertraut er nicht, und an seinen Engeln stellt er Mängel fest! Gar erst an den Bewohnern von Lehmgehäusen, deren Bestand auf Staub sich gründet! Sie werden schneller zermalmt als eine Motte. Zwischen Morgen und Abend werden sie zerschlagen; ohne dass es jemand beachtet, gehen sie für immer zugrunde. Wird nicht an ihnen ausgerissen ihr Zeltstrick, dass sie sterben, ohne es zu merken?

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger)


RESPONSORIUM
R: Ist wohl ein Mensch vor Gott gerecht; ein Mann vor seinem Schöpfer rein? * Selbst seinen Dienern traut er nicht, zeiht seine Engel noch des Irrtums.
V. Den Toren bringt der Ärger um, Leidenschaft tötet den Narren. * Selbst seinen Dienern traut er nicht, zeiht seine Engel noch des Irrtums.


ZWEITE LESUNG

Augustinus (+ 430)

Aus den „Bekenntnissen“.


Wer ist Gott, den wir lieben?
Herr ich zweifle nicht, sondern ich bin mir klar bewusst, dass ich dich liebe. Du hast mein Herz mit deinem Wort getroffen, da liebte ich dich. Was liebe ich aber, wenn ich dich liebe? Nicht körperliche Anmut und zeitliche Schönheit; nicht den Glanz des Lichtes, der unseren Augen so lieb ist; nicht die süßen Weisen vielfältiger Gesänge; nicht den Duft von Blumen, Salben und Gewürzen; nicht Manna und Honig, nicht liebevolle Umarmung. Das ist es nicht, was ich liebe, wenn ich meinen Gott liebe.
Und doch ist es etwas wie Licht, was ich liebe, etwas wie eine Stimme, ein Duft, eine Speise, eine Umarmung, wenn ich meinen Gott liebe: das Licht, die Stimme, der Duft, die Speise, die Umarmung meines inneren Menschen. Da leuchtet meiner Seele etwas, was keinen Raum umfasst; dort erklingt, was die Zeit nicht wegrafft; dort duftet, was der Wind nicht wegweht, dort schmeckt, was beim Essen nicht sättigt; dort werden Liebende durch keinen Überdruss entzweit. Das ist es, was ich liebe, wenn ich meinen Gott liebe.
Und was ist das? Ich habe die Erde gefragt, und sie sagte: Ich bin es nicht! Und alles, was es auf ihr gibt, bekannte dasselbe. Ich habe das Meer befragt und seine Tiefen und die Lebewesen, von denen sie wimmeln, aber sie antworteten: Wir sind nicht dein Gott. Such droben, über uns! Ich habe die wehenden Winde gefragt, aber der ganze Luftkreis und alle seine Bewohner sprachen: Anaximenes irrt sich; wir sind nicht Gott! Ich fragte den Himmel, Sonne, Mond und Sterne, und sie sagten: Auch wir sind der Gott nicht, den du suchst! Da sage ich zu allem, was da vor der Tür meines leiblichen Daseins umhersteht: Sprecht mir von meinem Gott, da ihr es nicht seid, sagt mir etwas über ihn! Da riefen sie mit lauter Stimme: „Er hat uns geschaffen.“1 Fragend schaute ich aufmerksam hin, und die Antwort war ihre Schönheit.
Da wandte ich mich an mich selbst und sprach zu mir: „Wer bist du?“ Ich erwiderte: „Ein Mensch!“ Es gibt bei mir einen Leib und eine Seele, das eine die Außen-, das andere die Innenseite. Was davon muss ich gebrauchen, um meinen Gott zu suchen? Ich habe ihn im Bereich des Leiblichen gesucht, überall von der Erde bis zum Himmel. Soweit nur ein Blick meiner Augen als Boten reichte.
Aber was innen ist, das ist besser. Denn das Innere ist der Herr und Richter über die Antworten von Himmel und Erde und über alles, was in ihnen ist, wenn sie sagen: „Wir sind nicht Gott“ und „Er hat uns gemacht.“ Der innere Mensch gewinnt seine Erkenntnisse durch den Dienst des äußeren! Ich, der innere, erkenne es, ich, der Geist, durch die Sinne meines Leibes.
So habe ich die gewaltige Welt über meinen Gott gefragt, und sie hat mir geantwortet: Ich bin es nicht; er hat mich gemacht!

1 Ps. 100,3.

RESPONSORIUM
R. Die Liebe Gottes ist in unsere Herzen ausgegossen * durch den Heiligen Geist, der uns geschenkt ist.
V. Die Liebe besteht nicht darin, dass wir Gott geliebt haben; er hat uns zuerst geliebt. * Durch den Heiligen Geist, der uns geschenkt ist.


ORATION
Gott du bist unser Ziel, du zeigst den Irrenden das Licht der Wahrheit und führst sie auf den rechten Weg zurück. Gibt allen, die sich Christen nennen, die Kraft, zu meiden, was diesem Namen widerspricht, und zu tun, was unserem Glauben entspricht. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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