Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore17Samstag

Aus Vulgata
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Samstag 17. WOCHE IM JAHRESKREIS

JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG


Aus dem ersten Buch der Könige. (18,16b-40)

0badja ging dem Achab entgegen und machte ihm davon Mitteilung, und Achab ging auf Elias zu. Sobald nun Achab den Elias sah, rief er ihm entgegen: »Bist du es wirklich, du Verderber Israels?« Dieser aber antwortete: »Ich habe Israel nicht ins Verderben gebracht, sondern du und deine Familie, weil ihr die Gebote des Herrn verlassen habt, und weil du den Baalen nachgegangen bist. Nun aber schicke hin, versammle ganz Israel bei mir auf dem Berge Karmel, auch die vierhundertfünfzig Baalspropheten und die vierhundert Propheten der Aschera, die vom Tische Isebels essen!« Achab sandte darauf zu allen Israeliten und versammelte die Propheten auf dem Berge Karmel. Br/> Elias trat vor dem ganzen Volk auf und rief: »Wie lange noch wollt ihr auf zwei Krücken hinken? Ist der Herr der Gott, so folgt ihm nach! Ist es aber der Baal, so folgt diesem!« Das Volk erwiderte darauf nichts. Da sagte Elias zu den Leuten: »Ich allein bin als Prophet des Herrn übriggeblieben. Der Propheten Baals sind es aber vierhundertfünfzig Mann. Man gebe uns zwei Stiere; sie sollen einen Stier wählen, ihn zerteilen und ihn auf die Holzscheite legen, ohne Feuer anzuzünden. Ich aber werde den anderen Stier herrichten und auf die Holzscheite legen und das Feuer ebenfalls nicht anzünden. Dann ruft den Namen eures Gottes an, und ich werde den Namen des Herrn anrufen. Der Gott aber, der mit Feuer antwortet, ist der wahre Gott.« Da antwortete das ganze Volk: »So ist es recht!« Elias befahl den Baalspropheten: »Wählt euch den einen Stier und schlachtet ihn zuerst, denn ihr seid ja in der Überzahl. Dann ruft den Namen eures Gottes an, entzündet aber kein Feuer!« 
Sie holten den Stier, den er ihnen gab, richteten ihn her und riefen den Namen des Baal an vom Morgen bis zum Mittag: »Baal, erhöre uns!« Doch es kam kein Laut und keine Antwort. Sie machten dabei hinkende Verbeugungen auf der Opferstätte, die sie verfertigt hatten. Als es schon um die Tagesmitte war, spottete Elias über sie und bemerkte: »Ruft doch lauter, er ist ja ein Gott! Er hatte wohl ein Bedürfnis und ist ausgetreten, vielleicht schläft er auch und muß erst aufwachen!« So riefen sie immer lauter und brachten sich nach ihrem Brauchtum mit Schwertern und Lanzen Einschnitte bei, bis das Blut an ihnen herabfloss Als die Mittagszeit vorüber war, da begannen sie zu rasen bis zu der Zeit, da man das Speiseopfer darzubringen pflegte. Es kam aber kein Laut, keine Antwort und keinerlei Beachtung.
Elias' Opfer
Da sprach Elias zum ganzen Volk: »Kommt nun zu mir heran!« Das ganze Volk näherte sich ihm, und er stellte den niedergerissenen Altar des Herrn wieder her. Elias nahm zwölf Steine nach der Zahl der Stämme der Söhne Jakobs, zu dem der Herr gesagt hatte: »Israel soll dein Name sein!« Er baute aus den Steinen einen Altar im Namen des Herrn und machte um den Altar herum einen Graben, der zwei Scheffel Saatgetreide hätte fassen können. Sodann schichtete er das Holz auf, zerteilte den Stier und legte ihn über das Holz. Dann befahl er: »Füllt vier Krüge mit Wasser und gießt es auf das Opfer und das Holz!« Hierauf gebot er: »Tut es noch einmal!« Sie wiederholten es. Da sprach er: »Tut es zum drittenmal!« Und sie taten es zum drittenmal. Das Wasser lief rings um den Altar. Auch den Graben füllte er mit Wasser. Zur Zeit, da man das Speiseopfer darzubringen pflegt, trat der Prophet Elias heran und rief: »Herr, Gott Abrahams, Isaaks und Israels! Heute soll man erkennen, dass du Gott bist in Israel, und dass ich dein Knecht bin und auf dein Wort hin dies alles getan habe. Erhöre mich, Herr, erhöre mich, damit dieses Volk erfahre, dass du, Herr, Gott bist, und dass du sein Herz wieder umgewandelt hast!« Da fiel das Feuer des Herrn herab und fraß das Brandopfer, das Holz, die Steine und die Erde. Auch das Wasser im Graben leckte es auf. Als das Volk dies sah, warf es sich auf sein Angesicht nieder und rief: »Der Herr ist Gott, der Herr ist Gott!« Elias aber befahl ihnen: »Packt die Baalspropheten, keiner von ihnen soll entkommen!« Man ergriff sie, und Elias ließ sie zum Bache Kischon hinabführen und dort töten.


(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Elija trat vor das Volk und rief: Wie lange noch schwankt ihr nach beiden Seiten? * Wenn der Herr der wahre Gott ist, dann folgt ihm.
V. Niemand kann zwei Herren dienen. * Wenn der Herr der wahre Gott ist, dann folgt ihm.


Zweite Lesung

Ambrosius († 397)

Aus dem Buch über die Mysterien.

Wir werden wiedergeboren aus Wasser und heiligem Geist

Was habt ihr im Baptisterium gesehen? Natürlich Wasser, aber nicht bloß das: die Diakone, die dort Dienst taten, den Bischof, der die Fragen stellte und die Heiligung vornahm. Zuerst lehrte dich der Apostel, „nicht auf das Sichtbare zu starren, sondern nach dem Unsichtbaren auszublicken; denn das Sichtbare ist vergänglich, das Unsichtbare ist ewig“1. Und an anderer Stelle heißt es: „Seit Erschaffung der Welt wird seine unsichtbare Wirklichkeit an den Werken der Schöpfung mit der Vernunft wahrgenommen: seine ewige Macht und Gottheit“2 wird aus den Werken erkannt. Darum sagt der Her auch selbst: „Glaubt wenigstens meinen Werken, wenn ihr mir nicht glaubt.“3 Glaube also, dass seine Herrlichkeit dort in den Werken zugegen ist. Glaubst du etwa an sein Wirken, aber nicht an seine Gegenwart? Woher sollte das Tun kommen, wenn er nicht vorher gegenwärtig wäre? Bedenkt aber, wie alt dieses heilige Zeichen ist und dass es schon beim Entstehen der Welt vorausgebildet war. Schon im Anfang, als Gott Himmel und Erde erschuf, heißt es: „Gottes Geist schwebte über dem Wasser.“4 Schwebt er etwa über dem Wasser, ohne zu wirken? Erkenne, dass er an diesem Weltenbau wirkte. Denn der Prophet sagt: „Durch das Wort des Herrn wurden die Himmel geschaffen, ihr ganzes Heer durch den Hauch seines Mundes.“5 Beides kann sich auf das Zeugnis des Propheten berufen: dass er darüber schwebte und dass er wirkte. Dass er darüber schwebte, sagt Mose, dass er wirkte, bezeugt David. Vernimm och ein weiteres Zeugnis. Alles Fleisch war durch die Sünde verderbt. Da heißt es: „Mein Geist soll nicht für immer im Menschen bleiben, weil er auch Fleisch ist.“6 Dadurch zeigt Gott, dass die Gnade des Geistes durch fleischliche Unreinheit und die Befleckung schwerer Sünde vertrieben wird. Ums eine Gnadengabe wiederherzustellen, ließ Gott die Sintflut kommen und hieß den gerechten Noch in die Arche steigen. Als die Flut zurückging, ließ dieser zuerst einen Raben fliegen, dann eine Taube, die nach der Schrift mit dem Ölzweig zurückkehrte. Du siehst Wasser, und du siehst Holz, du erblickst die Taube, und du zweifelst noch, dass es sich um ein heiliges Zeichen handelt? Im Wasser wird das Irdische untergetaucht, damit die Sünde des Irdischen abgewaschen wird. Jedes Vergehen wird dort begraben. Am Holz wurde der Herr Jesus angenagelt, als er für uns litt. In der Gestalt der Taube kam der Heilige Geist herab, wie du im Neuen Testament gelernt hast7. Er haucht dir die Ruhe und den Frieden des Herzens ein.

(1) 2Kor 4,18. (2) Röm 1,20. (3) Joh 10,38. (4) Gen 1,2. (5) Ps 33,6. (6) Gen 6,3. (7) Vgl. Mk 1,10.



RESPONSORIUM
R. Ich gieße Wasser auf dürstende Flur und Ströme auf trockenes Erdreich; * ich gieße meinen Geist aus auf deine Kinder.
V. Ich werde zur Quelle werden, die Wasser für das ewige Leben ausströmt. * Ich gieße meinen Geist aus auf deine Kinder.


ORATION
Gott, du Beschützer aller, die auf dich hoffen, ohne dich ist nichts gesund und nichts heilig. Führe uns in deinem Erbarmen den rechten Weg und hilf uns, die vergänglichen Güter so zu gebrauchen, dass wir die ewigen nicht verlieren. Darum bitten wir durch Jesus Christus.



Jahreskreis II

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Ijob. (42,7-17)

Schlußwort an Jobs Freunde
Als nun der Herr diese Worte zu Job geredet hatte, sprach der Herr zu Eliphas, dem Temaniten: »Mein Zorn ist entbrannt wider dich und deine beiden Gefährten; denn ihr habt nicht Richtiges von mir geredet wie mein Knecht Job. Doch nun nehmt sieben Jungstiere und sieben Widder, geht hin zu meinem Knechte Job und bringt ein Brandopfer für euch dar, und mein Knecht Job soll für euch Fürbitte einlegen! Nur auf ihn will ich Rücksicht nehmen, so daß ich euch nichts Schlimmeres zufüge. Ihr habt ja nicht Richtiges von mir geredet wie mein Knecht Job.« Da gingen Eliphas, der Temanit, Bildad, der Schuchit, und Zophar, der Naamatit, hin und taten, wie der Herr ihnen geboten hatte, und der Herr nahm Rücksicht auf Job.
Auch wendete der Herr das Geschick Jobs, da er für seinen Nächsten Fürsprache einlegte, und der Herr vermehrte alles, was Job besessen hatte, auf das Doppelte. Es kamen aber zu ihm all seine Brüder und Schwestern und all seine früheren Bekannten und speisten mit ihm in seinem Hause, bezeugten ihm ihre Teilnahme und trösteten ihn ob all des Unglücks, das der Herr über ihn gebracht hatte, und jeder schenkte ihm eine Kesita und einen goldenen Ring. Der Herr aber segnete die spätere Lebenszeit Jobs noch mehr als seine frühere; sein Besitz war: vierzehntausend Schafe, sechstausend Kamele, tausend Joch Rinder und tausend Eselinnen. Er bekam ferner sieben Söhne und drei Töchter. Die erste nannte er »Täubchen«, die zweite »Zimtblüte« und die dritte »Schminkhörnchen«. Man fand im ganzen Land keine schöneren Frauen als die Töchter Jobs, und ihr Vater gab ihnen einen Erbanteil unter ihren Brüdern. Job lebte danach noch hundertvierzig Jahre und sah seine Kinder und Enkel, vier Geschlechter. Dann starb Job hochbetagt und satt an Lebenstagen.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Gott sprach zu Elifas: Du und deine Freunde, ihr habt nicht recht von mir geredet wie mein Knecht Ijob; * er soll für euch beten.
V. Nur auf ihn nehme ich Rücksicht, dass ich euch nichts Schlimmeres antue. * Er soll für euch beten.


ZWEITE LESUNG

Thomas von Aquin († 1274)

Aus einer Auslegung zum Johannesevangelium.
Der Weg zum wahren Leben

Christus selbst ist der Weg. Deshalb sagt er: „Ich bin der Weg.“1 Das hat seinen guten Grund; denn „durch ihn haben wir in dem einen Geist Zugang zum Vater“2</sup .
Weil dieser Weg aber nicht am Ziel vorbei, sondern darauf hinführt, fügt er hinzu: „die Wahrheit und das Leben“3, und so ist er zugleich Weg und Ziel des Weges. Weg nach seiner Menschheit, Ziel nach seiner Gottheit. So sagt er denn als Mensch: „Ich bin der Weg“ und fügt als Gott hinzu: „die Wahrheit und das Leben“. Durch diese beiden Worte wird angemessen das Ziel bezeichnet.
Am Ende dieses Weges ist das Ziel menschlicher Sehnsucht. Der Mensch sehnt sich vor allem nach zwei Dingen: in erster Linie nach Erkenntnis der Wahrheit. So liegt es in seinem Wesen als Mensch. In zweiter Linie verlangt er nach dem Fortleben, und das ist allen Wesen gemeinsam. Christus ist aber der Weg zur Erkenntnis der Wahrheit, obwohl er selbst die Wahrheit ist: „Weise mir, Herr, deinen Weg; ich will ihn gehen in Treue zu dir.“4 Christus ist auch der Weg zum Leben, obwohl er selbst auch das Leben ist: „Du zeigst mir den Pfad zum Leben.“5
So bezeichnete er das Ziel dieses Weges als Wahrheit und Leben, beides wurde oben von Christus ausgesagt: Zuerst, dass er das Leben ist: deswegen „war in ihm das Leben“, sodann, dass er die Wahrheit ist, weil „er das Licht der Menschen war“6. Das Licht ist aber die Wahrheit.
Wenn du also fragst, auf welchem Weg du gehen sollst, so nimm Christus; denn er ist der Weg: „Hier ist der Weg, auf ihm müsst ihr gehen.“7 Augustinus sagt: Geh durch den Menschen, und du gelangst zu Gott8. Besser ist es nämlich, auf dem Weg zu hinken, als abseits vom Weg eilig dahinzuschreiten. Denn wer auf dem Weg humpelt, kommt zwar nur langsam voran, jedoch nähert er sich dem Ziel. Wer jedoch abseits vom Weg geht, der entfernt sich um so weiter vom Ziel, je kräftiger er ausschreitet.
Wenn du aber fragst, wohin du gehen sollst, so halte dich an Christus; denn er ist die Wahrheit, nach der wir verlangen. „Die Wahrheit spricht meine Zunge.“9 Wenn du fragst, wo du bleiben sollst, halte dich an Christus, denn er ist das Leben. „Wer mich findet, findet Leben und erlangt das Gefallen des Herrn.“10

(1) Joh 14,6. (2) Eph 2,18. (3) Joh 14,6. (4) Ps 86,11. (5) Ps 16,11. (6) Vgl. Joh 1,4. (7) Jes 30,21. (8) Augustinus. De Civitate Die, XI,2. (9) Spr 8,7. (10) Spr 8,35.


RESPONSORIUM
R. Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; * niemand kommt zum Vater außer durch mich.
V. Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. * niemand kommt zum Vater außer durch mich.


ORATION
Gott, du Beschützer aller, die auf dich hoffen, ohne dich ist nichts gesund und nichts heilig. Führe uns in deinem Erbarmen den rechten Weg und hilf uns, die vergänglichen Güter so zu gebrauchen, dass wir die ewigen nicht verlieren. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Diese Kategorie enthält zurzeit keine Seiten oder Medien.