Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore18Dienstag

Aus Vulgata
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Dienstag 18. WOCHE IM JAHRESKREIS

JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG


Aus dem ersten Buch der Könige (22,1-9.15-23.29.34-38)

Dritter israelitisch-aramäischer Krieg (854)
Drei Jahre lang hatte man Ruhe. Es fand kein Krieg zwischen Aram und Israel statt. Da kam im dritten Jahr König Josaphat von Juda zum König von Israel. Der König von Israel sagte zu seinen Untergebenen: »Ihr wisst doch, daß Ramot in Gilead uns gehört! Wir aber unternehmen nichts, um es der Gewalt des Aramäerkönigs zu entreißen.« Als er Josaphat fragte: »Willst du mit mir zusammen in den Krieg gegen Ramot in Gilead ziehen?«, antwortete dieser dem König von Israel: »Ja, ich bin bereit wie du, meine Leute wie deine Leute, meine Pferde wie deine Pferde!« 
Falsche Propheten Josaphat bat aber den König von Israel: »Frage erst nach dem Entscheid des Herrn!« Der König von Israel ließ sich sogleich die Propheten, etwa vierhundert Mann, zusammenrufen und sprach zu ihnen: »Soll ich gegen Ramot in Gilead in den Krieg ziehen oder darauf verzichten?« Sie riefen: »Ziehe hin, denn der Herr wird es der Gewalt des Königs überliefern!« Josaphat fragte: »Ist denn nicht noch ein Prophet des Herrn hier, damit wir ihn befragen?« Der König von Israel antwortete: »Es ist noch ein Mann da, durch den wir den Herrn befragen könnten. Doch ich kann ihn nicht leiden; denn er weissagt mir nie Gutes, sondern nur Übles. Es ist Michajehu, der Sohn Jimlas.« Josaphat widersprach: »So sollte der König nicht reden!« Der König von Israel rief einen Kämmerer herbei und befahl ihm, so schnell wie möglich Michajehu, den Sohn Jimlas, zu holen.
Er erschien vor dem König, und dieser fragte ihn: »Michajehu, sollen wir gegen Ramot in Gilead in den Krieg ziehen, oder sollen wir darauf verzichten?« Er antwortete ihm: »Ziehe hin! Glück auf! Der Herr gibt es in die Hand des Königs!« Der König fragte: »Wie oft muss ich dich beschwören, mir nichts als die Wahrheit im Namen des Herrn zu sagen?« Darauf verkündete jener: »Ganz Israel sah ich auf den Bergen zerstreut wie Kleinvieh, das des Hirten entbehrt. Und der Herr sprach: Sie haben keine Herren. Jeder kehre ruhig heim!« Da sagte der König von Israel, zu Josaphat gewandt: »Habe ich es dir nicht gesagt: Er wahrsagt mir nie Gutes, sondern nur Übles!?« Michajehu fuhr fort: »Höre darum das Wort des Herrn! Ich sah den Herrn auf seinem Thron sitzen und die gesamte himmlische Heerschar bei ihm zu seiner Rechten und Linken stehen. Der Herr fragte: Wer will Achab betören, dass er hinaufzieht und vor Ramot in Gilead fällt? Der eine meinte dies und der andere jenes. Da trat ein Geist vor, stellte sich hin vor den Herrn und sprach: Ich werde ihn betören. Der Herr fragte ihn: Wodurch? Er gab zur Antwort: Ich will hingehen und will im Munde aller seiner Propheten zu einem Lügengeist werden! Der Herr erwiderte: Du sollst ihn betören und wirst es auch zustande bringen! Geh hin und tue es! So hat nun der Herr einen Lügengeist in den Mund all dieser deiner Propheten gelegt; denn der Herr hat Unheil über dich beschlossen.« 
Der König von Israel und Josaphat, der König von Juda, zogen nun nach Ramot in Gilead hinauf.
Ein Mann jedoch spannte ahnungslos seinen Bogen und traf den König von Israel zwischen den Tragbändern und dem Panzer. Dieser befahl daher seinem Wagenlenker: »Wende um und bringe mich aus der Schlacht; denn ich bin verwundet!« Da aber der Kampf an jenem Tage immer heftiger wurde, blieb der König den Aramäern gegenüber aufrecht in seinem Wagen stehen. Am Abend starb er, und das Blut seiner Wunde hatte sich in die Wagenausbuchtung ergossen. Als die Sonne unterging, erscholl durch das Lager der Ruf: »Jeder in seine Stadt, jeder in sein Land!« So starb der König und kam nach Samaria, wo man ihn begrub. Als man am Teich von Samaria den Wagen wusch, leckten die Hunde sein Blut, und die Dirnen wuschen sich darin nach dem Wort, das der Herr gesprochen hatte.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Dem König hilft nicht sein starkes Heer, der Held rettet sich nicht durch große Stärke; * doch das Auge des Herrn ruht auf allen, die ihn fürchten und ehren.
V. Nichts nützen die Rosse zum Sieg, mit all ihrer Kraft können sie niemand retten. * Doch das Auge des Herrn ruht auf allen, die ihn fürchten und ehren.


Zweite Lesung

Ambrosius († 397)

Aus dem Buch über die Mysterien.

Die Riten nach der Taufe

Nach der Taufe stiegst du herauf zum Bischof. Bedenke, was dann folgte. War es nicht, was David sagt: „Es ist wie ein köstliches Salböl, das vom Kopf hinabfließt auf den Bart, auf Aarons Bart“1? Es ist das Salböl, von dem Salomo sagt: „Dein Name ist hingegossenes Salböl; darum lieben dich die Töchter Jerusalems und folgen dir.“2 Wie viele neugeschaffene Seelen lieben dich heute, Herr Jesus, und sprechen: „Zieh uns hinter dir her, dem Duft deiner Gewänder folgen wir“3! Sie möchten den Duft deiner Auferstehung atmen.
Verstehe, was das Zeichen bedeutet: Deswegen rinnt das Salböl in den Bart Aarons, um dich zu einem auserwählten Geschlecht zu machen, zu einem priesterlichen und königlichen4; denn uns alle salbt die eine Gnade des Geistes zum Reich Gottes und zum Priestertum.
Danach erhieltest du die weißen Kleider zum Zeichen, dass du die Hülle der Sünde abgeworfen und den keuschen Schleier der Unschuld angelegt hast, wie der Prophet sagt: „Entsündige mich mit Ysop, dann werde ich rein; wasche mich, so werde ich weißer als Schnee.“5
Die Kirche, die im Bad der Wiedergeburt die weißen Gewänder angelegt hat, spricht: „Schwarz bin ich, doch schön, ihr Töchter Jerusalems“6, schwarz durch die Schwachheit der menschlichen Natur, schön durch die Gnade. Schwarz ist die Kirche, weil sie aus Sündern besteht; schön durch das Geheimnis des Glaubens. Staunend sprechen die Töchter Israels beim Anblick dieser Gewänder: „Wer ist sie, die da in Weiß heraufsteigt?“7 Sie war schwarz, wieso ist sie jetzt plötzlich weiß?
Christus sieht seine Kirche in weißen Kleidern, die Kirche, für die er selbst schmutzige Gewänder angezogen hatte, wie im Buch des Propheten Sacharja zu lesen ist8. Oder Christus sieht die Einzelseele, die durch das Bad der Wiedergeburt abgewaschen und gereinigt ist. Er spricht: „Schön bist du, meine Freundin, ja, du bist schön. Deine Augen gleichen den Tauben“ 9, in deren Gestalt der Heilige Geist vom Himmel kam.
So bedenke denn, dass du das Siegel des Geistes erhalten hast, „den Geist der Weisheit und der Einsicht, den Geist des Rates und der Stärke, den Geist der Erkenntnis und der Frömmigkeit, den Geist der Furcht des Herrn“10, und bewahre, was du empfangen hast11. Gott, der Vater, hat dich besiegelt, Christus, der Herr, hat dich gefestigt „und hat als ersten Anteil den Geist in dein Herz gegeben“12, wie du es aus der Apostellesung erfahren hast.

(1) Ps 133,2. (2) Hld 1,3 (Vet.Lat.) (3) Hld 1,3 (Vet. Lat) (4) Vgl. 1Petr 2,9. (5) Ps 51,9. (6) Hld 1,5 (vet. Lat) (7) Hld 8,5 (Vet. Lat.) (8) Vgl. Sach 3,3. (9) Hld 4,1 (Vet. Lat) (10) Jes 11,2.3 (Vet. Lat). (11) Vgl. Offenb 3,11. (12) 2Kor 1,21.22.




RESPONSORIUM
R. Als ihr den Glauben annahmt, habt ihr das Siegel des Heiligen Geistes empfangen, * die Erlösung, die uns zum Eigentum Gottes macht.
V. Gott, der uns und euch in Christus festigt, gab uns als ersten Anteil den Geist in unser Herz. * Die Erlösung, die uns zum Eigentum Gottes macht.


ORATION
Gott, unser Vater, steh deinen Dienern bei und erweise allen, die zu dir rufen, Tag für Tag deine Liebe. Du bist unser Schöpfer und der Lenker unseres Lebens. Erneuere deine Gnade in uns, damit wir dir gefallen, und erhalte, was du erneuert hast. Darum bitten wir durch Jesus Christus.



Jahreskreis II

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Joel. (2,12-27)

»Zerreißt euer Herz

»Doch auch jetzt noch«, spricht der Herr, »bekehrt euch zu mir von ganzem Herzen, mit Fasten, Weinen und Klagen!« Zerreißt dabei euer Herz und nicht eure Kleider, bekehrt euch zum Herrn, eurem Gott! Denn gnädig ist er und barmherzig, langmütig und reich an Güte; er lässt sich des Unheils gereuen. Wer weiß, vielleicht gereut es ihn wieder, so dass er zuletzt einen Segen zurücklässt: Speise und Trank zum Opfer für den Herrn, euren Gott!
»Schone deines Volkes!« 
Stoßt ins Horn auf dem Sion, verordnet ein heiliges Fasten, ruft einen Feiertag aus! Versammelt das Volk, beruft die Gemeinde, bringt die Greise herbei, holt die Kinder und die Säuglinge her! Der Bräutigam komme aus seiner Kammer und die Braut aus ihrem Gemach! Zwischen Vorhalle und Altar sollen die Priester weinen, die Diener des Herrn! Sie mögen sprechen: »Verschone, o Herr, dein Volk, und gib nicht dein Erbe der Schmach preis, dass Heidenvölker über sie spotten! Warum soll es heißen unter den Völkern: ›Wo ist denn ihr Gott?‹« 
Die Antwort des Herrn
Nun erwachte der Eifer des Herrn für sein Land, und er erbarmte sich seines Volkes. Der Herr gab seinem Volk Antwort und sprach: »Seht, ich sende euch Korn, Most und Öl, damit ihr euch daran sättigen könnt. Ich lasse euch fortan nicht mehr zur Schmach werden unter den Völkern. Den Feind aus dem Norden nehme ich von euch weg und vertreibe ihn in ein dürres und ödes Land, seinen Vortrab ins Ostmeer, seine Nachhut ins Westmeer. Dann wird sein Gestank aufsteigen und sein Modergeruch sich verbreiten, [weil er so großgetan hat].« 
»Freut euch im Herrn!« 
Fürchte dich nicht, Heimatland, frohlocke und freue dich; denn Großes hat der Herr vollbracht! Fürchtet euch nicht, ihr Tiere des Feldes; denn es grünen die Auen der Steppe! Ja, die Bäume tragen ihre Frucht, Feigenbaum und Weinstock geben ihren vollen Ertrag. Auch ihr, Kinder Sions, frohlockt und freut euch im Herrn, eurem Gott; denn er gibt euch den Mahner zu gerechtem Verhalten; er sendet euch nämlich den Regen herab, Frühregen und Spätregen wie ehedem. Da füllen sich die Tennen mit Korn, die Keltern laufen über von Most und Öl. »Ich aber ersetze euch die Jahre, in denen die Heuschrecke fraß, der Grashüpfer, die Feldschrecke und der Nager, mein gewaltiges Heer, das ich gegen euch sandte. Dann werdet ihr reichlich und satt zu essen haben und werdet den Namen des Herrn, eures Gottes, preisen, der Wunderbares an euch getan. Und mein Volk soll nie mehr beschämt werden! Ihr werdet erkennen, dass ich in Israels Mitte bin. Ich bin ja der Herr, euer Gott, und sonst keiner! Und mein Volk soll nie mehr beschämt werden!

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Jubelt und freut euch im Herrn, eurem Gott! Denn er gab euch einen Lehrer der Gerechtigkeit, * und jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet.
V. Über meine Knechte und Mägde gieße ich in jenen Tagen meinen Geist aus. * Und jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet.


ZWEITE LESUNG

Theophilos von Antiochien († um 186)

Aus dem Buch an Autolycus.

Spruch der Sibylle: Alles beherrschend, erschaut er das Ganze

Ihr Toren in finsterer, lichtloser Nacht,
was müsst ihr im Dunkeln wandeln?
Flieht endlich heraus,
lasst ab von der Nacht,
ergreifet das Licht!
Unsichtbar selber – alles beherrschend,
erschaut er das Ganze.

Nein, sterbliches Fleisch
Kann niemals ihn sehen.
Wie könnte denn Fleisch
Den himmlischen, wahren,
den ewigen Gott,
der den Himmel bewohnt,
mit eigenen Augen erschauen?

Kann doch der Mensch,
der sterblich geborene,
zusammengefügt nur aus Fleisch
und Bein und Geäder,
selbst nicht die strahlende Sonne
unentwegt schauen.

Ehret den einzigen wirklichen Gott,
den Lenker des Alls,
der einzig in Ewigkeit herrscht und regiert
in alles erleuchtendem Licht1.

(1) Vgl. Joh 1,9.


RESPONSORIUM
R. Der Menschensohn wird in der Herrlichkeit des Vaters kommen mit seinen Engeln. * Dann wird er jedem geben, was er für seine Taten verdient.
V. Er richtet den Erdkreis nach Gerechtigkeit, die Nationen nach seiner Wahrheit. * Dann wird er jedem geben, was er für seine Taten verdient.


ORATION
Gott, unser Vater, steh deinen Dienern bei und erweise allen, die zu dir rufen, Tag für Tag deine Liebe. Du bist unser Schöpfer und der Lenker unseres Lebens. Erneuere deine Gnade in uns, damit wir dir gefallen, und erhalte, was du erneuert hast. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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