Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore1Ostern-Freitag

Aus Vulgata
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FREITAG DER OSTEROKTAV

LESEHORE
V. Gott hat uns gezeugt zu lebendiger Hoffnung. Halleluja.
R. Durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Halleluja.


ERSTE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus dem ersten Petrusbrief. 3,18 - 4,11

Das Vorbild Christi
Denn auch Christus starb einmal für die Sünden, als Gerechter für Ungerechte, um euch zu Gott zu führen, nachdem er dem Fleische nach getötet, dem Geiste nach aber lebendig gemacht wurde. Im Geiste ging er auch hin zu den Geistern im Gefängnis und predigte ihnen, die einst nicht gehorchen wollten, als in den Tagen Noes Gottes Langmut zuwartete und die Arche gebaut wurde, in der wenige, nämlich acht Seelen, gerettet wurden durch das Wasser hindurch. Dieses rettet nunmehr auch euch im Gegenbild, der Taufe; sie ist nicht ein Wegnehmen körperlichen Schmutzes, sondern ein Anrufen Gottes um ein gutes Gewissen kraft der Auferstehung Jesu Christi, der zur Rechten Gottes ist, nachdem er [den Tod verschlungen, damit wir Erben des ewigen Lebens würden, und] aufgefahren ist in den Himmel und Engel und Mächte und Gewalten ihm unterworfen wurden.
Absage an die Sünde
Da also Christus im Fleische litt, sollt auch ihr mit derselben Gesinnung euch rüsten; denn wer im Fleische litt, hat aufgehört mit der Sünde, damit er nicht mehr den menschlichen Lüsten, sondern dem Willen Gottes die verbleibende Zeit seiner Erdentage lebe. Denn es ist schon genug, dass ihr die vergangene Zeit im Sinnen und Streben der Heiden zugebracht habt und euer Leben dahinging in Ausschweifungen, Leidenschaften, Trinkgelagen, Schmausereien, Zechgelagen und ausgelassenen Götzenfeiern. Das befremdet sie, dass ihr euch nicht mit ihnen in den gleichen Strom von Liederlichkeit stürzt, und so lästern sie euch. Doch sie werden sich verantworten müssen vor dem, der bereit ist, Lebende und Tote zu richten. Denn deshalb wurde auch Toten das Evangelium verkündet, damit sie zwar Gericht erfahren als Menschen dem Fleische nach, aber lebendig seien im Hinblick auf Gott dem Geiste nach.
Mahnungen; vom Sinn der Leiden
Das Ende aller Dinge hat sich genaht. Seid also besonnen und nüchtern zum Gebet! Vor allem aber habt zueinander beharrliche Liebe; denn Liebe überdeckt eine Menge von Sünden (Spr 10,12). Seid gastlich zueinander, ohne Murren! Dient einander - jeder mit der Gnadengabe, die er empfing - als gute Verwalter der vielgestaltigen Gnade Gottes! Wer predigt, tue es als Verwalter der Worte Gottes; wer einen Dienst versieht, aus der Kraft, die Gott verleiht, damit in allem Gott verherrlicht werde durch Jesus Christus, dem die Herrlichkeit und Macht zu eigen ist von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R, Christus ist der Sünden wegen ein einziges Mal gestorben, der Gerechte für die Ungerechten, um euch zu Gott heimzuführen; * dem Fleisch nach wurde er getötet, dem Geist nach lebendig gemacht. Halleluja, halleluja.
V. Der zur Rechten Gottes sitzt, hat den Tod besiegt und uns zu Erben des Lebens gemacht.* Dem Fleisch nach wurde er getötet, dem Geist nach lebendig gemacht. Halleluja, halleluja.


ZWEITE LESUNG
Cyrill von Jerusalem (386)

Aus einer mystagogischen Katechese.

Die Salbung mit dem Heiligen Geist

Die ihr auf Christus getauft seid und Christus als Gewand angelegt habt (1), seid der verherrlichten Gestalt des Sohnes Gottes nachgebildet worden (2). Gott, der uns im voraus dazu bestimmt hat, seine Söhne zu werden (3), hat uns dem verherrlichten Leib Christi gleichgestaltet (4). Da ihr so an Christus Anteil erhalten habt, werdet ihr nicht mit Unrecht Christen, das heißt „Gesalbte", genannt. Denn von euch sagt Gott: „Tastet meine Gesalbten nicht an, tut meinen Propheten nichts zuleide!" (5) Ihr seid gesalbt worden und habt die Prägung des Heiligen Geistes empfangen. Alles ist im Bild an euch geschehen, da ihr Abbild Christi seid. Auch er wurde im Jordanfluß abgewaschen, verlieh so dem Wasser die Berührung mit der Gottheit und stieg wieder herauf. Der Heilige Geist kam selbst auf ihn herab: der Gleiche ruhte auf dem Gleichen.
In ähnlicher Weise seid auch ihr aus dem Wasser des heiligen Bades wieder heraufgestiegen. Ihr habt das Chrisam erhalten, das Bild dessen, mit dem Christus gesalbt wurde. Es ist der Heilige Geist, von dem der selige Jesaja weissagte und in der Person des Herrn sprach: „Der Geist Gottes, des Herrn, ruht auf mir, denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe." (6) Christus wurde nicht von Menschen und nicht mit stofflichem Öl oder Chrisam gesalbt. Der Vater salbte ihn mit dem Heiligen Geist (7), weil er ihn zum Heiland der ganzen Welt erwählt hatte. So sagt Petrus: „Jesus von Nazaret, den Gott mit dem Heiligen Geist und mit Kraft gesalbt hat" (8).
Der Prophet David ruft: “Dein Thron, du Göttlicher, steht für immer und ewig; das Zepter deiner Herrschaft ist ein gerechtes Zepter. Du liebst das Recht und haßt das Unrecht, darum hat Gott, dein Gott, dich gesalbt mit dem Öl der Freude wie keinen deiner Gefährten." (9) Wie Christus wirklich gekreuzigt und begraben wurde und wirklich auferweckt wurde, so hat die Huld Gottes euch gewährt, daß ihr in der Taufe mit ihm mitgekreuzigt, mitbegraben und miterstanden seid. Gleiches gilt auch von der Salbung. Christus wurde mit dem geistlichen Öl der Freude, mit dem Heiligen Geist, gesalbt. Dieser wird „Öl derf reude" genannt, weil er die Ursache geistlichen Jubels ist. Ihr seid mit Chrisam gesalbt und habt dadurch Gemeinschaft mit Christus und Teilhabe an ihm. Doch sieh zu, daß du nicht meinst, dieses Chrisam sei nur Salbe! Denn wie das Brot der Eucharistie nach der Anrufung des Heiligen Geistes nicht mehr gewöhnliches Brot ist, sondern der Leib Christi, so ist auch dieses heilige Salböl nach der Anrufung nicht mehr das bedeutungslose oder sozusagen gewöhnliche Öl, sondern Gnadengabe Christi und des Heiligen Geistes, wirksam geworden durch die Gegenwart seiner Gottheit. Mit dem heiligen Zeichen werden dir die Stirn und die übrigen Sinne gesalbt. Mit dem sichtbaren Chrisam wird der Leib gesalbt, durch den heiligen und lebendigmachenden Geist wird die Seele geheiligt.

1. Vgl. Gal.3,27. 2. Vgl. Röm.8,29. 3. Vgl. Eph.1,5. 4. Vgl. Phil.3,21. 5. Ps.105,15. 6. Jes.61,1. 7. Vgl. Apg.10,38. 8. Apg.10,38. 9. Ps.45,7.8.


RESPONSORIUM
R. Als ihr den Glauben annahmt, empfingt ihr durch Christus das Siegel des verheißenen Geistes, * die Erlösung, die uns zu Gottes Eigentum macht, zum Lob seiner Herrlichkeit. Halleluja.
V. Gott hat uns sein Siegel aufgedrückt und gab uns als ersten Anteil den Geist ins Herz. * Die Erlösung, die uns zu Gottes Eigentum macht, zum Lob seiner Herrlichkeit. Halleluja.


ZWEITE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus der Apostelgeschichte. 3,11- 4,4

Petrus deutet das Wunder
Weil er sich aber zu Petrus und Johannes hielt, lief alles Volk bei ihnen in der sogenannten Salomonshalle zusammen und war ganz außer sich. Als Petrus das sah, sprach er zum Volk: »Ihr Männer von Israel! Was staunt ihr darüber? Oder was blickt ihr uns an, als hätten wir mit eigener Kraft oder Frömmigkeit bewirkt, dass er gehen kann?
Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter, verherrlichte seinen Knecht Jesus, ihn, den ihr ausgeliefert und verleugnet habt vor Pilatus, als dieser entschied, ihn freizulassen. Ihr jedoch habt den Heiligen und Gerechten verleugnet und habt verlangt, dass euch ein Mörder begnadigt werde. Den Urheber des Lebens aber habt ihr getötet, ihn, den Gott auferweckt hat von den Toten, des sind wir Zeugen. Auf Grund des Glaubens an seinen Namen hat diesem hier, den ihr seht und kennt, sein Name Kraft geschenkt, und der durch ihn wirksame Glaube gab ihm die volle Gesundheit vor euer aller Augen.
Und nun, Brüder, ich weiß, ihr habt aus Unwissenheit gehandelt, ebenso auch eure Führer; Gott aber ließ so in Erfüllung gehen, was er vorausverkündet hat durch den Mund aller Propheten, dass nämlich sein Messias leiden werde. Ändert also euren Sinn und bekehrt euch, damit getilgt werden eure Sünden und so die Zeiten der Erquickung kommen mögen vom Angesicht des Herrn und er den euch vorherbestimmten Christus Jesus sende. Ihn muss der Himmel aufnehmen bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, wovon Gott gesprochen hat durch den Mund seiner heiligen Propheten von alters her. So hat Moses gesagt: ›Einen Propheten wie mich wird euch erstehen lassen der Herr, unser Gott, aus euren Brüdern; auf ihn sollt ihr hören in allem, was er zu euch sagen wird. Es wird aber sein: Ein jeder, der nicht auf diesen Propheten hört, soll ausgerottet werden aus dem Volke‹ (5Mos 18,15.19f) Und alle Propheten, die von Samuel an und weiterhin gesprochen haben, kündeten diese Tage an.
Ihr seid die Söhne der Propheten und des Bundes, den Gott mit euren Vätern geschlossen hat, da er zu Abraham sprach: ›In deinem Samen werden gesegnet sein alle Geschlechter der Erde‹ (1Mos 22,18). Für euch zuerst erweckte Gott seinen Knecht und sandte ihn, euch zu segnen, auf dass ein jeder von euch sich abkehre von euren bösen Werken.« 
Petrus und Johannes vor dem Hohen Rat
Während sie zum Volke redeten, traten die Priester, der Hauptmann des Tempels und die Sadduzäer auf sie zu, voll Unwillen, dass sie das Volk lehrten und in Jesus die Auferstehung von den Toten verkündeten. Sie legten Hand an sie und setzten sie bis zum folgenden Tag in Gewahrsam; denn es war schon Abend. Viele aber von denen, die das Wort vernommen hatten, wurden gläubig, und die Zahl der Männer stieg auf etwa fünftausend.

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )



RESPONSORIUM
R. Gott hat erfüllt, was er durch den Mund aller Propheten im voraus verkündigt hatte. * Halleluja, halleluja.
V. Kehrt um, und tut Buße, damit eure Sünden getilgt werden. * Halleluja, halleluja.


ZWEITE LESUNG

Augustinus (430)

Aus einer Auslegung zum Johannesevangelium.

Die Kirche mit Christus beim heiligen Mahl

„Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch." (1) Über dieses Mahl wollen wir etwas Gutes und Heilbringendes sagen. Vielleicht speist er auch uns. Es wurde erzählt, daß die Jünger, als sie an Land gingen, am Boden ein Kohlenfeuer brennen sahen und darauf Fisch und Brot (2). Das ist nicht so zu verstehen, als ob auch das Brot auf dem Kohlenfeuer gelegen hätte, sondern es ist mitzuhören: Sie sahen. Wiederholen wir das Wort, wo es mitzuhören ist, so lautet der ganze Satz: „Sie sahen ein Kohlenfeuer brennen und Fisch darauf liegen; und sie sahen auch Brot." Der Herr befahl, und sie brachten von den Fischen herzu, die sie selbst gefangen hatten. Der Erzähler erwähnt nicht eigens, daß sie so taten, aber daß der Herr sie es hieß, wird nicht verschwiegen. Es heißt: „Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt!" (3) Wenn er es so wollte, wer wollte meinen, sie hätten es nicht getan? Der Herr bereitete nun den sieben Jüngern ein Mahl von dem Fisch, den sie auf dem Kohlenfeuer liegen sahen. Dazu tat er von den Fischen, die sie selbst gefangen hatten, und natürlich auch von dem Brot, das sie nach der Erzählung ebenfalls gesehen hatten. Der gebratene Fisch bedeutet Christus, der gelitten hat („piscis assus, Christus passus"). Christus ist auch das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist (4). Ihm wird die Kirche eingegliedert, damit sie Anteil an der ewigen Freude erhalte. Deswegen heißt es: „Bringt einige von den Fischen, die ihr gefangen habt!" Alle, die wir darauf hoffen, sollen wissen, daß man unter der Siebenzahl der Jünger an dieser Stelle unsere Gesamtheit verstehen kann und daß wir durch sie am Geheimnis des Leibes Christi teilhaben und zu der gleichen seligen Gemeinschaft gehören werden.
Das ist das Mahl des Herrn mit seinen Jüngern, mit dem Johannes sein Evangelium abschloß, obwohl er von Christus noch vieles andere zu sagen hatte. Es war eine, wie ich meine, erhabene Betrachtung erhabener Wirklichkeiten. Denn hier wird durch den Fang der einhundertdreiundfünfzig Fische dargestellt, wie jene Kirche sein wird, die nur aus guten Menschen besteht. Und denen, die glauben, hoffen und lieben, wird durch das Mahl die Teilnahme an der großen Seligkeit gezeigt.

1. Joh.21,13. 2. Vgl. Joh.21,9. 3. Joh.21,10. 4. Vgl. Joh.6,41.


RESPONSORIUM
R. Er nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch. * Halleluja, halleluja.
V. So offenbarte sich Jesus das dritte Mal seinen Jüngern, seit er von den Toten auferstanden war. * Halleluja, halleluja.


Te Deum


ORATION
Allmächtiger, ewiger Gott, du hast den Bund der Versöhnung mit der Menschheit geschlossen und ihr die österlichen Geheimnisse geschenkt. Gib uns die Gnade, daß wir deine Heilstaten nicht nur im Bekenntnis feiern, sondern sie auch durch unser Leben bezeugen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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