Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore21Sonntag

Aus Vulgata
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Sonntag 21. WOCHE IM JAHRESKREIS

JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG

Aus dem Brief an die Epheser

Der neue Mensch
So sage ich denn und bekräftige es im Herrn: Führet nicht mehr ein Leben, wie die Heiden dahinleben in der eitlen Nichtigkeit ihres Sinnes. Verdunkelt sind sie in ihrem Denken, dem Leben Gottes entfremdet wegen der Verständnislosigkeit in ihrem Innern, wegen der Verstocktheit ihrer Herzen. Haltlos geworden, gaben sie sich der Ausschweifung hin, um unersättlich jeder Art von Unlauterkeit nachzugeben. Ihr aber lerntet nicht derart Christus kennen, sofern ihr von ihm hörtet und unterwiesen wurdet in ihm, wie es Wahrheit ist in Jesus: ablegen sollt ihr im Hinblick auf den früheren Lebenswandel den alten Menschen, der den Weg des Verderbens geht in seinen trügerischen Gelüsten, und neu sollt ihr werden in Geist und Gesinnung, um den neuen Menschen anzuziehen, der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit. (Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM

R Legt den alten Menschen ab und zieht den neuen Menschen an, * damit ihr gerecht und heilig lebt.
V Erneuert euren Geist und Sinn! * Damit ihr gerecht und heilig lebt.


Zweite Lesung

Paul Wilhelm von Keppler († 1926)

Aus der Eröffnungepredigt beim Stuttgarter Katholikentag 1925.

Vater, Sohn und Heiliger Geist
Vater, Sohn und Heiliger Geist – das ist das kürzeste Credo, vom Heiland selbst geprägt. Das ist des Heilandes höchste Offenbarung und größte Lichtgabe. Nur er konnte uns das sagen, denn Gott hat nie jemand gesehen, der eingeborene Sohn, der im Schoße des Vaters ist, er hat es geoffenbart. Das ist der Inbegriff des Heiles, das Fundament des Glaubens, der Ankergrund der Hoffnung, der Urquell der Liebe. Im Nmen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes werden die Kinder getauft, die Ehen eingesegnet, die Priester geweiht, die Kirchen konsekriert, die Sünder absolviert, die Kranken gesalbt und die Toten zur Ruhe bestattet.
Vater, Sohn und Heiliger Geist - diese Dreiheit in der Einheit und Einheit in der Dreiheit ist das Urbild aller wahren Einheit und Einigkeit, jeder lebensvollen Gemeinschaft, jedes echten Friedens. Je weiter die Menschheit abirrt vom dreieinigen Gott, desto heilloser und unheilbarer wird die Zerrissenheit und Friedlosigkeit. Losgelöst von ihm, wird jeder Freundschaftsbund, Liebesbund, Ehebund, Völkerbund brüchig und unzuverlässig. Unsere Gemeinschaft ist an die Dreieinigkeit angeschlossen, ist in sie eingeschlossen. Unsere Kirche ist die Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohne durch den Heiligen Geist.
Hauptzweck und Endzweck unserer Gemeinschaft wie unseres ganzen Lebens ist auch nicht anders als: Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste. Ja, wo bleibt da das allgemeine Wohl?, ruft man erregt uns zu. Die Ehre Gottes ist das Wohl des Volkes. Die Ehre Gottes ist das Heil und das Glück der Menschheit. Die Ehre Gottes ist die höchste Sicherung des Staates und der Obrigkeit. Oh, wenn man das endlich einsehen wollte und das Wort des Herrn: Suchet zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit, alles andere bekommt ihr drein.



RESPONSORIUM
R. Als ihr noch Sklaven der Sünde wart, da wart ihr frei von Christus, * jetzt, da ihr von der Sünde befreit seid, habt ihr einen Gewinn, der zur Heiligung führt.
V. Für Lösegeld wurdet ihr freigekauft. Macht euch nicht zu Sklaven von Menschen. * Jetzt, da ihr von der Sünde befreit seid, habt ihr einen Gewinn, der zur Heiligung führt.


TE DEUM


ORATION
Gott, unser Herr, du verbindest alle, die an dich glauben, zum gemeinsamen Streben. Gib, dass wir lieben, was du befiehlst, und ersehnen, was du uns verheißen hast, damit in der Unbeständigkeit dieses Lebens unsere Herzen dort verankert seien, wo die wahren Freuden sind. Darum bitten wir durch Jesus Christus.


Jahreskreis II

ERSTE LESUNG

Aus dem Brief an Titus (1,1-16)

Paulus, Knecht Gottes, Apostel Jesu Christi um des Glaubens der Auserwählten Gottes willen und der Erkenntnis der Wahrheit, wie sie der Frömmigkeit entspricht, in der Hoffnung auf das ewige Leben, das verheißen hat der untrügliche Gott vor ewigen Zeiten; offenbar aber machte er sein Wort zu seiner Zeit in der Verkündigung, mit der ich betraut wurde nach dem Auftrag Gottes, unseres Erretters. An Titus, sein wahres Kind im gemeinsamen Glauben: Gnade und Friede von Gott, dem Vater, und von Christus Jesus, unserem Heiland.
Bestellung von Vorstehern
Ich ließ dich dazu in Kreta zurück, dass du das Fehlende ordnest und in den einzelnen Städten Presbyter einsetzest, wie ich es dir auftrug: Ein solcher sei unbescholten, Mann einer einzigen Frau und Vater gläubiger Kinder, denen nicht Ausschweifung nachgesagt wird oder Unbotmäßigkeit.
Denn der Bischof soll als Hauswalter Gottes untadelig sein, nicht selbstherrlich, nicht zornmütig, nicht trunksüchtig, nicht gewalttätig, nicht auf unlauteren Gewinn bedacht, sondern gastfreundlich, gütig, besonnen, gerecht, ehrbar, enthaltsam. Er halte sich an das verlässige Wort, der Lehre entsprechend, damit er imstande sei, in der gesunden Lehre zu ermahnen und die Widersacher zu widerlegen.
Abwehr der Irrlehrer
Es gibt ja viele Widerspenstige, Schwätzer und Verführer, besonders die aus der Beschneidung, denen man den Mund stopfen muß; denn sie bringen ganze Häuser durcheinander, indem sie aus schnöder Gewinnsucht ungehörige Lehren verbreiten. Es sagte ja einer von ihnen als ihr eigener Prophet: »Kreter sind immerdar Lügner, schlimme Bestien, faule Bäuche.« Dieses Zeugnis ist wahr. Darum weise sie mit aller Strenge zurecht, damit sie gesund bleiben im Glauben und nicht auf jüdische Fabeln hören und auf Satzungen von Menschen, die von der Wahrheit sich abkehren. Den Reinen ist alles rein; den Befleckten aber und Ungläubigen ist nichts rein, sondern sowohl ihr Verstand ist befleckt als auch ihr Gewissen. Gott zu kennen, behaupten sie, doch in ihren Werken verleugnen sie ihn; ein Greuel sind sie, unbekehrbar und unfähig zu jeder guten Tat.

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Mir, dem Geringsten unter allen heiligen wurde diese Gabe geschenkt: Ich soll den Heiden den unergründlichen Reichtum Christi verkündigen; * in ihm haben wir den freien Zugang durch das Vertrauen, das der Glaube schenkt.
V. Durch ihn haben wir Gnade und Apostelamt erhalten, um in seinem Namen alle Heiden zum Gehorsam des Glaubens zu führen. * in ihm haben wir den freien Zugang durch das Vertrauen, das der Glaube schenkt.


ZWEITE LESUNG

Hildegard von Bingen († 1179)

Aus dem Brief an Bischof Eberhard von Bamberg

Vater und Sohn und Heiliger Geist
Im Vater west die Ewigkeit. Das heißt: Die Ewigkeit kann man nicht verkleinern und nicht vergrößern. Denn die Ewigkeit gleicht einem Rad, das weder Anfang noch Ende hat. So ist die Ewigkeit im Vater vor jeder Kreatur, da sie immer und immer Ewigkeit war. Und was ist die Ewigkeit? Gott. Ewigkeit ist aber einzig dadurch Ewigkeit, dass sie unendliches Leben ist. Daher lebt Gott in Ewigkeit. Leben geht aber nicht hervor aus Sterblichkeit, sondern Leben west im Leben. Kein Baum bleibt ohne Grünkraft, kein Stein ohne Feuchtigkeit, kein Geschöpf ohne die ihm eigene Kraft. Inwiefern?
Das Wort des Vaters schuf jegliche Kreatur in seinem Auftrag. So ist der Vater in seiner gewaltigen Kraft nicht untätig. Gott wird deshalb „Vater“ genannt, weil alles von ihm seinen Ursprung nimmt. Was im Vater west, ist nicht wie das im Menschen Wesende: zweifelhaft, vergangen oder zukünftig, neu oder alt; sondern alles, was im Vater ist, ist unwandelbar, beständig.
Im Sohn west die Gleichheit. Auf welche Weise? Alle Geschöpfe waren vor der Zeit im Vater, er ordnete sie in sich, danach schuf sie der Sohn im Werk. Wie ist das zu verstehen? Es ist ähnlich wie beim Menschen, der das Wissen um ein großes Werk in sich trägt, das er hernach durch sein Wort an den Tag bringt, so dass es unter Beifall in die Welt tritt. Der Vater ordnet, der Sohn wirkt. Denn der Vater hat alles in sich geordnet, und der Sohn hat es im Werk vollendet. Er ist das Licht vom Licht, das im Anfang war, vor aller Zeit, in der Ewigkeit. Dieses Licht ist der Sohn, der aus dem Vater aufglänzt. Und der Sohn zog das zuvor nicht leibhaft erschienene Gewand der Menschennatur an, die er aus Lehm gebildet hatte. So hatte Gott alle seine Werke im Blick vor sich als „Licht“ (als Abbilder des Sohnes), und als er sprach: „Es werde!“, zog jegliches das seiner Art gemäße Gewand an.
Im Heiligen Geist west die Verbindung von Ewigkeit und Gleichheit. Der Heilige Geist ist wie ein Feuer, nicht ein auslöschbares, das bald in Flammen aufscheint, bald erlischt. Denn der Heilige Geist durchströmt und verbindet die „Ewigkeit“ und die „Gleichheit“ so, dass sie eins sind, wie der Mensch ein Bündel zusammenschnürt – denn das Bündel wäre, wenn es nicht zusammengeschnürt würde, kein Bündel, sondern fiele auseinander. Oder wie der Schmied zwei Erzstücke durch Feuer zu einem verbindet. Er ist wie ein kreisendes Schwert, das nach allen Seiten geschwungen wird. Er ist das Festigende und das Belebende. Ohne den heiligen Geist wäre die Ewigkeit nicht Ewigkeit. Ohne den Heiligen Geist wäre die Gleichheit nicht Gleichheit. Der Heilige Geist ist in beiden und eins mit ihnen in der Gottheit, ein Gott.


RESPONSORIUM
R. Im Auftrag des Vaters schuf das Wort jegliche Kreatur. * So ist der Vater in seiner gewaltigen Kraft nicht untätig.
V. Der Vater ordnet, der Sohn wirkt. * So ist der Vater in seiner gewaltigen Kraft nicht untätig.

TE DEUM

ORATION
Gott, unser Herr, du verbindest alle, die an dich glauben, zum gemeinsamen Streben. Gib, dass wir lieben, was du befiehlst, und ersehnen, was du uns verheißen hast, damit in der Unbeständigkeit dieses Lebens unsere Herzen dort verankert seien, wo die wahren Freuden sind. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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