Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore24Samstag

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Samstag 24. WOCHE IM JAHRESKREIS

JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG


Aus dem zweiten Buch der Könige (15,1-5.32-35; 16,1-8)

Im siebenundzwanzigsten Jahre des Königs Jerobeam von Israel wurde Asarja, der Sohn des Amazja, König von Juda. Er war sechzehn Jahre alt, als er zu herrschen anfing, und regierte zweiundfünfzig (?) Jahre in Jerusalem. Der Name seiner Mutter war Jecholja; sie stammte aus Jerusalem. Er tat, was dem Herrn wohlgefiel, ganz wie sein Vater Amazja getan hatte. Nur die Höhen wurden nicht abgeschafft. Das Volk opferte und räucherte noch immer auf den Höhen. Der Herr aber schlug den König. Er ward aussätzig bis zu seinem Todestag und wohnte in einem abgesonderten Haus, während Jotam, der Sohn des Königs, die Verwaltung des Krongutes führte und den Bürgern des Landes Recht sprach.
Im zweiten Jahr Pekachs, des Sohnes Remaljas, des Königs von Israel, wurde Jotam, der Sohn Ussias, König von Juda. Er war fünfundzwanzig Jahre alt, als er zu herrschen begann, und regierte sechzehn Jahre in Jerusalem. Der Name seiner Mutter war Jeruscha, die Tochter Zadoks. Er tat, was dem Herrn wohlgefiel, ganz wie sein Vater Ussia getan hatte. Nur die Höhen wurden nicht abgeschafft. Immer noch opferte und räucherte das Volk auf den Höhen. Er baute das obere Tor am Hause des Herrn.
Im siebzehnten Jahre Pekachs, des Sohnes Remaljas, wurde Achas, der Sohn Jotams, König von Juda. Achas war zwanzig Jahre alt, als er König wurde. Er regierte sechzehn Jahre in Jerusalem, tat aber nicht wie sein Ahnherr David, was dem Herrn, seinem Gott, gefiel. Er wandelte vielmehr auf dem Pfad der Könige von Israel. Seinen Sohn ließ er sogar durchs Feuer gehen, wie es den scheußlichen Sitten der Völker entsprach, die der Herr vor den Israeliten vertrieben hatte. Er opferte und räucherte auf den Höhen und Hügeln und unter jedem grünen Baum.
Krieg mit Aram und Israel
Damals zogen der Aramäerkönig Rezin und Pekach, der Sohn des Remalja, der König von Israel, zum Krieg wider Jerusalem. Sie schlössen Achas ein, konnten ihn aber nicht zu einer Entscheidungsschlacht zwingen. Zur gleichen Zeit brachte Rezin, der Aramäerkönig, Elat an Edom zurück. Er vertrieb die Judäer aus Elat; dann kamen die Edomiter und ließen sich dort bis zum heutigen Tag nieder. Da sandte Achas Boten an Tiglatpileser, den König von Assur, und ließ ihm sagen: »Dein Knecht und dein Sohn bin ich. Ziehe herbei und hilf mir aus der Gewalt des Aramäerkönigs und des israelitischen Königs, die mich angegriffen haben!« Achas nahm das Silber und Gold, das sich im Tempel und in den Schatzkammern des Königspalastes befand, und sandte es dem König von Assur als Bestechungsgeschenk.


(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Die Könige zogen zum Krieg gegen Jerusalem. * Sie schlossen Ahas ein, konnten ihn aber nicht besiegen.
V. Gott sprach zu Ahas: Dein Herz verzage nicht. * Sie schlossen Ahas ein, konnten ihn aber nicht besiegen.


Zweite Lesung

Gregor von Nazianz († um 390)

Aus einer Rede über das rechte Verhältnis der Menschen untereinander.

Gleichheit aller Menschen

Ahmen wir den ersten und höchsten Grundsatz Gottes nach, der über Gerechte und Sünder regnen lässt und das Licht der Sonne allen gleichmäßig sendet1. Die weite Erde, die Gewässer und die Wälder hat er allen irdischen Lebewesen zur Verfügung gestellt. Die Luft gab er den Vögeln, das Wasser den Wassertieren. Die wichtigsten Lebensmittel spendet er allen reichlich. Aber die Menschen suchen Gold und Silber, weiche Kleider, leuchtende Edelsteine und andere Eitelkeiten, Ursache für Zwietracht, Krieg und Tyrannei.
Im Anfang war das nicht so2. Gott schuf den Menschen als freies Wesen, und seine Freiheit war nur durch Gebote eingeschränkt. Er macht ihn reich durch die Gaben des Paradieses. All das war durch den einen Stammvater auch für die späteren Menschen bestimmt. Die Beachtung der Gebote bedeutete Freiheit und Reichtum. Ihre Übertretung bewirkte Armut du Knechtschaft.
Beachte die ursprüngliche Gleichheit, nicht die spätere Ungleichheit der Menschen. Halte dich an das Gesetz Gottes und nicht an das des Herrschers dieser Welt. Komm der Natur nach Kräften zu Hilfe, und ehre die alte Gleichheit der Menschen. Wenn du gesund bist und mehr hast, als du brauchst, so gib den Armen und Kranken! Wenn du frohen und heiteren Gemütes sein darfst, so hilf den Trauernden und Betrübten; wenn du im Glück bist, tröste jene, die mit Widerwärtigkeiten zu kämpfen haben. Tu das aus Dankbarkeit gegen Gott dafür, dass du zu den Glücklichen gehörst, die wohltun dürfen, und nicht zu denen, die auf fremde Wohltaten angewiesen sind. Tu Gutes nicht allein mit deinem Besitz, sondern gib auch durch deine Güte, beschenke sie nicht bloß mit Gold, sondern auch durch deine Tugend. Wenn du mehr sein willst als deine Mitmenschen, dann sei es durch mehr Güte. Zeige dich gegenüber den Menschen in Not, wie Gott sich ihrer erweist; ahme ihn nach in seiner Huld und Güte.

(1) Vgl. Mt 5,45. (2) Vgl. Mt 19,8.


RESPONSORIUM
R. Gott lässt seine Sonne aufgehen über Gute und Böse; * er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.
V. Ahmt Gott nach in seiner Huld. * Er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.


ORATION

Gott, du Schöpfer und Lenker aller Dinge, sieh gnädig auf uns. Gib, dass wir dir mit ganzem Herzen dienen und die Macht deiner Liebe an uns erfahren. Darum bitten wir durch Jesus Christus.


Jahreskreis II

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Baruch. (3,9-15.24-4,4)


(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )

Höre, Israel, die Gebote des Lebens; merket auf, um Einsicht zu erlangen! Wie kommt es, Israel, wie (kommt es), dass du im Feindesland weilst, dass du dahinsiechst in fremdem Land, dass du unreinen Leichen ähnlich bist, zu denen gerechnet, die ins Grab gesunken? Du hast den Quell der Weisheit verlassen! Wärest du gewandelt auf Gottes Weg, könntest du in Frieden leben für immer. Nun lerne, wo Einsicht ist, wo Kraft, wo Klugheit, auf dass du zugleich erkennest, wo es langes Leben und Lebensglück gibt, wo strahlende Augen und Frieden!
Kein Mensch fand die Stätte der Weisheit
Wer hat je ihre Stätte gefunden, und wer ist bis zu ihren Schatzkammern gelangt?
0 Israel, wie groß ist die Wohnstatt Gottes und wie weit die Stätte seines Eigentums! Groß und unendlich, hoch und unermesslich! Dort wurden die Riesen geboren, die berühmten, die in der Urzeit lebten, hoch an Wuchs, kundig des Krieges. Nicht diese hat Gott sich erwählt, noch den Weg zur Weisheit ihnen gezeigt. So gingen sie zugrunde, da ihnen Einsicht fehlte, gingen zugrunde infolge ihrer Torheit. Wer stieg zum Himmel hinauf und holte sie und brachte sie aus den Wolken herab? Wer fuhr übers Meer und fand sie auf, und wer erwarb sie für lauteres Gold? Keiner ist, der den Weg zu ihr wüsste, und niemand kennt den Pfad zu ihr.
Nur Gott, der Allwissende, besitzt die Weisheit
Nur der Allwissende kennt sie, hat sie entdeckt kraft seiner Einsicht. Er hat ja die Erde für immer gegründet und sie mit Tieren bevölkert. Er sendet den Blitz, und dieser fährt los; er ruft ihn, und jener gehorcht ihm mit Zittern. Froh leuchten die Sterne auf ihren Posten; er ruft sie, und sie sprechen: »Hier sind wir!« Sie leuchten mit Freude für den, der sie schuf. Das ist unser Gott; keiner gilt neben ihm.
Der Anteil Israels
Er hat jeden Weg zur Weisheit erkundet, hat sie Jakob, seinem Knecht, verliehen und Israel, seinem Liebling. 38 Hierauf erschien sie auf Erden und verkehrte unter den Menschen.
Sie ist das Buch der Gottesgebote, das Gesetz, das auf ewig besteht. Alle, die an ihr festhalten, finden das Leben; die sie verlassen, verfallen dem Tod. Bekehre dich, Jakob, ergreife sie, wandle im Glanz ihres Lichtes! Gib deinen Ruhm keinem anderen preis und dein Glück keinem fremden Volke! Heil uns, Israel, weil uns bekannt ist, was Gott gefällt! –

RESPONSORIUM
R. O Tiefe des Reichtums, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! * Wie unergründlich sind deine Entscheidungen, wie unerforschlich seine Wege!
V. Der Allwissende kennt die Weisheit und verlieh sie Israel, seinem Liebling. * Wie unergründlich sind deine Entscheidungen, wie unerforschlich seine Wege!


ZWEITE LESUNG

Petrus Chrysologus († 450)

Aus einer Predigt über die Ebenbildlichkeit des Menschengeschlechtes mit Christus.

Das Wort, Gottes Weisheit, ist Fleisch geworden

Der heilige Apostel Paulus spricht von zwei Menschen, von denen das Menschengeschlecht abstamme: von Adam und Christus. Er spricht von zwei Menschen, die sich leiblich gleichen, aber an Würde sich unterscheiden, die sich in der menschlichen Gestalt ähnlich sind, in ihrem Ursprung aber ganz verschieden: Paulus sagt: „Adam, der Erste Mensch, wurde ein irdisches Lebewesen. Der Letzte Adam wurde lebendigmachender Geist.“1
Jener erste ist von diesem letzten geschaffen worden und hat auch von ihm die Seele erhalten, damit er lebendig wurde. Der Letzte Adam hat sich als Schöpfer selbst gebildet, braucht von keinem anderen Leben zu erwarten, sondern er allein spendet allen das Leben. Jener ist aus gewöhnlichem Lehm gemacht, dieser geht aus dem kostbaren Schoß der Jungfrau hervor. Bei jenem wird die Erde zu Fleisch, in diesem wurde das Fleisch zur Würde Gottes erhoben.
Dieser letzte Adam ist es, der bei der Formung dem ersten sein Bild aufprägte. Daher kam es, dass er seine Gestalt annahm und seinen Namen empfing, damit ihm nicht verlorenging, was er zu seinem Bild gemacht hatte. Der Erste Adam, der Letzte Adam: Der Erste hat einen Anfang, der Letzte hat kein Ende, weil dieser Letzte in Wirklichkeit der Erste ist. Sagt er doch: „Ich bin das Alpha und das Omega.“2
„Ich bin das Alpha“, das heißt: ohne Anfang. „Ich bin das Omega“, das heißt: ohne Ende. „Aber zuerst kommt nicht das Überirdische, zuerst kommt das Irdische, dann das Überirdische.“3 Die Erde ist gewiss früher als die Frucht, aber nichts so kostbar wie sie. Die Erde verlangt Seufzen und Mühen, die Frucht spendet Dasein und Leben. Mit Recht jubelt der Prophet über solche Frucht: „Unser Land gibt seinen Ertrag.“4 Welchen Ertrag? Jenen, von dem er anderswo sagt: „Einen Spross aus deinem Geschlecht will ich setzen auf deinen Thron.“5 „Der Erste Mensch stammt von der Erde und ist Erde; der Zweite stammt vom Himmel.“6
„Wie der von der Erde irdisch war, so sind es auch seine Nachfahren. Und wie der vom Himmel himmlisch ist, so sind es auch seine Nachfahren.“7
Bereits nach dem Bild unseres Herrn wiedergeboren, von Gott als Kinder angenommen, lasst uns in voller Ähnlichkeit das volle Bild unseres Schöpfers tragen, nicht in der Erhabenheit, wie er sie allein besitzt, sondern in Unschuld, Arglosigkeit, Milde, Geduld, Demut, Barmherzigkeit, Eintracht, worin der Schöpfer uns dem Werden und dem Sein nah verbunden sein wollte.

(1) 1Kor 15,45. (2) Offenb 1,8. (3) 1Kor 15,46. (4) Ps 85,13. (5) Ps 132,11. (6) 1Kor 15,47. (7) 1Kor 15,48.


RESPONSORIUM
R. Wie es durch die Übertretung eines einzigen für alle Menschen zur Verurteilung kam, * so wird es auch durch die gerechte Tat eines einzigen für alle Menschen zur Gerechtsprechung kommen, die Leben gibt.
V. Wie durch einen einzigen Menschen die Sünde in die Welt kam und durch die Sünde der Tod. * So wird es auch durch die gerechte Tat eines einzigen für alle Menschen zur Gerechtsprechung kommen, die Leben gibt.


ORATION
Gott, du Schöpfer und Lenker aller Dinge, sieh gnädig auf uns. Gib, dass wir dir mit ganzem Herzen dienen und die Macht deiner Liebe an uns erfahren. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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