Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore25.November

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25. November
Hl. Katharina von Alexandrien, Jungfrau, Märtyrin


Gregor von Nazianz (+ 390)

Aus der Trauerrede auf Basilius den Großen

Das Gut der Bildung

Ich glaube, darin stimmen alle Verständigen überein, dass Bildung das erste unserer Güter ist: nicht nur jene hocherhabene, uns eigene, die jede Anmut und jeden Schmuck der Rede verschmäht und sich nur an das Heil und die Schönheit der Wahrheiten hält, sondern auch die heidnische, welche die meisten Christen als schädlich und gefährlich und als von Gott wegführend verachten. Denn wir dürfen Himmel und Erde, die Luft und alles was dazu gehört, nicht deshalb verachten, weil einige eine verkehrte Anschauung davon gehabt haben, indem sie die Werke Gottes als Gott verehrten. Wir müssen vielmehr davon gebrauchen, was zum Leben und zur Freude dienlich ist, und vermeiden, was gefährlich ist, indem wir nicht wie die Unverständigen dem Schöpfer die Schöpfung feindlich gegenüberstellen, sondern aus den Werken den Werkmeister erkennen und wie der Apostel sagt; alles Denken gefangen nehmen, so dass es Christus gehorcht1.
Unseres Wissens ist weder Feuer noch Speise, noch Eisen oder sonst etwas an sich ganz nützlich oder schädlich, sondern je nachdem, wie die Gebrauchenden es wollen.
So haben wir auch von den Heiden Wissenschaften übernommen, die sich mit der Erforschung und Untersuchung der Dinge befassen, jedoch verschmäht, was zu Irrtum und zum Abgrund der Verderbnis führt. Dadurch sind wir sogar in der der Gottesfurcht gefördert worden, indem wir durch das weniger Gute zur Erkenntnis des Besseren gelangten und uns aus ihrer Ohnmacht eine Stütze des Glaubens schufen. Demnach ist Bildung nicht zu verachten, wie einige meinen, sondern es sind als töricht und ungebildet zu betrachten, die eine solche Ansicht haben und wollen, dass alle mit ihnen übereinstimmen, damit ihre Unwissenheit bei der allgemeinen Unwissenheit verborgen bleibe und ihre Unwissenheit nicht bekannt werde.

(1) Vgl. 2 Kor 10,5.


RESPONSORIUM
R. Der Herr gibt den Weisen die Weisheit und den Verständigen den Verstand. * Tiefe und verborgene Dinge enthüllt er, bei ihm wohnt das Licht.
V. Das alles wirkt der eine und gleiche Geist; einem jeden teilt er seine besonderen Gaben zu, wie er will. * Tiefe und verborgene Dinge enthüllt er, bei ihm wohnt das Licht.


ORATION

Herr, unser Gott, du offenbarst uns in der Bedrängnis die Macht deines Erbarmens. Von dir empfing die heilige Katharina die Gnade, das Martyrium zu bestehen. Von dir komme auch uns die Kraft, in aller Not auf deine Hilfe zu vertrauen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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