Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore26Dienstag

Aus Vulgata
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Dienstag 26. WOCHE IM JAHRESKREIS

JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG


Aus dem zweiten Buch der Könige. (17,1-18)

Im zwölften Jahr des Königs Achas von Juda wurde Hosea, der Sohn des Ela, König. Er herrschte in Samaria neun (?) Jahre über Israel. Er tat, was dem Herrn mißfiel, doch nicht in der gleichen Weise wie die Könige von Israel vor ihm. Gegen ihn zog Salmanassar, der König von Assur, in den Krieg. Hosea wurde ihm untertan und zahlte ihm Tribut. Dann aber entdeckte der König von Assur, daß Hosea in eine Verschwörung verwickelt war. Er hatte nämlich Boten an Sewe, den König von Ägypten, gesandt und die jährliche Abgabe an den König von Assur nicht mehr abgeführt. Der König von Assur ließ Hosea festnehmen und in das Gefängnis werfen. Jetzt zog der Assyrerkönig gegen das ganze Land heran, kam nach Samaria und belagerte es drei Jahre. Im neunten Jahr Hoseas nahm der König von Assur Samaria ein und führte die Israeliten in die Verbannung nach Assur, indem er sie in Chalach, am Chabor, dem Flusse Gosans, und in den Mederstädten ansiedelte.
Der Herr zürnt Israel - Gefangenschaft als Strafe
Das geschah, weil die Israeliten sich gegen den Herrn, ihren Gott, versündigt hatten, der sie aus Ägypten, aus der Gewalt Pharaos, des Königs von Ägypten, fortgeführt hatte. Sie erwiesen fremden Göttern Verehrung. Man wandelte nach den Bräuchen der Völker, die der Herr vor den Israeliten vertrieben hatte, und nach dem Beispiel, das die Könige von Israel gaben. Die Israeliten ersannen gegen den Herrn, ihren Gott, Dinge, die nicht recht waren. Sie bauten sich Höhen in allen ihren Städten, vom Wächterturm bis zur befestigten Stadt Sie errichteten sich Weihesteine und Ascheren auf jedem hohen Hügel und unter jedem grünen Baum. Auf allen Höhen räucherten sie wie die Völker, die der Herr vor ihnen in die Verbannung getrieben hatte. Sie trieben üble Dinge, wodurch sie den Herrn beleidigten. Sie dienten den Götzen, was der Herr ihnen ausdrücklich verboten hatte. Der Herr aber warnte Israel und Juda durch alle seine Propheten und durch jeden Seher, indem er verkünden ließ: »Kehrt um von euren schlechten Wegen und haltet meine Befehle und Satzungen genau nach dem Gesetz, das ich euren Vätern aufgetragen und euch durch meine Diener, die Propheten, vermittelt habe!« Doch sie hörten nicht, sondern waren halsstarrig wie ihre Väter, die dem Herrn, ihrem Gott, keinen Glauben schenkten. Sie verwarfen seine Gebote, seinen Bund, den er mit ihren Vätern geschlossen, und seine Mahnungen, die er ihnen gegeben hatte. Hinter dem Nichts gingen sie her und wurden selbst ein Nichts, und hinter den Heidenvölkern, obwohl der Herr ihnen befohlen hatte, sie nicht nachzuahmen. Sie übertraten alle Befehle des Herrn, ihres Gottes, machten sich zwei gegossene Kälber, verfertigten eine Aschera, beteten das ganze Heer des Himmels an und dienten dem Baal. Ihre Söhne und Töchter ließen sie durch das Feuer gehen und trieben Zauberei und Wahrsagerei. Sie gaben sich dazu her, das zu tun, was dem Herrn missfiel, und ihn so zu beleidigen.
Darum zürnte der Herr gewaltig über Israel und verwarf es vor seinem Angesicht. Nur der Stamm Juda allein blieb übrig.


(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Das Volk ließ sich nicht zur Umkehr bewegen. Sie haben nicht von ihren Sünden gelassen, bis Gott sie aus ihrem Land verstieß. * Sie wurden in alle Welt zerstreut.
V. Nur wenige haben getan, was Gott gefällt, andere aber viele Sünden begangen. * Sie wurden in alle Welt zerstreut.


Zweite Lesung

Cyrill von Alexandrien († um 444)

Aus einer Auslegung zum Buch Genesis.

Durch Tod zum Leben

In jenen Tag wird der „Sohn des Verderbens“ aufstehen, „der Widersacher, der sich über alles, was Gott oder Heiligtum heißt, so sehr erhebt, dass er sich sogar als Gott ausgibt“1.
Denn der Erlöser selbst sprach: „Es wird eine so große Not kommen, wie es noch nie eine gegeben hat, seit die Welt besteht, und wie es auch keine mehr geben wird.“2 Wenn dann die Verfolgung ausbrechen wird gegen jeden Auserwählten und Glaubenstreuen, wenn die Schreckensherrschaft furchtbar und unerträglich wird, wird dann die Kirche eine Zeitlang aufhören? Wird sie sterben? Ist das ihr Heimgehen in ein besseres Leben?
Das Sterben ist für die Kirche, die noch auf Erden lebt, der Weg zu höherem Leben in Christus, zur Wandlung in Besseres, in Himmlisches. Paulus sagt: „Ihr seid gestorben, und euer Leben ist mit Christus verborgen in Gott. Wenn unser Leben offenbar wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit“3; und der Apostel fährt fort: „Darum tötet, was irdisch an euch ist.“4 Wir müssen aber nach dem Wort des Apostels5 die Glieder unseres Leibes abtöten, Lust und Laster und alles, was damit verwandt ist. Das ist der Tod, den die Schar der Glaubenden, d. h. die Kirche, in Christus erleidet. Aber dieser Tod führt uns in ein anderes Leben, so wahr unser Leben gewandelt wird: aus Vergänglichkeit in Unvergänglichkeit, vom Tod zum Leben, von Schwachheit zur Kraft, von Schmach zur Herrlichkeit, aus der Enge dieser Zeit ins ewige Leben6. So wird es sein, so werden wir ganz mit Christus zusammensein7. Durch ihn und mit ihm sei Gott dem Vater Herrlichkeit und Macht mit dem Heiligen Geist in Ewigkeit. Amen.

(1) 2Thess 2,4. (2) Mt 24,21. (3) Kol 3,3-4. (4) Kol 3,5. (5) Vgl. Kol 3,5. (6) Vgl. 1Kor 15,42.43.51-52. (7) Vgl. 2Thess 4,17.


RESPONSORIUM
R. Christus, euer Leben, wird erscheinen; * ihr werdet mit ihm erscheinen in Herrlichkeit.
V. Euer Leben ist in Gott verborgen in Christus. * Ihr werdet mit ihm erscheinen in Herrlichkeit.


ORATION
Großer Gott, du offenbarst deine Macht vor allem im Erbarmen und im Verschonen. Darum nimm uns in Gnaden auf, wenn uns auch Schuld belastet. Gib, dass wir unseren Lauf vollenden und zur Herrlichkeit des Himmels gelangen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.


Jahreskreis II

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Judit. (6,1-8.10-7,1.4-5)

Als sich der Lärm der Männer im Kreis der Ratssitzung gelegt hatte, sprach Holophernes, der Oberbefehlshaber der assyrischen Streitkräfte, zu Achior vor allen Fremdstämmigen und Moabitern: »Wer bist du denn, Achior, und ihr Söldlinge Ephraims, dass du unter uns heute als Wahrsager auftrittst und sagst, man solle gegen das Geschlecht Israel keinen Krieg führen, weil ihr Gott den Schild über sie halten werde? Wer ist denn überhaupt Gott außer Nabuchodonosor? Dieser wird seine Kraft aussenden und sie von der Oberfläche der Erde vertilgen, ohne dass ihr Gott sie errettet. Wir aber, seine Knechte, werden sie schlagen wie einen einzigen Mann. Sie werden der Kraft unserer Rosse keinen Widerstand leisten. Wir werden sie damit überschwemmen; ihre Berge sollen mit ihrem Blut getränkt und ihre Ebenen mit ihren Leichen angefüllt werden. Das Auftreten ihrer Füße wird vor uns nicht standhalten, sondern gänzlich müssen sie zugrunde gehen! So befiehlt der König Nabuchodonosor, der Herr der ganzen Erde. Er sprach es, und die Worte seiner Rede werden nicht ins Leere gehen. Du aber, Achior, Söldling Ammons, der du diese Worte am Tag deines Unheils sprachst, sollst mein Antlitz vom heutigen Tag an nicht mehr schauen, bis ich am Geschlecht der aus Ägypten Hergelaufenen Rache genommen habe! Dann wird das Eisen meines Heeres und der Speer meiner Diener deine Seiten durchbohren. Inmitten ihrer Erschlagenen wirst du liegen, wenn ich zurückkehre. Meine Knechte werden dich nun fortführen in das Gebirgsland und dich in eine der Städte an den Aufstiegsstraßen bringen. Nicht sollst du umkommen, bis du mit ihnen zusammen zugrunde gehst.
Auslieferung Achiors nach Betylua
Da befahl Holophernes seinen Knechten, die in seinem Zelt standen, Achior zu ergreifen, ihn nach Betylua zu schaffen und den Israeliten auszuliefern. Seine Knechte ergriffen ihn und brachten ihn zum Lager hinaus in die Ebene, stiegen aus der Ebene zum Gebirgsland hinauf und kamen zu den Quellen, die unterhalb Betyluas lagen. Als die Männer in der Stadt auf der Bergspitze sie sahen, griffen sie zu ihren Waffen und verließen die Stadt auf der Bergspitze. Alle Schleuderer besetzten den Aufstiegsweg zu ihnen und schleuderten Steine gegen jene. Sie aber suchten Deckung unten am Berg, banden den Achior und ließen ihn am Fuß des Berges liegen. Dann begaben sie sich zu ihrem Herrn zurück.
Achiors Aufnahme
Die Israeliten aber kamen aus ihrer Stadt herab, näherten sich ihm, lösten seine Fesseln und führten ihn nach Betylua. Sie brachten ihn vor die leitenden Männer ihrer Stadt. Dies waren damals Ozias, der Sohn des Micha, aus dem Stamme Simeon, Chabris, der Sohn des Gotoniel, und Charmis, der Sohn des Melchiel. Sie riefen alle Stadtältesten; auch ihre gesamte Jungmannschaft und die Frauen strömten in die Versammlung. Sie stellten Achior in die Mitte ihres ganzen Volkes, und Ozias fragte ihn über die Vorgänge aus. Er entgegnete und meldete ihnen die Reden, die in der Ratssitzung des Holophernes gehalten worden waren, und alle Worte, die er selbst vor den assyrischen Heerführern gesprochen hatte, und was Holophernes gegen das Haus Israel großsprecherisch geäußert hatte. Da fiel das Volk nieder und betete Gott an. Sie riefen und flehten: »Herr, Gott des Himmels, schaue hernieder auf ihren Hochmut und erbarme dich der Demütigung unseres Volkes! Blicke auf das Antlitz derer, die sich dir heute geweiht haben!« Dann trösteten sie Achior und lobten ihn sehr. Ozias nahm ihn nach der Versammlung in sein Haus und gab den Ältesten ein Gastmahl. Dann riefen sie den Gott Israels während jener ganzen Nacht um Hilfe an.
Am folgenden Tag befahl Holophernes seinem ganzen Heer und allen seinen herbeigeströmten Hilfstruppen, gegen Betylua aufzubrechen, die Aufstiege zum Gebirge zu besetzen und den Krieg mit den Söhnen Israels zu beginnen. Als aber die Israeliten ihre Menge sahen, erschraken sie sehr und sprachen untereinander: »Jetzt werden sie das gesamte Land aussaugen. Weder die hohen Berge, noch die Täler, noch die Hügel werden ihre Last aushalten.« Alle ergriffen ihre Kriegswaffen, zündeten auf ihren Türmen Feuer an und blieben jene ganze Nacht hindurch auf Wache.


(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Herr, Gott des Himmels, blick herab, und sieh ihre Überheblichkeit; * hab Erbarmen mit deinem gedemütigten Volk.
V. Schau gnädig auf die Schar derer, die dir geweiht sind. * Hab Erbarmen mit deinem gedemütigten Volk.


ZWEITE LESUNG

Edith Stein († 1942)

Aus der Schrift „Das Gebet der Kirche“.

Das Gebet heiliger Frauen

In der Verborgenheit des stillen Gemachs von Nazareth kam die Kraft des Heiligen Geistes über die einsam betende Jungfrau und bewirkte die Menschwerdung des Erlösers. Um die schweigend betende Jungfrau geschart, harrte die werdende Kirche auf die verheißene neue Geistausgießung, die sie zu innerer Klarheit und fruchtbarer äußerer Wirksamkeit beleben sollte. Die Jungfrau, die jedes gottgesandte Wort in ihrem Herzen bewahrte, ist das Vorbild jener lauschenden Seelen, in denen das hohepriesterliche Gebet Jesu immer wieder auflebt.
Frauen, die gleich ihr sich selbst völlig vergaßen über der Versenkung in das Leben und Leiden Christi, erwählte der Herr mit Vorliebe zu seinen Werkzeugen, um Großes in der Kirche zu vollbringen: eine heilige Birgitta, Katharina von Siena, und als die heilige Theresia als machtvolle Reformatorin ihres Ordens in der Zeit des großen Glaubensabfalles, der Kirche zu Hilfe kommen wollte, sah sie das Mittel dazu in der Erneuerung wahren inneren Lebens. Die Kunde von der immer weiter um sich greifenden Abfallsbewegung betrübte sie sehr, „und wie wenn ich etwas tun könnte oder etwas wäre, bat ich den Herrn mit vielen Tränen und flehte, er möge diesem großen Übel abhelfen. Es schien mir, ich hätte gern tausend Leben daran gewagt, damit aus den vielen Seelen, welche verlorengingen, nur eine einzige gerettet werden möchte. Weil ich aber sah, dass ich eine Frau und untauglich war, etwas auszurichten, weil ferner mein Verlangen dahin zielte, dass wenigstens einige Seelen recht gut wären, so entschloss ich mich zu tun, was möglich war, nämlich den evangelischen Räten mit aller möglichen Vollkommenheit zu folgen und zu trachten, dass die wenigen Nonnen, die hier beisammen sind, auf gleiche Weise handelten.
Ich setzte meine Zuversicht auf die unendliche Barmherzigkeit Gottes, und wir sämtlich wollten in unablässigem Gebet für die, welche die Kirche beschützen, wie für die Prediger und Gelehrten, welche sie verteidigen, unserm Herrn helfen, so gut wir könnten, während seine Verfolger ihn gleichsam von neuem kreuzigen. Ach, liebste Schwestern, helft mir den Herrn bitten; denn zu diesem Zwecke hat er euch hier versammelt, dies ist euer Beruf.“1

(1) Theresia von Avila, Weg der Vollkommenheit, 3. Kapitel


RESPONSORIUM
R. Ich setze meine Zuversicht auf die Barmherzigkeit Gottes, helft mir den Herrn bitten; * zu diesem Zweck hat er euch hier versammelt. Dies ist euer Beruf.
V. Wer sich dem Herrn hingibt, den wählt er zum Werkzeug, um sein Reich zu bauen. * Zu diesem Zweck hat er euch hier versammelt. Dies ist euer Beruf.


ORATION
Großer Gott, du offenbarst deine Macht vor allem im Erbarmen und im Verschonen. Darum nimm uns in Gnaden auf, wenn uns auch Schuld belastet. Gib, dass wir unseren Lauf vollenden und zur Herrlichkeit des Himmels gelangen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Diese Kategorie enthält zurzeit keine Seiten oder Medien.