Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore2FastenwocheDienstag

Aus Vulgata
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V. Jetzt ist sie da, die rechte Zeit.
R. Jetzt ist er da, der Tag des Heils.


JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Deuteronomium. 26,1-19


Erstlingsfrüchte
Wenn du in das Land kommst, das der Herr, dein Gott, dir als Erbteil verleiht, es eingenommen und besiedelt hast, dann nimm von den Erstlingen aller Früchte des Erdbodens, die du in dem Lande, das der Herr, dein Gott, dir verleiht, einbringst! Lege sie in einen Korb und begib dich nach der Stätte, die der Herr, dein Gott, zur Wohnstätte seines Namens erwählen wird! Dann gehe hin zu dem Priester, der in jener Zeit im Amte ist, und sprich zu ihm: >Ich bestätige es heute dem Herrn, meinem Gott, dass ich in das Land gelangt bin, das der Herr uns zu geben unseren Vätern eidlich zugesagt hat.< Der Priester nehme den Korb aus deiner Hand und stelle ihn vor den Altar des Herrn, deines Gottes. Dann erkläre feierlich vor dem Herrn, deinem Gott: >Ein umherirrender Aramäer war mein Vater; er zog nach Ägypten und hielt sich dort als Fremdling mit wenig Leuten auf; aber er ward dort zu einem großen, starken und zahlreichen Volk. Doch die Ägypter misshandelten uns; sie quälten uns und legten uns harten Frondienst auf. Wir schrieen zum Herrn, dem Gott unserer Väter. Der Herr erhörte unser Rufen und sah unsere Qual, unsere Mühsal und Bedrängnis. Und der Herr führte uns aus Ägypten mit starker Hand und ausgestrecktem Arm heraus, mit großen, furchterregenden Taten, mit Zeichen und Wundern. Er brachte uns an diese Stätte und gab uns dieses Land, ein Land, das von Milch und Honig überfließt. Nun bringe ich hier die Erstlingsfrüchte des Bodens, den du, o Herr, mir verliehen hast.< - So sollst du sie vor den Herrn, deinen Gott, hinstellen und dich niederwerfen vor ihm, deinem Gott, und dich an allen Gütern, die der Herr, dein Gott, dir und deinem Hause gegeben hat, erfreuen, und zwar du selbst, die Leviten Und die Fremdlinge, die in deiner Mitte weilen.
Zehntjahr
Hast du im dritten Jahre, dem Zehntjahre, den ganzen Zehnten von deinen Erträgnissen abgesondert und ihn den Leviten, Fremdlingen, Waisen und Witwen gegeben, damit sie an deinem Wohnort sich daran satt essen, dann sollst du vor dem Herrn, deinem Gott, feierlich beteuern: >Ich habe alles Geweihte aus meinem Haus gebracht und habe es den Leviten, Fremdlingen, Waisen und Witwen gegeben, ganz nach deiner Anordnung, die du uns gegeben hast. Von deinen Geboten habe ich keines übertreten und vergessen. Ich habe davon nichts verzehrt, als ich in Trauer war, ich habe nichts davon fortgeschafft, als ich unrein war, und ich habe nichts davon einem Toten gespendet. Dem Gebot des Herrn, meines Gottes, habe ich gehorcht und habe genau alles getan, was du mir befohlen. Blicke hernieder von deiner heiligen Wohnstätte, dem Himmel, und segne dein Volk Israel und das Land, das du uns verliehen hast gemäß deinem Eid an unsere Väter, ein Land, das von Milch und Honig überfließt!<
Verpflichtungsformel
Heute gebietet dir der Herr, dein Gott, jene Satzungen und Vorschriften zu halten; du sollst sie beobachten und befolgen aus ganzem Herzen und aus ganzer Seele! Vom Herrn hast du dir heute sagen lassen, dass er dein Gott sein will und dass du auf seinen Wegen wandeln, seine Satzungen, Gebote und Vorschriften befolgen und seiner Stimme gehorchen sollst. Der Herr aber hat dich heute bekennen lassen, dass du sein Eigentumsvolk sein willst, so wie er es dir verheißen hat, dass du alle seine Gebote befolgen willst, dass er es ist, der dich über alle Völker, die er schuf, erhöht an Lob, Ruhm und Ehre, und dass du ein heiliges Volk für den Herrn, deinen Gott, sein willst, gemäß seinem Worte!« 

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Einst wart ihr nicht sein Volk, jetzt aber seid ihr Volk Gottes. * Einst gab es für euch kein Erbarmen, jetzt aber habt ihr Erbarmen gefunden.
V. Euch hat der Herr erwählt, weil er euch liebte, und er hat euch erlöst. * Einst gab es für euch kein Erbarmen, jetzt aber habt ihr Erbarmen gefunden.



ZWEITE LESUNG

Basilius der Große (+ 379)

Aus der großen Regel.


Wie können wir dem Herrn vergelten, was er an uns Gutes getan hat?

Als Gott den Menschen nach seinem Abbild und seiner Gestalt schuf, adelte er ihn mit der Gabe der Selbsterkenntnis und stattete ihn im Unterschied zu den übrigen Lebewesen mit Vernunft aus. Er gab ihm die Fähigkeit, sich an der wunderbaren Schönheit des Paradieses zu erfreuen, und machte ihn schließlich zum Haupt alles Irdischen. Danach ließ sich der Mensch vom Teufel täuschen, verfiel der Sünde, durch die Sünde dem Tod (1) und den verdienten Leiden. Dennoch ließ Gott ihn nicht fallen. Vielmehr gab er ihm als Hilfe zunächst das Gesetz. Er übergab ihn dem Schutz und der Fürsorge der Engel (2), sandte Propheten, die seine Sünden rügen und ihn die Tugend lehren sollten. Den Angriff des Bösen drängte er durch Strafdrohungen zurück und schaltete ihn aus. Durch Verheißungen erweckte er Eifer zum Guten. Nicht selten hat er im voraus den Zweck dieses doppelten Verfahrens an einzelnen, Menschen deutlich gemacht, um andere zu mahnen. Wenn wir aber trotzdem hartnäckig blieben, hat er sich doch nicht von uns abgewandt. Die Güte des Herrn hat uns nicht verlassen, vielmehr rief er uns vom Tod zurück und gab uns durch unsern Herrn Jesus Christus dem Leben wieder. Bei diesem Handeln erregt die Art und Weise des Wohltuns noch größere Bewunderung : „Er war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein, sondern er entäußerte sich selbst und wurde wie ein Sklave." (3) „Er hat unsere Krankheiten getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen, für uns ist er verwundet worden, durch seine Wunden sind wir geheilt." (4) Christus „hat uns vom Fluch freigekauft, indem er für uns zum Fluch geworden ist" (5). Er hat den schimpflichsten Tod erlitten, um uns zu dem herrlichsten Leben zurückzuführen. Es genügte ihm nicht, die Toten ins Leben zurückzurufen, sondern er hat ihnen die Würde seiner Gottheit geschenkt (6) und uns die ewige Ruhe bereitet, deren große Freude alles Denken übersteigt.
„Wie kann ich dem Herrn all das vergelten, was er mir Gutes getan hat“ (7). Aber er ist so gut, daß er keine Vergeltung verlangt. Es genügt ihm, wenn er für seine Gaben geliebt wird. Wenn ich sagen soll, was bei all diesen Erwägungen mein Gemüt bewegt, so ist es dies: Ich erschrecke, und eine furchtbare Bestürzung befällt mich, ob ich nicht einmal durch Unachtsamkeit oder durch Beschäftigung mit nichtigen Dingen von der Gottesliebe abkomme und Christus Unehre und Schande bereite.

1. Vgl. Röm.5,12. 2. Vgl. Hebr.1,14. 3. Phil.2,6-7. 4.Vgl.Jes.53,4.5. 5. Gal.3,13. 6. Vgl. 2.Petr.1,4. 7. Ps.116,12.


RESPONSORIUM
R. Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiß nicht, was er dir Gutes getan hat, * der dein Leben vom Untergang rettet und dich krönt mit Huld und Erbarmen.
V. Er hat dich geliebt und sich für dich hingegeben. * Der dein Leben vom Untergang rettet und dich krönt mit Huld und Erbarmen.



JAHRESREIHE II:

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Exodus. 16,1-18.35


Brot vom Himmel
Sie brachen von Elim auf, und es kam die ganze Gemeinde der Kinder Israels zur Wüste Sin, die zwischen Elim und Sinai liegt; es war am fünfzehnten Tag des zweiten Monats seit ihrem Auszug aus Ägypten. Die ganze Gemeinde der Israeliten murrte wider Moses und Aaron in der Wüste. Die Kinder Israels sprachen zu ihnen: »0 dass wir doch durch die Hand des Herrn in Ägypten gestorben wären, da wir an den Fleischtöpfen saßen und Brot genug zu essen hatten! Ihr habt uns aber in diese Wüste geführt, um diese ganze Schar den Hungertod sterben zu lassen!« Der Herr sprach zu Moses: »Seht, ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen! Das Volk soll dann hingehen und sich den Tagesbedarf einsammeln; ich will es darauf prüfen, ob es nach meinem Gesetze wandelt oder nicht. Wenn sie nun am sechsten Tage zubereiten, was sie heimbringen, so wird es das Doppelte von dem sein, was sie sonst tagtäglich sammeln.« 
Fleisch und Brot zur Nahrung
Moses und Aaron sprachen zu allen Israeliten: »Am heutigen Abend werdet ihr erfahren, dass der Herr es war, der euch aus Ägypten geführt hat. Und morgen früh werdet ihr die Herrlichkeit des Herrn schauen, da er eure murrenden Reden wider den Herrn gehört hat. Doch was sind wir, dass ihr gegen uns murrt?« Moses sprach weiter: »Der Herr wird euch nämlich am Abend Fleisch zu essen geben und Brot am Morgen zur Sättigung, da der Herr eure murrenden Reden wider ihn gehört hat. Doch was sind wir? Nicht gegen uns waren eure murrenden Reden, sondern gegen den Herrn.« Moses sprach zu Aaron: »Sage der ganzen Gemeinde der Israeliten: >Nähert euch dem Herrn, denn er hat euer Murren gehört!« Während nun Aaron zur ganzen Gemeinde der Kinder Israels noch redete, wandten sie sich in Richtung nach der Wüste. Da erschien die Herrlichkeit des Herrn in der Wolke.
Wachteln und Manna
Der Herr sprach zu Moses: »Ich habe das Murren der Kinder Israels gehört; sage ihnen folgendes: »Heute gegen Abend werdet ihr Fleisch essen und morgen in der Frühe euch an Brot sättigen; daran sollt ihr erkennen, dass ich der Herr bin, euer Gott!« Und es geschah am Abend, da kam ein Wachtelschwarm angeflogen und bedeckte das Lager. Am Morgen aber war rings um das Lager ein Taubelag. Als aber der Taubelag aufstieg, da lag auf der Oberfläche der Wüste etwas Feines, Knisterndes, fein wie Reif am Boden. Die Kinder Israels sahen es und sprachen zueinander: »Man hu? (Was ist, das?)« Sie wussten nämlich nicht, was es war. Da sprach Moses zu ihnen: »Das ist das Brot, das der Herr euch zur Nahrung gibt. Folgendes nun gebietet der Herr: Jeder sammle davon, soviel er zur Nahrung braucht: einen Gomer auf den einzelnen Kopf. Jeder von euch hole nach der Anzahl der Personen, die zu seiner Zeltgemeinschaft gehören!« Die Israeliten taten so und sammelten, viel oder auch wenig. Sie maßen es mit dem Gomer. Da hatte der, welcher viel gesammelt hatte, keinen Überschuss, und wer wenig gesammelt hatte, keinen Mangel. Jeder hatte, soviel er zur Nahrung brauchte.
Die Kinder Israels aßen das Manna 40 Jahre, bis sie wieder in bewohntes Land kamen. Manna aßen sie so lange, bis sie die Grenze des Landes Kanaan erreichten.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Ich bin das Brot des Lebens: Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. * Wer das Brot ißt, das vom Himmel kommt, wird nicht sterben.
V. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabkam. * Wer das Brot ißt, das vom Himmel kommt, wird nicht sterben.



ZWEITE LESUNG

Augustinus (+ 430)

Aus einer Auslegung zu Psalm 141 (140).


Das Leiden des ganzen Leibes Christi

„Herr, ich rufe zu dir, höre auf meine Stimme!" (1). Wir alle können so sprechen; denn nicht ich bin es, der spricht, sondern der ganze Christus. Doch ist es mehr im Namen seines Leibes gesagt. Denn als er hier im Fleisch lebte, betete er zum Vater, und zwar im Namen seines Leibes. Als er betete, drangen Blutstropfen aus seinem ganzen Leib hervor. Im Evangelium heißt es: „Jesus betete inständig, und er schwitzte Blut." (2). Was bedeutet das Herausfließen des Blutes aus dem ganzen Leib anderes als das Leiden der ganzen Kirche in den Märtyrern? „Herr, ich habe zu dir gerufen, komm mir eilends zu Hilfe; höre auf meine Stimme, wenn ich zu dir rufe!" (3) Glaubst du, du hättest die Aufgabe, zu Gott zu rufen, schon erfüllt, weil deine Worte lauteten: „Ich habe zu dir gerufen"? Du hast gerufen, aber sei noch nicht sicher! Erst wenn die Drangsal zu Ende ist, dann auch das Rufen. Wenn aber die Drangsal der Kirche und des Leibes Christi bis zum Ende dauert, soll sie nicht nur sprechen: „Herr, ich habe zu dir gerufen, komm mir eilends zu Hilfe", sondern auch: „Höre auf meine Stimme, wenn ich zu dir rufe!"
„Wie ein Rauchopfer steige mein Gebet vor dir auf; als Abendopfer gelte vor dir, wenn ich meine Hände erhebe." (4). Jeder Christ weiß, daß diese Worte gewöhnlich von Christus als dem Haupt verstanden werden. Denn als sich der Tag schon dem Abend zuneigte, gab der Herr sein Leben am Kreuz hin, um es wieder zu nehmen (5). Er verlor es nicht gegen seinen Willen. Dort waren auch wir symbolisch vertreten. Denn was von ihm am Holz hing; war doch nichts anderes als das, was er von uns angenommen hatte. Wie kann es sein, daß Gott, der Vater, der mit ihm der eine Gott ist, seinen Sohn doch einmal im Stich läßt? Aber er hat unsere Schwachheit ans Kreuz geheftet. Dort wurde „unser alter Mensch", wie der Apostel sagt, „mitgekreuzigt" (6). Dort rief er mit seiner, nämlich unserer, Stimme: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (7) Das ist also das Abendopfer: das Leiden des Herrn, sein Kreuz, die Gabe, dargebracht zu unserm Heil, das Opfer, das Gott gefiel. Dieses Abendopfer machte er in seiner Auferstehung zum Morgenopfer. So steigt denn das reine Gebet, das aus gläubigem Herzen kommt, wie Weihrauch auf vom heiligen Altar. Kein Weihrauchduft ist lieblicher als der des Herrn. Auch alle, die glauben, sollen solchen Wohlgeruch verbreiten (8). Darum sagt der Apostel: „Unser alter Mensch wurde mitgekreuzigt, damit der von der Sünde beherrschte vernichtet werde und wir nicht Sklaven der Sünde bleiben." (9)

1. Ps.141,1. 2. Vgl.Lk.22,44. 3. Vgl.Ps.141,1. 4. Ps.141,2. 5. Vgl. Joh.10,17.18. 6. Röm.6, 6. 7. Mt.27,46; Ps 22, 2. 8. Vgl. 2.Kor.2,15. 9. Röm.6,6.


RESPONSORIUM
R. Ich bin mit Christus gekreuzigt. * So lebe nun nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir.
V. Ich lebe im Glauben an den Sohn Gottes, der mich liebt und sich für mich hingab. * So lebe nun nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir.


ORATION
Herr, unser Gott, behüte deine Kirche und verlaß sie nicht. Wir sind dem Tod verfallen und gehen ohne dich zugrunde. Hilf uns, alles zu meiden, was uns schadet, und zu suchen, was uns zum Heil dient. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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