Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore2Osterwoche Samstag

Aus Vulgata
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V. Gott hat uns gezeugt zu lebendiger Hoffnung. Halleluja.
R. Durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Halleluja.

ERSTE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus der Offenbarung des Johannes. 5,1-14

Das versiegelte Buch und das Lamm
Und ich sah auf der Rechten dessen, der auf dem Throne saß, eine Buchrolle, innen und auf der Rückseite beschrieben und versiegelt mit sieben Siegeln. Und ich sah einen mächtigen Engel, der mit lauter Stimme rief: »Wer ist würdig, die Buchrolle zu öffnen und ihre Siegel zu lösen?« Und niemand, weder im Himmel noch auf Erden noch unter der Erde war imstande, die Buchrolle zu öffnen und Einblick in sie zu nehmen. Ich weinte sehr, weil niemand für würdig befunden wurde, die Buchrolle zu öffnen und Einblick in sie zu nehmen. Da sprach einer der Ältesten zu mir: »Weine nicht! Siehe, es siegte der Löwe aus dem Stamme Juda, der Wurzelspross Davids, um das Buch und seine sieben Siegel zu öffnen.« Und ich sah inmitten des Thrones und der vier Wesen und inmitten der Ältesten ein Lamm stehen, wie geschlachtet. Es hat sieben Hörner und sieben Augen, das sind die sieben Geister Gottes, ausgesandt auf die ganze Erde. Es trat hinzu und nahm die Buchrolle aus der Rechten dessen, der auf dem Throne saß. Und als es das Buch entgegennahm, fielen die vier Wesen und die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem Lamme; jeder trug eine Harfe und goldene Schalen voll Rauchwerk - das sind die Gebete der Heiligen -, und sie sangen ein neues Lied: »Würdig bist du, [Herr,] das Buch entgegenzunehmen und seine Siegel zu lösen! Denn du wurdest geschlachtet und hast [uns] erkauft mit deinem Blute für Gott, aus jedem Stamm und jeder Sprache, aus jedem Volk und jeder Nation, und hast sie für unseren Gott zu einem Königtum und zu Priestern gemacht, und sie werden herrschen auf Erden.« Und ich sah, und hörte die Stimme vieler Engel im Umkreis des Thrones und der Wesen und der Ältesten, und ihre Zahl war zehntausend mal zehntausend und tausend mal tausend, und sie riefen mit lauter Stimme: »Würdig ist das Lamm, das geschlachtet wurde, die Macht zu empfangen und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre, Verherrlichung und Lobpreis.« Und jedes Geschöpf im Himmel und auf der Erde und unter der Erde und auf dem Meere, samt allem darin und darauf, hörte ich sprechen: »Dem, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamme sei der Lobpreis und die Ehre und die Verherrlichung und die Macht in alle Ewigkeit.« Die vier Wesen sprachen: »Amen.« Und die Ältesten fielen nieder [auf ihr Angesicht] und beteten [ihn] an [, der lebt in alle Ewigkeit].

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )



RESPONSORIUM
R. Würdig bist du, Herr, das Buch zu empfangen und seine Siegel zu öffnen, denn du bist geschlachtet worden * und hast uns mit deinem Blut erkauft. Halleluja.
V. Du hast uns zu Königen und zu Priestern gemacht. * Und hast uns mit deinem Blut erkauft. Halleluja.



ZWEITE LESUNG

II. Vatikanisches Konzil (1962-1965)

Aus der Liturgiekonstitution.
Die Heilsordnung

Gott, der „will, daß alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen“ (1), „hat in früheren Zeiten vielfach und auf vielerlei Weise durch die Propheten zu den Vätern gesprochen“ (2). Als aber die Fülle der Zeiten kam, sandte er seinen Sohn, das Wort, das Fleisch angenommen hatte und mit dem Heiligen Geist gesalbt worden ist, den Armen das Evangelium zu predigen und zu heilen, die zerschlagenen Herzens sind (3), ,den Arzt für Leib und Seele' (4), den Mittler zwischen Gott und den Menschen (5). Denn seine Menschheit war in der Einheit mit der Person des Wortes Werkzeug unseres Heils. So ist in Christus »hervorgetreten unsere vollendete Versöhnung in Gnaden, und in ihm ist uns geschenkt die Fülle des göttlichen Dienstes' (6). Dieses Werk der Erlösung der Menschen und der vollendeten Verherrlichung Gottes, dessen Vorspiel die göttlichen Machterweise am Volk des Alten Bundes waren, hat Christus, der Herr, erfüllt, besonders durch das Pascha-Mysterium: sein seliges Leiden, seine Auferstehung von den Toten und seine glorreiche Himmelfahrt. In diesem Mysterium ,hat er durch sein Sterben unseren Tod vernichtet und durch sein Auferstehen das Leben neu geschaffen' (7). Denn aus der Seite des am Kreuz entschlafenen Christus ist das wunderbare Geheimnis der ganzen Kirche hervorgegangen.
Wie daher Christus vom Vater gesandt ist, so hat er selbst die vom Heiligen Geist erfüllten Apostel gesandt, nicht nur allen Geschöpfen das Evangelium zu verkünden (8), die Botschaft, daß der Sohn Gottes uns durch seinen Tod und seine Auferstehung der Macht des Satans entrissen (9) und in das Reich des Vaters versetzt hat, sondern auch das von ihm verkündete Heilswerk zu vollziehen durch Opfer und Sakrament, um die das ganze liturgische Leben kreist. So werden die Menschen durch die Taufe in das Pascha-Mysterium Christi eingefügt. Mit Christus gestorben, werden sie mit ihm begraben und mit ihm auferweckt (10). Sie empfangen den Geist der Kindschaft, „in dem wir Abba, Vater, rufen" (11), und werden so zu wahren Anbetern, wie der Vater sie sucht (12). Ebenso verkünden sie, sooft sie das Herrenmahl genießen, den Tod des Herrn, bis er wiederkommt (13). Deswegen wurden am Pfingstfest, an dem die Kirche in der Welt offenbar wurde, „die getauft, die das Wort" des Petrus „annahmen". Und „sie verharrten in der Lehre der Apostel, in der Gemeinschaft des Brotbrechens, im Gebet; sie lobten Gott und waren beliebt beim ganzen Volk“ (14). Seither hat die Kirche niemals aufgehört, sich zur Feier des Pascha-Mysteriums zu versammeln, dabei zu lesen, „was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht“ (15), die Eucharistie zu feiern, in der „Sieg und Triumph seines Todes dargestellt werden" (16), und zugleich „Gott für sein unfaßbares Geschenk dankzusagen“ (17) in Christus Jesus, „zum Lob seiner Herrlichkeit“ (18). All das aber geschieht in der Kraft des Heiligen Geistes.

1. 1.Tim.2,4. 2. Hebr.1,1. 3. Vgl. Jes.61,1; Lk.4,18. 4. Ignatius von Antiochien, Ad Ephesios 7,2. 5. Vgl. 1.Tim.2,5. 6. Sacramentarium Veronense.
7. Osterpräfation Missale Romanum. 8. Vgl. Mk.16,15. 9. Vgl. Apg.26,18. 10. Vgl. Röm.6,4; Eph 2,6; Kol 3,1; 2.Tim.2,11. 11. Rom 8,15. 12. Vgl. Joh.4,23.
13. Vgl. 1.Kor.11,26. 14. Apg.2,41-47. 15. Lk.24,27. 16. Konzil von Trient, Sess. XIII. 17. 2.Kor.9,15. 18. Eph.1,12.


RESPONSORIUM
R. Christus hat durch sein Sterben unsern Tod vernichtet, * durch sein Auferstehen das Leben neu geschaffen. Halleluja.
V. Er hat uns der Macht des Bösen entrissen. * Durch sein Auferstehen das Leben neu geschaffen. Halleluja.


ZWEITE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus der Apostelgeschichte. 7,44 – 8,3

Das Zelt des Zeugnisses war bei unseren Vätern in der Wüste nach Anordnung dessen, der zu Moses sagte, dass er es fertigen solle nach dem Vorbild, das er geschaut hatte. Dieses übernahmen unsere Väter und brachten es unter Josue mit herein bei der Besetzung des Gebietes der Heiden, die Gott vor dem Angesicht unserer Väter vertrieb, bis zu den Tagen Davids. Dieser fand Gnade vor Gott und bat, dem Gott Jakobs eine Wohnstätte bauen zu dürfen. Salomon aber erbaute ihm ein Haus. Und doch wohnt der Allerhöchste nicht in dem, was von Händen gemacht ist, wie der Prophet sagt: ›Der Himmel ist mein Thron, die Erde der Schemel meiner Füße. Welches Haus wollt ihr mir bauen, spricht der Herr, oder welches ist die Stätte meiner Ruhe? Hat nicht meine Hand das alles gemacht?‹ (Jes 66,1f). Ihr Halsstarrigen und Unbeschnittenen an Herz und Ohren! Ihr widerstrebt allezeit dem Heiligen Geist, wie eure Väter so auch ihr! Welchen der Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Ja, getötet haben sie jene, die geweissagt haben vom Kommen des Gerechten, dessen Verräter und Mörder ihr nun geworden seid. Ihr habt das Gesetz auf Anweisung von Engeln empfangen, aber es nicht gehalten.« 
Tod des Stephanus - Verfolgung der Kirche
Als sie dies hörten, ergrimmten sie in ihren Herzen und knirschten mit den Zähnen gegen ihn. Er aber, erfüllt von Heiligem Geiste, blickte zum Himmel, sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen und rief: »Seht, ich sehe die Himmel offen und den Menschensohn stehen zur Rechten Gottes.« Da schrien sie mit lauter Summe, hielten ihre Ohren zu und stürzten alle zugleich auf ihn; sie stießen ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn. Die Zeugen aber legten ihre Obergewänder zu den Füßen eines jungen Mannes, der Saulus hieß. Und sie steinigten den Stephanus, indes er betete: »Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!« Und in die Knie sinkend, rief er mit lauter Stimme: »Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!« Nach diesen Worten entschlief er.
Saulus aber hatte mit zugestimmt bei seiner Hinrichtung. An jenem Tag brach eine große Verfolgung aus gegen die Gemeinde in Jerusalem, und alle wurden versprengt über die Gebiete von Judäa und Samaria, mit Ausnahme der Apostel. Den Stephanus aber bestatteten gottesfürchtige Männer und hielten eine große Totenklage um ihn.
Saulus aber misshandelte die Gemeinde, drang in die Häuser ein, schleppte Männer und Frauen weg und lieferte sie ins Gefängnis.

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Herr Jesus, nimm meinen Geist auf. Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an.* Halleluja, halleluja.
V. Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.* Halleluja, halleluja.


ZWEITE LESUNG

Johannes Chrysostomus (407)

Aus einer Auslegung zur Apostelgeschichte.

Der Menschensohn, stehend zur Rechten Gottes

„Ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen.“ (1) Da Stephanus in jener Rede nur vom Tod (Jesu), dagegen nicht über die Auferstehung gesprochen hatte, fügt er zur rechten Zeit auch diese Glaubenslehre hinzu. Er sagt aber, Jesus sei ihm zur Rechten Gottes stehend erschienen, damit sie wenigstens so sein Wort annähmen. Hätte er gesagt, Jesus sitze, wäre ihnen das ungebührlich erschienen; so bringt er inzwischen die Rede von der Auferstehung ins Spiel und sagt, er stehe. Daraus vermute ich, daß auch sein Antlitz gestrahlt hat. „Sie trieben ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn.“ (2) Der Tod erfolgt wieder außerhalb der Stadt, wie bei Christus, und in eben diesem Tod werden das Bekenntnis und die Verkündigung ausgesagt. „So steinigten sie Stephanus; er aber betete und rief: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!“ (3) Dies tut er ihnen kund und belehrt sie gleichzeitig, daß er nicht zugrunde geht. „Dann sank er in die Knie und schrie laut: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an!“ (4) Wie um sich zu rechtfertigen und zu beweisen, daß er das Frühere nicht im Zorn gesagt hatte, sagte er das, oder auch um sie dadurch zu gewinnen. Denn daß er ihnen die Wut und den Zorn verzieh, womit sie ihn ermordeten, und ihnen seine von Leidenschaft freie Seele zeigte, das machte sein Wort leicht annehmbar. „Fromme Männer bestatteten Stephanus und hielten eine große Totenklage für ihn.“ (5) Entweder waren diese Leute noch nicht vollkommen, oder er war ihnen gefällig und ehrwürdig, deshalb beweinten sie ihn. Zugleich zeigt aber nicht bloß ihre Furcht, sondern auch ihre Trauer und ihr Klagen, daß sie Menschen waren. Denn wer hätte nicht geweint, wenn er jenes sanfte Lamm gesteinigt und tot daliegen sah? Der Evangelist hat ihm eine passende Grabinschrift gesetzt, indem er sagt: „Er sank in die Knie und schrie laut.“ Daher ist sein Tod auch heilig geworden.

1. Apg.7,56. 2. Apg.7,58. 3. Apg.7,59. 4. Apg.7,60. 5. Apg.8,2.


RESPONSORIUM
R. Ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen. * Halleluja, halleluja.
V. Herr Jesus, nimm meinen Geist auf. * Halleluja, halleluja.


ORATION
Gott, unser Vater, du hast uns durch deinen Sohn erlöst und als deine geliebten Kinder angenommen. Sieh voll Güte auf alle, die an Christus glauben, und schenke ihnen die wahre Freiheit und das ewige Erbe. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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