Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore3.Woche18.Dezember

Aus Vulgata
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V. Richtet euch auf und erhebt euer Haupt.
R. Denn es naht eure Erlösung.


1. Jahresreihe

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Jesaja. 40,12-18.21-31

Größe und Unerforschlichkeit Gottes
Wer ist's, der die Wasser maß mit seiner hohlen Hand und mit der Spanne den Himmel begrenzte? Wer fasste mit dem Hohlmaß den Erdenstaub, wer wog mit der Waage die Berge ab, wer mit den Waagschalen die Hügel? Wer bestimmte den Geist des Herrn, wer war sein Ratgeber, der ihn unterwies? Mit wem hielt er Ratschlag, dass er ihn beriet und ihn belehrte über den rechten Pfad, auf den Weg der Einsicht ihn hinwies? Seht, Völker sind wie ein Tropfen am Eimer, wie Stäubchen an der Waagschale gelten sie ihm. Fürwahr, Inseln sind an Gewicht dem Sandkorn gleich. Der Libanon hat an Brennholz zu wenig, sein Wild reicht zum Opfer nicht aus. Alle Völker sind vor ihm wie ein Nichts, weniger als null und nichtig gelten sie ihm.
Wem vergleicht ihr nun Gott, was wollt ihr Ähnliches neben ihn stellen?
Wisst ihr es nicht, hört ihr es nicht, ward es euch nicht kund von Anbeginn an, habt ihr es nicht seit Gründung der Welt erfasst? Er ist es, der da thront über dem Erdenrund, dessen Bewohner wie Heuschrecken sind, der den Himmel wie einen Schleier ausspannt und ihn ausbreitet wie ein Wohnzelt, der Fürsten zunichte macht, Richter der Erde in Nichts umwandelt; kaum sind sie gepflanzt, kaum gesät, kaum wurzelt ihr Stamm in der Erde, da bläst er sie an, so dass sie verdorren, ein Windstoß trägt sie wie Spreu davon.
»Mit wem also vergleicht ihr mich, dem ich ähnlich wäre?« spricht der Heilige. Erhebt eure Augen zur Himmelshöhe und seht: Wer hat diese Gestirne erschaffen? Er, der abgezählt ihr Heer herausführt, sie alle mit Namen ruft; dem Kräftigen, Machtgewaltigen fehlt auch nicht eines. Warum sagst du, Jakob, und sprichst du, Israel: »Mein Wandel ist verborgen dem Herrn, und mein Recht entgeht meinem Gott?« Weißt du es nicht, hast du es nicht gehört? Ein ewiger Gott ist der Herr, Schöpfer der Enden der Erde; er wird nicht müde und wird nicht matt, unergründlich ist seine Einsicht. Er gibt dem Ermüdenden Kraft, vermehrt des Ohnmächtigen Stärke. Jünglinge werden müde und matt, Jungkrieger straucheln gar kläglich. Die aber dem Herrn vertrauen, erneuern die Kraft; sie bilden Flügel den Adlern gleich, sie laufen und werden nicht matt, sie ziehen dahin und ermüden nicht.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Ein ewiger Gott ist der Herr, Schöpfer der ganzen Erde. * Unergründlich ist seine Weisheit und Macht.
V. Mit wem wollt ihr Gott vergleichen und welches Ebenbild ihm gegenüberstellen? * Unergründlich ist seine Weisheit und Macht.
Ehre sei...



ZWEITE LESUNG

Hieronymus (+ 419/20)

Zum Buch Jesaja.

Gott allein hat die Welt erschaffen

Wißt ihr nicht, hört ihr es nicht ...? Das heißt: Von Anfang an habe ich das natürliche Gesetz zu eurem Lehrmeister gemacht, und später habe ich es euch durch Mose im geschriebenen Gesetz bezeugt, was für ein Nichts die Götzen sind und daß Gott der Schopfer der Welt ist, der die gewaltige Masse der Erde geschaffen und auf Meere und Fluten gelegt hat, so daß das schwerste Element auf dem leichten Wasser aufliegt, anheimgegeben Gottes freiem Ermessen, der selbst einem König gleich über dem Erdkreis thront ... Wenn wir die verschiedenen Völker auf dem ganzen Erdenrund betrachten: von Ozean zu Ozean, das heißt vom indischen Meer bis zum britannischen und vom atlantischen bis zum kalten Norden, wo das Wasser gefriert und sich der schöne Bernstein bildet, dann sehen wir das ganze Menschengeschlecht in der mittleren Zone wohnen wie Heuschreckenschwärme. Wieso tut er stolz, dieser Staub, diese Asche, da doch Gott die Himmel ausbreitet wie ein Zelt, darin zu wohnen?...
Von welch großen Königen weiß die Geschichte zu erzählen, solchen der Griechen, Barbaren und Römer? Wo ist jenes unzählbare Heer des Xer-xes ? Wo das zahlreiche Volk der Israeliten in der Wüste ? Wo ist die ungeheure Macht der Könige ? Doch was spreche ich von den Alten? Beispiele der Gegenwart können uns lehren, daß die Fürsten wie ein Nichts sind, die R ichter der Erde dem Windhauch gleichgeachtet werden. Die Fürsten und Richter der Erde sind kaum gesät oder gepflanzt, kaum wurzeln sie stark in der Erde - da plötzlich gebietet Gott, und sie gehen zugrunde, wie Spreu hinweggerafft von einem Windstoß nach dem Wort der Schrift: „Wieder ging ich vorüber, und er war nicht mehr da. Ich suchte ihn, doch er war nicht zu finden" (1) Da also die Macht und Herrlichkeit Gottes so groß ist, womit willst du ihn da vergleichen? Sollten wir nicht vielmehr aus der Größe der Geschöpfe den Schöpfer erkennen? Wenn ihr Worten nicht glaubt, dann glaubt wenigstens den eigenen Augen! Aus dem Dienst, den die Himmel und alle Elemente leisten, schließt auf die Macht des Herrn!
Haben dich die vorhergehenden Schriftworte nicht belehrt ... hast du nicht gehört, daß der ewige Gott, der Schöpfer des Alls, alles weiß, alles zusammenhält und über alles mit königlicher Majestät verfügt? Niemals ermattet er, und nichts ist Mühe für ihn. Dein Recht sollte er nicht kennen, und deine Wege sollten ihm verborgen sein? Es heißt: „Seine Weisheit ist unerforschlich", und daher kommt, meine ich, auch das Apostelwort: „Unergründlich sind seine Entscheidungen, unerforschlich seine Wege" (2)
1.Ps.37,36; 2.Röm.11,33.


RESPONSORIUM
R Wer begreift den Geist des Herrn ? Wer ist sein Berater? * Wie unerforschlich sind seine Wege!
V O Tiefe des Reichtums, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! * Wie unerforschlich sind seine Wege!
Ehre sei...

Oration
Allmächtiger Gott, noch lastet die alte Knechtschaft auf uns, noch drückt uns das Joch der Sünde. Schenke uns die wahre Freiheit und mach uns neu durch die Geburt deines Sohnes, auf die wir gläubig warten. Darum bitten wir durch ihn, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.



2. Jahresreihe

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Jesaja. 46,1-13


Der Herr und die Götzen Babels Zusammengebrochen ist Bel, gekrümmt ist Nebo; ihre Bilder packte man auf Tragtiere und Vieh. Eure herumgetragenen Götzen sind als Bürde auf müde Tiere geladen. Gekrümmt sind sie und zusammengebrochen insgesamt; sie können nicht retten die Last; sie selbst müssen in die Gefangenschaft ziehen. »Hört auf mich, Haus Jakob, Gesamtrest des Hauses Israel, mir aufgeladen vom Mutterleib an, von mir getragen vom Mutterschoß her! Bis zu eurem Alter bin ich der gleiche, bis zu eurem Ergrauen will ich euch tragen; ich habe es getan und ich werde tragen, ich werde schleppen und retten!
Wem stellt ihr mich gleich und vergleicht ihr mich, mit wem wollt ihr mich messen, ob wir uns ähnlich sind? Man schüttet Gold aus dem Beutel, wägt Silber mit Waagbalken ab, dingt einen Goldschmied, dass er daraus einen Gott mache; man wirft sich hin und betet ihn an. Man lädt ihn auf die Schulter und schleppt ihn fort; man lässt ihn nieder an seinem Platz; er steht und weicht nicht mehr von seinem Ort; auch schreit man zu ihm, doch er antwortet nicht, aus seiner Not hilft er keinem heraus. Denkt daran und seid stark! Ihr Abtrünnigen, beherzigt es!
Denkt an die früheren Weissagungen seit alter Zeit! Denn ich bin Gott und sonst keiner, der wahre Gott, und keiner ist mir gleich! Ich verkünde vom Anfang an die Zukunft, und längst vorher, was noch nicht geschah. Ich spreche: Mein Plan steht fest; alles, was mir gefällt, das führe ich aus. Von Osten ruf` ich den Raubvogel her, den Mann meines Planes aus fernem Land; was ich rede, verwirkliche ich; was ich überlege, das tue ich.
Ihr Mutlosen, höret auf mich, die ihr fernsteht dem Heil! Ich lasse mein Heil nahen; es ist nicht fern, mein Rettungswerk verzögert sich nicht. Ja, ich verleihe in Sion Rettung für Israel, meine Zier!« 

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM

R. Hört auf mich, ihr Verzagten, denen das Heil noch fern ist. * Ich bringe Hilfe für Zion und verleihe Israel meine strahlende Pracht.
V Ich selbst bringe euch das Heil, meine Hilfe verzögert sich nicht. * Ich bringe Hilfe für Zion und verleihe Israel meine strahlende Pracht.
Ehre sei...



ZWEITE LESUNG

Aus dem Brief an Diognet (3. Jh.).

Gott hat durch den Sohn seine Liebe offenbart

Kein Mensch hat Gott je gesehen (1), kein Mensch hat ihn kundgemacht; er selbst hat sich offenbart. Er offenbart sich durch den Glauben, dem es allein gegeben ist, Gott zu schauen. Denn Gott, der Herr und Schöpfer des Alls, der alles erschaffen und allem die Ordnung gegeben hat, liebte die Menschen (2); er hatte Geduld mit ihnen. So war er immer, so ist er noch heute, und so wird er immer sein: hilfsbereit, gut, ohne Zorn und wahrhaftig. Er allein ist gut (3). Als er den unsagbar großen Plan der Erlösung gefaßt hatte, hat er ihn nur dem Sohne mitgeteilt. Solange er den Ratschluß seiner Weisheit verborgen hielt, schien er uns zu vernachlässigen und sich um uns nicht zu kümmern; nachdem er aber durch seinen geliebten Sohn geoffenbart hatte, was er von Anfang an beschlossen hatte, hat er uns alles zugleich gewährt: Wir dürfen seine Wohltaten genießen, ihn sehen und ihn erkennen; wer von uns hätte das je zu erwarten gewagt? Nachdem er das alles in seinem Innern mit dem Sohn beschlossen hatte, ließ er es bis zu der festgesetzten Zeit zu, daß wir uns in unserer Willkür von ungeordneten Trieben leiten und uns durch Genuß und Begierde (4) vom rechten Weg abbringen ließen. Nicht als ob er an unsern Sünden irgendeine Freude gehabt hätte; wenn er sie auch duldete. Er hat die Herrschaft der Bosheit keineswegs gebilligt, vielmehr für die jetzige Zeit das Reich der Gerechtigkeit geschaffen. Wir sollten in jener Zeit zu der Einsicht kommen, daß wir um unserer eigenen Werke willen das Leben nicht verdienen, das uns jetzt durch die Güte Gottes geschenkt wird. Nachdem wir uns selbst bewiesen hatten, daß wir aus eigener Kraft in das Reich Gottes nicht eingehen können, gab uns Gott die Kraft dazu. Als unsere Sünde ihr Vollmaß erreicht hatte und ganz offenbar geworden war, daß uns als Sold der Sünde Strafe und Tod drohe, als dann die Zeit kam, die Gott dazu bestimmt hatte, fortan seine Güte und Macht zu zeigen - o unermeßliche Menschenliebe und Güte Gottes! -, da hat er uns nicht gehaßt und nicht verstoßen, da hat er sich nicht gerächt.
Nein, er trug und ertrug uns in Geduld, nahm voll Erbarmen selbst unsere Sünden auf sich und gab seinen Sohn hin als Kaufpreis für unsere Erlösung (5): ihn, den Heiligen, für die Sünder, ihn, der das Böse nicht kannte, für die Bösen, den Gerechten für die Ungerechten (6), den Unvergänglichen für die Vergänglichen, den Unsterblichen für die Sterblichen. Denn was anders konnte unsre Sünden zudecken als einzig seine Gerechtigkeit? Wodurch anders konnten wir gottvergessene Sünder sonst gerecht gemacht werden als einzig durch den Sohn Gottes?
Welcher Wandel zum Heil, welch unerforsch-licher Ratschluß, welch unerhoffte Güte: die Sünde der Vielen wird zugedeckt (7) durch den einen Gerechten, die Gerechtigkeit des Einen macht die Vielen gerecht.
1. Vgl. Joh.1,18; 2.Vgl. Tit.3.4; 3.Vgl. Mt.19,17; 4.Vgl. Lk.8,14; 5. Mk.4,19; 6. Tit 3,3; 5.Vgl. Röm.8,32; Joh.3,16; 6. Vgl. 1.Petr.3,18; 7.Vgl. Jak.5,20.


RESPONSORIUM
R. Durch keinen andern kommt die Rettung, * denn es ist den Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden.
V. Man gibt ihm den Namen: Wunderbarer Ratgeber, starker Gott, Friedensfürst und Vater der kommenden Welt.* Denn es ist den Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden.
Ehre sei...


ORATION
Allmächtiger Gott, noch lastet die alte Knechtschaft auf uns, noch drückt uns das Joch der Sünde. Schenke uns die wahre Freiheit und mach uns neu durch die Geburt deines Sohnes, auf die wir gläubig warten. Darum bitten wir durch ihn, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

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