Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore3.Woche20.Dezember

Aus Vulgata
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V. Bereitet dem Herrn einen Weg.
R. Ebnet unserem Gott die Straßen.


1. Jahresreihe

ERSTE LESUNG
Aus dem Buch Jesaja. 41,21-29

Streit wider die Götzen »Bringt herbei euren Streitfall«, spricht der Herr, »legt eure Beweise dar« spricht der König Jakobs. Sie sollen herantreten und uns künden, was eintreten wird! Das Vergangene gebt kund, wie es war, damit wir es zu Herzen nehmen und seine Folgen erkennen! Oder lasst uns das Künftige hören! Kündet, was in der Zukunft kommt, auf dass wir merken, dass ihr Götter seid! Fürwahr, tut Gutes und Böses, damit wir erstaunt und erschreckt sind zugleich! Siehe, ihr seid nichts, und nichtig ist euer Tun; abscheulich ist, wer euch erwählt!
»Aus dem Norden erweckte ich ihn, und er kam, aus dem Osten den, der meinen Namen anruft. Er zerstampfte Machthaber wie Lehm, wie ein Töpfer, der Tonerde tritt.« Wer tat dies von Anfang an kund, dass wir es wussten, schon früher, so dass wir sprachen: »Es stimmt.«? Kein Künder war da, kein Melder, keiner, der die Worte von euch gehört hätte: »Als erster an Sion: Siehe, hier sind sie, und für Jerusalem entbiete ich einen Freudenboten.« Ich blickte umher, da war niemand; unter jenen gab es keinen Berater, so dass ich sie hätte befragen können und sie mir geantwortet hätten. Seht, sie alle sind Wahn, ihr Tun ist nichtig, ihre Götterbilder sind Luft und Nichts.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Die Armen suchen Wasser, aber es ist keines da. Doch ich, der Herr, errette sie; * ich verlasse sie nicht, ich, der Gott Israels.
V. Kinder schreien nach Brot, doch niemand reicht es ihnen. * Ich verlasse sie nicht, ich, der Gott Israels.



ZWEITE LESUNG

Hieronymus (+419/20)

Zum Buch Jesaja.

Die Nichtigkeit der Götzen

Wir haben schon gesagt, daß es ein zweifaches Jakob und Israel gibt, eines, das an den Herrn und Erlöser glaubt, und eines, das nicht glaubt. So wird es auch sein, wenn die Heiden berufen sind und wenn in der Wüste Quellen und Ströme der Kirche aufbrechen, übervoll von Fruchtbarkeit mit wunderbar buntem und laubreichem Baumbestand. Dann werden die Heiden, die nicht an Christus glauben wollten, vor Gericht gefordert. Sie müssen verantworten, warum sie nicht sehen, begreifen und anerkennen wollten, daß die Hand des Herrn das gemacht und daß der Heilige Israels alles geschaffen hat. Zugleich werden die Götzenbilder selbst angesprochen, obwohl sie doch keiner Empfindung fähig sind und weder hören noch antworten können. Sagt uns, heißt es (1), das Vergangene oder das Zukünftige und weist am Lauf der Dinge eure Macht nach.
Das bedeutet: Nach der Ankunft Christi verstummten alle Götzen, die ein Wissen um die Zukunft versprachen und die mächtigsten Könige täuschten. Warum konnten sie nichts über Christus vorhersagen, nichts über seine Apostel, nichts über Zusammenbruch und Zerstörung der Tempel ? Wenn sie also den eigenen Untergang nicht voraussagen konnten, wieso vermochten sie dann Fremden Gutes oder Böses zu verkünden?...
Der Herr der Herren spricht zu Zion - das heißt zu seiner Kirche: „Siehe da die Söhne, die ich dir geschenkt habe durch den Glauben an mich." Er meint die Apostel, die auf dem ganzen Erdkreis gepredigt haben. Zion und Jerusalem unterscheiden sich nur im Namen. Sie sind die eine Stadt. Und so gibt es auch nur die eine Kirche.
1. Jes.41,22f;


RESPONSORIUM
R. Wir sind der Tempel des lebendigen Gottes. * Kein Götzendiener erhält Erbteil im Reiche Christi.
V. Denn nicht verträgt sich der Tempel Gottes mit Götzen. * Kein Götzendiener erhält Erbteil im Reiche Christi.


2. Jahresreihe

ERSTE LESUNG
Aus dem Buch Jesaja. 48, 1-11

Altes und Neues Hört dies, ihr vom Hause Jakob, die ihr den Namen Israels tragt und von Juda abstammt, die ihr schwört im Namen des Herrn und den Gott Israels bekennt, doch unaufrichtig und unwahr! Ja, nach der heiligen Stadt sind sie benannt, sie stützen sich auf Israels Gott, Herr der Heere ist sein Name! Die früheren Weissagungen habe ich längst schon verkündet; aus meinem Munde kamen sie, und ich ließ sie vernehmen. Plötzlich habe ich gehandelt, und sie trafen ein. Ich wusste ja, dass du halsstarrig bist, eine eiserne Sehne dein Genick ist und deine Stirne von Erz. Darum verkündete ich es dir längst zuvor. Bevor es eintraf, ließ ich es dich vernehmen, damit du nicht sagen konntest: »Mein Götzenbild tat es; mein Schnitz- und mein Gussbild hat es so angeordnet.« 6 Du hast es gehört; betrachte nun alles! Wohlan, wollt ihr es nicht verkünden? Neues lass ich dich hören von jetzt an und Verborgenes, dir Unbekanntes. Nunmehr ward es geschaffen, nicht vormals. Früher hast du davon noch nichts gehört, damit du nicht sagen kannst: »Ich wusste es schon!« Weder hast du davon gehört noch gewusst, noch ward ehedem aufgetan dein Ohr; denn ich wusste gar wohl, dass du vollkommen treulos bist und »Abtrünnig vom Mutterleib an« genannt wirst. Ich halte zurück den eigenen Zorn um meines Namens willen, meinem Ruhme zulieb verschone ich dich, dass ich dich nicht vertilge. Siehe, ich läuterte dich, doch nicht wie zu Silber, und ich erprobte dich im Ofen der Trübsal. Um meinetwillen, ja meinetwillen handle ich. Denn wie dürfte mein Name entweiht werden? Und meine Ehre gebe ich keinem anderen preis.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )



RESPONSORIUM
R. Im Schmelzofen der Armut prüfte ich dich. Nur um meinetwillen handle ich jetzt, damit mein Name nicht entweiht werde. * Meine Ehre überlasse ich keinem andern.
V. Einen Augenblick nur verbarg ich vor dir mein Gesicht; aber in ewiger Gnade habe ich Erbarmen mit dir. * Meine Ehre überlasse ich keinem andern.


ZWEITE LESUNG

Bernhard von Clairvaux (+1153)

Aus einer Homilie über die gläubige Zustimmung Marias zu Gottes Heilsplan.

Die ganze Welt wartet auf die Antwort Marias

Du hast gehört, heilige Jungfrau, du sollst einen Sohn empfangen und gebären: Nicht von einem Menschen hast du das Wort gehört, sondern vom Heiligen Geist. Der Engel wartet auf Antwort; denn es ist Zeit, daß er zu Gott zurückkehrt, der ihn gesandt hat. Herrin, auch wir warten auf das Wort des Erbarmens, wir, auf denen das Todesurteil lastet.
Siehe, dir ist der Preis unserer Erlösung angeboten. Wir werden sofort befreit, wenn du zustimmst. Im ewigen Wort Gottes sind wir alle geschaffen, wir, die wir sterben müssen. Durch ein kurzes Wort von dir sollen wir neu geschaffen und dem Leben zurückgegeben werden. Um dieses Wort bitten dich, gütige Jungfrau, der beklagenswerte Adam und seine Nachkommen, die, aus dein Paradies vertrieben, in der Verbannung weilen. Um dieses Wort bitten Abraham und David. Dieses Wort ersehnen alle heiligen Patriarchen, deine Väter; auch sie wohnen ja im Schatten des Todes. So liegt der ganze Erdkreis dir zu Füßen und wartet auf deine Antwort. Nicht von ungefähr; denn von deinem Mund hängt der Trost der Verbannten ab, der Loskauf der Gefangenen, die Befreiung der Verurteilten und das Heil aller Nachkommen Adams, deines ganzen Geschlechtes.
Gib unverzüglich deine Antwort, heilige Jungfrau, antworte dem Engel, antworte ohne Zögern durch den Engel dem Herrn. Antworte und empfange das Wort. Sag dein Wort und nimm das göttliche Wort entgegen! Sprich das vergängliche Wort und umfange das ewige! Was zögerst du, warum erbebst du? Glaube, bekenne und nimm das Wort an! Die Demut fasse sich ein Herz, die Ehrfurcht öffne sich im Vertrauen. Jetzt ist nicht der Augenblick, daß die jungfräuliche Bescheidenheit die Klugheit vergessen dürfte. In dieser einzigen Sache, du kluge Jungfrau, fürchte nicht, vermessen zu sein. Zwar mag Ehrfurcht im Schweigen sich angemessen kundtun, jetzt aber ist es notwendig, daß die Bereitschaft für Gott zu Wort kommt.
Heilige Jungfrau, öffne das Herz dem Glauben, öffne die Lippen dem Bekenntnis, öffne deinen Schoß dem Schöpfer. Siehe, der, „nach dem sich die Völker sehnen" (1), steht vor der Tür und klopft an. Wenn er vorbeiginge, weil du zögerst, müßtest du mit Schmerzen von neuem suchen, ihn, den deine Seele liebt! (2) Steh auf, laufe, öffne! Mach dich im Glauben auf, eile in Liebe und öffne ihm durch dein Wort! Und sie sagt das Wort: „Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe nach deinem Wort!" (3)
1. Hag.2,8 (Vg.); 2. Vgl. Hld.3,3; 3.Lk.1,38;


RESPONSORIUM
R. Jungfrau Maria, nimm das Wort auf, das der Herr dir durch den Engel gesandt hat. Den du empfangen und gebären wirst, ist Gott und Mensch zugleich. * „Gebenedeit unter den Frauen" wirst du heißen.
V. Du wirst einen Sohn gebären, aber deine Jungfräulichkeit wird nicht getrübt. Du wirst Mutter und bleibst doch unversehrt. * „Gebenedeit unter den Frauen" wirst du heißen.

Oration
Vater im Himmel, du hast die selige, ohne Sünde empfangene Jungfrau Maria dazu erwählt, dein ewiges Wort aufzunehmen. Du hast sie zur Wohnstatt Gottes gemacht und mit dem Licht des Heiligen Geistes erfüllt. Gib uns die Gnade, gleich deiner demütigen Magd stets deinem Willen zu gehorchen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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