Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore34Montag

Aus Vulgata
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Montag, 34. WOCHE IM JAHRESKREIS

JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG


Aus dem Buch Ezechiel (36,16-36)

Das Wort des Herrn erging an mich: »Menschensohn, als das Haus Israel noch auf seinem Heimatboden lebte, verunreinigten sie ihn durch ihren Lebenswandel und durch ihre Taten; wie die monatliche weibliche Unreinheit war ihr Wandel vor mir. Da goss ich meinen Groll über sie aus wegen des Blutes, das sie im Lande vergossen hatten; mit ihren Götzen hatten sie es verunreinigt. Ich zerstreute sie unter die Völker, und sie wurden in die Länder versprengt; nach ihrem Wandel und nach ihren Taten habe ich sie gerichtet. So kamen sie zu den Heidenvölkem. Wohin sie aber kamen, da befleckten sie meinen heiligen Namen, weil man von ihnen sagte: ›Diese sind das Volk des Herrn, und doch mussten sie sein Land verlassen.‹ Da tat es mir leid um meinen heiligen Namen, den das Haus Israel unter den Völkern, zu denen es gelangt war, entweiht hatte.
Darum rede zum Hause Israel: So spricht der Gebieter und Herr: Nicht um euretwillen handle ich, Haus Israel, sondern um meines heiligen Namens willen, den ihr unter den Völkern, zu denen ihr gelangt seid, entweiht habt. Nun will ich meinen großen Namen zu Ehren bringen, der unter den Völkern entweiht ist und den ihr mitten unter ihnen entweiht habt. Dann werden die Völker erkennen, dass ich der Herr bin« - Spruch des Gebieters und Herrn -, »wenn ich mich euch gegenüber als heilig erweise vor ihren Augen. Ich hole euch aus den Völkern, schare euch aus allen Ländern zusammen und bringe euch in eure Heimat.
Dann sprenge ich über euch reines Wasser, damit ihr gereinigt werdet; von all euren Unreinheiten und von all euren Götzen will ich euch reinigen. Ich gebe euch ein neues Herz und lege neuen Geist in eure Brust; ich entferne das Herz aus Stein aus eurem Leib und gebe euch ein Herz aus Fleisch. Meinen Geist lege ich in eure Brust und bewirke, dass ihr nach meinen Satzungen wandelt, meine Gesetze beobachtet und erfüllt. Dann dürft ihr im Land, das ich euren Vätern geschenkt, wohnen bleiben; ihr werdet mein Volk sein, und ich werde euer Gott sein. Ich mache euch frei von all euren Unreinheiten; ich rufe dem Getreide zu und mehre es reichlich; ich bringe keine Hungersnot mehr über euch. 30 Ich vermehre die Früchte der Bäume und den Ertrag des Feldes, damit ihr nicht mehr die Schmach einer Hungersnot unter den Völkern tragen müsst. Dann werdet ihr euch eures bösen Wandels und eurer schlechten Taten erinnern; ihr werdet vor euch selber eurer Verschuldungen und eurer Greuel wegen Ekel empfinden. Nicht um euretwillen handle ich« -Spruch des Gebieters und Herrn, »dies sei euch kund! Schämt euch und errötet über euren Wandel, Haus Israel!« 
Neuer Aufbau
So spricht der Gebieter und Herr: »Am Tage, da ich euch von all euren Verschuldungen reinige, bevölkere ich die Städte wieder, und die Ruinen werden aufgebaut. Das verwüstete Land wird wieder bebaut, statt dass es öde daliegen muss vor den Augen aller Vorüberziehenden. Dann wird es heißen: ›Dieses verwüstete Land ist wie der Garten Eden geworden, die zertrümmerten, verwüsteten und zerstörten Städte sind neu befestigt und bevölkert.‹ Alsdann erkennen die Völker, die rings um euch übriggeblieben sind, dass ich, der Herr, das Zerstörte wieder erbaut und das Verwüstete wieder bepflanzt habe. Ich, der Herr, habe geredet und handle.« 


(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Ich nehme das Herz von Stein aus ihrer Brust und gebe ihnen ein Herz von Fleisch. * Sie werden mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein.
V. Ich schenke ihnen ein anderes Herz und gebe ihnen einen neuen Geist. * Sie werden mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein.


Zweite Lesung

Augustinus († 430)

Aus einer Auslegung zu Psalm 104 (103).'

Das Innerste unseres Herzens jubelt: ,Wie groß sind deine Werke, Herr! In Weisheit hast du sie alle gemacht. Voll ist die Erde von deinen Geschöpfen.`1 Alles, was Gott geschaffen hat, hat er in Weisheit erschaffen; durch die Weisheit ist es gemacht worden. Alles, was Weisheit kennt und auch was sie nicht kennt, gehört zur Schöpfung Gottes; es ist in Weisheit und durch die Weisheit geschaffen. Alle, die Weisheit kennen, haben die Weisheit als Licht. Auch wer sie nicht kennt, hat die Weisheit als Bildnerin, obwohl er in Torheit befangen ist. Aber auch wer sie als Licht besitzt, hat die Weisheit als Bildnerin. Doch nicht alle, die die Weisheit als Bildnerin haben, besitzen auch das Licht. Viele gibt es unter den Menschen, die an ihr Anteil haben. Sie werden Weise genannt. Die Vielen, die sie nicht haben, nennt man Toren. Es gibt jedoch andere Geschöpfe, die nicht fähig sind, an der Weisheit teilzuhaben; so die wilden und die zahmen Tiere und die Bäume, die keinerlei Verstand besitzen. Aber wenn sie auch nicht fähig sind, der Weisheit teilhaftig zu werden, sind sie deshalb etwa nicht in Weisheit und durch die Weisheit geschaffen? Der Herr verlangt von Pferden und Maultieren keine Einsicht. Aber von den Menschen sagt er: `Werdet nicht wie Ross und Maultier, ohne Verstand.´2 Was beim Pferd Natur ist, ist beim Menschen Sünde. Der Herr sagt daher: Von denen, die nicht nach meinem Bild geschaffen sind, verlange ich nicht, dass sie Anteil gewinnen an der Weisheit. Aber wo ich nach meinem Bild erschaffen habe, da verlange ich sie, und ich fordere, dass man von der Gabe Gebrauch macht, die ich verliehen habe. Die Menschen müssen Gott geben, was Gott gehört, wie sie dem Kaiser geben, was dem Kaiser gehört3. Wenn sie dem Kaiser sein Bild geben und Gott sein Bild, dann richten sie ihren Geist nicht auf sich, sondern auf ihren Bildnern und auf das Licht, von dem sie herkommen. Sie sprechen vertrauensvoll: „Du, Herr, lässt meine Leuchte erstrahlen, mein Gott macht meine Finsternis hell.“4 Wenn das Dunkel irdischer Torheit verschwunden ist, öffnen sie ihren Mund und atmen ein und erheben das Auge ihres Herzens. Mit dem Auge des Geistes blicken sie um sich, und sie sehen die ganze Welt: Erde, Meer und Himmel. Sie sehen, wie schön alles gestaltet ist, wie wohlgeordnet alles seinen Gang nimmt, wie alles sich nach Arten gliedert, durch den Samen erhalten wird, sich im Wechsel wandelt und die Zeiten durchläuft. Indem sie das erkennen, gefällt ihnen in seinem Kunstwerk der Künstler. Aber auch sie in seinem Kunstwerk gefallen dem Künstler, wenn sie in großer Freude rufen – und nichts ist dieser Freude vergleichbar -: ´Herr, wie groß sind deine Werke! In Weisheit hast du sie alle geschaffen!´5

(1) Vgl. Ps 104,24. (2) Vgl. Ps 32,9. (3) Vgl. Mt 22,21. (4) Ps 18,29. (5) Vgl. Ps 104,24.


RESPONSORIUM
R. Wie groß sind deine Werke, Herr! * In Weisheit hast du sie alle geschaffen.
V. Voll ist die Erde von deinen Geschöpfen. * In Weisheit hast du sie alle geschaffen.


ORATION
Gott, unser Vater, erwecke deine Gläubigen zu neuem Eifer, damit das Werk deines Erbarmens in unserem Leben reiche Frucht trägt und wir einst die Fülle des Heils empfangen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.


Jahreskreis II

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Daniel (5,1-2.5-9.13a.14-17.25-30)

Der König Belschazzar veranstaltete ein großes Gastmahl für seine tausend Großfürsten, und mit den Tausend trank er Wein. In der Weinlaune ließ er die goldenen und silbernen Gefäße herbeiholen, die sein Vater Nebukadnezar aus dem Tempel zu Jerusalem geraubt hatte, damit der König, seine Großfürsten, seine Frauen und Nebenfrauen daraus trinken könnten.
Zur gleichen Stunde erschienen die Finger einer Menschenhand und schrieben auf der Kalktünche an der Wand des königlichen Palastes gegenüber dem Leuchter. Der König bemerkte die schreibende Hand. 6 Da veränderte sich die Gesichtsfarbe des Königs, seine Gedanken erschreckten ihn, seine Hüftgelenke lockerten sich, und seine Knie schlugen zitternd aneinander. Der König rief laut nach den Wahrsagern, Kaldäern und Sterndeutern. Er hob an und sprach zu den Weisen von Babel: »Wer immer diese Schrift lesen und mir deuten kann, der soll in Purpur gekleidet werden, um seinen Hals eine goldene Kette tragen und als Rangdritter im Reiche herrschen.« 
Da traten alle königlichen Weisen an. Sie vermochten aber nicht, die Schrift zu lesen und ihre Deutung dem König kundzutun. 9 Da erschrak der König Belschazzar sehr, seine Gesichtsfarbe veränderte sich an ihm, und auch seine Großfürsten gerieten in Verwirrung.
Darauf wurde Daniel vor den König geführt. Der König hob an und sprach zu Daniel: Ich habe von dir gehört, dass göttlicher Geist in dir wohne, und dass Erleuchtung, Einsicht und außergewöhnliche Weisheit bei dir zu finden seien. Nun wurden die Weisen, die Wahrsager, mir vorgeführt, um diese Schrift da zu lesen und ihre Deutung mir kundzutun. Doch waren sie nicht imstande, die Deutung der Sache anzugeben. Doch von dir habe ich gehört, dass du Deutungen geben und Verwickeltes lösen kannst. Wenn du nun die Schrift lesen und ihre Deutung mir kundtun kannst, so wirst du in Purpur gekleidet, erhältst eine goldene Kette um den Hals und wirst als Rangdritter im Reiche herrschen.« 
Deutung und Erfüllung
Da antwortete Daniel und sprach vor dem König: »Deine Gaben mögen dir verbleiben, und deine Geschenke gib einem anderen! Indes will ich die Schrift dem König vorlesen und die Deutung ihm mitteilen.
So lautet die Schrift, die da geschrieben ward: ›Mene mene tekel upharsin.‹ Und das ist die Deutung des Inhalts: Mene: gezählt hat Gott dein Königtum und es weggegeben. Tekel: gewogen bist du auf der Waage und zu leicht befunden. Peres: geteilt wird dein Reich und den Medern und Persern gegeben.« Da gab Belschazzar Anweisung, und man kleidete Daniel in Purpur und legte die goldene Kette um seinen Hals. Man verkündete von ihm, daß er als Rangdritter im Reiche herrschen solle. In derselben Nacht wurde der kaldäische König Belschazzar ermordet.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Brüstet euch nicht stolz mit eurer Macht; denn Gott ist der Richter; den einen erniedrigt er, den andern erhöht er. * In der Hand des Herrn ist ein Becher: herben, gärenden Wein reicht er dar; ihn müssen alle Frevler der Erde trinken.
V. Wer das Tier und sein Standbild anbetet, der muss den Wein des Zornes Gottes trinken. * In der Hand des Herrn ist ein Becher: herben, gärenden Wein reicht er dar; ihn müssen alle Frevler der Erde trinken.


ZWEITE LESUNG

Klemens I. († 101) zugeschrieben

Aus dem zweiten Brief an die Korinther.

Aushalten in der Hoffnung

Liebe Brüder, so wollen wir denn den Willen des Vaters tun, der uns berufen hat, damit wir leben. Lasst uns nach der Tugend streben und die Leichtfertigkeit aufgeben, die Vorläuferin der Sünden. Lasst uns die Gottlosigkeit fliehen, damit uns nicht das Böse erfasst. Denn wenn wir uns bemühen, Gutes zu tun, kommt der Friede zu uns. Ihn können darum die Menschen nicht finden, die sich von irdischen Befürchtungen leiten lassen und die Lust der Gegenwart der verheißenen Zukunft vorziehen. Denn sie wissen nicht, wieviel Qual mit der Lust dieser Welt verbunden ist und welche Wonnen mit der Verheißung der Zukunft. Dabei wäre es erträglich, wenn nur sie so handelten. Aber sie versuchen auch noch, unschuldige Seelen verkehrte Dinge zu lehren, ohne zu bedenken, dass eine doppelte Verurteilung über sie ergehen wird, wegen ihrer eigenen und der Verfehlungen derer, welche auf sie hören.
Wir wollen daher mit reinem Herzen dienen. Dann sind wir gerecht. Wenn wir aber den Verheißungen Gottes nicht glauben und ihm nicht dienen, dann werden wir unglücklich. „Unglücklich sind die Menschen mit zwei Seelen, die zaudern und sagen: ´Das alles haben wir schon gehört zur Zeit unserer Väter. Wir haben Tag für Tag darauf gewartet, aber nichts davon gesehen.´ O ihr Toren, vergleicht euch mit einem Baum. Nehmt den Weinstock: Zuerst verliert er seine Blätter, dann sprosst er, dann hat er saure und endlich reife Trauben. So hat auch mein Volk zuerst Verwirrung und Not ertragen. Dann aber wird es Gutes empfangen.“1 Liebe Brüder, wir wollen also nicht zwei Seelen haben, sondern in der Hoffnung ausharren, damit wir den Lohn erhalten. Denn der versprochen hat, einem jeden nach seinen Taten zu vergelten2, der ist treu. Wenn wir daher vor Gott Gerechtigkeit üben, kommen wir in sein Reich und erlangen die Verheißung, „die kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und die keinem Menschen in den Sinn gekommen ist“3.
Wir wollen also das Reich Gottes in Liebe und Gerechtigkeit stündlich erwarten, da wir den Tag seines Erscheinens nicht kennen. Wir wollen endlich umkehren, Brüder, und uns auf das Gute besinnen. Denn wir haben viel Torheit und Bosheit in uns. Wir wollen die Sünden von früher lassen und umkehren von Herzen, damit wir das Heil erlangen.

(1) Vgl. 1Klemens 23,3-4. (2) Vgl. Mt 16,27. (3) Vgl. 1Kor 2,9.


RESPONSORIUM
R. Seid standhaft und unerschütterlich, nehmt teil am Werk des Herrn, * denkt daran, dass im Herrn eure Mühe nicht vergeblich ist.
V. Werdet nicht müde, Gutes zu tun. * Denkt daran, dass im Herrn eure Mühe nicht vergeblich ist.


ORATION
Gott, unser Vater, erwecke deine Gläubigen zu neuem Eifer, damit das Werk deines Erbarmens in unserem Leben reiche Frucht trägt und wir einst die Fülle des Heils empfangen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Diese Kategorie enthält zurzeit keine Seiten oder Medien.