Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore34Samstag

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Samstag, 34. WOCHE IM JAHRESKREIS

JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG


Aus dem Buch Ezechiel (47,1-12)

Alsdann führte er mich zum Tempeleingang zurück, und siehe, Wasser quoll unter der Tempelschwelle hervor nach Osten zu; denn die Vorderseite des Tempels schaute nach Osten. Das Wasser aber floss unterhalb der südlichen Seitenwand des Tempels hinab, südlich vom Altar. Er führte mich durch das nördliche Tor hinaus und ließ mich außen herumgehen zum äußeren Tor, das nach Osten schaute. Da sah ich das Wasser aus der südlichen Seitenwand hervorrieseln. Der Mann schritt mit einer Meßschnur in seiner Hand in östlicher Richtung; er maß tausend Ellen ab und ließ mich durch das Wasser hindurchwaten, das bis an die Knöchel reichte. Dann maß er nochmals tausend Ellen ab und ließ mich durch das Wasser waten, das bis an die Knie reichte. Abermals maß er tausend Ellen ab und ließ mich durch das Wasser waten, das bis an die Hüften reichte. Er maß nochmals tausend Ellen ab, da wurde es ein Strom, den ich nicht mehr durchwaten konnte, denn das Wasser war zu hoch; es war ja ein Wasser zum Schwimmen, ein Strom, den man nicht mehr durchwaten konnte. Da sprach er zu mir: »Hast du es gesehen, Menschensohn?« Dann ließ er mich am Ufer des Stromes zurückgehen. Während ich nun zurückwanderte, konnte ich am Flussufer auf beiden Seiten eine große Anzahl von Bäumen erblicken. Da erklärte er mir: »Dieses Wasser fließt in den östlich gelegenen Bezirk hinaus und läuft zur Jordansenke hinab. Ergießt es sich in das Meer, in die stinkende Flut, so wird das Wasser gesund. Dann wird jegliches Lebewesen, das dort herumschwimmt, munter leben, wohin immer der Fluss sich ergießt; groß wird die Menge der Fische sein. Denn sobald dieses Wasser dahin kommt, wird das Salzwasser gesund, und alles, was der Fluss erreicht, bleibt am Leben. Ja, dann werden Fischer an ihm stehen; von Engedi bis Eneglajim wird der Trockenplatz für die Netze reichen. Die Fische werden nach ihren Arten so überaus zahlreich sein wie die Fische im Großen Meer. Seine seichten Stellen und Tümpel aber sollen nicht gesunden, denn sie sind zur Salzgewinnung bestimmt. An den Ufern des Flusses wachsen beiderseits allerlei fruchtbringende Baume, deren Laub nie welkt und deren Frucht nie ausgeht. In jedem Monat tragen sie frische Frucht; denn das Wasser, das sie tränkt, geht vom Heiligtum aus. Ihre Früchte dienen zur Nahrung und ihre Blätter zu Heilzwecken.« 

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Ich sah Wasser herausfließen an der rechten Seite des Tempels; * alle, zu denen das Wasser gelangt, werden gerettet.
V. Das Wasser, das ich gebe, wird in den Gläubigen zur Quelle werden, die Wasser für das ewige Leben ausströmt.* Alle, zu denen das Wasser gelangt, werden gerettet.


Zweite Lesung

Augustinus († 430)

Aus einer Auslegung zu Psalm 65 (64).

Eines Flusses Arme erquicken die Gottesstadt

´Der Fluss Gottes ist mit Wasser gefüllt, du schaffst ihnen Speise; du ordnest alles.´1 Über diesen Fluss gibt es keine Zweifel; denn der Prophet sagt: „Die Wasser eine Stromes erquicken die Gottesstadt.“2 Und der Herr selbst sagt in den Evangelien: „Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zur sprudelnden Quelle werden, deren Wasser ewiges Leben schenkt“3, und wiederum: „Wer an mich glaubt, von dem sagt die Schrift: Aus seinem Inneren werden Ströme lebendigen Wassers fließen. Damit meinte er den Geist, den alle empfangen sollten, die an ihn glauben.“4 Dieser Fluss Gottes ist also mit Wasser gefüllt. Wir werden getränkt mit den Gaben des Heiligen Geistes, und der Fluss Gottes aus der Quelle des Lebens, von Wasser gefüllt, strömt in uns ein. Auch die Speise ist für uns bereit.
Welches ist diese Speise? Jene, die uns darauf vorbereitet, Anteil an Gott zu haben,5 um uns durch den Genuss des heiligen Leibes dann in die Gemeinschaft des heiligen Leibes zu versetzen. Das meint der vorliegende Psalm, wenn er sagt: ´Du schaffst ihnen Speise, so ordnest du alles.´6 Denn durch diese Speise werden wir für die Gegenwart gerettet und für die Zukunft bereitet. Durch das Sakrament der Taufe wird uns, den Wiedergeborenen, größte Freude zuteil. Denn wir erfahren in unserem Gewissen die Anfangswirkungen des Heiligen Geistes: Über uns kommt Verständnis für das Geheimnis, Einsicht in die Weissagung, Weisheit in der Rede, feste Hoffnung, Gabe der Heilung und Herrschaft über die bösen Mächte, die uns unterworfen werden.

(1) Vgl. Ps 65,10 (Vet.Lat.). (2) Ps 46,5. (3) Joh 4,14. (4) Joh 7,38.39. (5) Vgl. 2Petr 1,4. (6) Vgl. Ps 65,10 (Vet.Lat.)



RESPONSORIUM
R. Du tränkst sie mit dem Strom deiner Wonnen; * denn bei dir ist der Quell des Lebens.
V. Reich beschenkt sind wir mit den Gütern deines Hauses. * Denn bei dir ist der Quell des Lebens.


ORATION
Gott, unser Vater, erwecke deine Gläubigen zu neuem Eifer, damit das Werk deines Erbarmens in unserem Leben reiche Frucht trägt und wir einst die Fülle des Heils empfangen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.


Jahreskreis II

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Daniel (12,1-13)

In jener Zeit tritt Michael auf, der große Fürst, der über den Söhnen deines Volkes schützend steht. Es wird eine Zeit der Drangsal sein, wie noch keine gewesen ist, seitdem es Völker gibt, bis zu jener Zeit. Dein Volk wird gerettet in jener Zeit, ein jeder, der im Buch verzeichnet ist. Viele von denen, die im Land des Staubes schlafen, werden erwachen, die einen zu ewigem Leben, zur Schmach und zu ewigem Abscheu die anderen. Die Gesetzeslehrer werden glänzen wie das leuchtende Himmelsgewölbe und, die vielen zur Gerechtigkeit verhalfen, wie die Sterne für immer und ewig. Abschluß Du nun, Daniel, verschließe die Offenbarungen und versiegle das Buch bis zur Endzeit! Viele werden suchend umherstreifen, und der Wissensdurst wird groß sein.«  Ich, Daniel, schaute hin und sah, dass noch zwei andere (Engel) dastanden, der eine diesseits des Flussufers, der andere am jenseitigen Flussufer. Er sprach zu dem Mann im Leinenkleid, der sich über dem Wasser des Flusses befand: »Wie lange dauert es noch bis zum Ende dieser ungeheuerlichen Dinge?« Darauf vernahm ich den Mann im Leinenkleid, der sich über dem Wasser des Flusses befand; er erhob seine rechte und linke Hand zum Himmel und tat beim Ewiglebenden einen Schwur: »Eine Zeit, zwei Zeiten und eine halbe Zeit. Ist man damit fertig, die Macht des heiligen Volkes zu zerschlagen, dann wird sich dies alles vollenden.« Das hörte ich wohl, verstand es aber nicht. Da fragte ich: »Mein Herr, was ist das Letzte hiervon?« Er erwiderte: »Geh, Daniel, denn die Offenbarungen sind verschlossen und versiegelt bis zur Endzeit. Viele werden gereinigt, geläutert und geprüft; aber die Frevler begehen Frevel. Kein Frevler versteht es, die Einsichtigen aber verstehen es. Von der Zeit an, da das tägliche Opfer beseitigt und der Greuel des Verwüsters aufgestellt wird, sind es tausendzweihundertneunzig Tage. Glückselig, wer ausharrt und tausenddreihundertfünfunddreißig Tage erreicht! Du nun, gehe dem Ende entgegen und ruhe aus! Zu deinem Lose wirst du am Ende der Tage auferstehen!« 

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Alle, die an der Auferstehung teilnehmen, werden den Engeln gleich. * Als Auferstandene werden sie Söhne und Töchter Gottes.
V. Gott ist kein Gott der Toten, sondern der Lebenden; denn für ihn sind alle lebendig. * Als Auferstandene werden sie Söhne und Töchter Gottes.


ZWEITE LESUNG

Klemens I. († 101) zugeschrieben

Aus dem zweiten Brief an die Korinther.
Lasst uns Gerechtigkeit üben, damit wir am Ende gerettet werden

Wir wollen zu denen gehören, die Dank sagen und Gott dienen, nicht zu den Gottlosen, die gerichtet werden. Ich selbst bin durchaus ein Sünder und der Versuchung nicht entrückt, und ich lebe mitten unter Werkzeugen des Widersachers. Aber ich bemühe mich, nach der Gerechtigkeit zu streben, um in Furcht vor dem kommenden Gericht der Gerechtigkeit wenigstens nahe zu kommen.
Nachdem wir den Gott der Wahrheit gehört haben, liebe Brüder, lese ich euch eine Ansprache vor. Wendet den Geist der Schrift zu, rettet so euch selbst und den, der unter euch vorliest. Als Gegenleistung erbitte ich mir, dass ihr euch aus ganzem Herzen bekehrt und euch damit Heil und Leben verschafft. Indem wir das tun, stellen wir allen jungen Leuten, die sich Mühe geben wollen, fromm und wie Gott gut zu sein, ein Ziel vor Augen. Da wir doch töricht sind, wollen wir es nicht übelnehmen und nicht böse sein, wenn uns einer mahnt und uns von der Ungerechtigkeit zur Gerechtigkeit führen will. Manchmal merken wir es nämlich nicht, dass wir Böses tun, wegen des Wankelmutes und der Ungläubigkeit, die wir im Herzen haben. „Unser Geist ist verdunkelt“1 von nichtiger Begierde.
Wir wollen also Gerechtigkeit üben, damit am Ende gerettet werden. Wohl denen, die den Geboten gehorchen! Wenn sie auch für kurze Zeit in der Welt leiden, so werden sie doch die unvergängliche Frucht der Auferstehung ernten. Der Fromme soll sich also nicht betrüben, wenn er in dieser Zeit Not leidet. Eine selige Zeit erwartet ihn. Droben wird er mit den Vätern wiederaufleben und Freude haben, die ewig von keinem Kummer getrübt ist.
Es soll euren Geist auch nicht verwirren, wenn wir die Ungerechten reich und die Diener Gottes in Bedrängnis sehen: Wir wollen am Glauben festhalten, liebe Brüder! Wir nehmen den Kampf des lebendigen Gottes auf uns und üben uns in diesem Leben, damit wir im zukünftigen den Kranz erhalten. Keiner von den Gerechten hat den Lohn rasch erhalten, sondern sie warten auf ihn. Gäbe Gott den Lohn nämlich rasch, würden wir nicht Frömmigkeit üben, sondern bald ein Geschäft daraus machen. Es würde scheinen, wir wären gerecht, nicht weil wir uns bemühen, fromm zu sein, sondern weil wir uns um ein Geschäft bemühten. Deswegen verurteilt das Gericht Gottes den Geist, der nicht gerecht ist, und legt ihn in schwere Fesseln.
Dem einen unsichtbaren Gott, dem Vater der Wahrheit, der uns den Retter gesandt hat, den Urheber der Unvergänglichkeit, durch den er uns auch die Wahrheit und das Leben des Himmels offenbart, ihm sei Ehre in alle Ewigkeit. Amen.

(1) Vgl. Eph 4,18.


RESPONSORIUM
R. Meide das Böse und tu das Gute; * denn der Herr liebt das Recht und verlässt seine Frommen nicht.
V. Errege dich nicht über die Bösen, wegen der Übeltäter ereifere dich nicht! * Denn der Herr liebt das Recht und verlässt seine Frommen nicht.


ORATION
Gott, unser Vater, erwecke deine Gläubigen zu neuem Eifer, damit das Werk deines Erbarmens in unserem Leben reiche Frucht trägt und wir einst die Fülle des Heils empfangen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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