Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore4FastenwocheMontag

Aus Vulgata
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V. Kehrt um und glaubt dem Evangelium.
R. Denn das Reich Gottes ist nahe.

ERSTE LESUNG

Aus dem Brief an die Hebräer. 7,11-28


Wenn nun die Vollendung durch das levitische Priestertum erreicht wäre - das Volk erhielt ja auf dieses hin die gesetzliche Ordnung -, wozu war es noch nötig, nach der »Ordnung des Melchisedech« einen anderen Priester zu bestellen und ihn nicht nach der Ordnung des Aaron zu benennen? Mit dem Wechsel des Priestertums erfolgt ja notwendig auch ein Wechsel des Gesetzes. Der nämlich, von dem dies gesagt wird, gehört einem anderen Stamme an, aus dem nie einer dem Altar diente. Unser Herr ist ja bekanntlich aus Juda entsprossen, einem Stamm, von dem Moses nichts in bezug auf Priester gesagt hat. Und noch offenkundiger wird es, wenn nach der Weise des Melchisedech ein anderer Priester bestellt wird, der es nicht geworden ist nach der Norm fleischlicher Ordnung, sondern nach der Kraft unzerstörbaren Lebens. Das Zeugnis lautet doch: »Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung des Melchisedech« (Ps 110,4). Aufgehoben wird die vorausgehende Ordnung wegen ihrer Schwäche und Unbrauchbarkeit - das Gesetz hat ja in nichts Vollendung gebracht -, heraufgeführt wird eine bessere Hoffnung, durch die wir Gott nahekommen. Und insofern es nicht ohne Eidschwur geschah - jene anderen nämlich sind ohne Eidschwur Priester geworden, dieser aber mit Eidschwur durch den, der zu ihm sprach: »Der Herr hat geschworen, und es wird ihn nicht gereuen: Du bist Priester in Ewigkeit« (Ps 110,4) -, wurde demgemäß Jesus Bürge auch eines besseren Bundes. Und dort sind es viele, die Priester geworden sind - da sie durch ihr Sterben gehindert wurden zu bleiben -, dieser aber hat, weil er »in Ewigkeit« bleibt, das Priestertum als ein nichtvergehendes. Daher vermag er auch in vollem Sinn alle zu retten, die durch ihn vor Gott treten, da er immerfort lebt, um einzutreten für sie.
Ja, ein solcher war entsprechend für uns als Hoherpriester: heilig, schuldlos, ohne Makel, gesondert von den Sündern und hocherhoben über die Himmel, einer, der nicht wie die Hohenpriester es jeden Tag nötig hat, zuerst für seine eigenen Sünden Opfer darzubringen, dann für die des Volkes. Denn dies tat er ein für allemal, da er sich darbrachte zum Opfer. Das Gesetz stellt ja Menschen zu Hohenpriestern auf, die mit Schwächen behaftet sind, das Wort des Eides aber, zeitlich nach dem Gesetz, [stellt] den Sohn [auf], der vollkommen ist in Ewigkeit.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )



RESPONSORIUM
R. Nicht sich selbst hat Christus die Würde des Hohenpriesters verliehen, sondern jener gab sie ihm, der zu ihm sprach: * Du bist Priester auf ewig nach der Ordnung Melchisedeks.
V. Der Herr hat geschworen, und nie wird es ihn reuen: * Du bist Priester auf ewig nach der Ordnung Melchisedeks.



ZWEITE LESUNG

Fulgentius von Ruspe (+ 533)

Aus der Schrift „Über den Glauben an Petrus".


Christus hat sich für uns geopfert

Die heilige Dreifaltigkeit, der eine Gott des Alten und des Neuen Bundes, gebot unsern Vätern, ihre irdischen Gaben als Opfer darzubringen. In diesen Opfern war die wohlgefällige Gabe jenes Opfers vorgebildet, in dem sich der Sohn Gottes in unserer Menschengestalt für uns erbarmungsvoll darbringen wollte. Nach apostolischer Lehre „hat er sich für uns hingegeben als Gabe und als Opfer, das Gott gefällt" (1). Er, wahrer Gott und wahrer Priester, ist für uns „nicht mit dem Blut von Böcken und Kälbern, sondern mit seinem eigenen Blut ein für allemal in das Heiligtum hineingegangen" (2). Ein und derselbe war Opfer und Priester, ein und derselbe Gott und Tempel; Priester, der uns versöhnt, und Opfer, durch das wir versöhnt sind; Tempel, in dem die Versöhnung geschieht, und Gott, mit dem wir versöhnt sind. Er allein war Priester, Opfer und Tempel. Haltet es fest und zweifelt nicht, daß er, der einziggeborene Gott, das Wort, Mensch geworden, sich als Opfer und Gabe dargebracht hat, die Gott gefällt (3). Im Alten Bund wurden ihm zusammen mit dem Vater und dem Heiligen Geist von den Patriarchen, den Propheten und den Priestern Tieropfer dargebracht. Jetzt, im Neuen Bund, hört die heilige^ katholische Kirche nicht auf, ihm auf der ganzen Erde mit dem Vater und dem Heiligen Geist in Glaube und Liebe das Opfer von Brot und Wein zu weihen. Die irdischen Opfer waren ein Hinweis auf den Leib Christi, den er, selbst ohne Sünde, für unsere Sünden darbringen, und auf das Blut, das er zur Vergebung unserer Sünden vergießen sollte.
In jenen Opfern also war durch Zeichen die Gnade angedeutet, die uns zugedacht ist. In dem jetzigen Opfer wird offen gezeigt, was Gott uns bereits geschenkt hat.
In den alten Opfern wurde vorausverkündet, daß der Sohn Gottes für die Gottlosen geopfert werden mußte. Im neuen Opfer aber wird verkündigt, daß er schon für die Sünder geopfert ist. So spricht der Apostel: „Christus ist schon zu der Zeit, da wir noch schwach und gottlos waren, für uns gestorben" und:,JJurch den Tod seines Sohnes sind wir mit Gott versöhnt worden, als wir noch Feinde waren." (4)

1. Eph.5,2. 2. Hebr.9,12. 3. Vgl. Eph.5,2. 4. Röm.5,6.10.


RESPONSORIUM
R. Einst wart ihr seine Feinde, denn euer Sinn trieb euch zu bösen Taten. Doch jetzt hat Gott euch durch den Tod Jesu Christi erlöst, * um euch heilig und schuldlos vor sich hintreten zu lassen.
V. Ihn hat Gott bestimmt, Sühne zu leisten mit seinem Blut. * Um euch heilig und schuldlos vor sich hintreten zu lassen.



JAHRESREIHE II:

ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Levitikus. 16,2-28


Der Herr sprach zu Moses: »Sage deinem Bruder Aaron, dass er nicht jederzeit hineingehen darf in das Heiligtum hinter den Vorhang, vor die Deckplatte auf der Lade, sonst müsste er sterben. Denn in der Wolke über der Deckplatte erscheine ich! Nur unter folgender Bedingung darf Aaron das Heiligtum betreten: mit einem Jungstier als Sündopfer und mit einem Widder als Brandopfer. Einen heiligen Leibrock von Linnen muss er anhaben, linnene Beinkleider müssen seine Blöße bedecken, mit einem linnenen Gürtel muss er sich umgürten und einen Turban von Linnen umbinden; heilige Kleider sind es. Er soll sich baden und sie dann anlegen. Von der Gemeinde der Israeliten aber nehme er zwei Ziegenböcke zum Sündopfer und einen Widder zum Brandopfer. Dann soll Aaron den Stier für sein Sündopfer heranbringen und für sich und sein Haus Sühne schaffen. Dann nehme er die beiden Böcke und stelle sie vor den Herrn an den Eingang des Offenbarungszeltes. Aaron soll über die beiden Böcke Lose werfen; ein Los für den Herrn und eines für Asasel. Alsdann bringe Aaron den Bock, auf den das Los für den Herrn gefallen ist, herbei und richte ihn als Sündopfer her. Der Bock aber, auf den das Los für Asasel gefallen ist, soll lebendig vor den Herrn gestellt werden, damit man an ihm die Sühne vollziehe und ihn zu Asasel in die Wüste schicke. Sühne für Aaron und die Priesterschaft
Aaron bringe den Stier für sein eigenes Sündopfer herbei und schaffe Sühne für sich und sein Haus; er schlachte den Stier für sein eigenes Sündopfer. Dann nehme er eine Pfanne glühender Kohlen vom Altar, der vor dem Herrn steht, und seine beiden Hände voll von feingestoßenem Räucherwerk und bringe es in den Raum hinter dem Vorhang. Dann gebe er das Räucherwerk auf das Feuer vor dem Herrn, damit die Wolke des Räucherwerkes die Deckplatte über der Gesetzeslade verhülle; denn sonst müsste er sterben. Er nehme dann von dem Blut des Stieres und sprenge mit seinem Finger von oben auf die Deckplatte; vor die Deckplatte hin aber sprenge er mit seinem Finger von dem Blut siebenmal.
Sühne für das Volk
Dann schlachte er den Sündopferbock für das Volk, bringe sein Blut in den Raum hinter dem Vorhang und verfahre damit, wie er es mit dem Stierblut getan hat; er sprenge es auf und vor die Deckplatte. So schaffe er dem Heiligtum Sühne wegen der Unreinigkeiten der Söhne Israels und all ihrer Übertretungen, mit denen sie sich versündigt haben; ebenso tue er mit dem Offenbarungszelt, das unter ihnen inmitten ihrer Unreinheiten sich befindet. Kein Mensch aber darf im Offenbarungszelt sein, wenn er es betritt, um im Heiligtum Sühne zu schaffen, bis er es wieder verlässt; so soll er für sich und sein Haus und für die ganze Gemeinde Israel Sühne schaffen. Dann gehe er zum Altar, der vor dem Herrn steht, und entsühne ihn; er nehme von dem Stierblut und von dem Blut des Bockes und streiche davon ringsum an die Hörner des Altares. Er sprenge mit seinem Finger siebenmal von dem Blut auf ihn; so reinige er ihn und weihe ihn wegen der Verunreinigungen der Söhne Israels.
Sündenbock
Hat er die Entsühnung des Heiligtums, des Offenbarungszeltes und des Altares vollendet, so bringe er den lebenden Bock herbei. Aaron lege seine beiden Hände auf den Kopf des lebenden Bockes und bekenne über ihm alle Verschuldungen der Israeliten und alle Übertretungen, die sie irgendwie begangen haben; er soll sie auf den Kopf des Bockes legen und diesen durch einen bereitstehenden Mann in die Wüste hinaustreiben. Der Bock soll alle ihre Verschuldungen mit sich hinwegtragen in eine abgelegene Gegend; erst in der Wüste soll man den Bock laufen lassen.
Rüstung des Brandopfers
Aaron gehe in das Offenbarungszelt und ziehe die Linnenkleider aus, die er angelegt hatte, als er in das Heiligtum hineinging; dort lege er sie nieder. Dann bade er seinen Leib an heiliger Stätte und ziehe seine Gewänder (wieder) an; darauf komme er heraus und richte sein und des Volkes Brandopfer her, um für sich und das Volk Sühne zu schaffen. Das Fett des Sündopfers lasse er auf dem Altar in Rauch aufgehen. Der Mann aber, der den Bock zu Asasel gebracht hat, wasche seine Kleider und bade seinen Leib; danach darf er ins Lager kommen. Den Sündopferstier und den Sündopferbock, deren Blut zur Entsühnung ins Heiligtum gebracht worden ist, schaffe man hinaus vor das Lager; ihre Felle, ihr Fleisch und ihren Mageninhalt verbrenne man. Wer sie verbrannt hat, wasche seine Kleider und bade seinen Leib; danach darf er ins Lager kommen.

(Quelle: Vulgata nach Hamp, Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Christus ist gekommen als Hoherpriester der künftigen Güter; mit seinem eigenen Blut ist er hineingegangen in das Heiligtum. * So hat er die ewige Erlösung bewirkt.
V. Christus ist nicht in ein von Menschenhand errichtetes Heiligtum hineingegangen, sondern in den Himmel selbst. * So hat er die ewige Erlösung bewirkt.



ZWEITE LESUNG

Origenes (+ 253/254)

Aus einer Auslegung zum Buch Levitikus.


Der Hohepriester Christus ist unsere Sühne

Einmal im Jahr trennt sich der Hohepriester vom Volk und betritt den Ort, wo sich die Versöhnungsstätte (Deckplatte der Bundeslade) mit den Kerubim darüber, die Bundeslade und der Räucheraltar befinden. Niemand durfte hier eintreten außer dem Hohenpriester. In diesem möchte ich meinen wahren Hohenpriester, den Herrn Jesus Christus, erkennen, wie er in seinem sterblichen Fleisch das ganze Jahr beim Volk war, in jenem Jahr, von dem er sagte: „Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe." (1) Beachte, wie er das eine Mal in diesem Jahr, am Versöhnungstag, in das Allerheiligste eintritt, das heißt, wie er nach Erfüllung des Heilsplans die Himmel durchschreitet und zum Vater eintritt, um ihn für das Menschengeschlecht gnädig zu stimmen und Fürsprache einzulegen für alle, die an ihn glauben.
Diese Versöhnung, in der Christus den Vater gnädig stimmt, kannte der Apostel Johannes, als er schrieb: „Meine Kinder, ich schreibe euch dies, damit ihr nicht sündigt. Wenn aber einer sündigt, haben wir einen Beistand beim Vater, Jesus Christus, den Gerechten. Er ist die Sühne für unsere Sünden." (2) Ähnlich denkt auch Paulus an diese Versöhnung, wenn er von Christus sagt: „Ihn hat Gott dazu bestimmt, Sühne zu leisten mit seinem Blut, Sühne, die wirksam wird durch den Glauben." (3) Der Tag der Versöhnung dauert für uns bis zur Vollendung der Welt. Die Heilige Schrift sagt: ,Der Hohepriester soll Raucherwerk auf das Feuer vor dem Herrn tun; die Wolke des Räucherwerkes soll die Versöhnungsstätte, die über den Zeugnissen (des Bundes) ist, einhüllen, damit er nicht sterbe. Dann soll er von dem Blut des Jungstieres nehmen und es mit seinem Finger auf die Versöhnungsstätte spritzen, nach Osten hin." (4) So wurden die Alten gelehrt, den Versöhnungsritus für die Menschen vor Gott zu vollziehen. Du aber bist zu Christus, dem wahren Hohenpriester, gekommen, der mit seinem Blut Gott gnädig gestimmt hat für dich und dich mit dem Vater versöhnt hat. Bleib nicht stehen bei dem fleischlichen Blut, lerne vielmehr das Blut des Wortes verstehen lind höre, wie es selbst zu dir spricht: ,Das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für Viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden." (5)
Daß der Hohepriester das Blut aber nach Osten aussprengt, halte nicht für bedeutungslos! Die Versöhnung kommt aus dem Osten. Denn von dort kommt der Mann, dessen Name „Aufgang" ist (6), der Mittler zwischen Gott und den Menschen (7).
Damit ergeht an dich die Aufforderung, immer nach Osten auszuschauen, wo die Sonne der Gerechtigkeit aufgeht (8), wo dir immer neu das Licht geboren wird, damit du niemals im Schatten zu gehen brauchst. Dann wird der Jüngste Tag dich nicht im Finstern überraschen (9). Nacht und Dunkel der Unwissenheit werden dich nicht unvermerkt überkommen; vielmehr wirst du immer im Licht der Erkenntnis leben, den Tag des Glaubens bewahren und stets das Licht des Glaubens und des Friedens bei dir haben.

1.Lk.4,18.19. 2. 1.Joh.2.1.2. 3.Röm.3,25. 4.Vgl. Lev.16,13-14. 5.Mt.26,28. 6.Vgl. Sach.6,12 (Vg.); Lk.1,78. 7.Vgl. 1.Tim.2,5. 8.Vgl. Mal.3,20. 9. Vgl. 1.Thess.5,4.


RESPONSORIUM
R. Jesus ist als unser Vorläufer hineingegangen, als Lamm ohne Makel. * Er ist Priester auf ewig nach der Ordnung Melchisedeks.
V. Er ist der König der Gerechtigkeit, dessen Geschlecht kein Ende kennt. * Er ist Priester auf ewig nach der Ordnung Melchisedeks.


ORATION
Allherrschender Gott, du schenkst uns im österlichen Geheimnis jenes wunderbare Leben, das die Welt unablässig erneuert. Laß das Werk deiner Gnade in der Kirche mächtig werden und gib ihr alles, was sie in dieser Zeit braucht. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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