Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore4OsterwocheDienstag

Aus Vulgata
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DIENSTAG

LESEHORE

V. Christus ist erstanden und stirbt nicht mehr. Halleluja.
R. Der, Tod hat über ihn keine Macht mehr. Halleluja.


ERSTE LESUNG

Aus der Offenbarung des Johannes. 14,1-13

Die Front des Lammes
Ich schaute, und siehe, das Lamm stand auf dem Berg Sion und mit ihm hundertvierundvierzigtausend, die seinen Namen tragen und den Namen seines Vaters, geschrieben auf ihren Stirnen. Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel wie das Rauschen vieler Wasser und wie das Rollen eines starken Donners, und die Stimme, die ich hörte, war wie von Harfenspielern, die ihre Harfen schlugen. Und sie sangen die Weise eines neuen Liedes vor dem Thron und vor den vier Wesen und den Ältesten, und niemand konnte das Lied erlernen als die hundertvierundvierzigtausend, die losgekauft sind von der Erde. Es sind jene, die sich mit Frauen nicht befleckt haben; denn jungfräulich sind sie. Sie folgen dem Lamm, wohin es geht. Sie wurden losgekauft aus den Menschen als Erstlinge für Gott und das Lamm. In ihrem Mund wurde keine Lüge gefunden; makellos sind sie [vor dem Throne Gottes].
Gerichtsankündigung
Und ich sah einen anderen Engel hoch oben am Himmel fliegen; der hatte den Bewohnern der Erde eine ewige Heilsbotschaft zu künden, jedem Volk und Stamm, jeder Zunge und Nation. Er rief mit lauter Stimme: »Fürchtet Gott und gebt ihm Ehre; denn die Stunde seines Gerichtes ist gekommen. Betet ihn an, der den Himmel geschaffen hat und die Erde, das Meer und die Quellen der Wasser!« 
Ein anderer, ein zweiter Engel folgte und rief: »Sie ist gefallen, sie ist gefallen, die Stadt Babylon, die große, die vom Glutwein ihrer Unzucht trinken ließ alle Völker.« Ein anderer, ein dritter Engel folgte ihnen und rief mit lauter Stimme: »Wenn einer das Tier anbetet und sein Bild und das Malzeichen annimmt auf seiner Stirn oder Hand, wird auch er trinken vom Glutwein Gottes, der ungemischt eingegossen ist in den Becher seines Zornes, und er wird gepeinigt werden in Feuer und Schwefel vor den heiligen Engeln und vor dem Lamm. Und der Rauch von ihrer Qual wird aufsteigen in alle Ewigkeit, und sie werden nicht Ruhe haben Tag und Nacht, die das Tier anbeten und sein Bild und so einer das Malzeichen annimmt seines Namens.« 
Hier zeigt sich die Standhaftigkeit der Heiligen, die Gottes Gebote wahren und den Glauben an Jesus. Und ich hörte eine Stimme vom Himmel, die [zu mir] sprach: »Schreibe: Selig die Toten, die im Herrn sterben von nun an! Wahrlich, spricht der Geist, sie werden ausruhen von ihren Mühen; denn ihre Werke folgen ihnen nach.« 

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM

R. Ein anderer Engel rief mit lauter Stimme: * Fürchtet Gott und erweist ihm die Ehre! Halleluja.
V. Betet ihn an, der den Himmel und die Erde, das Meer und die Wasserquellen geschaffen hat. * Fürchtet Gott und erweist ihm die Ehre! Halleluja.


ZWEITE LESUNG

Petrus Chrysologus (+ 450)
Aus einer Predigt.

Sei ein Opfer für Gott und zugleich Priester

„Angesichts des Erbarmens Gottes ermahne ich euch.“ (1) Paulus bittet, ja durch Paulus bittet Gott, der mehr geliebt als gefürchtet werden will. Gott bittet: er will nicht so sehr der Herr als der Vater sein. Gott bittet aus Erbarmen, um nicht in Strenge strafen zu müssen. Höre, wie der Herr bittet: Seht, seht in mir euren Leib, eure Glieder, euer Herz, eure Knochen, euer Blut! Wenn ihr an Christus fürchtet, was Gott ist, warum liebt ihr nicht, was euer ist? Wenn ihr vor dem Herrn flieht, warum kommt ihr dann nicht zurück zum Vater? Doch vielleicht bestürzt euch die Größe des Leidens, das ihr mir zugefügt habt. Fürchtet euch nicht: Dieses Kreuz ist der Stachel des Todes, nicht der meine. Diese Nägel durchdringen mich nicht mit Schmerz, sie durchbohren mich mehr mit der Liebe zu euch. Diese Wunden bringen bei mir keine Klagen hervor; eher kommt ihr durch sie in mein Herz. Das Ausrecken meines Leibes schafft euch Raum in meinem Schoß; es mehrt nicht meinen Schmerz. Mein Blut geht mir nicht verloren, sondern ist der im voraus gezahlte Preis für euch. Kommt also, kehrt zurück, ja, preist den Vater; denn ihr seht: er vergilt Böses mit Gutem, Unrecht mit Liebe, so große Wunden mit so großer Zuneigung.
Aber laßt uns noch einmal hören, um was der Apostel bittet: „Angesichts des Erbarmens Gottes ermahne ich euch, meine Brüder, euch selbst als lebendiges und heiliges Opfer darzubringen.“ (2) Mit diesen Worten führt er alle Menschen auf den Gipfel des Priestertums: „Euch selbst als lebendiges und heiliges Opfer darzubringen“ (3). Welch unerhörtes Amt des christlichen Hohepriestertums, hier ist der Mensch sich selbst Opfergabe und Priester; hier braucht der Mensch nicht draußen zu suchen, was er Gott opfern soll, hier bringt der Mensch mit sich und in sich herbei, was er für sich Gott opfern soll; hier bleibt die Opfergabe dieselbe, und auch der Priester bleibt derselbe; hier wird das Osterlamm geschlachtet und bleibt am Leben. Der Priester, der das Opfer darbringen soll, er kennt hier kein Töten. O einzigartiges Opfer, bei dem der Leib dargebracht wird, ohne daß er geschlachtet wird, und das Blut, ohne daß es vergossen wird! „Angesichts des Erbarmens Gottes ermahne ich euch, meine Brüder, euch selbst als lebendiges und heiliges Opfer darzubringen.“ Dieses Opfer leitet sich her von der Weise des Opfers Christi, der seinen Leib lebenspendend geopfert hat für das Leben der Welt. Er hat in Wahrheit seinen Leib zu einer lebendigen Opfergabe gemacht, denn als Geopferter lebt er. Darum wird bei dieser Opfergabe der Tod als Sold gezahlt; die Opfergabe bleibt und lebt: Der Tod erleidet die Strafe. Daher werden auch die Märtyrer in ihrem Tod geboren, und ihr Ende ist ihr Anfang. Da man sie tötet, leben sie. Auf Erden glaubt man sie erloschen, aber sie leuchten im Himmel.

1. Röm.12,1. 2. Ebd. 3. Ebd.


RESPONSORIUM
R. Würdig bist du, Herr, das Buch zu empfangen und seine Siegel zu öffnen. * Denn du bist geschlachtet worden und hast uns für Gott erkauft mit deinem Blut. Halleluja.
V. Du hast uns für unsern Gott zu Königen und Priestern gemacht. * Denn du bist geschlachtet worden und hast uns für Gott erkauft mit deinem Blut. Halleluja.


ZWEITE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus der Apostelgeschichte 13,14.b-43

Am Sabbatgingen Paulus und Barnabas in die Synagoge und setzten sich. Nach der Verlesung des Gesetzes und der Propheten sandten die Vorsteher der Synagoge zu ihnen und ließen sagen: »Brüder, habt ihr ein Wort der Ermahnung für das Volk, so redet!« Da stand Paulus auf, gab mit der Hand ein Zeichen und sprach: »Männer aus Israel und ihr, die ihr Gott fürchtet, hört! Der Gott dieses Volkes Israel erwählte unsere Väter und erhöhte das Volk, da sie Fremdlinge waren im Lande Ägypten, und führte sie von dort mit erhobenem Arm heraus. Vierzig Jahre hindurch umsorgte er sie in der Wüste, vernichtete sieben Völker im Lande Kanaan und gab ihnen ihr Land als Erbe nach etwa vierhundertundfünfzig Jahren. Danach gab er ihnen Richter bis zu Samuel, dem Propheten. Von da an begehrten sie einen König, und Gott gab ihnen Saul, den Sohn des Kis, einen Mann aus dem Stamme Benjamin, auf vierzig Jahre. Nachdem er ihn verworfen hatte, ließ er ihnen David als König erstehen, dem er das Zeugnis gab: ›Ich fand David, den Sohn des Jesse, einen Mann nach meinem Herzen, der in allem meinen Willen tun wird‹ (Ps 89,21; 1Sam 13,14).
Aus dessen Nachkommenschaft ließ Gott der Verheißung gemäß für Israel einen Retter kommen, nämlich Jesus, vor dessen Auftreten Johannes die Taufe der Bekehrung verkündete für das ganze Volk Israel. Als aber Johannes seinen Lauf vollendete, sprach er: ›Wofür ihr mich haltet, das bin ich nicht; doch seht, nach mir kommt einer, dessen Schuhe von den Füßen zu lösen ich nicht würdig bin‹ (Lk 3,16).
Brüder, Söhne vom Geschlechte Abrahams und die Gottesfürchtigen unter euch! Zu uns ist das Wort dieses Heiles gesandt. Denn die Bewohner Jerusalems und ihre Führer haben ihn nicht erkannt und erfüllten durch ihren Urteilsspruch die Worte der Propheten, die jeden Sabbat vorgelesen werden. Ohne an ihm eine Todesschuld zu finden, forderten sie von Pilatus, dass er hingerichtet werde. Als sie aber erfüllt hatten, was geschrieben steht über ihn, nahmen sie ihn vom Holze herab und legten ihn ins Grab. Gott aber erweckte ihn [am dritten Tag] von den Toten. Er ist eine Anzahl von Tagen hindurch denen erschienen, die mit ihm hinaufgezogen waren von Galiläa nach Jerusalem, und diese sind jetzt seine Zeugen vor dem Volke. Auch wir verkünden euch die frohe Botschaft, dass Gott die an die Väter ergangene Verheißung an uns, ihren Kindern, erfüllt hat, da er Jesus auferstehen ließ, wie geschrieben steht im zweiten Psalm: ›Mein Sohn bist du, heute habe ich dich gezeugt‹ (Ps 2,7). Dass er ihn aber von den Toten erweckte, damit er nimmermehr der Verwesung anheimfalle, hat er also ausgesprochen: ›Ich will euch die heilige Offenbarung Davids als unverbrüchlich geben‹ (Jes 55,3). Darum sagt er auch an anderer Stelle: ›Du wirst deinen Heiligen Verwesung nicht schauen lassen‹ (Ps 16,10). David ist ja, nachdem er seiner Zeit gedient hatte, durch den Ratschluss Gottes entschlafen und zu seinen Vätern gelegt worden und hat Verwesung geschaut. Der aber, den Gott auferweckt hat, schaute keine Verwesung. So sei denn euch kundgetan, Brüder: durch diesen wird euch Vergebung der Sünden verkündet, und in allem, aus dem ihr im Gesetz des Moses nicht konntet Gerechtigkeit finden, wird in ihm ein jeder, der glaubt, gerecht werden. Seht daher zu, dass nicht zutreffe auf euch, was gesagt ist bei den Propheten: ›Seht, ihr Verächter, staunt und vergeht! Denn ich tue ein Werk in euren Tagen, ein Werk, das ihr nicht glauben werdet, wenn euch einer davon erzählt‹ (Hab 1,5).« 
Erfolg der Predigt
Als sie weggingen, bat man sie, sie möchten auch am folgenden Sabbat zu ihnen von diesen Dingen reden. Und als die Versammlung sich auflöste, folgten viele Juden und gottesfürchtige Proselyten dem Paulus und Barnabas, und diese sprachen zu ihnen und redeten ihnen zu, treu zur Gnade Gottes zu stehen.

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Gott hat die Verheißung, die an die Väter ergangen ist, an uns erfüllt. * Halleluja, halleluja.
V. Gott, unser Herr, hat Jesus auferweckt. * Halleluja, halleluja.


ZWEITE LESUNG

Heinrich Schlier (+ 1978)

Aus dem Buch „Über die Auferstehung Jesu Christi“.
Das „Sehen" des Auferstandenen

Das „Sehen" des Auferstandenen, sosehr es das Wahrnehmen des sich Zeugenden meint, wird in seinem Begriff vollständig gesprengt. „Sehen“ geht in die Richtung von „erfahren“. Das wird durch zwei Beobachtungen bestätigt. Der Auferstandene erscheint im Entzüge, und die ihn sehen, sehen den sich Entziehenden. Lukas hat das in der Geschichte von den Emmausjüngern ausdrücklich formuliert: „Da wurden ihnen die Augen aufgetan, und sie erkannten ihn, und er entschwand ihren Blicken.“ (1) Aber theologisch durchdacht ist dieser Sachverhalt erst bei Johannes. Jesus kommt als der, der geht, er begegnet als der, der auf dem Wege ist. Bei seiner Erscheinung vor Maria Magdalena tritt das unverhüllt zutage (2). Was sieht Maria Magdalena nach dem Johannesevangelium? Den Auferstandenen! Aber wie erscheint er ihr? Als der, der nicht in seine Erscheinung zu bannen ist, zu dessen Erscheinung es gehört, daß er sich als der Erscheinende entzieht. Gesehen wird, darf man vielleicht auch sagen, der anwesende Auferstandene, der abwesend ist. Die Begriffe „Erscheinung“ und „sehen“ werden in ihrer üblichen Bedeutung noch durch ein anderes überstiegen. Das Wort: „er ist erschienen“ meint nach den Kontexten der Evangelien auch eine Selbsteröffnung des Auferstandenen in Wort und Zeichen. Und „sehen“ meint auch die entsprechende Erfahrung von seiten der Zeugen. So kann man sagen, daß sich die Auferstehung Jesu Christi in der Geschichte als „Begegnis“ ereignet. Die Begegnung, die den Zeugen widerfährt, geht von ihm aus. Und sie ist in Wort und Zeichen, in Gruß und Segen, in Anruf, Anrede und Belehrung, in Trost und Weisung und Sendung, in Stiftung neuer Gemeinschaft reine Gabe. Sie ist, könnte man auch sagen, das endgültige Gewähren seiner vollen Zuneigung und die Erfüllung des Wesens seiner Hingabe. Ist dies aber seine „Erscheinung“, so ist das „Sehen“ des Auferstandenen auch Hören, Empfangen und personale Teilhabe. Wir können feststellen: Die Auferstehung Jesu Christi ereignet sich im Sinn des Neuen Testaments in der Geschichte vor allem durch seine Erscheinung vor den ihn sehenden Zeugen. In dieser Erscheinung gewährt sich im Auferstandenen der Gekreuzigte zu sich entziehender Begegnung und zu neuer und endgültiger Erfahrung seiner Hingabe.

1. Lk.24,31. 2.Joh.20,11ff.


RESPONSORIUM
R. Jesus nahm das Brot, sprach den Lobpreis, brach das Brot und gab es den Jüngern. * Halleluja, halleluja.
V. Da gingen ihnen die Augen auf, und sie erkannten ihn.* Halleluja, halleluja.


ORATION
Allmächtiger Gott, in dieser österlichen Zeit feiern wir voll Dankbarkeit die Auferstehung unseres Herrn. Wir bitten dich: Erfülle uns mit Freude darüber, daß wir durch ihn erlöst sind, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

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