Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore4Osterwoche Montag

Aus Vulgata
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MONTAG

LESEHORE

V. Mein Herz und mein Leib. Halleluja.
R. Jubeln dem lebendigen Gott zu. Halleluja.


ERSTE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus der Offenbarung des Johannes 13,1-18

Das Tier im Dienste des Drachen
Und ich sah aus dem Meer ein Tier aufsteigen, das hatte zehn Hörner und sieben Köpfe und auf seinen Hörnern zehn Diademe und auf seinen Köpfen Namen voll Lästerung. Das Tier, das ich sah, glich einem Panther; seine Füße waren wie die eines Bären und sein Maul wie das Maul eines Löwen. Der Drache verlieh ihm seine Macht, seinen Thron und große Gewalt. Einen seiner Köpfe sah ich wie zu Tode getroffen, doch die tödliche Wunde wurde geheilt, und die ganze Erde wandte sich staunend dem Tiere zu.
Sie beteten den Drachen an, weil er dem Tier die Gewalt verliehen hatte, und auch das Tier beteten sie an und sprachen: »Wer ist dem Tiere gleich, und wer vermag mit ihm zu kämpfen?« Und es wurde ihm ein Maul gegeben, das große und lästernde Reden führte, und es wurde ihm Vollmacht gegeben, es zweiundvierzig Monate lang zu treiben. Und es öffnete sein Maul zu Lästerungen gegen Gott, zu lästern seinen Namen und seine Wohnstatt und die Bewohner des Himmels. Und es wurde ihm gegeben, Krieg zu führen mit den Heiligen und sie zu besiegen, und es wurde ihm Macht gegeben über jeden Stamm und jedes Volk, jede Zunge und jede Nation, und anbeten werden es alle Bewohner der Erde, deren Name nicht eingeschrieben ist im Lebensbuch des geschlachteten Lammes seit Grundlegung der Welt. Wer ein Ohr hat, der höre. Wer in die Gefangenschaft soll, der gehe in die Gefangenschaft; wer durch das Schwert sterben soll, der muss mit dem Schwert getötet werden. Hier zeigt sich die Standhaftigkeit und der Glaube der Heiligen.
Das zweite Tier
Und ich sah ein anderes Tier, das stieg aus dem Land empor; es hatte zwei Hörner wie ein Lamm und redete wie ein Drache. Es vollzieht alle Gewalt des ersten Tieres vor dessen Augen und bewirkt, dass die Erde und ihre Bewohner das erste Tier anbeten, dessen tödliche Wunde geheilt wurde. Und es vollbringt große Zeichen, dass es sogar Feuer vom Himmel herabfallen lässt auf die Erde vor den Augen der Menschen. Es verführt die Bewohner der Erde durch die Zeichen, die vor dem Tier zu vollbringen ihm gegeben wurde, und es fordert die Erdenbewohner auf, ein Bild zu fertigen für das Tier, das die Schwertwunde trägt und lebendig wurde. Und es wurde ihm gegeben, dem Bild des Tieres Lebensgeist zu verleihen, so dass das Bild des Tieres sogar redete und bewirkte, dass alle, die das Bild des Tieres nicht anbeteten, getötet wurden. Und es brachte alle dazu, die Kleinen und die Großen, die Reichen und die Armen, die Freien und die Sklaven, sich ein Malzeichen zu machen auf ihrer rechten Hand oder auf ihrer Stirn. Niemand soll »kaufen oder verkaufen können, der nicht das Malzeichen trägt, den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens. Hier ist die Einsicht: wer Verstand hat, der berechne die Zahl des Tieres; denn es ist eines Menschen Zahl, und seine Zahl ist sechshundertsechzig und sechs.

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )



RESPONSORIUM
R. Wer siegt, den will ich mit weißen Gewändern bekleiden. Nie werde ich seinen Namen aus dem Buch des Lebens streichen. * Vor meinem Vater und vor seinen Engeln werde ich mich zu ihm bekennen. Halleluja.
V. Wer standhaft bleibt bis zum Ende, der wird gerettet. * Vor meinem Vater und vor seinen Engeln werde ich mich zu ihm bekennen. Halleluja.


ZWEITE LESUNG

Basilius (der Große) (+ 379)

Aus dem Buch über den Heiligen Geist.

Der Geist macht lebendig

Der Herr, der unser Leben lenkt, gab uns den Bund der Taufe, die ein Bild des Todes und des Lebens ist. Das Wasser ist Bild des Todes (1), der Geist gibt das Unterpfand des Lebens (2). So ist für uns klargeworden, wonach wir fragen, warum nämlich dem Wasser der Geist beigegeben ist. Die Taufe hat ein doppeltes Ziel: Der Leib der Sünde soll vernichtet werden, damit er dem Tod keine Frucht mehr bringt, sondern im Geist lebt und Frucht bringt in Heiligkeit. Das Wasser bietet das Bild des Todes, da es wie ein Grab den Leib aufnimmt. Der Geist aber gibt die Kraft, die lebendig macht; denn er erneuert unsere Seele und führt sie vom Tod der Sünde zum ursprünglichen Leben zurück. Das ist das Wiedergeborenwerden von oben aus dem Wasser und dem Geist (3): im Wasser wird der Tod bewirkt, der Geist aber schafft unser Leben. Das große Mysterium der Taufe geht in dreimaligem Untertauchen und ebenfalls dreimaliger Anrufung Gottes vor sich. So wird das Bild des Todes ausgestaltet, und so wird die Seele der Täuflinge durch die Übergabe göttlichen Wissens erleuchtet. Wenn es im Wasser eine Gnade gibt, so ist sie nicht mit der Natur des Wassers gegeben, sondern stammt aus der Gegenwart des Geistes. Die Taufe „dient nicht dazu, den Körper von Schmutz zu reinigen, sondern sie ist eine Bitte an Gott um ein reines Gewissen“ (4). Der Herr bereitet uns auf das Leben aus der Auferstehung vor. Darum erklärt er uns, wie wir nach dem Evangelium leben sollen: Er gebietet uns, frei zu sein von Zorn, das Böse zu ertragen, uns von der Liebe zur Lust rein zu halten und frei von Geldgier zu leben, so daß wir vorwegnehmen, was die künftige Weltzeit von Natur aus besitzt, und so unserem Leben aus freiem Entschluß die rechte Richtung geben.
Durch den Heiligen Geist werden wir in das Paradies zurückversetzt, steigen wir zum Himmelreich auf und erlangen die Gotteskindschaft. Durch ihn kommt uns der Freimut, Gott Vater zu nennen, die Zuversicht, der Gnade Christi teilhaftig zu werden, Kinder des Lichtes zu heißen und die ewige Herrlichkeit zu erlangen. Kurz, wir erhalten die Fülle des Segens in dieser wie auch in der künftigen Welt. Die Güter, die nach der Verheißung für uns bereitstehen und deren Vorgeschmack wir durch den Glauben bereits haben, sind gleichsam schon da, und wir schauen die Gnade wie im Spiegel. Wenn schon das Unterpfand (5) so herrlich ist, wie herrlich muß dann die Vollendung sein! Wenn die Erstlingsgabe (6) schon so wunderbar ist, wie wunderbar muß dann die Fülle des Ganzen sein!

1. Vgl. Röm.6,5. 2. Vgl. Eph.1,14. 3. Vgl. Joh.3,3. 4. 1.Petr.3,21. 5. Vgl. 1.Kor.1,22; 5 5; Eph.1,14. 6. Vgl. Röm.8,23.


RESPONSORIUM
R. O seliges Geheimnis der großen Flut, durch die wir gerettet werden für das ewige Leben. * Wenn der Leib aus der Taufe emporsteigt, naht der Heilige Geist und bringt den Frieden. Halleluja.
V. Er kommt vom Himmel, wo die Kirche ist, die Arche des Neuen Bundes. * Wenn der Leib aus der Taufe emporsteigt, naht der Heilige Geist und bringt den Frieden. Halleluja.


ZWEITE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus der Apostelgeschichte 12,24 – 13,14a

Das Wort Gottes aber wurde mächtig und verbreitete sich immer mehr. Barnabas und Saulus kehrten nach Erfüllung ihres Dienstes von Jerusalem zurück und nahmen dabei auch den Johannes mit sich, der den Beinamen Markus trug.
Feierliche Aussendung; auf Cypern
In Antiochien waren in der dortigen Gemeinde als Propheten und Lehrer: Barnabas und Symeon, genannt Niger, und Lucius von Cyrene, sowie Manahen, ein Jugendgefährte des Tetrarchen Herodes, und Saulus. Während sie dem Herrn den heiligen Dienst verrichteten und fasteten, sprach der Heilige Geist [zu ihnen]: »Sondert mir Barnabas und Saulus aus für das Werk, für das ich sie berufen habe!« Da fasteten und beteten sie, legten ihnen die Hände auf und ließen sie ziehen.
Ausgesandt also vom Heiligen Geist, kamen diese hinab nach Seleucia und fuhren von da nach Cypern, landeten in Salamis und verkündeten das Wort Gottes in den Synagogen der Juden. Sie hatten auch Johannes als Gehilfen bei sich. Nachdem sie die ganze Insel bis Paphos durchzogen hatten, trafen sie einen jüdischen Zauberer und Falschpropheten mit Namen Barjesus. Er lebte bei Sergius Paulus, dem Statthalter, einem verständigen Mann. Dieser rief Barnabas und Saulus zu sich und hatte Verlangen, das Wort Gottes zu hören. Doch da widersetzte sich ihnen der Zauberer Elymas - so lautet sein Name in Übersetzung - und suchte den Statthalter, vom Glauben abzuhalten. Saulus aber, auch Paulus genannt, richtete, von Heiligem Geist erfüllt, den Blick auf ihn und sprach: »Du Ausbund aller Hinterlist und aller Untat, Sohn des Teufels und Feind aller Gerechtigkeit, hörst du nicht auf, die geraden Wege des Herrn zu durchkreuzen? Doch nun siehe, die Hand des Herrn kommt über dich; du wirst blind sein und die Sonne eine Zeitlang nicht sehen!« Sogleich fiel Dunkel und Finsternis auf ihn, und er ging umher und suchte jemand, der ihm die Hand reiche. Als der Statthalter sah, was geschah, wurde er gläubig, tiefergriffen von der Lehre des Herrn.
In Antiochien in Pisidien
Paulus aber und seine Gefährten fuhren von Paphos ab und kamen nach Perge in Pamphylien. Johannes schied von ihnen und kehrte zurück nach Jerusalem. Sie aber zogen von Perge weiter und kamen nach Antiochien in Pisidien.

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )



RESPONSORIUM
R. Wählt mir Barnabas und Saulus aus zu dem Werk, zu dem ich sie mir berufen habe. * Halleluja, halleluja.
V. Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt. * Halleluja, halleluja.


ZWEITE LESUNG

Heinrich Schlier (+ 1978)

Aus dem Buch „Über die Auferstehung Jesu Christi“

Die Erscheinungen des Auferstandenen

Was ist mit „Erscheinung des Auferstandenen“ im Sinn des Neuen Testamentes gemeint? Der entscheidende Begriff, den wir nicht nur von Paulus und seiner Tradition her kennen (1), sondern auch von Lukas her (2), spielt schon im Alten Testament in der Schilderung von Gotteserscheinungen eine Rolle. Er ist zu verstehen als „er erschien“, „er ließ sich sehen“, „er gab sich zu sehen“. Bei Lukas finden wir eine andere Wendung: „Gott ließ ihn offenbar werden“ (3), nämlich so, daß er begegnete. Von seiten der Zeugen her kann entsprechend von „sehen“ gesprochen werden. „Habe ich nicht Jesus, unseren Herrn, gesehen?“ fragt Paulus (4), was ohne Zweifel ein bestimmtes Wahrnehmen des sich zeigenden Auferstandenen meint. Welcher Art dieses Sehen ist, bleibt des näheren aber ebenso noch offen wie das Eigentümliche solcher Erscheinung. Gesagt ist aber, daß der, der da „erschien“ und den die Zeugen „sahen“, sich zeigte und wahrnehmen ließ und daß der sich Zeigende als der von den Toten Erweckte bzw. Erhöhte wahrgenommen wurde von Zeugen. Aber Paulus formuliert das Erscheinen des Erhöhten noch anders. Er spricht von der „Enthüllung“ oder „Offenbarung“ Jesu Christi (5) und davon, daß Gott beschlossen hatte, „seinen Sohn (in) mir zu offenbaren“ (6). „Offenbarung“ aber impliziert für den Apostel die Aufdeckung eines absolut verborgenen Geheimnisses und unmittelbare Erfahrung eines unzugänglichen Sachverhaltes im Gegensatz zu jeder anderen Art von Mitteilung, z.B. auf dem Wege lehrhafter Überlieferung. Sie ist ihm die Vorausnahme endgültiger, „eschatologischer“ Enthüllung. So unterscheidet Paulus denn auch solches Sehen von allen andern „Gesichten“, die er wohl kennt (7), aber niemals zur Grundlage seiner Verkündigung macht.
Das, was Erscheinen und Sehen des Auferstandenen) meint, wird etwas klarer, wenn wir bedenken, wer dieser Auferstandene ist, von dem unsere Texte sagen, daß er den Zeugen erschienen ist. Er ist der Gekreuzigte. Als den Gekreuzigten bekundet sich der Auferstandene in den Erscheinungsberichten ausdrücklich, sei es durch seinen eigenen Hinweis (8), sei es durch den Aufweis der Spuren seiner Kreuzigung (9). Nicht irgendein beliebiger Toter ist von den Toten auferweckt worden. Sondern dieser Tote am Kreuz ist in das Leben eingegangen, und dieser sein Tod, der Tod seiner gehorsamen Liebe, ist der Tod des Todes geworden.

1. Vgl. 1.Kor.15,5ff. 2. Vgl. Lk.24,34; Apg.9,17; 13,31. 3. Apg.10,40. 4. 1.Kor.9,1. 5. Gal.1,12. 6. Gal.1,16. Vgl. 2.Kor.12,1ff. 8. Lk.24,26.46. 9. Joh.20,20.27.


RESPONSORIUM
R. Am dritten Tag hat Gott Jesus auf erweckt und ließ ihn offenbar werden. * Halleluja, halleluja.
V. Der Tod hat keine Macht mehr über ihn. * Halleluja, halleluja.


ORATION
Erhabener Gott, durch die Erniedrigung deines Sohnes hast du die gefallene Welt wieder aufgerichtet und aus der Knechtschaft der Sünde befreit. Erfülle uns mit österlicher Freude,und schenke uns einst die ewige Seligkeit. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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