Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore4Osterwoche Samstag

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SAMSTAG

LESEHORE
V. Gott hat uns gezeugt zu lebendiger Hoffnung. Halleluja.
R. Durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Halleluja.


ERSTE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus der Offenbarung des Johannes. 18,1-20

Das Gericht über Babylon

Die Ankündigung von Babylons Sturz

Ich sah einen anderen Engel aus dem Himmel herabsteigen; er hatte große Macht, und die Erde leuchtete auf von seiner Herrlichkeit. Und er rief mit gewaltiger Stimme: Gefallen, gefallen ist Babylon, die Große! Zur Wohnung von Dämonen ist sie geworden, zur Behausung aller unreinen Geister und zum Schlupfwinkel aller unreinen und abscheulichen Vögel. Denn vom Zornwein ihrer Unzucht haben alle Völker getrunken, und die Könige der Erde haben mit ihr Unzucht getrieben. Durch die Fülle ihres Wohlstands sind die Kaufleute der Erde reich geworden. Dann hörte ich eine andere Stimme vom Himmel her rufen: Verlaß die Stadt, mein Volk, damit du nicht mitschuldig wirst an ihren Sünden und von ihren Plagen mitgetroffen wirst! Denn ihre Sünden haben sich bis zum Himmel aufgetürmt, und Gott hat ihre Schandtaten nicht vergessen. Zahlt ihr mit gleicher Münze heim, gebt ihr doppelt zurück, was sie getan hat! Mischt ihr den Becher, den sie gemischt hat, doppelt so stark! Im gleichen Maß, wie sie in Prunk und Luxus lebte, laßt sie Qual und Trauer erfahren! Sie dachte bei sich: Ich throne als Königin, ich bin keine Witwe und werde keine Trauer kennen. Deshalb werden an einem einzigen Tag die Plagen über sie kommen, die für sie bestimmt sind: Tod, Trauer und Hunger. Und sie wird im Feuer verbrennen; denn stark ist der Herr, der Gott, der sie gerichtet hat.

Die Klage über den Untergang Babylons

Die Könige der Erde, die mit ihr gehurt und in Luxus gelebt haben, werden über sie weinen und klagen, wenn sie den Rauch der brennenden Stadt sehen. Sie bleiben in der Ferne stehen aus Angst vor ihrer Qual und sagen: Wehe! Wehe, du große Stadt Babylon, du mächtige Stadt! In einer einzigen Stunde ist das Gericht über dich gekommen.
Auch die Kaufleute der Erde weinen und klagen um sie, weil niemand mehr ihre Ware kauft: Gold und Silber, Edelsteine und Perlen, feines Leinen, Purpur, Seide und Scharlach, wohlriechende Hölzer aller Art und alle möglichen Geräte aus Elfenbein, kostbarem Edelholz, Bronze, Eisen und Marmor; auch Zimt und Balsam, Räucherwerk, Salböl und Weihrauch, Wein und Öl, feinstes Mehl und Weizen, Rinder und Schafe, Pferde und Wagen und sogar Menschen mit Leib und Seele.
Auch die Früchte, nach denen dein Herz begehrte, sind dir genommen. Und alles, was prächtig und glänzend war, hast du verloren; nie mehr wird man es finden. Die Kaufleute, die durch den Handel mit dieser Stadt reich geworden sind, werden aus Angst vor ihrer Qual in der Ferne stehen, und sie werden weinen und klagen: Wehe! Wehe, du große Stadt, bekleidet mit feinem Leinen, mit Purpur und Scharlach, geschmückt mit Gold, Edelsteinen und Perlen! In einer einzigen Stunde ist dieser ganze Reichtum dahin! Alle Kapitäne und Schiffsreisenden, Matrosen und alle, die ihren Unterhalt auf See verdienen, machten schon in der Ferne halt, als sie den Rauch der brennenden Stadt sahen, und sie riefen: Wer konnte sich mit der großen Stadt messen? Und sie streuten sich Staub auf den Kopf, sie schrien, weinten und klagten: Wehe! Wehe, du große Stadt, die mit ihren Schätzen alle reich gemacht hat, die Schiffe auf dem Meer haben! In einer einzigen Stunde ist sie verwüstet worden! Freu dich über ihren Untergang, du Himmel - und auch ihr, Heilige, Apostel und Propheten, freut euch! Denn Gott hat euch an ihr gerächt.


RESPONSORIUM
R. Verlaß die Stadt Babylon, mein Volk; rettet euer Leben vor dem Zorn des Herrn. * Denn stark ist Gott, der Herr. Halleluja.
V. Werdet nicht mitschuldig an ihren Sünden, sondern zieht hinweg aus ihrer Mitte. * Denn stark ist Gott, der Herr. Halleluja.


ZWEITE LESUNG

Cyrill von Alexandrien (+ 444)

Zum Brief an die Römer.

Die Liebe Gottes hat sich auf alle ausgedehnt und die ganze Welt gerettet

Es steht geschrieben: „Wir, die vielen, sind ein Leib in Christus, als einzelne aber sind wir Glieder, die zueinander gehören“ (1), denn Christus schließt uns durch das Band der Liebe zur Einheit zusammen. „Er vereinigte die beiden Teile (Juden und Heiden) und riß durch sein Sterben die trennende Wand der Feindschaft nieder“ (2), indem er das Gesetz mit seinen Geboten und Satzungen aufhob. Darum müssen wir gegeneinander genauso gesinnt sein, und wenn ein Glied leidet, müssen alle Glieder mitleiden. Wenn ein Glied geehrt wird, müssen alle Glieder sich freuen (3).
Darum betont der heilige Paulus, wir sollten einander annehmen, wie auch Christus uns angenommen hat, zur Ehre Gottes (4). Laßt uns einander annehmen, indem wir uns um die gleiche Gesinnung bemühen. Laßt uns „einer des anderen Last tragen“ (5) und uns bemühen, „die Einheit des Geistes zu wahren durch den Frieden, der uns zusammenhält“ (6). So hat ja auch Gott uns angenommen in Christus. Denn die Wahrheit sagt der, der gesprochen hat: „Gott hat die Welt so geliebt, daß er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat.“ (7) Er hat das Lösegeld für unser aller Leben entrichtet, und wir haben die Befreiung vom Tod erhalten und sind von Tod und Sünde losgekauft. Paulus macht das Ziel der Heilsordnung deutlich, wenn er sagt, Christus sei „Diener der Beschnittenen geworden, damit die Verheißungen an die Väter bestätigt werden“ (8). Gott hatte den Vorvätern der Juden verheißen, er werde ihre Nachkommen segnen und sie zahlreich machen wie die Sterne des Himmels. Darum erschien er im Fleisch und wurde Mensch, er, der doch Gott war und Gottes Wort, der die ganze Schöpfung im Dasein erhält und ihr, weil er Gott ist, zum Sein auch das Gutsein schenkt. Er kam als Mensch in diese Welt, nicht „um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen“, wie er selbst sagt, „und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele“ (9). Er erklärt, daß er sichtbar gekommen ist, um an Israel die gegebene Verheißung zu erfüllen. Er sprach: „Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt.“ (10) Darum lügt Paulus nicht, wenn er sagt, Christus sei der Diener der Beschnittenen, nämlich der Juden, geworden, damit die Verheißungen an die Väter bestätigt werden. Außerdem sei er von Gott, dem Vater, dazu eingesetzt, daß auch die Heiden den Heiland und Erlöser als Schöpfer und Baumeister des Alls, als Retter und Erlöser aller Menschen, verherrlichen. So dehnte Gott seine Güte auf alle Menschen aus und nahm auch die Heiden auf. Das Geheimnis der Weisheit Gottes, das sich in Christus erfüllt, wich nicht vom Ziel seines Erbarmens ab: anstelle derer, die scheiterten, wurde durch Gottes Erbarmen die ganze Welt unter dem Himmel gerettet.

1. Röm.12,5. 2. Eph.2,14. 3. Vgl. 1.Kor.12,26. 4. Vgl. Röm.15,7. 5. Vgl. Gal.6,2. 6. Eph.4,3. 7. Joh.3,16. 8. Röm.15.8. 9. Mt.20,28. 10. Mt.15,25.


RESPONSORIUM
R. Euch mußten wir das Wort Gottes zuerst verkündigen. Da ihr es aber zurückstoßt und euch des ewigen Lebens unwürdig zeigt, * darum wenden wir uns jetzt an die Heiden. Halleluja.
V. So hat uns der Herr aufgetragen: Ich habe dich als Licht aufgestellt für die Heiden. * Darum wenden wir uns jetzt an die Heiden. Halleluja.


ZWEITE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus der Apostelgeschichte 15,36 – 16,15

Die zweite Missionsreise des Paulus Die Trennung des Paulus von Barrabas Nach einiger Zeit sagte Paulus zu Barnabas: Wir wollen wieder aufbrechen und sehen, wie es den Brüdern in all den Städten geht, in denen wir das Wort des Herrn verkündet haben. Barnabas wollte auch den Johannes, genannt Markus, mitnehmen; doch Paulus bestand darauf, ihn nicht mitzunehmen, weil er sie in Pamphylien im Stich gelassen hatte, nicht mit ihnen gezogen war und an ihrer Arbeit nicht mehr teilgenommen hatte. Es kam zu einer heftigen Auseinandersetzung, so daß sie sich voneinander trennten; Barnabas nahm Markus mit und segelte nach Zypern. Paulus aber wählte sich Silas und reiste ab, nachdem die Brüder ihn der Gnade des Herrn empfohlen hatten. Er zog durch Syrien und Zilizien und stärkte die Gemeinden.

Paulus in Lykaonien

Er kam auch nach Derbe und nach Lystra. Dort war ein Jünger namens Timotheus, der Sohn einer gläubig gewordenen Jüdin und eines Griechen. Er war Paulus von den Brüdern in Lystra und Ikonion empfohlen worden. Paulus wollte ihn als Begleiter mitnehmen und ließ ihn mit Rücksicht auf die Juden, die in jenen Gegenden wohnten, beschneiden; denn alle wußten, daß sein Vater ein Grieche war. Als sie nun durch die Städte zogen, überbrachten sie ihnen die von den Aposteln und den Ältesten in Jerusalem gefaßten Beschlüsse und trugen ihnen auf, sich daran zu halten. So wurden die Gemeinden im Glauben gestärkt und wuchsen von Tag zu Tag.

Durch Kleinasien bis Troas

Weil ihnen aber vom Heiligen Geist verwehrt wurde, das Wort in der Provinz Asien zu verkünden, reisten sie durch Phrygien und das galatische Land. Sie zogen an Mysien entlang und versuchten, Bithynien zu erreichen; doch auch das erlaubte ihnen der Geist Jesu nicht. So durchwanderten sie Mysien und kamen nach Troas hinab. Dort hatte Paulus in der Nacht eine Vision. Ein Mazedonier stand da und bat ihn: Komm herüber nach Mazedonien, und hilf uns! Auf diese Vision hin wollten wir sofort nach Mazedonien abfahren; denn wir waren überzeugt, daß uns Gott dazu berufen hatte, dort das Evangelium zu verkünden.

Das Wirken des Paulus in Philippi

So brachen wir von Troas auf und fuhren auf dem kürzesten Weg nach Samothrake und am folgenden Tag nach Neapolis. Von dort gingen wir nach Philippi, in eine Stadt im ersten Bezirk von Mazedonien, eine Kolonie. In dieser Stadt hielten wir uns einige Tage auf. Am Sabbat gingen wir durch das Stadttor hinaus an den Fluß, wo wir eine Gebetsstätte vermuteten. Wir setzten uns und sprachen zu den Frauen, die sich eingefunden hatten. Eine Frau namens Lydia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira, hörte zu; sie war eine Gottesfürchtige, und der Herr öffnete ihr das Herz, so daß sie den Worten de,s Paulus aufmerksam lauschte. Als sie und alle, die zu ihrem Haus gehörten, getauft waren, bat sie: Wenn ihr überzeugt seid, daß ich fest an den Herrn glaube, kommt in mein Haus, und bleibt da. Und sie drängte uns.


RESPONSORIUM
R. Gott will, daß alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen. * Halleluja, halleluja.
V. Einer ist Gott, einer auch Mittler zwischen Gott und den Menschen, Jesus Christus. * Halleluja, halleluja.


ZWEITE LESUNG

Johannes Chrysostomus (+ 407)

Aus einer Auslegung zur Apostelgeschichte

Die Auseinandersetzung zwischen Paulus und Barnabas

„Es kam zu einer heftigen Auseinandersetzung, so daß sie sich voneinander trennten; Barnabas nahm Markus mit und segelte nach Zypern. Paulus aber wählte sich Silas und reiste ab.“ (1) Auch hier ist also Paulus der Ungestümere. Ist also Barnabas, wird man fragen, ein untauglicher Mann? Keineswegs, es wäre höchst unsinnig, das zu glauben. Wie sollte es nicht unsinnig sein, wegen einer so geringen Sache zu sagen, er sei untauglich geworden? Beachte vielmehr, daß erstens einmal nichts Böses daraus entstanden ist, wenn sie, die für ganze Völker genügten, sich voneinander trennten, sondern sogar ein großes Gut. Ferner: wäre es nicht zu einem Zwischenfall gekommen, hätten sie sich nicht leicht voneinander getrennt. Bewundere es aber, daß Lukas auch dies nicht verschwiegen hat. Aber man wird einwenden: Wenn die Trennung nötig war, hätte sie ohne heftige Auseinandersetzung erfolgen sollen. Aber gerade darin zeigt sich das Menschliche. Denn wenn so etwas bei Christus geschehen mußte (2), um wieviel eher hier.
In anderer Hinsicht dürfte eine solche Auseinandersetzung nichts Schlechtes sein; dann nämlich, wenn jeder über solche Dinge streitet und mit einem gerechten Grund. Der Einwand wäre nämlich berechtigt, wenn einer der Streitenden aus Streben nach dem eigenen Vorteil oder der eigenen Ehre aufgebracht würde; wenn aber beide mit dem Willen zu erziehen und zu lehren verschiedene Wege gehen, was für einen Vorwurf kann man ihnen dann machen?
Sie taten manches auch in menschlicher' Gesinnung; sie waren ja nicht aus Stein oder Holz. Beachte auch, wie Paulus anklagt und den Grund nennt. Er verehrte nämlich den Bamabas in großer Demut, da dieser an so großen Unternehmungen teilgenommen hatte und mit ihm war. Aber er verehrte ihn doch nicht in dem Grade, daß er die Pflicht vernachlässigte. Wer von beiden nun einen besseren Plan hatte, das darzulegen ist nicht unsere Sache; so viel kann man allerdings sagen, daß damit ein großer Heilsplan zur Ausführung kam. So wurde die Trennung zu einem größeren Gut, und der Streitfall erhielt so einen Entschuldigungsgrund. Sind sie als Feinde voneinander geschieden? Durchaus nicht. Denn du kannst sehen, daß Bamabas später von Paulus in den Briefen hohes Lob erhielt (3). Es heißt auch im Text: „es kam zu einer Auseinandersetzung“, nicht: zu Feindschaft oder Eifersucht. Mir scheint, daß diese Trennung auch mit Klugheit erfolgte, und daß sie zueinander sagten: Da ich nicht will, du aber willst, so wollen wir die Missionsgebiete teilen, um uns nicht gegenseitig zu bekämpfen.

1. Apg.15,39f. 2. Vgl. Mt.16,22f. 3. Vgl. 1.Kor.9,6; Gal.2,1.9.


RESPONSORIUM
R. In der Nacht hatte Paulus eine Vision: Ein Mazedonier bat ihn: Komm herüber nach Mazedonien, und hilf uns. * Halleluja, halleluja.
V. Ich habe dich als Licht aufgestellt für die Heiden.* Halleluja, halleluja.


ORATION
Allmächtiger, ewiger Gott, du hast uns im Sakrament der Taufe neues Leben geschenkt. Festige unsere Verbundenheit mit Christus, damit wir Früchte bringen, die bleiben, und die Freude des ewigen Lebens erlangen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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