Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore5Fastensonntag

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V. Wenn jemand an meinem Wort festhält.
R. Wird er den Tod nicht schauen in Ewigkeit.

JAHRESREIHE I:

ERSTE LESUNG

Aus dem Brief an die Hebräer. 10,26-39


Erwartung des Gerichts Warnung vor dem Abfall

Wenn wir vorsätzlich sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, gibt es für diese Sünden kein Opfer mehr, sondern nur die Erwartung des furchtbaren Gerichts und ein wütendes Feuer, das die Gegner verzehren wird. Wer das Gesetz des Mose verwirft, muß ohne Erbarmen auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen hin sterben. Meint ihr nicht, daß eine noch viel härtere Strafe der verdient, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten, das Blut des Bundes, durch das er geheiligt wurde, verachtet und den Geist der Gnade geschmäht hat? Wir kennen doch den, der gesagt hat: Mein ist die Rache, ich werde vergelten, und ferner: Der Herr wird sein Volk richten. Es ist furchtbar, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen.

Mahnung zur Ausdauer

Erinnert euch an die früheren Tage, als ihr nach eurer Erleuchtung manchen harten Leidenskampf bestanden habt: Ihr seid vor aller Welt beschimpft und gequält worden, oder ihr seid mitbetroffen gewesen vom Geschick derer, denen es so erging; denn ihr habt mit den Gefangenen gelitten und auch den Raub eures Vermögens freudig hingenommen, da ihr wußtet, daß ihr einen besseren Besitz habt, der euch bleibt.
Werft also eure Zuversicht nicht weg, die großen Lohn mit sich bringt. Was ihr braucht, ist Ausdauer, damit ihr den Willen Gottes erfüllen könnt und so das verheißene Gut erlangt. Denn nur noch eine kurze Zeit, dann wird der kommen, der kommen soll, und er bleibt nicht aus. Mein Gerechter aber wird durch den Glauben leben; doch wenn er zurückweicht, habe ich kein Gefallen an ihm. Wir aber gehören nicht zu denen, die zurückweichen und verlorengehen, sondern zu denen, die glauben und das Leben gewinnen.


RESPONSORIUM
R. Werft eure Zuversicht nicht weg, damit ihr das verheißene Gut erlangt. * Ausdauer braucht ihr, damit ihr den Willen des Vaters erfüllt.
V. Bleibt standhaft, und ihr werdet das Leben gewinnen. * Ausdauer braucht ihr, damit ihr den Willen des Vaters erfüllt.



ZWEITE LESUNG

Leo der Große (+ 461)

Aus einer Predigt über die Passion des Herrn.


Alle, die an Christus glauben, erwartet Gemeinschaft mit ihm in Leiden und Auferstehung

Weder der Stolz des Teufels noch die Gottesferne der Juden erkannten das Geheimnis der großen Güte. „Hätten sie es erkannt, so hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt." (1) „Aber die Finsternis begriff das Licht nicht" (2), und die verlogene Blindheit hatte keinen Einblick in die Weisheit der Wahrheit. Die Gelassenheit (des Herrn) hielt also fest an der (vom Vater) verfügten Geduld, lehnte die Kraft und den Dienst der Engellegionen ab (3), trank den Kelch von Schmerz und Tod und verwandelte das ganze Todesurteil in Triumph. Die Irrtümer wurden besiegt, die Mächte unterworfen, und die Welt gewann einen neuen Anfang. „Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden" (4): Alle, die an Christus glauben und im Heiligen Geist wiedergeboren sind, erwartet durch ihn und mit ihm eine Gemeinschaft im Leiden und in der Auferstehung zum ewigen Leben, wie der Apostel sagt: „Ihr seid gestorben, und euer Leben ist mit Christus verborgen in Gott. Wenn Christus, unser Leben, offenbar wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit." (5)
In dieser Hoffnung gegründet, hütet euch vor all der Verschlagenheit des Teufels. Er stellt uns nicht nur durch die Begierden des Fleisches nach und durch die Verlockungen des leiblichen Lebens. Mitten in den Weizen des Glaubens streut er das Unkraut falscher Lehren und ist darauf aus, die Saat der Wahrheit zu schädigen. Wem er nicht durch böse Taten Verderben bringen kann, den will er durch gottlose Irrtümer zugrunde richten ... Von diesem Bösen befreit durch den Herrn Jesus Christus, der Weg und Wahrheit und Leben ist (6), laßt uns alle Versuchungen dieses Lebens und all unsre Kämpfe mit dem Jubel des Glaubens ertragen. „Wenn wir mit ihm leiden, werden wir auch mit ihm herrschen." (7) Dieser Lohn steht nicht nur für die bereit, die für den Namen des Herrn durch die Wut der Gottlosen hinweggerafft werden. Denn die Gesamtheit all derer, die Gott dienen und für ihn leben, ist in Christus gekreuzigt und muß in Christus den Kranz erlangen.

1.Vgl. 1.Kor.2,8. 2.Vgl. Joh.1.5. 3.Vgl. Mt.26,53.54. 4. 2.Kor.5,17. 5. Kol.3,3.4. 6. Joh.14,6.
7. Röm.8,17; 2.Tim.2,12.



RESPONSORIUM
R. Ihr seid gestorben, und euer neues Leben ist mit Christus verborgen in Gott. * Wenn Christus, unser Leben, erscheint, werdet auch ihr mit ihm offenbar in Herrlichkeit.
V. Alle, die an Christus glauben und wiedergeboren sind im Heiligen Geist, erwartet Gemeinschaft mit seinem Leiden und mit der Auferstehung zum ewigen Leben. * Wenn Christus, unser Leben, erscheint, werdet auch ihr mit ihm offenbar in Herrlichkeit.



JAHRESREIHE II:
ERSTE LESUNG

Aus dem Buch Numeri. 12,1-16


Auflehnung Mirjams und Aarons
Als sie in Hazerot waren, redeten Mirjam und Aaron über Mose wegen der kuschitischen Frau, die er sich genommen hatte. Er hatte sich nämlich eine Kuschiterin zur Frau genommen. Sie sagten: Hat etwa der Herr nur mit Mose gesprochen? Hat er nicht auch mit uns gesprochen? Das hörte der Herr. Mose aber war ein sehr demütiger Mann, demütiger als alle Menschen auf der Erde. Kurz darauf sprach der Herr zu Mose, Aaron und Mirjam: Geht ihr drei hinaus zum Offenbarungszelt! Da gingen die drei hinaus. Der Herr kam in der Wolkensäule herab, blieb am Zelteingang stehen und rief Aaron und Mirjam. Beide traten vor, und der Herr sprach: Hört meine Worte! Wenn es bei euch einen Propheten gibt, so gebe ich mich ihm in Visionen zu erkennen und rede mit ihm im Traum. Anders bei meinem Knecht Mose. Mein ganzes Haus ist ihm anvertraut. Mit ihm rede ich von Mund zu Mund, von Angesicht zu Angesicht, nicht in Rätseln. Er darf die Gestalt des Herrn sehen. Warum habt ihr es gewagt, über meinen Knecht Mose zu reden? Der Herr wurde zornig auf sie und ging weg.
Kaum hatte die Wolke das Zelt verlassen, da war Mirjam vom Aussatz weiß wie Schnee. Aaron wandte sich Mirjam zu und sah: Sie war aussätzig. Da sagte Aaron zu Mose: Mein Herr, ich bitte dich, laß uns nicht die Folgen der Sünde tragen, die wir leichtfertig begangen haben. Mirjam soll nicht wie eine Totgeburt sein, die schon halb verwest ist, wenn sie den Schoß der Mutter verläßt. Da schrie Mose zum Herrn: Ach, heile sie doch! Der Herr antwortete Mose: Wenn ihr Vater ihr ins Gesicht gespuckt hätte, müßte sie sich dann nicht sieben Tage lang schämen? Sie soll sieben Tage lang aus dem Lager ausgesperrt sein; erst dann soll man sie wieder hereinlassen. So wurde Mirjam sieben Tage aus dem Lager ausgesperrt. Das Volk brach nicht auf, bis man Mirjam wieder hereinließ. Erst nachher brach das Volk von Hazerot auf und schlug dann sein Lager in der Wüste Paran auf.


RESPONSORIUM
R. Mose war in Gottes Haus treu als Diener, zum Zeugnis der künftigen Offenbarungen. * Christus aber ist treu als Sohn, der über Gottes Haus gesetzt ist.
V. Mose war geliebt von Gott und den Menschen, sein Andenken sei zum Segen. Wegen seiner Treue erwählte ihn der Herr. * Christus aber ist treu als Sohn, der über Gottes Haus gesetzt ist.



ZWEITE LESUNG

Leo der Große (+ 461)

Aus einer Predigt über die Passion des Herrn.

Betrachtung des Leidens Christi

Wer das Leiden des Herrn aufrichtig verehrt, wird mit dem Auge des Herzens auf den gekreuzigten Jesus schauen und dabei im Leib des Gekreuzigten seinen eigenen Leib erkennen. Alle Wesen der Erde sollen über die Hinrichtung ihres Erlösers erschrecken. Die Felsen sollen sich spalten: die Herzen nämlich, die nicht glauben. Jene, die das Grab der Sterblichkeit bedrückt, sollen den Stein wegwälzen, der ihnen im Weg ist, und aus dem Grab hervorgehen. Sie sollen auch jetzt in der heiligen Stadt erscheinen (1), das ist in der Kirche Gottes, als Zeugen der künftigen Auferstehung. Was einst an den Leibern der Menschen geschehen soll, das geschehe jetzt in ihren Herzen.
Keinem, wenn er auch schwach ist, ist der Sieg des Kreuzes verwehrt. Es gibt keinen, dem das Gebet Christi nicht hilft (2). Wenn es vielen von denen, die gegen ihn gewütet hatten, zugute kam, wieviel mehr wird es denen helfen, die sich zu ihm bekehren! Das christliche Volk ist zu den Reichtümern des Paradieses geladen. Allen, die wiedergeboren werden, ist der Weg zur verlorenen Heimat wieder aufgetan. Nur darf sich niemand selbst den Weg versperren, der doch sogar dem Glauben des Schachers geöffnet werden konnte (3). Die Tätigkeiten dieses Lebens sollen uns weder ängstlich noch übermütig machen; sie dürfen uns nicht hindern, mit voller Hingabe des Herzens dem Beispiel des Herrn zu folgen und ihm völlig gleichförmig zu werden. Er hat nichts getan und nichts gelitten, was nicht für unser Heil gewesen wäre, um so die Kraft des Hauptes auch auf den Leib zu übertragen. Nachdem unsere Natur in die Gottheit aufgenommen wurde und „das Wort Fleisch geworden ist und unter uns gewohnt hat" (4), welcher Mensch sollte da von der Barmherzigkeit Gottes ausgeschlossen werden, es sei denn, er glaube nicht? Denn jeder hat die göttliche Natur mit Christus gemeinsam, wenn er Christus aufnimmt, der „unsere Menschennatur angenommen hat" (5), jeder, der aus dem Geist wiedergeboren ist, aus dem jener geboren wurde. Wer könnte nicht in ihm die eigene Schwachheit erblicken?
Darum wurde der eingeborene Sohn Gottes auch Menschensohn, damit ihm weder die volle Wirklichkeit des Menschseins noch die Fülle der Gottheit fehlte. Der Leib, der entseelt im Grab lag, am dritten Tag erstand und über alle Höhen des Himmels zur Rechten der Herrlichkeit erhoben wurde, ist von unserer Natur. Wenn wir den Weg seiner Gebote gehen und wenn wir uns nicht schämen zu bekennen, was er in der Erniedrigung seines Fleisches für uns getan hat (6), dann werden auch wir zur Teilnahme an seiner Herrlichkeit geführt. Denn vor aller Welt wird sich seine Verheißung erfüllen: „Wer sich nun vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen." (7)

1. Vgl. Mt.27.53. 2.Vgl. Lk.23,34. 3.VgI. 23,40 ff. 4. Joh.1.14. 5. Tagesgebet der 3. Weihnachtsmesse. 6. Vgl. Phil.2,8. 7. Mt.10,32.


RESPONSORIUM
R. Das Wort vom Kreuz ist denen, die verlorengehen, Torheit; * uns aber, die gerettet werden, Gottes Kraft.
V. Wir verkündigen Christus als den Gekreuzigten: für Juden ein Ärgernis, für Heiden eine Torheit. * Uns aber, die gerettet werden, Gottes Kraft.


ORATION
Herr, unser Gott, dein Sohn hat sich aus Liebe zur Welt dem Tod überliefert. Laß uns in seiner Liebe bleiben und mit deiner Gnade aus ihr leben. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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