Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore5OsterwocheDienstag

Aus Vulgata
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DIENSTAG

LESEHORE
V. Christus ist erstanden und stirbt nicht mehr. Halleluja.
R. Der Tod hat über ihn keine Macht mehr. Halleluja.


ERSTE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus der Offenbarung des Johannes 20,1-15

Das tausendjährige Reich
Und ich sah einen Engel niedersteigen aus dem Himmel, der hatte den Schlüssel zum Abgrund und eine große Kette in seiner Hand. Er ergriff den Drachen, die alte Schlange, das ist der Teufel und Satan, und fesselte ihn auf tausend Jahre. Er warf ihn in den Abgrund, schloss zu und brachte ein Siegel darüber an, damit er nicht mehr die Völker verführe, bis vollendet sind die tausend Jahre. Danach muss er losgelassen werden auf eine kurze Zeit. Und ich sah Throne, und sie setzten sich darauf, und das Gericht wurde ihnen übergeben, und ich sah die Seelen derer, die hingerichtet worden waren wegen des Zeugnisses für Jesus und wegen des Wortes Gottes, die weder das Tier und sein Bild angebetet noch dessen Malzeichen auf ihre Stirn und ihre Hand genommen hatten. Sie wurden lebendig und traten die Herrschaft an mit Christus für tausend Jahre. Die übrigen Toten wurden nicht lebendig bis zur Vollendung der tausend Jahre. Dies ist die erste Auferstehung. Selig und heilig, wer teilhat an der ersten Auferstehung! Über sie hat der zweite Tod keine Gewalt, sondern Priester Gottes und Christi werden sie sein und mit ihm herrschen tausend Jahre.
Letzter Verführungsversuch Satans
Wenn die tausend Jahre vollendet sind, wird der Satan losgelassen werden aus seinem Kerker, und er wird ausziehen, um die Völker an den vier Enden der Erde zu verführen, den Gog und den Magog, um sie zusammenzuholen zum Kampf. Ihre Zahl ist wie der Sand am Meere. Gericht über Satan: Seine endgültige Verdammung Und sie zogen herauf über die breite Fläche der Erde und umzingelten das Lager der Heiligen und die geliebte Stadt. Da fiel Feuer herab von Gott aus dem Himmel und verzehrte sie. Der Teufel aber, der sie verführt hatte, wurde in den Feuer- und Schwefelsee geworfen, in dem auch das Tier und der falsche Prophet sich befinden, und sie werden gepeinigt werden Tag und Nacht in alle Ewigkeit.
Das Endgericht
Und ich sah einen mächtigen, leuchtenden Thron und den, der darauf sitzt. Vor seinem Angesicht floh die Erde und der Himmel, und für sie fand sich kein Platz mehr. Ich sah die Toten, groß und klein, vor dem Throne stehen, und Bücher wurden geöffnet. Ein eigenes Buch wurde geöffnet, das ist das Buch des Lebens, und die Toten wurden aus dem, was geschrieben war in den Büchern, gerichtet nach ihren Werken. Das Meer gab die Toten heraus, die in ihm waren, und der Tod und die Unterwelt gaben die Toten, die in ihnen waren, zurück, und sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken. Der Tod und die Unterwelt wurden in den Feuersee geworfen; das ist der zweite Tod, der Feuersee. Und wenn sich einer nicht eingeschrieben fand im Buch des Lebens, wurde er in den Feuersee geworfen.

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )



RESPONSORIUM

R. Christus muß herrschen, bis Gott ihm alle Feinde unter die Füße gelegt hat.* Der letzte Feind, der vernichtet wird, ist der Tod. Halleluja.
V. Der Tod wird die Toten herausgeben. * Der letzte Feind, der vernichtet wird, ist der Tod.Halleluja.



ZWEITE LESUNG

Cyrill von Alexandrien (+ 444)

Zum Johannesevangelium

Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben

In einer Gleichnisrede sagte der Herr, daß er selbst der Weinstock sei. Er wollte damit zeigen, daß wir seiner Liebe anhangen müssen und wie groß die Frucht sei, die uns aus der Verbindung mit ihm erwächst. Alle aber, die mit ihm vereint sind, vergleicht er mit den Rebzweigen. Sie sind ihm gewissermaßen eingepaßt und eingepfropft und haben jetzt schon Anteil an seiner Natur (1), weil sie am Heiligen Geist teilhaben. Denn was uns mit Christus, dem Heiland, verbindet, ist sein Heiliger Geist.
Die Menschen, die mit ihm, dem Weinstock, eine Verbindung eingehen, tun dies aufgrund eines freien Entschlusses. Christus aber verbindet sich mit uns aufgrund seiner Zuneigung und Liebe. In einem guten Entschluß sind wir ihm durch den Glauben nahegekommen, und wir wurden teilhaftig seines Geschlechts (2), weil wir von ihm die Würde der Gotteskindschaft erhielten. Nach dem heiligen Paulus ist jeder, der sich an den Herrn bindet, ein Geist mit ihm (3). Anderswo wird Christus durch die Stimme des Propheten Grundlage und Fundament genannt. Auf diesem sind wir, wie es heißt, als lebendige Steine aufgebaut zu einer heiligen Priesterschaft, zu einem geistigen Haus Gottes (4). Dazu können wir ja nur aufgebaut werden, wenn Christus das Fundament ist (5). Hier bezeichnet sich Christus in einem ähnlichen Gedankengang als den Weinstock, der die Rebzweige hervorbringt und nährt. Denn aus ihm und in ihm sind wir neu geboren im Geist, um Früchte des Lebens zu bringen, nicht Früchte des alten und veralteten Lebens, sondern des Lebens, das neu geworden ist durch den Glauben und die Liebe zu ihm. Er erhält uns im Sein, wenn wir gleich sam in ihn eingefügt sind; wenn wir mit allen Kräften an dem Gebot festhalten, das uns übergeben wurde; wenn wir uns bemühen, das hohe Gut edler Abkunft zu bewahren und den Heiligen Geist nicht zu betrüben (6), durch den, wie wir wissen, Gott in uns wohnt. Wie wir in Christus sind und er in uns, das zeigt uns kein Geringerer als der Evangelist Johannes mit den Worten: „Daran, daß wir in ihm bleiben und er in uns bleibt, erkennen wir: Er hat uns von seinem Geist gegeben.“ (7) Wie nämlich die Wurzel des Weinstocks den Rebzweigen seine ihm innewohnende Natur vermittelt und sie an ihr teilnehmen läßt, so gibt das einziggeborene Wort Gottes den Heiligen eine gewisse Verwandtschaft mit der Natur Gottes des Vaters und seiner eigenen Natur, indem es besonders denen den Geist schenkt, die durch Glauben und vollkommene Heiligkeit eins mit ihm geworden sind. Er schenkt ihnen die Nahrung für das Wachstum der Frömmigkeit und bewirkt in ihnen, daß sie erkennen, was immer Tugend und Güte ist.

1. Vgl. 2.Petr.1,4. 2. Vgl. Apg.17,28. 3. Vgl. 1.Kor.6,17. 4.Vgl. 1.Petr.2,5. 5. Vgl. Eph.2,20-22. 6. Eph.4,30. 7. Joh.4,13.


RESPONSORIUM
R. Wie der Rebzweig aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur wenn er im Weinstock bleibt, * so könnt auch ihr keine Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt. Halleluja.
V. Ich habe euch dazu bestimmt, daß ihr hingeht und Frucht bringt und daß eure Frucht bleibt. * Ihr könnt keine Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt. Halleluja.


ZWEITE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus der Apostelgeschichte 17,19-34

Sie nahmen ihn mit sich, führten ihn zum Areopag und sagten: »Können wir erfahren, was das für eine neue Lehre ist, die von dir verkündet wird? Denn du bringst seltsame Dinge vor unsere Ohren; wir möchten erfahren, was das bedeuten soll.« Die Athener alle und auch die dort weilenden Fremden hatten nämlich für nichts anderes so sehr Zeit, als etwas Neues zu erzählen oder zu hören. Paulus stellte sich in die Mitte des Areopags und sprach: »Ihr Männer von Athen! An allem sehe ich, dass ihr große Ehrfurcht habt vor den Göttern. Denn als ich umherging und eure Heiligtümer betrachtete, fand ich auch einen Altar, auf dem die Aufschrift stand: ›Einem unbekannten Gott‹. Was ihr nun verehrt, ohne es zu kennen, das verkünde ich euch! Der Gott, der die Welt erschuf und alles, was darin ist, er, der Herr des Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln, die von Händen gemacht sind. Auch lässt er sich nicht von Menschenhänden bedienen, als brauche er etwas, da er selbst es ist, der allem Leben und Odem gibt und alles andere. Er ließ aus einem einzigen das ganze Geschlecht der Menschen entstehen, dass sie wohnen auf dem ganzen Erdenrund, und er hat die Zeiten und Grenzen bestimmt, die ihrem Wohnen gesetzt sind. Sie sollten Gott suchen, ob sie ihn etwa spüren und finden möchten, ihn, der doch nicht ferne ist einem jeden von uns. Denn in ihm leben wir, bewegen wir uns und sind wir, wie auch einige von euren Dichtern gesagt haben: ›Wir sind ja sogar von seinem Geschlecht.‹ Sind wir nun von Gottes Geschlecht, dürfen wir nicht meinen, die Gottheit sei gleich dem Gold oder Silber oder Stein, einem Gebilde menschlicher Kunst und Überlegung. Wohl hat Gott über die Zeiten der Unwissenheit hinweggesehen; doch jetzt ruft er die Menschen auf, dass sie alle und allerorts sich bekehren; denn er hat einen Tag bestimmt, an dem er den Erdkreis nach Gerechtigkeit richten wird durch einen Mann, den er dazu bestellt und den er für alle beglaubigt hat, da er ihn auferweckte von den Toten.« 
Als sie aber von Totenauferstehung hörten, spotteten die einen, und die anderen sagten: »Wir wollen dich hierüber ein andermal hören.« So ging Paulus hinweg aus ihrer Mitte. Einige Männer aber schlossen sich ihm an und wurden gläubig, unter ihnen auch Dionysius, ein Mitglied des Areopags, und eine Frau mit Namen Damaris und noch andere mit ihnen.

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )



RESPONSORIUM

R. Ich fand einen Altar mit der Aufschrift: Einem unbekannten Gott. Was ihr verehrt, ohne es zu kennen, das verkünde ich euch. * Halleluja, halleluja.
V. Gott wohnt nicht in Tempeln, die von Menschenhand gemacht sind, er, der allen das Leben gibt. * Halleluja, halleluja.


ZWEITE LESUNG

Leo der Große (+ 461)

Aus einer Predigt zum Festgeheimnis des Karsamstags

Nachahmung der Auferstehung Christi

Obschon wir „in der Hoffnung gerettet sind“ (1) und noch immer das verderbliche und sterbliche Fleisch tragen, wird doch mit Recht gesagt, wir seien nicht aus dem Fleisch (2), wenn über uns nicht die fleischlichen Begierden herrschen. Mit Recht legen wir dann die Benennung nach jener Sache ab, deren Begehren wir nicht Folge leisten. Wenn also der Apostel sagt: „Sorgt nicht so für euren Leib, daß die Begierden erwachen“ (3), verstehen wir das nicht so, als ob uns das verwehrt wäre, was der Gesundheit entspricht und was die menschliche Schwäche verlangt. Aber wir dürfen nicht allen Begierden nachgeben und nicht alles erfüllen, was das Fleisch begehrt. Wir sehen uns ermahnt, maßvolle Enthaltsamkeit anzuwenden, indem wir dem Leib, der dem Urteil des Geistes unterstellt ist, nichts Überflüssiges gewähren, aber ihm auch nicht das Nötige verweigern. Darum sagt der gleiche Apostel anderswo: „Keiner hat je seinen eigenen Leib gehaßt, sondern er nährt und pflegt ihn.“ (4) Er darf freilich nicht zu Lastern und Sehwelgerei gehegt werden, sondern für den schuldigen Dienst. Die erneuerte Natur soll ihre Ordnung erhalten; nicht darf in verkehrter und schimpflicher Weise das Niedrige vor dem Höhern den Vorrang haben oder das Höhere dem Niedrigen unterliegen, so daß, wenn die Laster den Geist besiegen, dort Knechtschaft besteht, wo Herrschaft sein soll.
Das Gottesvolk soll also erkennen, daß es in Christus eine neue Schöpfung ist (5). Was neu geworden ist, soll nicht zum unbeständigen Alten zurückkehren; wer die Hand an den Pflug gelegt hat6, soll sein Werk nicht im Stich lassen, sondern auf das achten, was er sät, nicht auf das zurückschauen, was er verlassen hat. Niemand soll zu dem zurückfallen, von wo er sich erhoben hat; aber auch im Fall, daß er bei der leiblichen Schwäche noch an schlaffer Ermattung darniederliegt, soll er inständig nach Heilung und Aufrichtung verlangen. Denn das ist der Weg zum Heil, das ist die Nachahmung der Auferstehung, die in Christus begonnen hat: weil es auf dem schlüpfrigen Boden dieses Lebens nicht an Möglichkeiten zu fallen fehlt, müssen die Voranschreitenden ihre Füße vom weichen auf den festen Boden lenken; es steht ja geschrieben: „Der Herr festigt die Schritte des Mannes, er hat Gefallen an seinem Weg; auch wenn er strauchelt, stürzt er nicht hin; denn der Herr hält ihn fest an der Hand.“ (7)

1. Röm.8,24. 2. Vgl. Röm.8,9. 3. Röm.13,14. 4. Eph.5,29. 5. Vgl. 2.Kor.5,17. 6. Vgl. Lk.9,62. 7. Vgl. Ps.37,32f.


RESPONSORIUM
R. Wenn jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung: * Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden. Halleluja, halleluja.
V. Das alles kommt von Gott, der uns durch Christus mit sich versöhnt hat. * Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden. Halleluja, halleluja.


ORATION
Allmächtiger Gott, durch die Auferstehung deines Sohnes hast du uns neu geschaffen für das ewige Leben. Festige uns im Glauben und in der Hoffnung, damit wir die Erfüllung deiner Verheißung voll Zuversicht erwarten. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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