Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore5Osterwoche Montag

Aus Vulgata
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MONTAG

LESEHORE

V. Mein Herz und mein Leib. Halleluja.
R. Jubeln dem lebendigen Gott zu. Halleluja.


ERSTE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus der Offenbarung des Johannes 19,11-21

Aufbruch des Christkönigs zum Endkampf
Und ich sah den Himmel offenstehen, und siehe, ein weißes Pferd, und der auf ihm sitzt, heißt »Treu und Wahr«, und in Gerechtigkeit richtet und kämpft er. Seine Augen sind wie eine Feuerflamme, und auf seinem Haupt sind viele Diademe. Er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt als er selber. Er ist umkleidet mit einem Gewand, das mit Blut getränkt ist, und sein Name heißt: »Der Logos - das Wort - Gottes.« 
Die Heerscharen im Himmel zogen hinter ihm her auf weißen Pferden, gekleidet in hell leuchtendes und reines Byssus-Linnen. Aus seinem Mund geht ein scharfes [zweischneidiges] Schwert, um damit die Völker zu schlagen. Er wird sie leiten mit eisernem Stab, und er tritt die Kelter des glühenden Zornweins Gottes, des Allherrschers. Auf seinem Gewand und an der Hüfte trägt er als Namen geschrieben: »König der Könige und Herr der Herren!« 
Und ich sah einen Engel in der Sonne stehen, der rief mit lauter Stimme allen Vögeln zu, die oben am Himmel flogen: »Kommt und findet euch ein zum großen Mahle Gottes! 18 Ihr sollt Fleisch verzehren von Königen und Fleisch von Heerführern, Fleisch von Mächtigen und Fleisch von Pferden und von denen, die auf ihnen sitzen, Fleisch von allen, von Freien und Sklaven, Kleinen und Großen!« 
Der Sieg des Christkönigs
Und ich sah das Tier und die Könige der Erde und ihre Heere versammelt, um Krieg zu führen gegen den, der auf dem Pferde saß, und gegen sein Heer. Da wurde das Tier ergriffen und mit ihm der falsche Prophet, der die Zeichen tat vor ihm, mit denen er jene verführte, die das Malzeichen des Tieres nahmen und sein Bild anbeteten. Lebend wurden sie beide in den Feuersee geworfen, der von Schwefel brennt. Die übrigen aber wurden getötet vom Schwert, das aus dem Munde dessen kommt, der auf dem Pferde saß, und alle Vögel fraßen sich satt an ihrem Fleische.

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Ich sah ein weißes Pferd. * Der Reiter heißt „Treu" und „Wahrhaftig“. Halleluja, halleluja.
V. Er ist bekleidet mit einem blutgetränkten Gewand; und sein Name ist: „Wort Gottes". * Der Reiter heißt „Treu" und „Wahrhaftig". Halleluja, halleluja.


ZWEITE LESUNG

Gregor von Nyssa (+ 394)

Aus einer Rede über das Geheimnis der Auferstehung Christi.

Der Erstgeborene der neuen Schöpfung

Gekommen ist das Reich des Lebens, gebrochen ist die Macht des Todes. Eine neue Schöpfung ist geworden, ein neues Leben, eine neue Lebensform, ja eine Verwandlung unserer Natur. Was für eine Schöpfung? Sie kommt „nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott“ (1).
Wie kann das geschehen? fragst du. Höre, ich will es dir sagen. Dieses neue Geschöpf wird empfangen im Schoß des Glaubens. Durch die Wiedergeburt der Taufe kommt es an das Licht der Welt. Seine Amme ist die Kirche, ihre Lehre seine Muttermilch, das Brot vom Himmel seine Speise. Sein Heranwachsen zur vollendeten Gestalt (2) ist sein heiliger Lebenswandel, seine Hochzeit die Vereinigung mit der Weisheit. Seine Nachkommenschaft ist die Hoffnung. Sein Haus ist das Reich, sein Erbe und Reichtum sind die Wonnen des Paradieses; sein Ende ist nicht der Tod, sondern jenes selige und ewige Leben, das denen bereitet ist, die dessen würdig sind. „Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat.“ (3) Er ist ganz anders als die Tage, die Gott am Anfang schuf, jene Tage, durch die der Ablauf der Zeit geteilt wird. Dieser Tag ist der Anfang einer neuen Schöpfung: An diesem Tag erschafft Gott einen neuen Himmel und eine neue Erde, wie der Prophet sagt (4). Was für einen Himmel? Sein Firmament ist das feste Gewölbe des Glaubens an Christus. Was für eine Erde? Das gute Herz, so meine ich, ist die Erde, die, wie der Herr sagt, den Regen trinkt und viele Ähren hervorsprießen läßt (5).
Die Sonne dieser Schöpfung ist das reine Leben, die Luft das vorbildliche Leben. Die Sterne sind die Tugenden, das Meer die Tiefe des Reichtums, der Weisheit und der Erkenntnis (6). Kräuter und Pflanzen sind die gute Lehre, und die göttlichen Weisungen, sie sind die Au, auf der sein Volk, die Herde, die von seiner Hand geführt wird, weidet (7). Die Bäume, die gute Frucht bringen, sind alle jene, welche die Gebote halten.
An diesem Tag wird der wahre Mensch erschaffen, nach dem Bild Gottes, ihm ähnlich (8). Entsteht dir also nicht eine ganze Welt bei diesem neuen Anfang? „Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat.“ Von ihm sagt der Prophet, daß er kein Tag ist wie die anderen, und von der Nacht, daß sie nicht ist wie die anderen Nächte (9). Und doch hat unsere Rede noch nicht das Außerordentliche der gegenwärtigen Gnade verkündigt. Denn diese hat die Wehen des Todes beseitigt und den Erstgeborenen von den Toten geboren. Er spricht: „Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott.“ (10) Welch herrliche und gute Botschaft! Der unsertwegen Mensch geworden ist, um uns gleich zu sein und uns zu seinen Brüdern zu machen, er führt in seiner Person den Menschen zum wahren Vater, um durch ihn alle an sich zu ziehen (11), alle, die zu seinem Geschlecht gehören.

1. Joh.1,13. 2. Vgl. Eph.4,13. 3. Ps.118,24. 4. Vgl. Jes.65,17. 5. Vgl. Jes.61,11. 6. Vgl. Röm.11,33. 7. Vgl. Ps.95,7. 8. Vgl. Gen. 1,26.27. 9. Vgl. Sach.14,7. 10. Joh.20,17. 11. Vgl. Joh.12, 32.


RESPONSORIUM
R. Durch einen Menschen ist der Tod gekommen, durch einen Menschen kommt auch die Auferstehung der Toten; * denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle leben. Halleluja.
V. Wir erwarten, wie er verheißen hat, einen neuen Himmel und eine neue Erde. * Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle leben. Halleluja.


ZWEITE JAHRESEIHE

ERSTE LESUNG

Aus der Apostelgeschichte 17,1-18

In Thessalonich
Sie nahmen den Weg über Amphipolis und Apollonia und kamen nach Thessalonich, wo eine Synagoge der Juden war. Nach seiner Gewohnheit fand sich Paulus bei ihnen ein und sprach an drei Sabbaten zu ihnen, wobei er von den Schriften ausging; er erschloss ihren Sinn und legte dar, dass der Messias leiden und von den Toten auferstehen musste, und sagte: »Dieser ist der Messias: Jesus, den ich euch verkünde.« Einige von ihnen ließen sich überzeugen und schlossen sich Paulus und Silas an, dazu eine große Zahl von gottesfürchtigen Hellenen, auch nicht wenige von den vornehmen Frauen. Da wurden die Juden eifersüchtig, holten sich einige üble Leute vom Gassenvolk heran, rotteten sich zusammen und brachten die Stadt in Unruhe; sie zogen vor das Haus des Jason und suchten sie dem Volke vorzuführen. Da man sie aber nicht fand, schleppten sie den Jason und einige Brüder vor die Stadtobersten und schrien: »Diese Leute, die den ganzen Erdkreis in Aufruhr versetzt haben, sind auch hierhergekommen, und Jason hat sie aufgenommen. Sie alle handeln gegen die Verordnungen des Kaisers, da sie behaupten, ein anderer sei König, nämlich Jesus.« So brachten sie das Volk und die Stadtobersten, die das hörten, in Erregung. Nachdem sie aber von Jason und den übrigen Bürgschaft erhalten hatten, ließ man sie frei.
In Beröa
Da schickten die Brüder sofort noch in der Nacht Paulus und Silas weg nach Beröa; und als sie ankamen, gingen sie in die Synagoge der Juden. Diese waren von edlerer Gesinnung als jene zu Thessalonich; sie nahmen das Wort mit aller Bereitwilligkeit auf und forschten täglich in den Schriften, ob es sich so verhalte. Viele von ihnen wurden denn auch gläubig, darunter nicht wenige von den vornehmen hellenischen Frauen und Männern. Als aber die Juden von Thessalonich erfuhren, dass auch in Beröa von Paulus das Wort Gottes verkündet werde, kamen sie auch dorthin und brachten das Volk in Unruhe und Verwirrung. Alsbald schickten die Brüder Paulus weg und ließen ihn den Weg zum Meere hin nehmen; Silas aber und Timotheus blieben dort zurück. Die Paulus geleiteten, brachten ihn bis nach Athen, und sie kehrten zurück mit dem Auftrag an Silas und Timotheus, sie möchten so bald wie möglich zu ihm kommen.
Paulus in Athen
Während nun Paulus in Athen auf sie wartete, wurde sein Geist zuinnerst bewegt, als er sah, dass die Stadt voll von Götzenbildern war. Er führte in der Synagoge mit den Juden und den Gottesfürchtigen Gespräche und täglich auf dem Markt mit denen, die gerade zugegen waren. Auch einige von den epikureischen und stoischen Philosophen kamen in Wortwechsel mit ihm; die einen sagten: »Was will denn dieser Schwätzer sagen?«, die anderen aber: »Er scheint ein Verkünder fremder Götter zu sein«, - weil er die Botschaft von Jesus und der Auferstehung verkündete.

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )



RESPONSORIUM
R. Paulus legte ihnen die Schriften aus und erklärte, daß der Messias leiden und von den Toten auferstehen mußte. * Halleluja, halleluja.
V. Mit großer Bereitschaft nahmen sie das Wort auf, und viele von ihnen wurden gläubig. * Halleluja, halleluja.


ZWEITE LESUNG

Leo der Große (+ 461)

Aus einer Predigt zum Festgeheimnis des Karsamstags.

Die Auferstehung Christi und wir

Der Apostel sagt: „Der Erste Mensch stammt von der Erde und ist Erde; der Zweite Mensch stammt vom Himmel. Wie der von der Erde irdisch war, so sind es auch seine Nachfahren. Und wie der vom Himmel himmlisch, so sind es auch seine Nachfahren. Wie wir nach dem Bild des Irdischen gestaltet wurden, so werden wir auch nach dem Bild des Himmlischen gestaltet werden.“ (1)
Über diesen Tausch müssen wir uns sehr freuen, durch den wir aus der irdischen Niedrigkeit in himmlische Würde versetzt werden durch die unsagbare Barmherzigkeit dessen, der in das Unsrige herabstieg, um uns zum Seinigen emporzuheben. Er nahm nicht bloß das Wesen, sondern auch das Los der sündigen Natur an. Seine göttliche Leidensunfähigkeit duldete es, daß ihr solche Dinge zugefügt wurden, wie sie die menschliche Sterblichkeit auf so unselige Weise erfährt. Die Auferstehung des Erlösers hielt weder die Seele lange in der Unterwelt noch das Fleisch im Grabe zurück. So schnell erfolgte die Belebung des unverwesten Fleisches, daß die Ähnlichkeit mit dem Schlaf größer war als die mit dem Tod. Und so folgten ihr viele Beweise, durch die der in der ganzen Welt zu verkündende Glaube als glaubwürdig erwiesen wurde. Das Wegwälzen des Steines, die Entleerung des Grabes, das Zusammenlegen der Leinenbinden, die Engel, die das ganze Geschehen schilderten, bezeugten zwar reichlich die Wahrheit der Auferstehung des Herrn; trotzdem erschien er auch offenkundig dem Blick der Frauen und den Augen der Apostel, indem er nicht bloß mit ihnen redete, sondern auch zusammen wohnte und aß, ja, es durften ihn sogar sorgfältig und wißbegierig betasten, die vom Zweifel erfaßt waren. Denn darum trat er auch bei verschlossenen Türen zu den Jüngern ein und teilte ihnen durch seinen Anhauch den Heiligen Geist mit, darum schenkte er ihnen das Licht der Einsicht und eröffnete ihnen die Geheimnisse der heiligen Schriften; sie sollten so erkennen, daß die göttliche und menschliche Natur in ihm in ihrer Eigenart verblieben, und auch wir sollten auf diese Weise wissen, daß das Wort nicht dasselbe ist wie das Fleisch; wir sollten bekennen, daß der Gottessohn und das Wort und das Fleisch ein Einziger seien.
Paulus sagt von allen geistlichen Christen: Wir schätzen „von jetzt an niemand mehr nur nach menschlichen Maßstäben ein“ (2), seitdem, meint er, uns ein Anfang der Auferstehung in Christus zuteil geworden ist, seitdem in ihm, der für uns gestorben ist, ein Bild unserer ganzen Hoffnung vorangegangen ist.

1. 1.Kor.15,47-49. 2. 2.Kor.5,16.


RESPONSORIUM
R. Der Erste Mensch stammt von der Erde und ist Erde; der Zweite Mensch stammt vom Himmel. * Halleluja, halleluja.
V. Auch wir werden nach dem Bild des Himmlischen gestaltet werden.* Halleluja, halleluja.


ORATION
Gott, unser Herr, du verbindest alle, die an dich glauben, zum gemeinsamen Streben. Gib, daß wir lieben, was du befiehlst, und ersehnen, was du uns verheißen hast, damit in der Unbeständigkeit dieses Lebens unsere Herzen dort verankert seien, wo die wahren Freuden sind. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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