Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore6Osterwoche Montag

Aus Vulgata
Wechseln zu: Navigation, Suche

MONTAG

LESEHORE

V. Mein Herz und mein Leib. Halleluja.
R. Jubeln dem lebendigen Gott zu. Halleluja.


ERSTE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus dem ersten Johannesbrief 2, 1-11

Meine Kindlein, dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt. Und wenn einer sündigte, so haben wir einen Fürsprecher vor dem Vater: Jesus Christus, den Gerechten. Er ist die Sühne für unsere Sünden, nicht nur für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt.
Wandel nach Christi Geboten
Daran erkennen wir, dass wir ihn erkannt haben, wenn wir seine Gebote wahren. Wer sagt, er habe ihn erkannt, und seine Gebote nicht wahrt, ist ein Lügner, und in ihm ist die Wahrheit nicht. Wer aber sein Wort wahrt, in dem ist wahrhaftig die Liebe Gottes vollendet. Daran erkennen wir, dass wir in ihm sind. Wer sagt, er bleibe in ihm, ist gehalten, so, wie er gewandelt ist, auch selber zu wandeln. Geliebte! Nicht ein neues Gebot schreibe ich euch, sondern ein altes Gebot, das ihr von Anfang an habt; dieses alte Gebot ist das Wort, das ihr vernommen habt. Andererseits schreibe ich euch ein neues Gebot, das in Wahrheit in ihm ist und in euch; denn die Finsternis geht dahin, und das Licht, das wahre, es leuchtet schon. Wer sagt, er sei im Lichte, und er hasst seinen Bruder, ist noch in der Finsternis bis jetzt. Wer seinen Bruder liebt, der bleibt im Licht, und kein Anstoßen gibt es bei ihm. Wer aber seinen Bruder hasst, bleibt in der Finsternis und geht im Finstern dahin und weiß nicht, wohin er geht, denn die Finsternis nahm seinen Augen das Licht.

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebet einander, wie ich euch geliebt habe. * Wer seinen Bruder liebt, bleibt im Licht. Halleluja, halleluja.
V. Wenn wir die Gebote Christi halten, erkennen wir, daß wir ihn erkannt haben. * Wer seinen Bruder liebt, bleibt im Licht. Halleluja, halleluja.


ZWEITE LESUNG

Didymus von Alexandrien (+ um 398)

Aus dem Buch über die Dreifaltigkeit

Der Heilige Geist erneuert uns in der Taufe

In der Taufe macht uns der Heilige Geist zu neuen Menschen, er, der mit dem Vater und dem Sohn Gott ist. Er führt uns aus der Häßlichkeit wieder zu der Schönheit von einst. Er erfüllt uns mit seiner Gnade, damit wir keinen Raum mehr geben können allem, was nicht wert ist, daß wir danach verlangen. Er befreit uns von Sünde und Tod. Aus Erde - aus „Staub und Asche“ (1) - macht er uns zu Menschen des Geistes, gibt uns teil an der Herrlichkeit Gottes, macht uns zu Kindern und Erben Gottes des Vaters, gleichförmig dem Bild seines Sohnes, zu dessen Miterben und Brüdern, die mit ihm verherrlicht werden und mit ihm herrschen dürfen (2). Anstelle der Erde schenkt er den Himmel und öffnet großmütig das Paradies. Er gibt uns höhere Ehre als den Engeln (3). Mit den heiligen Fluten des Taufbrunnens löscht er die große unauslöschliche Flamme der Hölle (4).
Zweimal wird der Mensch empfangen: das eine Mal dem Leibe nach, das andere Mal aus dem Heiligen Geist. Dies haben die Gottesgelehrten zutreffend beschrieben.
Johannes schreibt: „Allen, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.“ (5) Alle, die zum Glauben an Christus gelangt sind, sagt er, erhalten die Macht, Kinder Gottes zu werden, Kinder des Heiligen Geistes, damit sie mit Gott verwandt werden (6). Offenbar ist der Heilige Geist der zeugende Gott. Darum fügt Johannes mit den Worten Christi hinzu: „Amen, amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen.“ (7) Unsern sichtbaren Leib ,gebiert' der Taufbrunnen sichtbar durch den Dienst der Priester. Geistlich taucht der allem Begreifen entzogene Geist Gottes unseren Leib und unsere Seele in sich hinein und gebiert uns wieder, und die Engel dienen dabei. Auch in der geschichtlichen Wirklichkeit hält sich der Täufer an das Wort: ,aus Wasser und dem Geist' und sagt von Christus: „Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.“ (8) Weil der Mensch ,ein irdenes Gefäß' (9) ist, muß er erst mit Wasser gereinigt und dann durch das geistige Feuer gefestigt und vollendet werden – denn der Herr, dein Gott, ist verzehrendes Feuer (10). So bedarf der Mensch der Vollendung und Erneuerung durch den Heiligen Geist. Denn das Feuer des Geistes vermag auch abzuwaschen, das Wasser der Taufe hat auch die Kraft zu brennen.

1. Gen.18,27. 2. Vgl. Röm.5,17; 8,17.29.30; Offb 20,1. 3.Vgl. Hebr.1,14. 4. Vgl. Mk.9,44. 5. Joh.1,12.13. 6. Vgl. 2.Petr.1,4. 7.Joh.3,5. 8. Mt.3,11. 9. Vgl. 2.Kor.4,7. 10. Dtn.4,24.


RESPONSORIUM
R. Ich gieße Wasser auf die dürstende Flur und Fluten auf die trockene Erde. Ich gieße meinen Geist aus, * und alles wird sprießen wie am Bach das Gras. Halleluja.
V. Es wird eine Quelle entstehen, die Wasser für das ewige Leben ausströmt. * Und alles wird sprießen wie am Bach das Gras. Halleluja.


ZWEITE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus der Apostelgeschichte 21,1-26

Von Milet bis Cäsarea
Als es zur Abfahrt ging, rissen wir uns los von ihnen und fuhren geradewegs nach Kos und am folgenden Tag nach Rhodos und von dort nach Patara. Als wir ein Schiff antrafen, das nach Phönizien fuhr, stiegen wir zu und fuhren weiter. Nachdem wir Cypern in Sicht bekommen und zur Linken liegen gelassen hatten, fuhren wir auf Syrien zu und legten in Tyrus an; denn dort sollte das Schiff die Fracht ausladen. Wir trafen die Jünger an und blieben dort sieben Tage. Diese sagten kraft des Geistes zu Paulus, er möge nicht nach Jerusalem hinaufgehen. Nach Ablauf dieser Tage brachen wir zur Weiterreise auf, wobei sie alle samt Frauen und Kindern uns bis zur Stadt hinaus das Geleit gaben; wir knieten am Strande nieder, beteten, nahmen Abschied voneinander und stiegen ins Schiff, und jene kehrten nach Hause zurück. Zum Abschluss unserer Fahrt gelangten wir von Tyrus nach Ptolemais, begrüßten die Brüder und blieben einen Tag bei ihnen. Am andern Tag zogen wir weiter, kamen nach Cäsarea und gingen in das Haus des Evangelisten Philippus, der einer von den Sieben war, und blieben bei ihm. Dieser hatte vier Töchter, Jungfrauen, die prophetisch begabt waren. Als wir mehrere Tage dort waren, kam von Judäa ein Prophet namens Agabus herab, suchte uns auf, nahm den Gürtel des Paulus, band sich Füße und Hände und sprach: »So spricht der Heilige Geist: Den Mann, dem dieser Gürtel gehört, werden auf diese Weise in Jerusalem die Juden binden und den Händen der Heiden überliefern.« Als wir dies hörten, baten wir und die am Ort Wohnenden, er möge nicht nach Jerusalem hinaufgehen. Paulus aber antwortete: »Was wollt ihr, da ihr weint; was macht ihr das Herz mir schwer? Bin ich doch bereit, nicht nur mich binden zu lassen, sondern in Jerusalem auch zu sterben für den Namen des Herrn Jesus Da er sich nicht umstimmen ließ, gaben wir Ruhe und sagten: »Des Herrn Wille geschehe!« 
Ankunft in Jerusalem
Nach Verlauf dieser Tage machten wir uns reisefertig und zogen hinauf nach Jerusalem. Es zogen mit uns auch einige von den Jüngern aus Cäsarea und brachten uns zu einem gewissen Mnason aus Cypern, einem altbewährten Jünger, bei dem wir zu Gast sein sollten. Als wir in Jerusalem eintrafen, nahmen uns die Brüder freundlich auf.
Am folgenden Tag ging Paulus mit uns zu Jakobus, und auch alle Presbyter fanden sich ein. Nachdem er sie begrüßt hatte, erzählte er im einzelnen von allem, was Gott unter den Heiden gewirkt hatte durch seinen Dienst. Als sie es vernahmen, priesen sie Gott und sagten zu ihm: »Du siehst, Bruder, wie viele Tausende von Gläubiggewordenen es unter den Juden gibt, und sie alle sind Eiferer für das Gesetz. Nun hat man ihnen über dich erzählt, du würdest alle Juden, die unter den Heiden leben, den Abfall von Moses lehren, indem du sagest, sie sollen die Kinder nicht beschneiden und nicht nach dem Herkommen leben. Was ist nun zu tun? Auf jeden Fall werden sie hören, dass du gekommen bist. Darum tue, was wir dir sagen! Es sind vier Männer unter uns, die ein Gelübde auf sich genommen haben. Diese nimm mit dir, reinige dich mit ihnen und trage für sie die Kosten, damit sie sich das Haupt scheren können. Dann werden alle innewerden, dass an dem, was ihnen über dich berichtet wurde, nichts ist, sondern dass du selbst in Beachtung des Gesetzes wandelst. Was die gläubig gewordenen Heiden betrifft, haben wir ja schriftlich unsere Entschließung mitgeteilt, dass sie sich hüten sollen vor Götzenopfer, Blut, Ersticktem und Unzucht.« Da nahm Paulus die Männer zu sich, reinigte sich am folgenden Tag mit ihnen, ging in den Tempel und zeigte den Abschluss der Reinigungstage an, damit für einen jeden von ihnen das Opfer dargebracht würde.

(Quelle: Vulgata nach Hamp Stenzel und Kürzinger )


RESPONSORIUM
R. Ich bin bereit, mich in Jerusalem fesseln zu lassen und sogar zu sterben * für den Namen Jesu, des Herrn. Halleluja.
V. Für den Leib Christi, die Kirche, ergänze ich in meinem irdischen Leben, was an den Leiden Christi noch fehlt. * Für den Namen Jesu, des Herrn. Halleluja.


ZWEITE LESUNG

Sigismund von Storchenau (+ 1798)

Aus den „Geistlichen Reden auf alle Sonntage des Jahres“

Das Gebet zum Vater

„Wenn ihr den Vater um etwas bitten werdet“ (1). Gott, der Schöpfer des Himmels und der Erde, der allmächtige Herr, will selbst unser Vater sein und von uns im Gebet mit diesem Namen genannt werden. Daraus folgt, daß wir immer mit kindlichem Vertrauen beten sollen. Ich sage: mit kindlichem Vertrauen, das heißt ein Vertrauen, wobei kein Zweifel, keine Furcht, kein Wankelmut, kein Schatten eines Mißtrauens Platz findet, ein Vertrauen, das uns die Gewährung unsrer Bitte so sicher vorstellt, als hätten wir sie schon in den Händen, kurz: ein Vertrauen, das jenem des römischen Hauptmanns oder jenem der kananäischen Frau gleichkommt, welche von Jesus selbst verdienten bewundert zu werden: „Einen solchen Glauben habe ich in Israel nicht gefunden“ (2); „Frau, dein Glaube ist groß!“ (3) So deutet es der heilige Apostel Jakobus ziemlich deutlich an, wenn er spricht: „Wer bittet, soll voll Glauben bitten und nicht zweifeln.“ (4) So wird es auch von der unendlichen Treue Gottes und von dem unendlich gütigen Herzen des besten Vaters erfordert. Gott hat es versprochen. Kann wohl ein Vertrauen von unsrer Seite groß genug sein, und ist nicht das kleinste Mißtrauen ein frevelnder und beleidigender Zweifel. Wie sehr verdient er, daß wir alles von ihm hoffen. Soll nicht unser Vertrauen mit seiner Liebe ins Gleichgewicht kommen, oder wenigstens, weil dieses wegen der Unendlichkeit derselben nicht möglich ist, immer mehr und mehr zunehmen? So ein Vertrauen ist eine der vornehmsten Eigenschaften eines guten Gebetes. Und obschon die Gewährung der Bitte in erster Linie von der Treue und Barmherzigkeit Gottes abhängt, so wird das Gebet doch von jener als Bedingung und von dieser als bewegende Ursache vorausgesetzt. Daher kommt es, daß Jesus an so vielen Stellen des Evangeliums die wunderbare Kraft des Gebetes viel mehr diesem Vertrauen als seiner Macht und Güte zuschrieb, da er zu denen, die ihn um Hilfe anflehten und denen er sie auch angedeihen ließ, nicht sprach: „Meine Macht und Güte", sondern euer Glaube und euer Vertrauen haben euch geholfen (5). Hingegen kann man auch mit Wahrheit sagen, der Mangel des Vertrauens sei meistenteils die Ursache, wenn heute die Gebete der Christen oft so fruchtlos sind. Man betet viel, aber man hofft wenig. Man denkt eben im Herzen: „Wer weiß, wer weiß, ob mich Gott erhört.“ Das schlimmste ist, daß man aus einer vermeinten Demut spricht: „Ich bin nicht würdig, daß Gott mich erhört.“ Wer hat uns denn gesagt, daß sich unser Vertrauen auf unsre Würdigkeit stützen soll? Der Heiland weist uns eine ganz andere Stütze, die ungemein stärker ist und durch unsere Unwürdigkeit keineswegs geschwächt wird. Er weist uns auf seine unendlichen Verdienste, die er für uns gesammelt und uns geschenkt hat; denn dieses meint er, wenn er uns befiehlt, in seinem Namen zu beten.

1. Joh.16,23 (Vg.). 2. Mt.8,10. 3. Mt.15,28. 4. Jak.1,6. 5. Vgl. Lk.7,50.


RESPONSORIUM
R. Wer bittet, soll voll Glauben bitten und nicht zweifeln. * Gott gibt allen gern. Halleluja.
V. Wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet. * Gott gibt allen gern. Halleluja.


ORATION
Barmherziger Gott, gib, daß die Gnade, die wir in der Feier der österlichen Geheimnisse empfangen haben, durch alle Tage unseres Lebens fruchtbar bleibt. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Diese Kategorie enthält zurzeit keine Seiten oder Medien.