Kategorie:Stundenbuch:Lesung/Lesehore6Osterwoche Sonntag

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SECHSTER SONNTAG DER OSTERZEIT

LESEHORE

V. Mir wurde geholfen; da jubelte mein Herz. Halleluja.
R. Ich will mit meinem Lied ihm danken. Halleluja.


ERSTE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus dem ersten Johannesbrief 1.1-10

Das Wort des Lebens und das Licht Gottes

Das Wort des Lebens

Was von Anfang an war, was wir gehört haben, was wir mit unseren Augen gesehen, was wir geschaut und was unsere Hände angefaßt haben, das verkünden wir, vom Wort des Lebens (sprechen wir). Denn das Leben wurde offenbart; wir haben gesehen und bezeugen und verkünden euch das ewige Leben, das beim Vater war und uns offenbart wurde. Was wir gesehen und gehört haben, das verkünden wir auch euch, damit auch ihr Gemeinschaft mit uns habt. Wir aber haben Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus. Wir schreiben dies, damit unsere Freude vollkommen ist.

Gott ist Licht

Das ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkünden: Gott ist Licht, und keine Finsternis ist in ihm. Wenn wir sagen, daß wir Gemeinschaft mit ihm haben, und doch in der Finsternis leben, lügen wir und tun nicht die Wahrheit. Wenn wir aber im Licht leben, wie er im Licht ist, haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut seines Sohnes Jesus reinigt uns von aller Sünde.

Christ und Sünde

Wenn wir sagen, daß wir keine Sünde haben, führen wir uns selbst in die Irre, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht; er vergibt uns die Sünden und reinigt uns von allem Unrecht. Wenn wir sagen, daß wir nicht gesündigt haben, machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns.


RESPONSORIUM
R. Das Leben ist erschienen; wir haben gesehen und bezeugen und verkünden euch das ewige Leben, * das beim Vater war und uns erschienen ist. Halleluja, halleluja.
V. Wir wissen: Der Sohn Gottes ist gekommen; er ist der wahre Gott und das ewige Leben. * Das beim Vater war und uns erschienen ist. Halleluja, halleluja.


ZWEITE LESUNG

Cyrill von Alexandrien (+ 444)

Zum zweiten Brief an die Korinther

Gott hat uns durch Christus versöhnt und uns den Dienst der Versöhnung anvertraut

Alle, die den Geist als Angeld und die reiche Hoffnung auf die Auferstehung haben, ergreifen schon, was sie erhoffen, als wäre es gegenwärtig. Sie sagen: Von jetzt an schätzen wir niemand mehr nur nach menschlichen Maßstäben ein (1). Denn wir sind alle Menschen des Geistes und nicht mehr Menschen des Fleisches, die dem Untergang geweiht sind. Wenn uns der Einziggeborene aufleuchtet, werden wir in das göttliche Wort verwandelt, das allem Leben gibt (2). Wir waren mit Fesseln des Todes gebunden, solange die Sünde herrschte; wir warfen aber das Verderben von uns, als die Gerechtigkeit Christi an die Stelle trat.
Paulus hat gesagt, er schätze niemand mehr nur nach menschlichen Maßstäben ein. Weil er nun die abwegigen Gedanken mancher Leute vermutet, fügt er hinzu: „Wenn wir früher Christus nach menschlichen Maßstäben eingeschätzt haben, jetzt schätzen wir ihn nicht mehr so ein.“ (3) Es ist, als wollte er sagen: „Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt“ (4) und hat sich dem Fleisch nach für das Leben aller dem Tod unterworfen. So kannten wir ihn. Doch jetzt schätzen wir ihn nicht mehr so ein. Denn wenn er auch im Fleisch ist, da er nach drei Tagen wieder lebendig wurde und beim Vater im Himmel weilt, so wissen wir doch, daß er hoch über dem Fleisch steht. „Wir wissen, daß Christus, von den Toten auferweckt, nicht mehr stirbt; der Tod hat keine Macht mehr über ihn. Denn durch sein Sterben ist er ein für allemal gestorben für die Sünde, sein Leben aber lebt er für Gott.“ (5)
Wenn es sich mit dem Bahnbrecher unseres Lebens so verhält, dann müssen wir notwendig seinem Weg folgen und bedenken, daß wir nicht aus dem Fleische sind, sondern über dem Fleische stehen. Zutreffend schreibt der heilige Paulus: „Wenn jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung: Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden.“ (6) Wir wurden gerecht gemacht durch den Glauben (7) an Christus, und die Macht des Fluches wurde aufgehoben. Denn für uns hat er die Macht des Todes zertreten und ist wieder lebendig geworden. Wir haben an ihm das Wesen und die Wirklichkeit Gottes erkannt und beten ihn an im Geist und in der Wahrheit8 durch den Sohn als Mittler. Dieser gibt der Welt vom Vater her seinen himmlischen Segen. Sehr weise sagt daher der heilige Paulus: „Das alles kommt von Gott, der uns durch Christus mit sich versöhnt und uns den Dienst der Versöhnung aufgetragen hat.“ (9) Das Geheimnis der Menschwerdung und die dadurch bewirkte Neuschöpfung geschehen nicht gegen den Willen des Vaters. Denn durch Christus haben wir den Zugang zum Vater. Er sagt selbst: „Niemand kommt zum Vater außer durch mich.“ (10) „Das alles kommt von Gott, der uns durch Christus mit sich versöhnt und uns den Dienst der Versöhnung aufgetragen hat.“ (11)
1. Vgl. 2.Kor.5,16. 2Vgl. Joh.1,4. 3. 2.Kor.5,16. 4. Joh 1,14. 5. Röm.6,9-10. 6. 2.Kor.5,17. 7. Vgl. Röm.5,1. 8. Vgl. Joh.4,23. 9. 2.Kor.5,18. 10. Joh.14,6; Röm.5,2; Eph.3,12. 11. 2.Kor.5,18ff.


RESPONSORIUM
R. Wir rühmen uns Gottes durch Jesus Christus, unsern Herrn, * durch ihn haben wir die Versöhnung empfangen. Halleluja.
V. Denn Gott wollte mit seiner ganzen Fülle in ihm wohnen. * Durch ihn haben wir die Versöhnung empfangen. Halleluja.


ZWEITE JAHRESREIHE

ERSTE LESUNG

Aus der Apostelgeschichte 20,17-38

Die Abschiedsrede des Paulus in Milet

Von Milet aus schickte Paulus jemand nach Ephesus und ließ die Ältesten der Gemeinde zu sich rufen. Als sie bei ihm eingetroffen waren, sagte er: Ihr wißt, wie ich vom ersten Tag an, seit ich die Provinz Asien betreten habe, die ganze Zeit in eurer Mitte war und wie ich dem Herrn in aller Demut diente unter Tränen und vielen Prüfungen, die ich durch die Nachstellungen der Juden erlitten habe, wie ich nichts verschwiegen habe von dem, was heilsam ist. Ich habe es euch verkündigt und habe euch gelehrt, öffentlich und in den Häusern. Ich habe Juden und Griechen beschworen, sich zu Gott zu bekehren und an Jesus Christus, unseren Herrn, zu glauben. Nun ziehe ich, gebunden durch den Geist, nach Jerusalem, und ich weiß nicht, was dort mit mir geschehen wird. Nur das bezeugt mir der Heilige Geist von Stadt zu Stadt, daß Fesseln und Drangsale auf mich warten. Aber ich will mit keinem Wort mein Leben wichtig nehmen, wenn ich nur meinen Lauf vollende und den Dienst erfülle, der mir von Jesus, dem Herrn, übertragen wurde: das Evangelium von der Gnade Gottes zu bezeugen. Nun aber weiß ich, daß ihr mich nicht mehr von Angesicht sehen werdet, ihr alle, zu denen ich gekommen bin und denen ich das Reich verkündet habe.
Darum bezeuge ich euch am heutigen Tag: Ich bin unschuldig, wenn einer von euch allen verlorengeht. Denn ich habe mich der Pflicht nicht entzogen, euch den ganzen Willen Gottes zu verkünden. Gebt acht auf euch und auf die ganze Herde, in der euch der Heilige Geist zu Bischöfen bestellt hat, damit ihr als Hirten für die Kirche Gottes sorgt, die er sich durch das Blut seines eigenen Sohnes erworben hat. Ich weiß: Nach meinem Weggang werden reißende Wölfe bei euch eindringen und die Herde nicht schonen. Und selbst aus eurer Mitte werden Männer auftreten, die mit ihren falschen Reden die Jünger auf ihr^ Seite ziehen. Seid also wachsam, und denkt daran, daß ich drei Jahre lang Tag und Nacht nicht aufgehört habe, unter Tränen jeden einzelnen zu ermahnen. Und jetzt vertraue ich euch Gott und dem Wort seiner Gnade an, das die Kraft hat, aufzubauen und das Erbe in der Gemeinschaft der Geheiligten zu verleihen. Silber oder Gold oder Kleider habe ich von keinem verlangt; ihr wißt selbst, daß für meinen Unterhalt und den meiner Begleiter diese Hände hier gearbeitet haben. In allem habe ich euch gezeigt, daß man sich auf diese Weise abmühen und sich der Schwachen annehmen soll, in Erinnerung an die Worte Jesu, des Herrn, der selbst gesagt hat: Geben ist seliger als nehmen. Nach diesen Worten kniete er nieder und betete mit ihnen allen. Und alle brachen in lautes Weinen aus, fielen Paulus um den Hals und küßten ihn; am meisten schmerzte sie sein Wort, sie würden ihn nicht mehr von Angesicht sehen. Dann begleiteten sie ihn zum Schiff.


RESPONSORIUM
R. Gebt acht auf euch und auf die ganze Herde, in der euch der Heilige Geist zu Bischöfen bestellt hat. * Sorgt als Hirten für die Kirche Gottes. Halleluja.
V. Von Verwaltern verlangt man, daß sie sich treu erweisen. * Sorgt als Hirten für die Kirche Gottes. Halleluja.


ZWEITE LESUNG

Sigismund von Storchenau (+ 1798)

Aus den „Geistlichen Reden auf alle Sonntage des Jahres"

Die Rangordnung der Güter

„Wahrlich, wahrlich ich sage euch, wenn ihr um etwas den Vater in meinem Namen bitten werdet, wird er es euch geben.“ (1) Jesus Christus versichert uns da mit einem Eidschwur, daß unser Gebet allzeit erhört werden soll, wenn wir erstens um „etwas“, zweitens „den Vater“, drittens in „seinem Namen“, viertens „bitten“ werden. Das sind die Eigenschaften eines guten Gebetes. Der heilige Augustinus mahnt uns, auf das Wörtchen „etwas“ gut achtzugeben. Etwas soll der Gegenstand unsres Gebetes sein, nicht ein Nichts. Nun aber ist in den Augen Gottes alles nichts, was weder zu seiner Ehre noch zu unserem Seelenheil beiträgt. Jesus selbst bestätigt diese Wahrheit, da er gleich darauf zu seinen Jüngern spricht: „Bis dahin habt ihr noch um nichts gebeten.“ (2) Und hätten sie ihm die mannigfachen Dinge vorzählen wollen, um die sie ihn wirklich schon gebeten hatten, wie zum Beispiel auf dem Tabor zu bleiben, die ersten Sitze in seinem Reich und anderes, dann würde er ihnen deutlich erklärt haben, daß alle dergleichen menschlichen und irdischen Vorteile im Vergleich mit jenen Gnaden nichts wären, die sie zum Heil ihrer Seelen und zur besten Verwaltung ihres Apostelamtes hätten begehren sollen, aber nicht erbeten hatten. Nichts sind also die zeitlichen Güter wie Gesundheit, Reichtum, Ehren und Würden, oder was immer der sinnliche Mensch denkt. Freilich nur insoweit nichts, als sie entweder der Seligkeit zuwider oder ihr fremd sind. Haben sie aber dazu doch eine Beziehung, so legt ihnen dieselbe schon einen Wert bei. Und sie werden „etwas“ auch vor Gottes Angesicht. Daher können sie unter dieser Bedingung Gaben Gottes sein und daher unter den würdigen Gegenständen unsrer Gebete einen Platz einnehmen, aber nur den untersten nach den geistlichen Gütern. Das stimmt mit der Lehre Christi überein, wo er uns gebietet, zuerst nach dem Reich Gottes zu streben: mit der Verheißung, daß die Güter des Leibes schon mitkommen würden. „Alles andere wird euch dazugegeben.“ (3)
Da sehen wir also die notwendige Bedingung, derentwegen wir um das Irdische beten dürfen. Es mag danach entweder um den Erhalt eines irdischen Gutes oder um die Befreiung von einem Übel gehen. Die äußeren Güter müssen sich mit den innerlichen der Seele vereinbaren lassen; sie müssen auch zur Erhaltung und Vermehrung derselben etwas beitragen. Weil wir nun dieses als von Natur kurzsichtige und noch dazu von der angeborenen Eigenliebe verblendete Menschen nie genug einsehen, so können wir nichts Besseres tun als uns ganz der allerhöchsten Vorsehung überlassen; all unsre Bitten, die wir zum Vater im Himmel schicken, immer nach dem Beispiel des im Garten betenden Erlösers: „Nicht wie ich will, sondern wie du willst.“ (4) „Dein Wille geschehe.“ (5)

1. Joh.16,23 (Vg.). 2. Joh.16,24 (Vg.). 3. Mt.6,33. 4. Mt.26,39. 5. Mt.26,42.


RESPONSORIUM
R. So sollt ihr beten: Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, * dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Halleluja.
V. Nicht wie ich will, sondern wie du willst. * Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Halleluja.


Te Deum


ORATION
Allmächtiger Gott, laß uns die österliche Zeit in herzlicher Freude begehen und die Auferstehung unseres Herrn preisen, damit das Ostergeheimnis, das wir in diesen fünfzig Tagen feiern, unser ganzes Leben prägt und verwandelt. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

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